Vom 4. -10. November 2024 bringt die 48. Duisburger Filmwoche wieder Dokumentarfilme aus Deutschland, Österreich und der Schweiz auf die große Filmleinwand.
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Mit einem Plädoyer für den Erhalt des Kultursenders 3sat wendet sich die Duisburger Filmwoche an seine Zuschauer.
Bereits gestern hatten wir das Thema anlässlich des am Montag, dem 28.10.2024, beginnenden Starts von DOK Leipzig angerissen, dem Internationalen Dokumentar- und Animationsfilmfestival, bei dem sich auch 3sat ein wenig engagiert.
Im Fall der Duisburger Filmwoche ist das Engagement der Sender 3sat und arte jedoch um ein Vielfaches größer. Seit 1994 ist ARTE, seit 1996 3sat Medienpartner des Festivals. Die mögliche Verschmelzung der beiden Sender stellt die Zukunft des Dokumentarfilms im Fernsehen infrage.
3sat ist nicht nur ein langjähriger Kooperations- und Gesprächspartner der Duisburger Filmwoche, der das Rahmenprogramm des Festivals aktiv mitgestaltet und zudem die Produktion und Ausstrahlung von Dokumentarfilmen ermöglicht, sodass die aktuell kolportierten Pläne das Festival direkt beträfen. Gemeinsam haben sich das Festival und der TV-Sender für die Wahrung von Filmkultur und ästhetischen Standards eingesetzt, die in Zeiten der zunehmenden Verengung von Diskursen immer wichtiger werden.
3sat ist einer der wenigen Sender, der noch über eine eigenständige Dokumentarfilmredaktion verfügt, die Nachwuchsarbeit fördert, Kinofilme ermöglicht, mit diversen Festivals Austausch pflegt. 3sat räumt dem Dokumentarfilm einen festen Platz im Programm ein, ermöglicht ihn in Koproduktionen und berichtet über ihn.
Sollte 3sat wegfallen oder mit ARTE verschmelzen, würde ein großer Teil des Resonanzraums für den Dokumentarfilm verloren gehen – in Produktion und Rezeption. Der Rückzug des Dokumentarfilms aus dem Fernsehen, der bereits seit Jahren mit Sorge beobachtet wird, würde sich dadurch stark beschleunigen.
Man würde eine Bastion öffentlich-rechtlicher Kulturförderung abwickeln.
Der Dokumentarfilm bewegt sich zwischen ästhetischer und instrumenteller Bildung, und bildet einen Kernbestand des öffentlich-rechtlichen Auftrags. Als solcher hat er eine lange und vielseitige Geschichte, die unser Festival gemeinsam insbesondere mit 3sat, aber auch mit anderen Sendern, geschrieben hat.
Die Abwicklung dieses Zentrums öffentlich-rechtlicher Kompetenz wäre nicht nur ein Eingeständnis der Auftragsvergessenheit und der Kommerzialisierung, sondern hätte wiederum unabsehbare Folgen für Produzent:innen, Verleiher:innen, Filmemacher:innen und die gesamte Filmkultur. Für das Festival, das den kreativen, autor:innenzentrierten Dokumentarfilm ebenso feiert wie die Offenheit des Diskurses, wäre das ein schwerer Schlag.
Deswegen wird der Erhalt von 3sat und ARTE als eigenständige Sender gefordert, mit der Bitte, entsprechende Initiativen zu unterstützen und zu verbreiten.
Am 4. November 2024 eröffnet die Duisburger Filmwoche 2024 mit der Uraufführung des Schweizer Dokumentarfilms "DOM" (CH 2024, 101 Min.) von Svetlana Rodina und Laurent Stoop.
Hier der Trailer:
Festivalleiter Alexander Scholz:
Über das Festival:
Seit ihrer Gründung 1977 ist die Duisburger Filmwoche der Ort für Debatten über Dokumentarfilme, ihren künstlerischen Zugang und gesellschaftliches Umfeld. Jedes Jahr im November werden im Kino filmforum am Dellplatz herausragende Dokumentarfilme aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gezeigt. Eine breite Qualität des filmischen Schaffens in einer einzigen Programmschiene ohne Parallelvorstellungen und die Reflexion der eingeladenen Positionen in den anschließenden Filmgesprächen prägen das besondere Format der Filmwoche.
Link: www.duisburger-filmwoche.de

Mit einem Plädoyer für den Erhalt des Kultursenders 3sat wendet sich die Duisburger Filmwoche an seine Zuschauer.
Bereits gestern hatten wir das Thema anlässlich des am Montag, dem 28.10.2024, beginnenden Starts von DOK Leipzig angerissen, dem Internationalen Dokumentar- und Animationsfilmfestival, bei dem sich auch 3sat ein wenig engagiert.
Im Fall der Duisburger Filmwoche ist das Engagement der Sender 3sat und arte jedoch um ein Vielfaches größer. Seit 1994 ist ARTE, seit 1996 3sat Medienpartner des Festivals. Die mögliche Verschmelzung der beiden Sender stellt die Zukunft des Dokumentarfilms im Fernsehen infrage.
3sat ist nicht nur ein langjähriger Kooperations- und Gesprächspartner der Duisburger Filmwoche, der das Rahmenprogramm des Festivals aktiv mitgestaltet und zudem die Produktion und Ausstrahlung von Dokumentarfilmen ermöglicht, sodass die aktuell kolportierten Pläne das Festival direkt beträfen. Gemeinsam haben sich das Festival und der TV-Sender für die Wahrung von Filmkultur und ästhetischen Standards eingesetzt, die in Zeiten der zunehmenden Verengung von Diskursen immer wichtiger werden.
3sat ist einer der wenigen Sender, der noch über eine eigenständige Dokumentarfilmredaktion verfügt, die Nachwuchsarbeit fördert, Kinofilme ermöglicht, mit diversen Festivals Austausch pflegt. 3sat räumt dem Dokumentarfilm einen festen Platz im Programm ein, ermöglicht ihn in Koproduktionen und berichtet über ihn.
Sollte 3sat wegfallen oder mit ARTE verschmelzen, würde ein großer Teil des Resonanzraums für den Dokumentarfilm verloren gehen – in Produktion und Rezeption. Der Rückzug des Dokumentarfilms aus dem Fernsehen, der bereits seit Jahren mit Sorge beobachtet wird, würde sich dadurch stark beschleunigen.
Man würde eine Bastion öffentlich-rechtlicher Kulturförderung abwickeln.
Der Dokumentarfilm bewegt sich zwischen ästhetischer und instrumenteller Bildung, und bildet einen Kernbestand des öffentlich-rechtlichen Auftrags. Als solcher hat er eine lange und vielseitige Geschichte, die unser Festival gemeinsam insbesondere mit 3sat, aber auch mit anderen Sendern, geschrieben hat.
Die Abwicklung dieses Zentrums öffentlich-rechtlicher Kompetenz wäre nicht nur ein Eingeständnis der Auftragsvergessenheit und der Kommerzialisierung, sondern hätte wiederum unabsehbare Folgen für Produzent:innen, Verleiher:innen, Filmemacher:innen und die gesamte Filmkultur. Für das Festival, das den kreativen, autor:innenzentrierten Dokumentarfilm ebenso feiert wie die Offenheit des Diskurses, wäre das ein schwerer Schlag.
Deswegen wird der Erhalt von 3sat und ARTE als eigenständige Sender gefordert, mit der Bitte, entsprechende Initiativen zu unterstützen und zu verbreiten.
Petition3sat BLEIBT | PetitionRettet 3sat
Am 4. November 2024 eröffnet die Duisburger Filmwoche 2024 mit der Uraufführung des Schweizer Dokumentarfilms "DOM" (CH 2024, 101 Min.) von Svetlana Rodina und Laurent Stoop.
Hier der Trailer:
Synopsis:
Der Film gibt Einblick in ein temporäres Zuhause (russisch „dom“), einen Zufluchtsort, den sich russische Oppositionelle in der georgischen Hauptstadt Tiflis eingerichtet haben. Die jungen Journalist:innen und Aktivist:innen organisieren sich selbst im gemeinsamen Wohnen, in Demonstrationen gegen die russische Regierung und in der Unterstützung anderer gefährdeter Oppositionelle:r. Je länger Rodina und Stoop die Protagonist:innen begleiten, umso deutlicher wird, dass der persönliche Kampf, irgendwo anzukommen, kaum zu gewinnen ist.
Festivalleiter Alexander Scholz:
„DOM zeigt, was Dokumentarfilm kann: Ohne die Hast der Tagesaktualität und ohne thesenhafte Deutungswut entfaltet sich eine Filmsprache, die Platz für Widersprüche lässt. Ein geduldiger und empathischer Blick auf Menschen inmitten untragbarer politischer Wirklichkeiten.“
Über das Festival:
Seit ihrer Gründung 1977 ist die Duisburger Filmwoche der Ort für Debatten über Dokumentarfilme, ihren künstlerischen Zugang und gesellschaftliches Umfeld. Jedes Jahr im November werden im Kino filmforum am Dellplatz herausragende Dokumentarfilme aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gezeigt. Eine breite Qualität des filmischen Schaffens in einer einzigen Programmschiene ohne Parallelvorstellungen und die Reflexion der eingeladenen Positionen in den anschließenden Filmgesprächen prägen das besondere Format der Filmwoche.
Link: www.duisburger-filmwoche.de