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Channel: Berliner Arbeitskreis Film e.V. - Filmfestivals
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KURZSUECHTIG: Das 14. Leipziger Kurzfilmfestival

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Morgen beginnt das 14. Leipziger Kurzfilmfestival in Sachsens größter und kreisfreier Stadt.

Schon am 17.03.2017 informierten der Festivalleiter Mike Brandin sowie die Festivalorganisatorin Stefanie Abelmann gemeinsam mit den Partnern vom Kunstkraftwerk Leipzig, dem Künstler & Kurator Beat Toniolo sowie dem Organisator vom Kaleidoscope Leipzig, Alexander Herrmann, über das diesjährige Leipziger Kurzfilmfestival, seine vielen Neuerungen und die zusätzliche Location, das Kunstkraftwerk Leipzig.

Im Kunstkraftwerk wird in diesem Jahr erstmals das neue Rahmenprogramm mit Podiumsdiskussionen zum Thema "Nachwuchsförderung" und "Virtual Reality /360 °" und das erste Gastland, die Schweiz mit Schweizer Kurzfilmen und Filmemachern präsentiert. Im Anschluss an die Pressekonferenz gab es bereits erste Kostproben aus dem Film "sCHwiizer Chuchi" - der Schweizer Filmküche", zubereitet vom "Chef de la cuisine suisse", Daniel Jurisch, Pächter des Restaurants "Peter PAN" in Leipzig.

Leipzig ist nicht nur als kreisfreie sowie größte Stadt im Freistaat Sachsen bekannt, sondern auch durch die Leipziger Messe und vor allem in der Filmbranche durch DOK Leipzig, dem größten Filmfestival für Dokumentar- und Animationsfilm, das vom 30. Oktober – 5. November 2017 sein 60. Jubiläum feiert. Obwohl es in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen keine Filmhochschule gibt, existiert dort eine lebendige Kurzfilmszene. Gleich im Anschluss an das 14. Leipziger Kurzfilmfestival KURZSÜCHTIG, das vom 29.03.- 02.04.2017 stattfindet, startet auch das 29.FILMFEST DRESDEN sein diesjähriges Kurzfilm-Programm in der Landeshauptstadt des Freistaates Sachsen. Mehr dazu am 4. April 2017 bei uns im BAF-Blog.

In Leipzig möchte der Verein des Festivals KURZSUECHTIG den Kurzfilm stärker herausstellen und auf die große Leinwand holen. Er hat sich zur Aufgabe gemacht, den Filmen mitteldeutscher Filmemacher ein Forum zu bieten und den Austausch zwischen Filmemachern/innen verschiedener Couleur zu fördern. Traditionell ist die Leipziger Schaubühne Lindenfels zentraler Festivalort und öffnet auch in diesem Jahr erneut ihre historischen Flügeltüren für KURZSUECHTIG. An nunmehr fünf Abenden werden aktuelle Filme aus den Programmbereichen Animation, Dokumentation, Fiktion und Experimental gezeigt. In das Festival integriert ist wie immer der Wettbewerb für Filmmusik und Sounddesign.

Das Programmheft mit allen ausführlichen Informationen findet Ihr HIER zum download.

KURZSUECHTIG e.V.

14. Ausgabe: 29. März - 02. April 2017

Stefanie Abelmann (Festivalorganisation)

Tieckstr. 3

04275 Leipzig

Web: www.kurzsuechtig.de


11mm Fußballfilmfestival 2017 - Wie ein Vulkan

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Isländischer Nationaltrainer Heimir Hallgrímsson kommt zur Eröffnung des Internationalen Fußballfilmfestivals Berlin.

Die 14. Ausgabe des 11mm - Internationalen Fußballfilmfestivals Berlin findet vom 30. März bis zum 4. April 2017 mit 3 Weltpremieren wieder im Kino Babylon Berlin:Mitte statt. Dort zeigt das weltweit größte Festival seiner Art an fünf Festivaltagen über 50 internationale Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme rund um das Thema Fußball.

Islands Nationaltrainer Heimir Hallgrímsson wird als Stargast der Eröffnung von »11mm« am Donnerstag, 30. März 2017, um 19:30 Uhr beiwohnen. Gezeigt wird zum Auftakt die isländische Dokumentation „Wie ein Vulkan – der Aufstieg des isländischen Fußballs“. Hier beleuchtet Filmemacher Saevar Gudmundsson, der ebenfalls vor Ort sein wird, den erstaunlichen Erfolg der isländischen Nationalelf bei der Qualifikation zur Fußball-Europameisterschaft 2016 in Frankreich. Die Moderation des Abends übernimmt Sportschau-Moderatorin Jessy Wellmer, das Grußwort hält Islands Botschafter und Ex-Profi Martin Eyjólfsson. Hier der Trailer:

Während der isländische Film bereits bei den 58.Nordischen Filmtagen in Lübeck im letzten November seine Deutschlandpremiere erlebte, feiert am zweiten Festivaltag die Dokumentation „You’ll never walk alone“ von André Schäfer bei 11mm ihre Weltpremiere. Hier begibt sich Schauspieler und Fußballfan Joachim Król auf die Spuren eines Liedes, dessen Geschichte 1909 begann und über den Broadway schließlich als leidenschaftliche Fußballhymne in den großen Fußballstadien weltberühmt wurde. Hier der Trailer:

Das Lied „You’ll Never Walk Alone“ ist so etwas wie die inoffizielle Vereinshymne vieler Fußballvereine, etwa des FC Liverpool oder der deutschen Vereine Borussia Dortmund und Borussia Mönchengladbach, aber auch vieler anderer. In seinem Dokumentarfilm, der ebenfalls den Titel des Musikstücks trägt, erzählt Regisseur André Schäfer von dem erstaunlichen Werdegang von „You’ll Never Walk Alone“, das von Richard Rodgers und Oscar Hammerstein komponiert wurde und ursprünglich aus dem 1945 uraufgeführten Broadway-Musical „Carousel“ stammt. Dabei geleitet der deutsche Schauspieler Joachim Król, selbst ebenfalls bekennender Fußballfan, durch den Film und führt Interviews mit anderen Fußballbegeisterten: Schauspielern wie etwa Mavie Hörbiger, Musikern wie Campino und natürlich auch professionellen Fußballern und Fußballtrainern wie etwa Jürgen Klopp.

Zuvor wird der NRW-Schwerpunkt des Festivals durch die Gäste des Films „Heinz Flohe – Der mit dem Ball tanzte“ eröffnet, unter ihnen FC-Urgestein und Ex-Nationalspieler Harald Konopka sowie Nino Flohe, Sohn der unvergessenen FC-Legende.

Am Samstag, 1. April 2017, folgt mit „Refugee11“ von Jean Boué die nächste Weltpremiere: eine Dokumentation über ein Fußball-Flüchtlingsteam aus 16 Nationen, das wie unter einem Brennglas die Probleme und Erfolgserlebnisse der Flüchtlinge beschreibt, die es in ihr Traumziel Deutschland geschafft haben. Profis wie Neven Subotić oder Gerald Asamoah unterstützen das Projekt. Das Filmteam und die Protagonisten werden zur Eröffnung anwesend sein. Hier eine Video-Botschaft von Eroll Zejnullahu.

#refugee11 ist eine Kampagne der Bundeszentrale für politische Bildung auf Facebook. Im Mittelpunkt steht die 11-teilige Webvideoserie "REFUGEE ELEVEN", in der junge geflüchtete Amateurfußballer der Mannschaft "Refugee11" aus Erftstadt bei Köln Fußballprofis begegnen, die selbst Fluchterfahrungen haben.

Gleich danach eröffnet 11mm seinen diesjährigen inhaltlichen Höhepunkt: die Hommage an Johan Cruyff, der vor fast genau einem Jahr im Alter von 68 Jahren seinem Krebsleiden erlag. Den Auftakt macht eine Podiumsdiskussion unter Leitung der Redaktion des 11Freunde-Magazins. Zu Gast ist unter anderem Sjaak Swart, der als Rekordspieler und „Mister Ajax“ Geschichte schrieb und während des kometenhaften Aufstiegs Cruyffs dessen Sturmpartner war. Ebenfalls zugesagt hat der niederländische Filmemacher Johan Kramer, der bei dieser Veranstaltung dem Festival mit seinem Kurzfilm „Horacio & Johan“ gleich seine nächste Weltpremiere beschert.

Auch das pädagogisch betreute Schulprogramm für den Nachwuchs gehört traditionell zum Festivalprogramm: 11minimeter, das in diesem Jahr unter der Schirmherrschaft von Mario Gomez, Nationalspieler und Profi des VfL Wolfsburg, steht.

Abgerundet wird das Festival mit der Kurzfilm-Gala „11mm shortkicks“, bei der eine prominent besetzte Jury gemeinsam mit dem Publikum den besten Fußball-Kurzfilm des Jahres kürt. Zugesagt für die Jury haben unter anderem Ex-Profi Arne Friedrich, Salomon Kalou (Hertha BSC), Helmut Schulte (Union Berlin), Alfred Holighaus, Anne Leppin (Deutsche Filmakademie) und Sängerin Kerstin Ott.

Link: www.11-mm.de

8. ALFILM Festival eröffnet im Kino ARSENAL Berlin

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Das 8. Arabische Filmfestival Berlin rückt näher. Am 31. März eröffnet ALFILM im Arsenal Kino sowie im Eiszeit, City Kino Wedding und fsk.

ALFILM– Arabisches Filmfestival Berlin ist deutschlandweit das größte Festival, das der vielfältigen Filmszene der arabischen Welt eine Plattform bietet. Der Schwerpunkt des Festivals liegt auf dem inhaltlich und künstlerisch anspruchsvollen arabischen Film. ALFILM ist ein nicht-kommerzielles Filmfestival, dass seit 2009 jährlich von makan – Zentrum für arabische Filmkunst und Kultur e.V. organisiert wird.

Vom 31. März -7. April 2017 geht ALFILM in die achte Runde und zeigt mit Spielfilmen, Dokumentarischem und Kurzfilmen wieder aktuelles Kino aus der arabischen Welt und von arabischen Filmemachern. Nach 3 Jahren umbaubedingter Pause wird ALFILM auch wieder die Leinwände des Kreuzberger Eiszeit Kinos bespielen; außerdem finden Vorführungen im Arsenal, fsk und im City Kino Wedding statt.

Eröffnet wird das 8. ALFILM am 31. März 2017 im Kino Arsenal mit dem libanesischen Spielfilm "TRAMONTANE", der die Suche des blinden Sängers Rabih nach seiner wahren Herkunft thematisiert. Doch auf seiner Reise durch die Peripherien des Libanon stößt er nur auf neue Geheimnisse. Hier der Trailer:

 

Filmkritik zu RABIH/TRAMONTANE von Vatche Boulghourjian, Libanon 2016, 105 Min.:

Ein junger Mann schreitet die Zimmer ab und tritt hinaus in den Hinterhof. Zahlreiche Gäste, ein gedeckter Tisch. Seine Mutter führt seine Hand an seinen Teller. Erst jetzt erkennt man: Rabih ist blind. Vatche Boulghourjian, geboren im Libanon, Filmstudium in den USA, wo er den Kameramann Jimmy Lee Phelan kennen lernte, erzählt jedoch nicht von einer Behinderung. Er nutzt Rabihs Unvermögen mit den Augen zu sehen, um ganz im Sinne von John Hull (dessen Geschichte in "Im Dunkeln sehen - Notizen eines Blinden" letztes Jahr auf arte vorgestellt worden war) das Vermögen einer inneren Sicht zu erkunden.

Rabih ist Musiker, er war auf einer Blindenschule und inzwischen ist er dort angestellt und Mitglied eines Chors. Nun wurde dieser Chor vom Ausland eingeladen. Was Rabih fehlt, ist ein Reisepass. Zu seinem Erstaunen erklärt man ihm in der Amtsstube, sein Personalausweis sei gefälscht. Aus Kulanz würde man ihn nicht verhaften, aber um sich zu legitimieren und einen Ausweis zu erhalten, müsse er seine Identität beweisen oder zumindest eine Geburtsurkunde vorlegen.

Ein nichtiger Anlass ist es also, der seine Suche nach einem Stück Papier, nach seiner Identität und schließlich seinem Bestreben nach Wahrheit und Aufklärung in Gang setzt. Woher komme ich? Wer hat mich der Frau anvertraut, die meine Mutter ist? Und warum? Und wer sind meine Eltern? Seine Mutter hat keine Urkunden. Zuerst heißt es, sie seien im Krieg verloren gegangen. Doch das kann so nicht stimmen. Mit jeder neuen Erkenntnis, ändert sich ihre Darstellung und Rabihs Suche weitet sich immer weiter aus. Boulghourjian hat in der Hauptrolle Barakat Jabbour gecastet, der tatsächlich blind und auch ein versierter Musiker ist. Bei den Dreharbeiten bereitete dieser Umstand keine Probleme. Jabbour, der das Drehbuch natürlich in Braille lesen konnte, konnte zuhören und setzte die Vision eines sensiblen Sohnes, der plötzlich ohne Identität da steht, glaubhaft um. Die Atmosphäre des Films, deren Tonspur besonders ausgefeilt ist, wird auch von der Musik getragen, zu der Jabbour nicht unwesentlich beigetragen hat.

Rabih braucht für seine Suche, die ihn übers Land führt, immer einen Begleiter und doch merkt man ihm die Eigenständigkeit an. Mit einer ernsten Bestimmtheit forscht er und lässt sich nicht abschütteln. Boulghourjian, der zuerst über einen Artikel von Oliver Sacks an das Thema Blindheit herangeführt worden war, stieg tiefer in die Materie des Sehens ein, in dem er die Schriften von John Hull selbst las, der erst im Alter langsam erblindete und den Prozess akribisch festhielt. Hull stellte die Bedeutung des Sehens für Sehende auf den Kopf. Ihn interessierte, was das Sehen und die Blindheit für die Aneingung von Erinnerungen bedeutete. Inspiriert von Hulls Überlegungen verfasste Boulghourjian eine Geschichte eines Blinden, der selbst keine Erinnerungen an seine Herkunft haben kann und keinerlei visuelle Anhaltspunkte hat, um all die Variationen, die man ihm erzählt, belegen oder verwerfen zu können.

"Rabih", der internationale Titel lautet "Tramontane", nutzt die Suche nach Identität als Metapher. Immer wieder ändern sich die Geschichten, die man Rabih, der in Zeiten des Krieges geboren worden war, erzählt, immer wieder gibt man vor, sich nicht zu erinnern. Weil man sich nicht erinnern will, weil es schmerzhaft ist, weil es Schuld bedeutet. Die Möglichkeiten sind vielfältig. Immer wieder stößt Rabih an Grenzen, kehrt mit leeren Händen zurück, immer wieder muss er neu ansetzen. Wie durch ein Labyrinth muss er sich bewegen, doch Wortwahl und Zwischentöne fallen bei ihm auf fruchtbaren Boden, er kann die Essenz mit dem inneren Auge wahrnehmen.

"Rabih", der letztes Jahr in Cannes in der Reihe »Woche der Kritik« und auch auf dem Filmfest München gezeigt worden war, ist ein ruhiger, kluger Film, mitnichten perfekt, wobei das Talent des Erstlingsregisseurs klar durchscheint. Einige Gedanken über Identität, einige weise Worte, die traurig stimmen und doch so viel Weitsicht bedeuten, wird man mitnehmen aus diesem Film. Die Identität, die man mit dem Herzen wahrnimmt, wird für die Sehenden dann auch gar nicht unbedingt visuell vermittelt, sondern über die Musik.

Elisabeth Nagy

ALFILM präsentiert Spielfilme sowie Dokumentar- und Kurzfilme aus den arabischen Ländern an verschiedenen Spielstätten in Berlin – viele davon als Deutschland- oder Europapremieren. In der OFFICIAL SELECTION werden ausgewählte Neuerscheinungen (Spiel-, Dokumentar-, und Kurzfilme) aus den letzten drei Jahren gezeigt. Die Nebenreihe SPOTLIGHT, die in den Jahren 2009-2014 anhand zeitgenössischer und historischer arabischer Filme genreübergreifend gesellschaftlich relevante Themen aufgriff, wird diesmal nicht offiziell erwähnt.

Statt dessen widmet sich das Festival in einer Hommage dem Werk des bedeutenden Filmemachers, Bühnenbildners und Kostümdesigners Shadi Abdel Salam (1930-1986) in der diesjährigen Retrospektive. Der Regisseur hat in seiner Laufbahn mit namhaften Regisseuren wie Youssef Chahine, Henri Barakat, Joseph Mankiewicz und Roberto Rossellini zusammengearbeitet. Trotz seines vergleichsweise überschaubaren Werks als Regisseur ging Abdel Salam als einer der berühmtesten Namen in die Geschichte des ägyptischen Filmes ein. Sein 1969 gedrehtes Meisterwerk und einziger vollständiger Langspielfilm "The Night of Counting the Years" (Al-Mummia) ist ein Meilenstein des internationalen Kinos, und wird von zahlreichen Filmkritikern als der beste ägyptische Film überhaupt betrachtet. Der visionäre Autorenfilm "Al Mummia - The Mummy" wurde 2009 durch das von Martin Scorsese initiierte „World Cinema Project“ mit seiner expressiven Bild- und Farbgestaltung und dem minimalistischen Soundtrack originalgetreu restauriert.

Hier das komplette Werk mit engl. Untertiteln auf YouTube

Zum Inhalt:

Ägypten 1881. Seit Jahrzehnten lebt ein Clan davon, Pharaonengräber in der nahe liegenden Nekropole des Totentempels auszurauben und ihre Schätze zu verkaufen. Als das Oberhaupt des Clans stirbt, erfahren seine Söhne vom Geheimnis der Gräber und sollen das Geschäft weiterführen. Doch der junge Wanis weigert sich. Zerrissen zwischen der Loyalität zu seiner Familie und der moralischen Pflicht gegenüber dem kulturellen Erbes seines Landes wird er von seinem Gewissen geplagt. Die Familie gerät ins Visier der Polizei und ein Ermittler-Team wird nach Theben entsendet. Die Brüder verdächtigen Wanis und ein Familienkonflikt bricht aus.

WEITERE HIGHLIGHTS DER OFFICIAL SELECTION

"Haus ohne Dach", Spielfilm von Soleen Yusef, Deutschland/Kurdistan 2016, 117 Min.

Das deutsch-irakische Filmdrama von Soleen Yusef feierte im Juni letzten Jahres beim Filmfest München seine Premiere und wurde beim Montreal World Film Festival mit dem »Special Grand Prix of the jury« ausgezeichnet sowie in Berlin mit dem deutschen Nachwuchspreis »First Steps« prämiert. Hier der Trailer:

Über den Film:

Die Geschwister Liya, Jan und Alan sind in Iraqi Kurdistan geboren und in Deutschland aufgewachsen. Der Tod der Mutter bringt die drei nach langer Zeit getrennter Wege wieder zusammen. Es ist Ihr letzter Wunsch gewesen, neben dem im Krieg gefallenen Vater beerdigt zu werden. Gegen den resoluten Widerstand der Großfamilie in Duhok brechen die drei ungleichen Geschwister auf eine abenteuerliche Odyssee durch Kurdistan auf. Dabei werden sie nicht nur mit einem ungeheuerlichen Familiengeheimnis konfrontiert, sondern auch mit ihren eigenen Dämonen. Je weiter sie kommen, wird die Reise zum Prüfstand nicht nur für die Geschwister selbst. Der Debütfilm der in Duhok geborenen Regisseurin wurde 2016 mit dem First Steps Award ausgezeichnet.

"Clash", Spielfilm von Mohamed Diab, Ägypten.

Kairo im Sommer 2013: Ägypten befindet sich im Chaos. Nach Straßengefechten in einem Transportfahrzeug der Polizei zusammen eingesperrt, müssen sowohl Muslimbrüder als auch Unterstützer des Militärs die gewalttätigen Auseinandersetzungen außen hilflos mitansehen. Doch auch im Inneren des Fahrzeuges prallen die unterschiedlichen Ideologien und Emotionen aufeinander. Allein in der klaustrophobischen Enge des Polizeifahrzeuges inszeniert, entfaltet Regisseur Mohamed Diab ein Panorama Ägyptens unter Hochspannung.

"Ghost Hunting", Doku von Raed Andoni, Palästina.

Für alle, die Ghost Hunting auf der Berlinale verpasst haben (oder ihn nochmal sehen wollen), zeigt ALFILM den mit dem neuen Glashütte Dokumentarfilmpreis ausgezeichneten Film des palästinensischen Regisseurs Raed Andoni. Mit den Geistern der Vergangenheit kämpfend rekonstruiert Andoni zusammen mit ehemaligen Inhaftierten das Verhörzentrum Moskobiya in einer Parkgarage. Die detailgetreu nachgebauten Zellen und Verhörräume fungieren als Bühne, auf der Realität und Re-Inszenierung, Erlebtes und Unterdrücktes aufeinandertreffen und die Protagonisten körperlich und seelisch an ihre Grenzen stoßen.

"Zaineb Hates the Snow", Doku von Kaouther Ben Hania, Tunesien, 2016, 94 Min.

Die neunjährige Zaineb hat gerade ihren Vater verloren - und nun möchte Mutter Wided mit den beiden Kindern von Tunesien nach Kanada auswandern, um dort erneut zu heiraten. Die Regisseurin Kaouther Ben Hania beobachtet in ihrer leichtfüßigen Langzeitdoku über eine ganz normalen Patchworkfamilie die widerspenstige Protagonistin beim Erwachsen werden. Eine sensible wie moderne Erzählung über Heimat und Zugehörigkeit. Der Film lief letztes Jahr im offiziellen Wettbewerb von Locarno. Hier der Trailer und unsere Filmempfehlung auch für jüngere Zuschauer:

Filmkritik:

Zaineb ist neun Jahre alt, als ihr Vater bei einem Autounfall ums Leben kommt. Aus dem Off erzählt sie uns ihre Geschichte selbst. Die Regisseurin Kaouther Ben Hania hat sie über einen Zeitraum von sechs Jahren mit der Kamera begleitet. Sie blickt auch selbst zurück auf den Weg, den sie einschlagen musste und der sie zu der gemacht hat, die sie nun ist, eine junge Frau, die in Kanada lebt.

Kaouther Ben Hania, die ihren Film zuerst auf dem Festival von Locarno vorstellen durfte, ist eine Cousine der Mutter, sie wählt mit Bedacht Situationen aus, die uns die Gefühle von Zaineb vermitteln können. Dabei ist Zaineb weder als Kind, noch später, kamerascheu. Schnell hat sie das Publikum an ihrer Seite.

Mit dem Verlust des Vaters endet für sie eine Phase der Kindheit, sie versucht, den geliebten Vater in Erinnerung zu behalten, was besonders schwierig wird, als ein neuer Mann in das Leben ihrer Mutter tritt. Bei ihrem zukünftigen Stiefvater handelt es sich um einen früheren Freund der Mutter, der aber nach Kanada ausgewandert und inzwischen geschieden ist. Das Mädchen würde nun nicht nur einen neuen Vater, sondern auch eine Schwester, die in etwa gleichalt ist, bekommen.

Zaineb hat einen kleinen Bruder, doch der Fokus liegt hier eindeutig auf ihr. Mit 9 Jahren ist sie alt genug, die Veränderung im Leben ihrer Mutter zu bemerken, sie ist alt genug, auch die Bedürfnisse anderer zu spüren und zu beachten. Sie ist aber auch ein Kind und kämpft für das, was sie kennt, für die Sicherheit, die sie bisher umgab, für ein Umfeld, das ihr vertraut ist. Die Emigration nach Kanada führt sie weit weg von der Heimat in Tunesien und ihren Freunden. Es ist ihr herzlich egal, dass sie in Quebec auch mal Schnee erleben kann.

Zaineb hasst den Schnee”, der Titel deutet auf eine kindliche Trotzreaktion, ist ein Dokumentarfilm, und vermittelt sich doch wie ein Spielfilm, der sich auch für Kinder in dieser Altersklasse eignet. Die Kamera wirkt oft ganz beiläufig und die Situationen sind alltäglich. Wenn man sich mit Empathie in Zaineb hineinversetzt, spürt man trotzdem, wie sehr sich ihre Welt immer wieder verändert und beobachtet gespannt, wie sie damit umgeht. Denn mit der Übersiedlung nach Kanada ist noch nicht alles gut.

Elisabeth Nagy

"Beit El Baher - The Beach House", Spielfilm von Roy Dib, Libanon 2016

Ein Abend, vier Freunde und zahllose Verwicklungen: Jede Woche lädt die enigmatische Rayya eine Gruppe ausgewählter Gäste zu einem privaten Konzert in das Haus ihrer Familie am Meer ein. Auch Youssef und Rawad, zwei alte Studienfreunde, die sie seit vielen Jahren nicht mehr gesehen hat, wohnen diesmal ihrer nächtlichen Performance bei. Rayya bittet die beiden Männer zum Essen zu bleiben, während ihre ältere Schwester Laila ein raffiniertes Spiel einleitet. Im Laufe des Abends fallen die Masken der Spieler und ihre ideologischen, emotionalen und intellektuellen Sicherheiten werden infrage gestellt.

Das fsk-Kino in Kreuzberg gestaltet die zweite Hälfte des Festivals.

Mit 3 Spiel- und 4 Dokumentarfilmen sowie einem weiteren Kurzfilmprogramm gestaltet das fsk Kino in Kreuzberg die zweite Hälfte des 8. ALFilm-Festivals. Alle Filme laufen im Original mit engl. Untertiteln. Die Dokumentarfilme aus Algerien ("Samir in the Dust") und Libanon ("Asphalt") werfen einen unverstellten Blick auf die Poesie des Alltags und den Kampf um den täglichen Lebensunterhalt, während Filmemacher Alex aus den Niederlanden in "Bezness as Usual" mehr über sich und seine Familie in Tunesien erfährt, als er möchte. Gezeigt wird auch nochmals der oben genannte Spielfilm "Beit El Baher - The Beach House" von Roy Dib aus dem Libanon am 5.4.2017 um 20:00 Uhr.

"Bezness as Usual", Doku von Alex Pitstra, Tunesien.

→ Mo., 3.4.2017 um 20:00 Uhr im fsk

Filmemacher Alex hat seinen tunesischen Vater seit seiner frühen Kindheit nicht mehr gesehen. Er wuchs allein mit Mutter Anneke in Holland auf, die den Vater aus dem Urlaub mit nach Hause nahm. Als Vater Mohsen schließlich nach Jahren den Kontakt zu seinem Sohn wieder sucht, reist Alex nach Tunesien, wo er nicht nur seine arabische Familie kennen lernt, sondern auch seine Halbschwester Jasmin aus Basel. In den folgenden 10 Jahren dokumentiert Alex dabei mit seiner Kamera die kulturellen und sozialen Fangstricke des „Bezness“ – dem Geschäft um Exotik und Wohlstand, das mit dem Touristen-Boom der 70er Jahre einsetzte. Feinfühlig und ehrlich, aber nicht ohne Humor, setzt er sich mit der eigenen Familiengeschichte auseinander – mit enttäuschten Hoffnungen und handfesten Ansprüchen, aber auch den interkulturellen Herausforderungen, denen sich Kinder gemischter Herkunft stellen müssen.

Der jordanische Spielfilm "Blessed Benefit" betont eher die komödiantischen Aspekte des täglichen Broterwerbes, während die palästinensischen "Speed Sisters" mit Witz und Geschwindigkeit gegen konservative Vorurteile und die anhaltende Besatzung kämpfen.

"Speed Sisters", Doku von Amber Fares, Palästina, 80 Min.

→ Mo., 3.4.2017 um 22:00 Uhr

Die Speed Sisters in Palästina sind das erste komplett weibliche Rennteam der arabischen Welt. Die 19-jährige Marah aus Jenin ist der aktuelle Champion – ihr Vater ist ihr größter Fan und glühender Unterstützer der ersten Stunde. Herausgefordert wird Marah von der ambitionierten Betty aus Betlehem, dem Covergirl der palästinensischen Rennszene. Auch für Noor, die Athletin, und Mona, die Veteranin, ist der Platz hinterm Lenkrad der Himmel auf Erden. Zusammen mit Kapitänin Maysoon kämpft das Team nicht nur um die besten Startplätze und Ersatzteile, sondern auch gegen konservative Vorurteile und die eingeschränkte Bewegungsfreiheit in der besetzten West Bank. Selbstbewusst und voller Energie rasen die Speed Sisters durch ein Leben zwischen Checkpoints und Rennstrecken, mit dem Traum vom großen Sieg und dem kleinen Glück. Hier der Trailer und unsere Filmkritik.

Filmkritik:

Wer würde nicht gerne in die Pedale treten, wenn man mal wieder im Stadtverkehr steckenbleibt? Es gibt zig Gründe, Rennen fahren zu wollen. Der Motorsport ist ein Traum und viele Männer erfüllen sich den selbstverständlich. Erst knattert es, der Wagen springt nicht an, dann drehen sich die Räder doch und der Wagen nimmt sich die Piste. Am Steuer eine Frau. Das allein ist nicht ungewöhnlich. Auch in Hollywood-Blockbuster dürfen Frauen hinter das Steuer. Und im Mittleren Osten?

Die “Speed Sisters” heißt es selbstbewusst. Der Einspann der Dokumentation, die nicht nur von Sundance und weiteren Organisationen wie das Doha Film Institute Unterstützung bekam, sondern auch vom Crowdfunding profitierte, präsentiert die Rennfrauen, als wären sie die Besetzung des neuen “Fast and Furious”-Teams. Es ist ein Team von fünf Frauen, das erste seiner Art in der arabischen Welt, ihre Heimat ist Palästina. Amber Fares hat libanesische Wurzeln, wurde aber in Kanada geboren und ist Kanadierin. Über ihre Herkunft hat sie sich lange keine Gedanken gemacht, bis sich mit 9/11 alles änderte. Das Bild, das sie von ihrer Familie hatte, deckte sich so gar nicht mit den Klischees, die die Medien zeichneten und auch heute noch verbreiten. Daran wollte sie etwas ändern. Ihr Interesse für den Mittleren Osten, für soziale Themen, für menschliche Schicksale, brachte sie dazu, den Job zu wechseln, Filmemacherin zu werden und sogar eine Produktionsfirma zu gründen.

Eher zufällig wurde sie zu einem Rennen in Bethlehem eingeladen, das war 2009. Und so kam sie schließlich auf die Rennfahrerinnen Marah Zahalka, Betty Saadeh, Maysson Jayyusi, Noor Daoud und Mona Ennab. Sie treten fast selbstverständlich in einer männlichen Domäne gegen Männer an und übrigens auch gegeneinander.

Über weite Strecken lernen wir ihr Leben zwischen den Rennen kennen. Ihr Umfeld kommt zu Wort. Die Dramaturgie ist dabei zielführend. Der Takt ist hoch, die Energie, welche die Frauen in ihrem Alltag versprühen, überträgt sich über die Leinwand auf das Publikum. Fares zeigt zwar die Schwierigkeiten, die sie angehen müssen und mit denen man ihnen begegnet, sie klammert die politisch-geografische Lage dabei auch nicht aus, doch sie legt darauf Wert, die Normalität zu zeigen. Die Frauen leben ihren Traum, ihre Eltern unterstützen sie, die Männer jubeln ihnen zu. Der Wettbewerb, auch untereinander, ist hier selbstverständlich. Gewissermaßen geht es hier eben doch nicht nur um Sport, sondern um eine Normalität, die nicht nur Sportlerinnen in einem von anderen Ländern aus unzugänglichem Land zeigen, sondern um Frauen, die sich selbstbewusst ihr Recht auf die Erfüllung ihrer Berufung nehmen.

Elisabeth Nagy

"Blessed Benefit", Spielfilm von Mahmoud Al Massad, Jordanien.

→ Di., 4.4.2017 um 20:00 Uhr im fsk

Der Bauarbeiter Ahmad hat einfach Pech. Er veruntreut Geld, um seinem Cousin einen Deal mit 10 Laptops zu ermöglichen, die dummerweise im Zoll festhängen. Da er weder zahlen noch die Ware liefern kann, landet er im Gefängnis. Statt eine Kaution zu hinterlegen und Ahmad auszulösen, ist der Cousin jedoch damit beschäftigt, ein Schaf für das Fest aufzutreiben. Als der Betrüger Ibrahim ihm auch noch die letzte Möglichkeit nimmt, schnell wieder entlassen zu werden, hängt Ahmad fest. Resigniert richtet er es sich also in Gefangenschaft ein und entdeckt, dass das Leben ohne weitere Verpflichtungen durchaus seinen Reiz hat. Die Gaunerkomödie ist - nach einigen preisgekrönten Dokumentarfilmen - Massads erster Langspielfilm.

"Asphalt", Doku von Ali Hammoud, Libanon.

→ Mi., 5.4.2017 um 22:00 Uhr im fsk

Unterwegs sein – für die Lastwagenfahrer in „Asphalt“ bedeutet das endlose Stunden hinter dem Steuer, durch karges Nirgendland und über immer unsichere Ländergrenzen hinweg. Um ihre Waren zu transportieren, durchqueren sie die arabische Welt: der Libanese Derar fährt durch Syrien und Jordanien, den Ägypter Mohamed führt es bis an die sudanesische Grenze. Die Einsamkeit in der Kabine vertreiben sie sich durch Musik und Telefonate mit der Familie. Gesellschaft gibt es an den seltenen Raststätten, wo sie auf Kollegen und alte Bekannte treffen. Zwischen Ausfuhrgenehmigungen und der schwankenden Sicherheitslage philosophieren sie über das Leben und die Liebe und gewähren Einblick in ihren Alltag on the road und unter Männern.

"Samir in the Dust", Doku von Mohamed Ouzine, Algerien, 2015, 61 Min.

→ Do., 6.4.2017 um 20:00 Uhr im fsk

Samir verdient seinen Lebensunterhalt damit, Benzin über enge Bergpässe an die marokkanische Grenze zu schmuggeln. Der beißende Geruch des Treibstoffs hängt über der grandiosen Landschaft, und die Maultiere sind oft tagelang seine einzige Gesellschaft. Mit der Faszination des Filmemachers für die beindruckenden Panoramen kann Samir nichts anfangen. Die Berge sind ihm nur ein weiteres Erschwernis seiner Existenz. Samir träumt von einem besseren Leben, einem richtigen Haus, einer Familie vielleicht. Familienbande verbinden ihn zwar auch mit dem Filmemacher, doch zwischen den beiden liegen Welten. In der zunehmenden Vertrautheit der beiden entspinnt sich ein existentieller Dialog über die conditio humana vor der kargen Landschaft der algerischen Berge. Hier der Trailer:

Filmkritik:

Samir Berka zeigt zuerst in die eine, dann in die andere Richtung. Dort ist die Grenze zu Marokko und in der anderen Richtung liegt Frankreich. Aus Frankreich war der Regisseur Mohamed Ouzine zurückgekehrt, um seinen Neffen in diese felsige windige Wüste zu begleiten. Samir schmuggelt Benzin über die Bergpässe, ein Maultier scheint sein einziger Begleiter. Manchmal knattert er mit dem Motorroller durch das Bild und wirkt genauso einsam.

Samir hat Träume, er möchte eine Familie und ein Haus. Ouzine hört ihm zu, doch seine Kamera richtet sich auf die karge Landschaft und die Wolken, die darüber hinweg ziehen. Die Einsamkeit zieht den Blick der Kamera auf sich, verwandelt das Bild in Poesie. Etwas, für das Samir keine Antenne hat. Für ihn ist das nur Schmutz und Chaos. Und so beginnt zwischen ihm und dem Filmemacher, zwischen zwei Verwandten, die kaum weiter voneinander entfernt sein könnten, ein Dialog, der sich nicht unbedingt auf der Dialogebene, sondern irgendwo dazwischen entwickelt.

Samir in the Dust” ist ein ruhiger Film, in sich gekehrter Film, der ganz im Einklang mit Samir nur nach und nach Preis gibt, was in ihm steckt. Die Schönheit der Landschaft liegt dabei auch in dem Sinne im Auge des Betrachters, dass er sich sowohl auf die Region, als auch auf deren Geschichte und auch auf Samirs Resignation darin einlassen muss.

Elisabeth Nagy

Link: www.alfilm.de

29. FILMFEST DRESDEN 2017 - Kino ohne Barrieren

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29. FILMFEST DRESDEN mit diesjährigem Fokus: „Kino ohne Barrieren“ und das noch unbekannte syrische Kino.

Direkt im Anschluss an das 14. mitteldeutsche Kurzfilmfestival "KURZSÜCHTIG" in Leipzig, der kreisfreien sowie größten Stadt im Freistaat Sachsen präsentiert auch das 29.FILMFEST DRESDEN sein diesjähriges Kurzfilm-Programm in der Landeshauptstadt des Freistaates Sachsen. Vom 4. bis 9. April 2017 locken mehr als 200 Veranstaltungen, 28 Sonderprogramme, das Festival-Open-Air und weitere Events Kurzfilmfans zur 29. Festivaledition. Neben dem Wettbewerb als Herzstück des Festivals, legt das Festival seinen diesjährigen Fokus auf die Barrierefreiheit „Kino ohne Barrieren“ und das noch unbekannte syrische Kino. Die Zuschauer und Kurzfilmfans erwartet auch zahlreiche Paneldiskussionen sowie weitere Events rund um den kurzen Film.

Den Mittelpunkt der diesjährigen Festivaledition bildet der Internationale und Nationale Wettbewerb: 63 Kurzfilme stehen dabei im Wettstreit um die »Goldenen Reiter« und Sonderpreise. Insgesamt sind Filme aus 25 Ländern sowie fünf Koproduktionen zu sehen. Spitzenreiter darunter sind Kanada, Frankreich und Großbritannien mit jeweils fünf Kurzfilmen.

"Im Internationalen Wettbewerb sind in diesem Jahr wieder besonders viele gesellschaftskritische Filme, die das aktuelle Zeitgeschehen aufgreifen, vertreten. Formal auffällig ist zudem, dass sich Genregrenzen immer mehr verzahnen. Dass sich beispielsweise Spielfilme der Stilmittel experimentell inszenierter Filme oder des Dokumentarfilms bedienen. Eine Tendenz, die aber nicht erst seit diesem Jahr augenfällig ist“, so Stephan Raack von der Internationalen Sichtungskommission des Filmfest Dresden.

Wer die Sieger der beliebten „Goldenen Reiter“ werden, entscheidet eine 16-köpfige Jury, darunter u.a. der Visual Artist Max Hattler, die aus ARD und WDR bekannte Regisseurin und Drehbuchautorin Lola Randl und die Dresdner Schauspielerin „Anna Mateur“. Mit Preisgeldern im Gesamtwert von 66.000 Euro zählt das Filmfest Dresden zu den höchstdotierten Kurzfilmfestivals Europas.

Im Nationalen Wettbewerb sind in diesem Jahr 28 Kurzfilme in insgesamt fünf Programmen vertreten, darunter 13 Animationen und 15 Fiktionen. Insgesamt werden im Nationalen Wettbewerb fünf Filme ihre Weltpremieren feiern.

Neben den Wettbewerben bietet das 29. Filmfest Dresden ein umfangreiches Angebot an 28 Sonderprogrammen. Für das jüngere Publikum gibt es fünf altersspezifische Kurzfilmprogramme aus aller Welt. Eltern mit kleinen Knirpsen lockt ein ausgewähltes Programm ins „Schnullerkino“. Kurzfilmgenuss im Freien bietet in diesem Jahr auch wieder ein Festival-Open Air mit internationalem Kurzfilmkino auf dem Dresdner Neumarkt. Dort gibt es am Festivalwochenende dieses Jahr auch ein spezielles Programm für Familien.

Kino ohne Barrieren – ein Anfang wird gemacht.

Erstmalig bietet das Filmfest Dresden in diesem Jahr ausgewählte Filmprogramme barrierefrei an und ermöglicht damit Menschen mit Seh-, Hör- und Geheinschränkungen Zugang zum Festival. Zwei Wettbewerbsprogramme und zwei Themenprogramme mit dem Titel „(Un-)Möglich!“ werden mit Untertitelung für Gehörlose und deutscher Audiodeskription präsentiert. Zudem werden die Veranstaltungen von Gebärdensprachedolmetschern begleitet. In einer ergänzenden Paneldiskussion diskutieren internationale Experten das Für und Wider von inklusivem Filmemachen. Für die Umsetzung der inklusiven Angebote suchte sich das Filmfest Dresden Unterstützung bei einem eigens dafür gegründeten Beirat. Zwölf filminteressierte Dresdner, die selbst mit Einschränkungen leben, beraten die Veranstalter in diesem und den kommenden Jahren auf dem Weg zu einem barrierefreien Filmfestival.

Unterstützung kommt durch Kooperation auch vom Baseler Festival Look & Roll, das in der Schweiz seit 10 Jahren Kurzfilme zum Leben mit Einschränkungen zeigt und zugleich die Trennung von behinderten und nicht behinderten Menschen radikal in Frage stellt. Im letzten Jahr hatten es von 2000 eingereichten Filmen 21 Produktionen aus 11 Ländern weltweit haben es ins Baseler Programm geschafft, von denen einige Filme nun in Dresden zu sehen sein werden.

Der Syrische Film – Vergangenheit und Gegenwart.

Ein weiterer Programmschwerpunkt in diesem Jahr stellt den Syrischen Film in den Mittelpunkt. Die Reihe umfasst drei Programme, die den Bogen spannen von den Anfängen des syrischen Autorenkinos in den 1970er Jahren bis hin zu den Filmen der jüngsten Künstlergeneration Syriens, die nach dem Ausbruch des Bürgerkrieges entstanden sind. Begleitend dazu findet eine Paneldiskussion mit dem Titel „Film im Krieg – Leben im Exil“ sowie eine Meisterklasse mit dem renommierten syrischen Regisseur Ossama Mohammed statt. Zu Gast sind eine Vielzahl syrischer Künstler. Auch die diesjährige Retrospektive nimmt das Thema auf. Unter dem Titel „In Syrien auf Montage“ zeigt sie Dokumentarfilme und Wochenschaubeiträge der DDR von 1955 bis 1980, die erstmals die vielfältigen Beziehungen der DDR zu Syrien nachzeichnen.

Das diesjährige Festival feiert Rekord bei Akkreditierungen der Fachbesucher.

Das 1989 gegründete FILMFEST DRESDEN – International Short Film Festival zählt zu den renommiertesten und höchstdotierten Kurzfilmfestivals in Europa. Jedes Jahr im April bringt es an sechs Festivaltagen aktuelle Kurzfilmproduktionen aus Deutschland, Europa und der Welt in die sächsische Landeshauptstadt und verzeichnet rund 25.000 Besucher. Schon vor Festivalbeginn feiert das diesjährige Festival seinen ersten Rekord: 600 internationale Fachbesucher haben sich für 29. Ausgabe 2017 akkreditiert. Unter den Anmeldungen sind auch Gäste aus Albanien, Australien, Iran, Hong Kong, Israel, Jordanien und Pakistan.

Seit 2012 ergänzt die Sektion »etc. - events.trainings.connections« das filmische Angebot des FILMFEST DRESDEN mit Podiumsdiskussionen, Vorträgen, Workshops, Ausstellungen und Empfängen für die Fachbesucher des Festivals. Das 2015 ins Leben gerufene Forum »Visegrád in short(s)« legt dabei ein besonderes Augenmerk auf die Filmszenen von Polen, Tschechien, Ungarn und der Slowakei. Zudem bieten Öffentliche Master Classes unter anderem von Michael Achtman, Max Hattler und Denis Côté tiefere Einblicke in das filmische Werk einzelner international renommierter Filmemacher.

Für das Programm zum Internationalen und Nationalen Wettbewerb wurden wieder mehr als 2.000 Kurzfilme aus rund 100 Ländern eingereicht. Das Festival setzt mit seinem vielseitigen Programm künstlerische und gesellschaftspolitische Impulse und bietet ein Podium für den Austausch zwischen Filmemachern und Publikum. Neben den Auszeichnungen für die besten nationalen und internationalen Animations- und Kurzspielfilme werden vier Sonderpreise vergeben – darunter der DEFA-Förderpreis für Animation, der ARTE-Kurzfilmpreis, der „Goldene Reiter“ Filmton sowie der Filmförderpreis der Sächsischen Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, dotiert mit 20.000 Euro.

Das FILMFEST DRESDEN wird von der Filmförderungsanstalt (FFA) als offizielles Referenzfestival gelistet. Es ist Mitglied der AG Kurzfilm - Bundesverband Deutscher Kurzfilm, der Europäischen Filmakademie (EFA), des Filmverbands Sachsen e.V. und engagiert sich für das Netzwerk Kultur Dresden, die WOD – Initiative weltoffenes Dresden sowie die Kulturloge Dresden.

Link: www.filmfest-dresden.de

"Beat Beat Heart" eröffnet achtung berlin festival 2017

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Berlin-Premiere von Luise Brinkmanns Liebeskomödie "Beat Beat Heart" beim achtung berlin - new berlin film award.

Nach ihrer Premiere beim Filmfest München im vergangenen Jahr wird Luise Brinkmanns Liebeskomödie "Beat Beat Heart" am 19. April 2017 die 13. Ausgabe des Festivals achtung berlin - new berlin film award im Kino International als Berlin-Premiere eröffnen. Hier der Trailer:

Über den Film:

Die Geschichte einer jungen Frau (Lana Cooper), die sehnsüchtig die Rückkehr ihres Freundes (Till Wonka) erwartet, als plötzlich ihre Mutter (Saskia Vester) vor ihr steht und bei ihr einziehen will, nachdem sie sich von ihrem Partner getrennt hat, feierte im vergangenen Jahr beim Filmfest München ihre Premiere und wurde dort mit einem Spezialpreis der Jury für den Förderpreis Neues Deutsches Kino ausgezeichnet. Nach der internationalen Premiere im Wettbewerb des Slamdance Festivals im Januar dieses Jahres kommt "Beat Beat Heart" am 27. April 2017 in die deutschen Kinos. Zu diesem Termin werden wir dann eine Rezension von unserer Filmkritikerin Elisabeth Nagy bereitstellen.

Die 13. Ausgabe von achtung berlin - new berlin film award findet etwas später als ursprünglich im letzten Jahr angekündigt statt, nämlich vom 19. - 26. April 2017, womit das Festival ganz in die zeitliche Nähe der Potsdamer Sehsüchte rückt, dem Studentenfilmfestival der Filmuniversität Babelsberg, das direkt im Anschluss vom 26. April bis 1. Mai 2017 auf dem Studiogelände Babelsberg sowie an der Uni selbst stattfindet.

Für Studierende, die von weither extra angereist sind und sowohl Berlin wie auch Potsdam erkunden wollen, bietet sich dadurch evtl. die Möglichkeit zwei Filmfestivals in einem Rutsch direkt hintereinander besuchen zu können, was die Aufenthaltskosten in der Region minimiert. Das achtung berlin festival findet übrigens auch in der Nähe von Babelsberg statt, nämlich im Kino »Neue Kammerspiele Kleinmachnow«. Erstmalig dabei sind die Kinos Lichtblick, Eiszeit, Wolf und das City Kino Wedding. Wie in den Vorjahren ist auch die Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz wieder Gastgeber des Festivals sowie die Festivalkinos International, Babylon, Filmtheater am Friedrichshain und die Tilsiter Lichtspiele.

Für Studenten wie auch für Mitgliedern von filmspezifischen Berufsverbände wurde diesmal die Möglichkeit geschaffen, das achttägige Festival für neues Kino aus Berlin und Brandenburg zu einer vergünstigten Akkreditierungs-Gebühr zu besuchen. Die Early-Bird-Anmeldefrist, die auch unseren BAF-Mitgliedern angeboten wurde, ist allerdings gerade abgelaufen.

Natürlich hat das neue Kino aus Berlin und Brandenburg wieder einiges zu bieten - hochpolitisch, persönlich, innovativ, tragisch und komisch. Das Festival zeigt insgesamt über 80 Filme in verschiedenen Kategorien. Made in Berlin-Brandenburg, Wettbewerb und Herzstück des Festivals, versammelt eine Auswahl abendfüllender Spiel- und Dokumentarfilme sowie mittellange Filme und Kurzfilme, darunter Uraufführungen und zahlreiche Deutschland- und Berlinpremieren, allesamt in Anwesenheit der Regisseure und Schauspieler. In den Langfilm-Wettbewerben sind sechs Weltpremieren und eine Deutschlandpremiere zu sehen, alle weiteren Filme des Wettbewerbs feiern ihre Berlin-Premiere. In der Sektion "Berlin Highlights" werden Spielfilme präsentiert, die sich formal durch eine eigene Handschrift auszeichnen, eine außergewöhnliche Perspektive einnehmen oder ein besonders brisantes Thema besetzen.

Spielfilme 2017

CLUB EUROPA

Regie: Franziska M. Hoenisch, DarstellerInnen: Sylvaine Faligant, Maryam Zaree, Richard Foufié Djimeli, Artjom Gilz, Marie-Lou Sellem u.a., Produktion: Filmakademie Baden-Württemberg, 82 Minuten

Aus dem Bedürfnis heraus etwas Gutes zu tun, hat Martha ihren Mitbewohnern vorgeschlagen einen Flüchtling im freien Zimmer ihrer Kreuzberger WG aufzunehmen. Das Zusammenleben ist geprägt von einem freundschaftlichen Miteinander bis die Lebenssituation ihres kamerunischen Mitbewohners eine drastische Wendung nimmt. Wo liegt die Grenze der Hilfsbereitschaft?

DIE HANNAS

Regie: Julia C. Kaiser, DarstellerInnen: Anna König, Till Butterbach, Ines Westernströer, Julia Becker u.a., Produktion: Tellfilm Deutschland, 102 Minuten

Hans und Anna sind zusammen die HANNAS: Ein ausgeglichenes Langzeitpaar mit gemeinsamer Kochobsession in den 'eingeschlafenen' Dreißigern. Doch dann treffen beide auf das wilde Schwesternpaar Kim und Nico und beginnen jeweils eine Affäre - ohne vom Betrug des anderen zu wissen.

MANDY - DAS SOZIALDRAMA

Regie: Aron Craemer, DarstellerInnen: Mandy Rudski, Volkram Zschiesche, Eva Bay, Andreas Frakowiak, Samia Dauenhauer, Katharina Wackernagel u.a., Produktion: Ghetto Berlin, 109 Minuten

Ein Film - realer als die Realität: Im rauen Plattenviertel plant eine Schauspielerin ihren Durchbruch mit einem Sozialdrama. Eine böse Komödie für alle, die Sozialdramen hassen und jene, die sie lieben.

RAKETE PERELMAN

Regie: Oliver Alaluukas, DarstellerInnen: Liv Lisa Fries, Kai-Michael Müller, Gordon Kämmerer, Tobias Lehmann, Africa Brau, Anne Haug u.a., Produktion: Anna Wendt Filmproduktion, Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf, 108 Minuten

Erzählt vom Zusammenleben junger Menschen in einer Künstlerkolonie mitten im brandenburgischen Nirgendwo. Zehn Menschen leben ihre Version von Freiheit und Unabhängigkeit - jeder für sich und alle zusammen.

VANATOARE

Regie: Alexandra Balteanu, DarstellerInnen: Corina Moise, Iulia Lumanare, Iulia Ciochina u.a., Produktion: Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin, 75 Minuten

Der Spielfilm begleitet sehr eindrucksvoll das Schicksal dreier miteinander verbundener Frauen in Bukarest. Der Weg zur Arbeit, das Umziehen und vergebliche Anwerben der Kunden sind wie in Echtzeit gedreht und erzeugen einen Sog, der weit über die Wirklichkeit hinaus wirkt.

Dokumentarfilme 2017

ALS PAUL ÜBER DAS MEER KAM

Regie: Jakob Preuss, Produktion: Weydemann Bros.,

94 Minuten

Regisseur Jakob Preuss dokumentiert in seinem Film Paul, der von Marokko übers Meer nach Europa flüchten will und am Ende sogar weiter nach Deutschland. Wird ihm der Regisseur auf seinen letzten Schritten nach einem besseren Leben aktiv unterstützen oder bleibt er beobachtender Filmemacher?

FURUSATO

Regie: Thorsten Trimpop, Produktion: Büchner Filmproduktion, 94 Minuten

Ein feiner, schwarzer und strahlender Staub ist geblieben, verpackt von Männern in weißen Schutzanzügen. In großformatigen Landschaftstableaus porträtiert Thorsten Trimpop Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen in ihre verwundete Heimat Fukushima zurückkehren.

SCHULTERSIEG - Ein Dokumentarfilm über 4 Mädchen, die auszogen das Kämpfen zu lernen.

Regie: Anna Koch, Produktion: Anna Wendt Filmproduktion, Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin, 82 Minuten mit Lisa Ersel, Debora Lawnitzak, Michelle Silva und Janny Sommermeyer.

Vier Mädchen verlassen mit zwölf Jahren ihr Zuhause, um an einer Sportschule professionelle Ringerinnen zu werden. Sie kämpfen hier nicht nur um ihren Sieg, sondern auch um ihren Platz im Leben. Hier der Trailer und eine Filmkritik über das Werk, das seine Premiere letztes Jahr bei den Hofer Filmtagen hatte:

Filmkritik:

Ein neues Schuljahr beginnt. Die Schule ist die Sportschule in Frankfurt (Oder), und die Mädchen und Jungen der Klasse 7 stellen sich einzeln vor. Sie sind 12 Jahre alt. Eigentlich noch Kinder, doch ihren Traum können sie bereits in Worte fassen: sie wollen deutsche Meister werden, im Ringen. Es ist ein körperlicher Sport, die Kamera ist nahe dran, zeigt Elan und Energie.

Die Absolventin der dffB, Anna Koch und ihre Kamerafrau Julia Lemke, beide haben das Konzept und den Dreh im Team gelöst, folgen vier der Mädchen von dem Moment an, als sie ihr Elternhaus verlassen, um teils in der Ferne (von Berlin aus) in ein Internat zu wechseln, das von “Hanni & Nanni”-Verzauberung weit entfernt ist.

Im Mittelpunkt steht immer wieder die Sporthalle, hier dreht sich fast alles um das Training. Die Schule verlangt Disziplin und die Regeln sind hart. Da kann man auch schon mal heulen. Wenn man verletzt wird, körperlich, oder wenn das Ego geknickt ist, weil man verliert, weil man sich dumm angestellt hat. Das Verlieren an sich ist kein Problem. “Win By Fall” haben die Filmemacherinnen ihren Abschlussfilm für die internationalen Festivals genannt. Erst im März ging es nach Austin zum SXSW, zuvor konnte man sich auf dem renommierten Dokumentarfilmfestival in den Niederlanden, der IDFA, vorstellen.

“Win By Fall”, die vier Schülerinnen sind Stehauffrauen, aufgeben ist nicht drin. Die Trainer schärfen ihnen bereits ganz am Anfang ein, dass Tränen sie vom eigentlichen Ziel ablenken würden. Das mit den Tränen ist wohl am härtesten auszuhalten und als Zuschauerin fühlt man mit ihnen. Tränen, Wut und Trotz sind hier etwas Menschliches. Die Lehrer, hier die Trainer, der Film konzentriert sich voll und ganz auf das Ringen, brüllen schon mal im Frust, und setzen sich dann doch hin, um im Gespräch Unpässlichkeiten zu klären und eine konstruktive Kritik zu äußern.

Anna Koch und Julia Lemke hatten zwei der Mädchen bei dem Dreh für eine Seminarbeit kennen gelernt. Die Aufgabe war, einen ungewöhnlichen Beruf vorzustellen. Frauen, die ringen, das klang außergewöhnlich genug. Die zwei Protagonistinnen bereiteten ihnen den Weg für eine größere Langzeitstudie, die der dffb-Produktion, einem RBB-Film unter dem Leuchtstoff-Label, in Hof den Dokumentarfilmpreis “Granit” bescherte.

Das Leben der vier spielt sich nicht nur in der Schule und beim Training ab, sie werden auch im Kreis ihrer Familie gezeigt. Schließlich ist das Heranwachsen ein Prozess, der sowohl im Kampf für den Sport als auch mit sich selbst geführt wird. Lisa, Debora, Janny und Michelle bringen es unterschiedlich weit. Dramaturgisch wählten die Filmemacherinnen zuerst eine nationale und dann eine internationale Meisterschaft als Ziel. Ein paar Etappen haben die Filmemacherinnen, die sechs Jahre an dem Projekt gearbeitet haben, sicherlich auch noch zu beschreiten.

Elisabeth Nagy

SIBERIAN LOVE

Regie: Olga Delane, Produktion: Doppelplus Ultra,

80 Minuten

Olga, ledig, Mitte 30, reist nach 20 Jahren in Berlin in ihre Heimat Sibirien. Dort wird ihr Single-Dasein jedoch sehr kritisch betrachtet. Der Film gibt tiefgreifende Einblicke in den Alltag von sibirischen Familien und stellt die Frage nach der Sinnhaftigkeit von traditionellen Beziehungsmodellen.

ZWISCHEN DEN STÜHLEN

Regie: Jakob Schmidt, Produktion: Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf, 106 Minuten

Der Film begleitet drei angehende Lehrer auf ihrem spannenden Weg durch das Referendariat. Zwischen Notenvergabe und der Angst vor den eigenen Prüfungen stehen sie wortwörtlich zwischen den Stühlen.

Retrospektive

Die Retrospektive widmet sich in diesem Jahr dem künstlerischen Schaffen des großen Schauspielers und Regisseurs Michael Gwisdek. In der Hommage an Michael Gwisdek zeigt achtung berlin zwischen dem 22. und 26. April 2017 Filmhighlights aus seinen DEFA-Jahren sowie aktuelle Filme des Schauspielers.

Eröffnet wird die Retrospektive mit dem Film:

DER TANGOSPIELER

aus dem Jahr 1991 (Regie: Roland Gräf)

in Anwesenheit von Hauptdarsteller Michael Gwisdek und weiteren Akteuren des Filmteams am 22.04.17 um 18:00 Uhr im Babylon.

Berlin Series

Achtung Berlin macht auch in Serien und präsentiert erstmals in diesem Jahr die neue Serien-Sektion »Berlin Series« im Festival.

Ob für TV oder Web, für Plattform oder Marken, ob horizontal, vertikal oder viral - die deutsche Serienlandschaft wird zum Glück immer vielfältiger und spannender. Und Berlin rückt mehr und mehr ins Zentrum des deutschen Serienschaffens. Deshalb wird das Filmfestival achtung berlin – new berlin film award dieses Jahr um eine Seriensektion erweitert. In Screenings, Panels, Pitchings und Keynotes präsentiert achtung berlin in Kooperation mit dem Serienwerk spannendende Serienstoffe, Menschen und Entwicklungen, frisch und von hier!

Zwei Diskussionsrunden und ein Pitching.

Ein Highlight der achtung berlin Seriensektion wird der Berlin Series Pitch sein. In diesem werden acht ausgewählte Konzepte vor einer hochkarätigen Jury von serienwerk.de gepitcht und das Beste prämiert. Beim anschließenden Get Together besteht die Möglichkeit, Feed-backs und Kontakte zu vertiefen und im besten Fall eine neue Serie aus der Taufe zu heben. Mit Förderzusagen in Höhe von insgesamt 5,5 Mio. Euro für 41 neue Projekte war das Medienboard Berlin und Brandenburg ins Filmjahr 2017 gestartet. Unterstützt werden 22 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme sowie erstmals eine Serie. Bei erfolgversprechendem Pitching könnten weitere Serienförderungen womöglich folgen.

Die Diskussionsrunde „Revolution aus dem Writers Room? Oder: Unter welchen Bedingungen entstehen Serien in Deutschland“ vergleicht die Serienproduktion in Deutschland und in den USA. Darüber hinaus wird beim production:net BREAKFAST, veranstaltet vom media.net Berlin Brandenburg, unter dem Titel „Die Zukunft der deutschen Serie“ der Blick auf neue Formate und Sendeplätze gerichtet. Wie schlägt sich die Serie im internationalen Vergleich und bieten neue Plattformen und Streamingdienste tatsächlich neue Geschäfts-und Kooperationsmodelle?

Umsonst und im Kino – drei Serien Previews bei freiem Eintritt.

• Noch vor der deutschen Erstausstrahlung am 8. Mai 2017 bei TNT Serie zeigt achtung berlin Folge 1+2 der Serie “4 Blocks“ auf der großen Kinoleinwand bei freiem Eintritt. Die hochgelobte deutsche Turner-Eigenproduktion zeigt die Welt einer kriminellen arabischen Familie in Berlin Neukölln – gedreht mit Schauspielern wie Kida Khodr Ramadan, Ronald Zehrfeld und Frederick Lau und echten Clan-Mitgliedern. Gezeigt werden Folge 1+2 der am 25.04.17 um 22:00 Uhr im Babylon Mitte.

• Entmietung, Gentrifizierung, Kiez-Atmosphäre: Ken Duken spielt in „Tempel“ einen Ex-Boxer im Berliner Wedding, dessen Familie von Immobilienhaien bedroht wird.

Folge 1-3 der für den deutschen Fernsehpreis nominierten ZDF Serie kann man am 21.04.17 um 17:45 Uhr im Babylon Mitte umsonst sehen.

• Die US-Serie „Genius: Einstein“ über den jungen und alten Albert Einstein mit Starbesetzung (Johnny Flynn, Geoffrey Rush und Emily Watson) folgt den bescheidenen Anfängen des Physikers als rebellischer Denker bis zum Gipfel seiner Popularität als Begründer der Relativitätstheorie. Die Dramaserie startet weltweit am 27. April 2017 bei National Geographic. Die Pilotfolge wird als exklusive Preview und Deutschland-Premiere am 25.04.17 um 19:15 Uhr im FAF präsentiert. Im Anschluss werden die beiden Schauspieler Martin Umbach und Silvina Buchbauer, die in der Serie mitspielen, für Fragen zur Verfügung stehen.

13. achtung berlin – new berlin film award

19.-26. April 2017

Festivalbüro

Eberswalder Straße 10

10437 Berlin

Web: www.achtungberlin.de

achtung berlin - new berlin film award wird gefördert durch die Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH.

17. Go East - Festival des mittel- und osteuropäischen Films 2017

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Neue Festivalsektion goEast Gurus! 

In der neuen Festivalsektion goEast Gurus werden Werke von FilmemacherInnen gezeigt, die schon oft und mit ganz besonderen Filmen beim Festival des Mittel- und Osteuropäischen Films in Wiesbaden vertreten waren und damit bleibende Eindrücke hinterließen.

Mit dem neuen Film "Der die Zeichen liest - Uchenik" von Kirill Serebrennikov, einer wilden und furiosen Groteske, die man in Cannes euphorisch gefeiert hat, wurde darauf schon am 11.04.2017 in der Caligari Filmbühne für das kommende Festival, das vom 26.04-02.05.2017 stattfindet, eingestimmt. Hier der Trailer:

 

Synopsis:

Die böse Satire voll pechschwarzen Humors hält uns die Fallen aktueller Denkmuster gnadenlos vor Augen - hier ist gerade nicht die radikale Religion der Feind liberaler Erziehung, sondern ihr gar zu enger Verwandter: Benjamin ist Schüler an einer aufgeklärten, staatlichen Schule. Doch als er zum Christentum konvertiert, verwendet er die Bibel als schier unendliche Ressource der Aggression. Während sich seine Mitschüler weiterhin in Reih und Glied liberaler Unterrichtsführung dirigieren lassen, ist Benjamin auf Rebellionskurs, ein Missionar und Kreuzzügler, der gegen Homosexualität, geschiedene Frauen und Evolutionstheorie die eine oder andere Bibelstelle ins Feld zu führen weiß. So heftig und eloquent ist Benjamins Protest gegen den wissenschaftlichen Tenor der Schule, dass die Lehrerschaft bald ins Wanken gerät ...


Der diesjährige Wettbewerb steht ganz im Zeichen unbeirrbarer Frauen und Kämpfernaturen.

Eröffnet wird die 17. Ausgabe von goEast - Festival des mittel- und osteuropäischen Films am Mittwoch, 26. April 2017 mit

"MEINE GLÜCKLICHE FAMILIE - CHEMI BEDNIERI OJAKHI" 

(Deutschland, Frankreich, Georgien 2017).

Der Film des georgisch-deutschen Regie-Duos Nana & Simon (Nana Ekvtimishvili und Simon Gross) beleuchtet Familienstrukturen und Rollenmuster aus der Perspektive der 52-jährigen Manana. 2013 gewannen Nana & Simon bei goEast mit "BLÜTEZEIT" den Preis für den Besten Film.

"MEINE GLÜCKLICHE FAMILIE" ist Teil des Festivalwettbewerbs, der aus 16 Filmen besteht - zehn Spielfilme und sechs Dokumentationen; 13 von ihnen feiern beim diesjährigen Festival ihre Deutschlandpremiere. Sie konkurrieren um vier Preise: die Goldene Lilie für den Besten Film (10.000 Euro), den Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden für die Beste Regie (7.500 Euro) und den Preis des Auswärtigen Amtes für kulturelle Vielfalt (4.000 Euro). Über die Preisvergabe entscheidet eine fünfköpfige internationale Jury, bestehend aus der lettischen Regisseurin Laila Pakalnina (Vorsitz), Produzent Maxim Tuula (Estland/Russland), Produzentin Sam Taylor (Großbritannien), Schauspieler Jakob Diehl (Deutschland) und Regisseur Igor Drljaca (Bosnien und Herzegowina/Kanada).

Hier der offizielle Trailer von goEast - Festival des mittel- und osteuropäischen Films 2017:

Die Wettbewerbsfilme

Der Kaukasus wird nicht nur im Eröffnungsfilm zu sehen sein - auch der Dokumentarfilm "SONNENSTADT - MZIS QALAQI" von Rati Oneli (Georgien, USA, Katar, Niederlande 2017) porträtiert die wenigen letzten EinwohnerInnen der zur Geisterstadt gewordenen Bergarbeitersiedlung Chiatura, in Westgeorgien.

In "VATERS VERMÄCHTNIS - ATANYN KEREEZI" von Bakyt Mukul & Dastan Zhapar uulu (Kirgisistan 2016) entdeckt Azat sein zentralasiatische Heimatland wieder, als er nach 15 Jahren nach Kirgisien zurückkehrt, um den letzten Wunsch seines verstorbenen Vaters zu erfüllen.

In "IM EXIL - PELNU SANATORIJA" von Davis Simanis einer lettisch-litauischen Koproduktion aus dem letzten Jahr, spielt Ulrich Matthes einen deutschen Chirurgen, der im letzten Jahr des Ersten Weltkriegs in Lettland in einem Krankenhaus auf den abgeschotteten Kosmos kriegstraumatisierter Patienten trifft. Matthes wird bei der Deutschlandpremiere des Films am Sonntag, 30. April, um 20:30 Uhr in der Caligari FilmBühne in Wiesbaden, anwesend sein.

Aus Südosteuropa in diesem Jahr: Hana Jušics virtuoses Spielfilmdebüt "GLOTZ NICHT AUF MEINEN TELLER - NE GLEDAJ MI U PIJAT"  (Kroatien 2016), eine Coming-of-Age-Geschichte, die auch als Patriarchatskritik zu lesen ist.

Der poetisch-essayistische Dokumentarfilm "KINOINSELN - KINO OTOK" von Ivan Ramljak (Kroatien 2016) über die fast vergessene Geschichte der Kinos auf den dalmatischen Inseln.

Der viel schwarzen Humor und Sozialkritik verbindende Spielfilm "REQUIEM FÜR FRAU J. - REKVIJEM ZA GOSPOÐU J."von Bojan Vuletic (Serbien, Bulgarien, Mazedonien 2017), dessen Debütfilm "REISEFÜHRER DURCH BELGRAD MIT SINGEN UND WEINEN" bei goEast 2013 als internationale Premiere zu sehen war. Die Hauptdarstellerin des Films Mirjana Karanovic wird auch beim Festival anwesend sein und in der Festivalsektion goEast Gurus ihre eigene Regiearbeit vorstellen.

Auch Regisseur Adrian Sitaru, der mit "FIXER - FIXEUR" (Rumänien, Frankreich 2016), seinem jüngsten Spielfilm vertreten ist, ist ebenfalls kein Neuling mehr beim Festival. Sein Protagonist Radu, der in Bukarest für eine Nachrichtenagentur ausländische Journalisten bei der Arbeit vor Ort unterstützt, wird auf schmerzhafte Weise mit den ethischen Grundsatzfragen seiner Arbeit konfrontiert.

"DER BÜRGER - AZ ÁLLAMPOLGÁR"  von Roland Vranik (Ungarn 2016) ist zugleich ein humorvoll-differenziertes Sittenbild der ungarischen Gesellschaft und eine ungewöhnliche Liebesgeschichte zwischen dem afrikanischen Migranten Wilson und seiner verheirateten Nachhilfelehrerin Maria.

Aus den Nachbarländern Deutschlands sind beim Festival zu sehen:

"DIE SONNE, DIE SONNE BLENDETE MICH - SLONCE, TO SLONCE MNIE"  von Anka Sasnal & Wilhelm Sasnal (Polen, Schweiz 2016), eine hochaktuelle, politische Adaption von Camus' Der Fremde. 

Der Dokumentarfilm "DU WEISST NICHT, WIE SEHR ICH DICH LIEBE - NAWET NIE WIESZ JAK BARDZO CIE KOCHAM" (Polen 2016), in der der gefeierte Filmemacher Pawel Lozinski die intimen Therapiesitzungen zwischen Hania und ihrer Mutter Ewa begleitet. 

Das Drama und Spielfilmdebüt "SCHMUTZIG - ŠPINA"  von Tereza Nvotová (Tschechische Republik/Slowakische Republik 2017), das eine erschütternde Kritik an dem Umgang mit psychisch kranken Menschen in der Slowakei formuliert;

"DIE LEHRERIN - UCITELKA"  von Jan Hrebejk (Slowakische Republik, Tschechische Republik 2016), eine Dramedy, die in Bratislava während der letzten Jahre des Kommunismus spielt, und in der Machtmissbrauch an einer weiterführenden Schule untersucht wird.

"KRIEGSKUNDE - VÝCHOVA VÁLCE"  von Adéla Komrzý (Tschechische Republik 2016), der dokumentiert, wie die Tschechische Republik sich auf einen potenziellen Krieg vorbereitet, indem sie Militärtrainings wieder in den Lehrplan einführt.

"KRIEGSKUNDE" wird als Teil eines Double Features gezeigt, zusammen mit dem russischen Dokumentarfilm:

"ALLE WEGE FÜHREN NACH AFRIN - VSE DOROGI VEDUT V AFRIN" (Russland, 2016) in dem die junge Moskauer Filmemacherin Arina Adju ihren Vater in Afrin, Syrien, besucht, der dort eine neue Familie gegründet hat, um die er sich nun angesichts der drohenden Gefahr durch den IS sorgt.

Der zweite russische Dokumentarfilm im Wettbewerb ist "RUSSLAND ALS TRAUM  - ROSSIYA KAK SON" von Andrey Silvestrov & Daniil Zinchenko (Russland 2016). Dieser zeichnet ein Provinzporträt ganz Russlands mit all seiner Lakonie, Surrealität und Brutalität.

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Über goEast:

goEast - Festival des mittel- und osteuropäischen Films wird jährlich vom Deutschen Filminstitut Frankfurt/Main durchgeführt.

46. Sehsüchte-Festival in Potsdam-Babelsberg

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Das 46. Sehsüchte-Festival findet vom 26. April bis 1. Mai 2017 in Potsdam-Babelsberg statt.

Diesmal können Festivalfans nahtlos von einem Festival in Berlin zum nächsten Filmfestival in Potsdam wandern. Direkt an das in der Region Berlin-Brandenburg verwurzelte Festival achtung berlin - new berlin film award schließt sich das Studierendenfilmfestival Sehsüchte in Potsdam an, das wieder vornehmlich in den Kinos der Filmuniversität sowie im fx.Center des gegenüberliegenden Studio Babelsberg Geländes stattfindet.

Auch die Fangemeinde und Besucher dürften sich aus ähnlichem Klientel zusammensetzen, da sich beide Festivals vornehmlich dem Filmnachwuchs widmen. Dennoch ist die Filmauswahl grundverschieden, denn die Sehsüchte in Potsdam sind international ausgerichtet und erwarten Filmemacher aus über 40 Ländern, die zum Festival angereist kommen, während das Festival in Berlin vorwiegend die Lokalmatadoren bedient und nur Filme zeigt die hier gedreht, oder mit hiesigen Geldern produziert wurden.

Man hat sich terminlich zwar abgesprochen, doch ob Gäste der Sehsüchte extra ein paar Tage früher kommen, um zu sehen was alternativ auf dem Berliner Festival ab geht, ist eher unwahrscheinlich. Schade! ein intensiverer Austausch könnte sowohl der Region, wie auch beiden Festivals nur nützen.

Stolz gibt das Studierendenfilmfestival Sehsüchte seinen diesjährigen Schirmherrn bekannt. Mit Andreas Dresen konnte einer der profiliertesten deutschen Filmemacher für die 46. Ausgabe des Sehsüchte-Studierendenfilmfestivals der Filmuniversität BabelsbergKONRAD WOLF gewonnen werden. Dabei kehrt Dresen gewissermaßen auf altbekanntes Terrain zurück – der Wahlpotsdamer, dessen Kinderbuchverfilmung "Timm Thaler oder das verkaufte Lachen" derzeit erfolgreich in den Kinos läuft, studierte von 1986-1991 an der damals noch als HFF bekannten Hochschule.

Ich bin mit der Filmuni und dem Festival seit unfassbaren 30 Jahren verbunden. Und das muss schließlich gefeiert werden!“ begründet Dresen die Entscheidung, an seine Ausbildungsstätte zurückzukehren. Dabei sind Filmfestivals für den Regisseur vor allem „Möglichkeiten der Begegnung. Mit anderen Menschen, anderen kulturellen Erfahrungen, anderen Handschriften.“ Speziell junge Filmemacher könnten dabei überprüfen, ob ihre Ideen funktionieren und sich von anderen inspirieren lassen. Nicht zuletzt sei auch das gemeinsame Feiern eine wundervolle Erfahrung, so Dresen.

Das Organisationsteam des Sehsüchte-Festivals freut sich außerordentlich, den Regisseur begrüßen zu dürfen.

Andreas Dresen steht wie kaum ein anderer für die Qualität und gesellschaftliche Relevanz des deutschen Kinos.“, erklärt Leonie Below, Pressesprecherin des Festivals. „Ob Sommer vorm Balkon oder Halt auf freier Strecke - in seinen Filmen gibt er regelmäßig Einblicke hinter gesellschaftliche Fassaden und interessiert sich für Menschen jenseits der Oberfläche. Auch deswegen harmoniert seine Schirmherrschaft aufs Beste mit dem diesjährigen Thema surfaces – Oberflächen.

Das Studierendenfilmfestival Sehsüchte findet vom 26. April bis 01. Mai 2017 in der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF statt. Es wird seit über 45 Jahren von Studierenden der Filmuniversität veranstaltet. Konzeption und Organisation des Festivals für junge Filmschaffende liegen auch in diesem Jahr wieder vollständig in den Händen der Bachelor- und Masterstudiengänge Medienwissenschaft der Filmuniversität Babelsberg.

Wir freuen uns, dass wir den diesjährigen Trailer des Festivals hier einbinden konnten, der uns besonders gelungen scheint, um das aktuelle Thema "Surfaces" adäquat zu visualisieren.   

Egal ob kurz und knapp oder abendfüllend, die Sektion Spielfilm zeigt jene Geschichten, die aufstrebenden Filmemacher*innen aus den unterschiedlichsten Ecken der Welt bewegen. Lustig-pointiert oder episch – diese Filme stehen für junges, mutiges Gegenwartskino aus der ganzen Welt und bedienen eine breite Klaviatur aktueller Tendenzen der Ficitionfilm-Welt. In dieser Sektion werden die Preise Bester Kurzfilm und Bester Spielfilm verliehen.

Die Gewinner werden übrigens zusammen mit den Gewinnern der Kinderfilm-Sektion nochmals im Herzen von Potsdam im Kino des Filmmuseums am Sonntag, den 30. April 2017 zu sehen sein. Nachmittags um 15:00 Uhr gibt es die Gewinner für die Kids, und ab 19:00 Uhr werden die Gewinner aus den beiden Hauptsektionen gezeigt. Damit ist das Festival wenigstens an einem Tag noch leichter für das Potsdamer Publikum zu erreichen, denn nicht jeder ist es gewohnt bis nach Babelsberg zu fahren, um interessante Filme sehen zu können. 

Wir fänden es zwar noch schöner, wenn auch in Berlin die Gewinner zu sehen wären, denn auch die zweite Filmhochschule der Region, die Deutsche Film und Fernsehakademie Berlin (dffb) steuert jedes Jahr Filme zu den Sehsüchten bei, sofern diese von der Auswahlkomission berücksichtigt werden. Doch das ist neben vielen anderen Filmen von Filmstudenten und Filmstudentinnen aus aller Welt meist der Fall.   

Darüber hinaus gibt es noch viel mehr zu sehen. Nämlich Filme aus den Sektionen Genre, also Horrorfilme sowie Dokumentarfilme und Musikvideos. Eine Ausnahme stellt die Sektion Spotlight Produktion dar. Hier wird das Management und die Finanzierung der Filmproduktion bewertet.

Mit einem Showcase ist die Filmhochschule Łódź aus Polen vertreten. Neben dem Kurzfilm"Cipka", der kürzlich auf dem 29.Filmfest Dresden​ mehrfach prämiert wurde, wie wir hier​schrieben, wird am 27. April 2017 um 20:00 Uhr im Kino 1 der Filmuniversität auch der lange Spielfilm "Zhaleika" in der Feature Film Competition gezeigt, der bereits im letzten Jahr auf der 66. Berlinale in der Sektion Generation eine Lobende Erwähnung der Jugendjury erhalten hatte.

Hier der Trailer:

Synopsis:

​In "Zhaleika" gehtesum ein junges Mädchen, einen Teenager, der sich gerne wie andere Jugendliche in ihrem Alter kleiden und aufführen möchte. Am liebsten rennt sie in zerlöcherten Jeans herum. Doch in ihrem Dorf ist es noch wie bei den Vorfahren üblich, sich anzupassen und traditionell zu kleiden. Als ihr Vater plötzlich stirbt, ändert sich alles und das Gerede der Leute und der Familie und Nachbarn lässt sich nicht mehr so leicht ignorieren.

Als Publikumsfestival fördert Sehsüchte neben den Filmscreenings, als Herzstück des Festivals, den bunten Austausch junger Filmemacher*innen mit erfahrenen Filmschaffenden und den filmbegeisterten Zuschauer*innen auf dem gesamten Sehsüchte-Campus. 

Workshops, Podiumsdiskussionen und Networking-Angebote sowie ein Pitch der Drehbuchsektion "Schreibsüchte" runden das umfangreiche Programm ab. 

Link: www.sehsuechte.de

1. VISIONÄR FILMFESTIVAL BERLIN im Kino Babylon

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Visionär macht sich warm für den Start - Neues Festival für preisgekrönte Independent Filme im Kino Babylon.

Mach Dich bereit für eine Sensation!

Von den renommiertesten Filmfestivals der Welt haben die Veranstalter des neuen Berliner Filmfestivals "VISIONÄR" neun Werke von aufstrebenden Regisseuren aus Argentinien, Bulgarien, China, Georgien, Iran, Italien, Polen, Südkorea und den Niederlanden ausgewählt. Eine Mischung aus narrativer und ästhetischer Originalität wird vom 27. April bis 1. Mai 2017 mit einem reichen und vielfältigen Programm im historischen Kino BABYLON zu sehen sein.

Ob mit "Visionär" Konkurrenz zu dem von uns so geschätzten Festival "Around the World in 14 Films" entsteht, oder eine wunderbare Ergänzung mit wertvollen Independent Filmen, die immer seltener in den regulären Kinovorstellungen zu finden sind, können wir noch nicht beurteilen. Eine zeitliche Nähe gibt es jedenfalls nicht. Das eine Festival findet im Frühjahr statt, das andere im Herbst, sodass genug Platz für beide sein sollte.

Wir freuen uns jedenfalls, dass VISIONÄR den Goldenen Leoparden von Locarno 2016, "Godless" dem Berliner Publikum präsentieren kann. Der Debütfilm der talentierten bulgarischen Regisseurin Ralitza Petrova über eine eisige und rücksichtslose weibliche Hauptfigur ist auf Filmfestivals in der ganzen Welt unterwegs und wurde mit mehreren prestigeträchtigen Preisen ausgezeichnet.

Auszug aus dem Programm:

DO: 27.04.2017, 19:30 Uhr

"Godless [Bezbog]" , Bulgarien – Dänemark – Frankreich 2016, R: Ralitza Petrova mit Irena Ivanova, Ivan Nalbantov, Ventzislav Konstantinov, Alexandr Triffonov, Dimitar Petkov, 95 Min, OmeU.

Gewinner Rotterdam, Hier der Trailer:

• Die talentierte georgische Regisseurin Rusudan Glurjidze ist mit ihrem ersten Spielfilm "House of Others", vertreten, der als Bester Film des Ostens in Karlovy Vary ausgezeichnet wurde. Eine eindrucksvolle und halbautobiographische Geschichte des Krieges und seiner Narben, die an Tarkowskis Kino erinnern.

• Sehr ans Herz gewachsen ist den Machern*innen des Festivals der Film "Drum". Ein ästhetisch und erzählerisch sehr wagemutiges Debüt von dem iranisch-kurdischen Regisseur Keywan Karimi, der jetzt wegen seines früheren Dokumentarfilms "Writing on the City" im Gefängnis sitzt.

• Ein sehr eindringender Bildungsroman ist "I Cormorani" von dem Italiener Fabio Bobbio, der mit dem Critic Prize SNCCI ausgezeichnet wurde. Darin begeben sich zwei 12-jährige Knaben selbständig auf Entdeckungstour.

FR: 28.04.2017, 20:30 Uhr

"The Cormorants [I Cormorani]", Italien 2016, R: Fabio Bobbio mit Samuele Bogni, Matteo Turri, Valentina Padovan, 88 Min, OmeU.

Hier der Trailer:

"The Last Family - Ostatnia Rodzina" des polnischen Regisseurs Jan P. Matuszyński ist ein originelles Biopic über eine besondere Künstlerfamilie und konnte beim Gdynia Film Festival viele Preise abräumen. Es wurde außerdem als Bester Film bei Molodist ausgezeichnet. Der Film läuft übrigens nochmals bei Film Polska am 8. Mai 2017 wiederum im Babylon, präsentiert wird er dort vom Filmfestival Cottbus, wo er im letzten November gezeigt worden war. Hier der Trailer und unsere Filmkritik:

Filmkritik:

Das Leben der Familie Beksinski war, wenn auch nicht öffentlich, so doch weitgehend ein offenes Buch und zum Teil Gemeinwissen. Der Spruch, dass jede Familie auf ihre Art schwierig ist, ist sicherlich abgegriffen, doch genauso auch wahr. Jan P. Matuszynski setzt seine Biographie, nach vielen Dokumentarfilmen ist dies sein Spielfilmdebüt, 1977 an. Die Familie Beksinski zieht in eine Panelwohnung in einer Wohnsiedlung. Vater Zdzislaw (Andrzej Seweryn) fotografiert so ziemlich jeden Quadratmeter. Dass er früher einmal auf dem Bau als Bauleiter gearbeitet hat, merkt man daran, wie er vom Beton und dem Geruch einer Baustelle spricht. Grau in Blau, düster, trist, das ist der erste Eindruck von der Siedlung, von der Wohnung. Bereits die Eröffnungsszene, die Klammer zeigt den altern Herrn im Interview in der gleichen dunklen Farbpalette. Heller wird es kaum mehr.

Zu dem Zeitpunkt war Zdzislaw Besinski bereits ein bekannter Künstler, der auch im Ausland Ausstellungen hatte. Doch so wenig er sich um Einordnungen und Vorbilder kümmert, so wenig interessieren ihn Museen und Ausstellungen. Das hält auch das Porträt so. Selten verlässt die Kamera die bis oben hin vollgestopfte Wohnung. Ab und an geht es auf den Friedhof. Eine Konstante, die den Film geradezu taktet. Es ist die Fleißarbeit von Robert Bolesto (“Hardkor Disko”), die aus dem überlieferten Material so etwas wie eine Familiengeschichte zimmert. Denn auch der Sohn, Tomasz (Dawid Ogrodnik), ist in Polen bekannt. Vieles an Musik, er war ein leidenschaftlicher Sammler, hat er in Polen als Radio-DJ bekannt gemacht. Auch hat er westliche Filme übersetzt und eingesprochen. Die polnische Fassung der Monty Pythons ist von ihm, ebenso “Wild at Heart” oder “Die Hard”. Kurze Szenen deuten daraufhin, doch es geht dem Filmteam eher um die Familiendynamik. Tomasz war wohl manisch depressiv. Immer wieder versuchte er sich selbst zu verletzen. Es mutet als Ironie an, dass er einen Flugzeugabsturz überlebte.

Viele kleine Episoden werden elliptisch angeordnet, doch es geht den Filmemachern nicht darum, das Leben von Vater und Sohn und der alles zusammenhaltenden Mutter Zofia (Aleksandra Konieczna) nachzuerzählen oder gar zu erklären, sondern um die inneren Kräfte, die sich aus einem ganz normalen Alltag heraus entfalten.

Es ist auch ein Verdienst der Ausstattung, die die Räume genau so ansetzen, wie man sie aus Aufnahmen kennt, die den Zuschauer auch genau in die jeweilige Zeit zurückversetzt. Immerhin umspannt der Film die Jahre 1977 bis 2005. Zdzislaw Beksinski war geradezu besessen davon, alles aufzunehmen. Zuerst nur mit der Kamera und dann mit einer Videokamera. Er fragte nicht, er kannte auch keine Grenzen. Aus dem Material konnte der Filmemacher nun schöpfen. Die Kunst steht dabei nicht einmal im Vordergrund. Wir sehen die Bilder an der Wand, surreal, gotisch, voll innerem Horror. Man wundert sich kein Stück, dass Beksinski mit Giger (“Alien”) verglichen wurde und das Guilermo del Toro (“Pan’s Labyrinth”) ihn verehrt.

Der Tod spielt in der Dramaturgie dann auch eine große Rolle. Es gleicht fast einem Ausflug hinaus an die Luft, nachdem die Szenen in engen Räumen spielen, meist durch Türen und lange dunkle Flure eingerahmt, wenn es wieder einmal zu einer Beerdigung geht. Die Politik spielt bei alldem keine Rolle. Weder wird erklärt, wie er an die Wohnung kam, wie er die vielen Schallplatten bekam oder gar ein Telefon. Selbst die Wende findet hier nicht statt. Man erfährt eigentlich gar nichts aus dem Umfeld, man bekommt nur Puzzlestückchen. Umso mehr kann sich das Ensemble um die Mechanismen des Zusammenlebens auf dem Raum konzentrieren. Und das ist teilweise starker Tobak. Dessen Schlussakkord mit einer brutalen Auflösung die Banalität des Alltags nach einem Jahre langen inneren Kampf noch unterstreicht.

Elisabeth Nagy

• Die Suche nach Freiheit und Revolte gegen die Rivalität zwischen Bourgeoisie und Proletariat in Argentinien ist das heiße Thema in "Los Decentes", dem zweiten Spielfilm des österreichischen Lukas Valenta Rinner.

SO: 30.04.2017, 19:00 Uhr

"A Decent Woman [Los Decentes]" , Österreich - Korea – Argentinien 2016, R: Lukas Valenta Rinner mit Iride Mockert, Martin Shanly, Andrea Strenitz, Mariano Sayavedra, 104 Min, OmdU Q&A mit dem Regisseur

Gewinner Diagonale Graz. Hier der Trailer:

• Liebe wird in Frage gestellt in "Communication and Lies" von Lee Seung-won, "Out of Love" von Paloma Aguilera Valdebenito und "Underground Fragrance" von Pengfei Song, jeweils aus Südkorea, den Niederlanden und China.

Der südkoreanische Film "Communication and Lies" erforscht die Einsamkeit von zwei Leidenden, die sich in einer komplizierten Beziehung treffen. "Out of Love" ist die Geschichte einer leidenschaftlichen und unbeugsamen Liebe, die sowohl Freude als auch Trauer bringt. Keinen Raum für das Glück gibt es in "Underground Fragrance". Hier wandern die beiden jungen Hauptfiguren in die Hauptstadt aus und erleben eine entmenschlichende Behandlung: Der „unterirdische Duft (Underground Fragrance)“ des Titels ist nichts als der bittere Geruch, den ihre Haut annimmt durch das Leben, das sie gezwungen sind im Keller eines Wohnblocks zu verbringen.

Das Festival unter der künstlerischen Leitung von Francesca Vantaggiato wird unterstützt von »Citizens of Europe«, a politically independent, non-governmental and non-profit oriented network of people from diverse backgrounds which is open for everybody perceiving diversity as an opportunity.

Link: www.visionaerfilmfestival.com

Kino: www.babylonberlin.de/visionaer.htm#Underground_Fragrance


Start des 32. DOK.fest München sowie des 24. Internationalen Trickfilm Festivals Stuttgart

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Anfang Mai starten mit dem DOK.fest München und dem Internationalen Trickfilmfest Stuttgart zwei bedeutende Festivals des Dokumentarfilms und des Animationsfilms.

Vom 3. bis 14. Mai​ 2017 bringt das diesjährige DOK.fest insgesamt 157 internationale Dokumentarfilme aus 45 Ländern nach München.

Das DOK.fest München hat sich innerhalb der letzten Jahre zu einem der größ­ten Do­kumen­tar­filmfestivals in Europa entwickelt. Jährlich im Mai präsentiert das Festival die in­ter­national interessantesten und neuesten Doku­men­tar­filme für zehn Tage auf der großen Leinwand. Das DOK.fest be­gleitet Filmogra­fien reno­m­mier­ter Filme­macherInnen, unterstützt Filme­ma­cher­In­nen aus so­ge­nan­nten „low produc­tion countries“, ar­bei­tet an einer mög­­­lichst gro­ßen Brei­ten­wir­kung für den künstlerischen Dokumen­tarfilm und sorgt für nach­haltige Ver­bin­dung­en zwi­schen Eta­blier­ten und Nach­wuchs. Als Publikums- und zunehmend Pre­miere­n­festival präsentiert das DOK.fest sein diesjähriges Pro­gramm in den profiliertesten Kinos der Münchner Innenstadt.

Mit Elias Gottstein steht bereits der erste Preisträger des 32. DOK.fest München bereits fest. Er erhält den mit 5.000 Euro dotierten Dokumentarfilm-Musikpreis für seine Ton-Musik-Collage zu „6 Jahre, 7 Monate und 16 Tage – Die Morde des NSU“. Gottstein ist bekannt als Sänger des Straßenmusik-Duos Guaia Guaia, das der Regisseur des Gewinnerfilms, Sobo Swobodnik, im Jahr 2012 mit dem preisgekrönten Film "unplugged:leben Guaia Guaia" bekanntgemacht hatte. Im Anschluss gestaltete Gottstein die Musik zu zwei Filmen von Swobodnik.

Elias Gottstein überzeugt durch eine mutige Komposition zu einem bildlich radikal auf ein Minimum reduzierten Film", so die Jury in ihrer Begründung. "Ihm gelingt ein modernes, elektronisches Requiem, konsequent, eigenständig und von berückend-bedrückender Intensität, ein zeitgemäßes Tongeflecht, das sich dem Film nicht vordergründig andient, sondern diesen dramaturgisch zu seiner Entfaltung bringt.

Der Preisträger wird die Auszeichnung während des Festivals am 6. Mai 2017 im Audimax der HFF München entgegennehmen. Dort wird auch der Gewinnerfilm zu sehen sein.

Ein Trip ins Herz des chinesischen Traums:

Das 32. DOK.fest München eröffnet am Mittwoch, 03. Mai 2017, im Deutschen Theater mit dem Film "DREAM EMPIRE"  von David Borenstein, Dänemark. Hier der Trailer:

Synopsis:

"DREAM EMPIRE" ist ein kurioser Trip in die chinesische Metropole Chongqing, einer halbdunklen Geisterstadt mit flackerndem Neonlicht zwischen leerstehenden Betonbauten. Die spanische Immobilienkrise mutet im Vergleich dazu wie ein Sturm im Wasserglas an, denn im Jahr 2012 wurde in China so viel Beton verbaut wie in den USA im gesamten 20. Jahrhundert. Angezogen von den grenzenlosen Versprechungen des chinesischen Wirtschaftsbooms, verwirklicht die sympathische 24-jährige Yana in dieser unwirklichen Umgebung ihren persönlichen »Chinese Dream«: In ihrer Agentur vermarktet sie Ausländer als Performer für „White Monkey Gigs“. Talent ist dafür nicht erforderlich, internationales Flair genügt. Zunehmend wird sich Yana gewahr, dass ihr Geschäft der Aufrechterhaltung einer großen Lebenslüge dient, der sie selbst zum Opfer fallen könnte.

ARRI AMIRA Award 2017:

Beim DOK.fest München wird zum zweiten Mal der ARRI AMIRA Award verliehen. Die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung ist deutschlandweit einzigartig: Sie würdigt die herausragende Kameraarbeit bei einem Dokumentarfilm. Seinen Namen verdankt der Preis der AMIRA, einem für den Einmann-Betrieb konzipierten Kamerasystem, das ARRI auch für den Einsatz bei Dokumentarfilmen entwickelt hat.

Ausgezeichnet wird in diesem Jahr die US-amerikanische Kamerafrau Kirsten Johnson für ihre Leistung bei "CAMERAPERSON" , bei dem sie auch Regie führte. CAMERAPERSON ist ein Erinnerungs- und Bildertagebuch: Der Film fügt Dokumentarfilmaufnahmen aus Kirsten Johnsons 25-jähriger Schaffenszeit als Kamerafrau zusammen und reflektiert, welch großen Einfluss Bilder auf die Art haben, wie wir die Welt sehen. Hier der Trailer und unsere Filmkritik:

Filmkritik:

Seit 25 Jahren ist Kirsten Johnson als Kamerafrau beschäftigt. Ihr Metier ist der Dokumentarfilm. Ihren Idealen kann sie nicht immer gerecht werden. Sie arbeitet als Angestellte, sie reist von Drehort zu Drehort. Wie sehr sie einige Aufnahmen doch geprägt haben, erfährt man in ihrem Film, den sie quasi als Vermächtnis in den Raum stellt. Was bleibt von den Bildern? Von den Ausschnitten aus Bildern? Sie hat mit Michael Moore an “Fahrenheit 451” gearbeitet, sie war an Laura Poitras’ “The Oath” und “Citizenfour” beteiligt. Sie war in Bosnien, Nigeria, Afghanistan, sie reiste quer durch die USA. Mal ist es ein Boxkampf, mal ist es ein Geburtskrankenhaus, sie begegnete Menschen mit Kriegstraumata, Vergewaltigungsopfern und Soldaten.

Doch sie beginnt die Kollage mit Ausschnitten aus ihren Filmen mit einer Einstellung in der Totalen, eine Straße und der Himmel und dann durchzuckt ein Blitz den Himmel. Wow. Das Unerwartete erwarten, das Unsichtbare sichtbar machen. Johnson filmt jedoch auch ihre Mutter, ihre beiden Kinder, Zwillinge. Dadurch werden die Aufnahmen von der Geburt von Zwillingen in Nigeria in einen ganz anderen Zusammenhang begreifbar. Was auch immer zuerst passierte. Zwischentafeln informieren den Zuschauer vom Drehort, nicht aber den dazugehörigen Film und das Drehjahr.

Überwiegend hat sie mit Frauen gedreht. Um an das Material zu kommen, musste sie erst auf die Produktionsfirmen zugehen. Bei dem Arbeitspensum, dass sie konstant hinter der Kamera hält, war das Wiedersehen mit den Aufnahmen sicherlich mehr als ein Wiedererkennen. Ein Innehalten und Aufarbeiten. Daran lässt uns die Filmemacherin teilhaben. Oft wechseln die Ausschnitte so schnell, dass auch in dem Zuschauer eine Abkopplung stattfindet. Man kann sich kaum auf eine Person einlassen, da befindet man sich bereits an anderer Stelle. Fast bricht es dem Dokumentarfilm an dieser Stelle. Doch sie kehrt immer wieder zu den Orten zurück, vertieft die Begegnung, gibt einem immer mehr an Informationen. Die Kamera ist ihre Waffe und ihre Medium, sie zeigt jedoch stets ihre Sicht auf die Welt. Wie wenig eine Kamera objektiv sein kann, wird auch gewahr. Kamera und Kamerafrau ist eine Einheit, es ist die Person an der Kamera, die auch das, was sie filmt, beeinflusst. In dem Sinne entdeckt man das eine oder andere in den Aufnahmen nicht beim ersten Sichten.

Elisabeth Nagy

Das komplette Programm hier vorzustellen, würde unseren Platz sprengen. Wir empfehlen dafür die Homepage des Festivals.

Link: www.dokfest-muenchen.de

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Das ITFS startet mit faszinierenden Bilderwelten und spannenden Geschichten.

Als eines der wichtigsten Festivals für die Animationsbranche weltweit geht das 24. Internationale Trickfilm-Festival Stuttgart (ITFS) bereits vom 2. bis 7. Mai 2017 in die nächste Runde. Unter dem Motto „Animation without Borders“ zeigt das ITFS mit seinem internationalen, format- und altersübergreifenden Programm auch inhaltlich, dass dem Animationsfilm beim 24. ITFS keine Grenzen gesetzt sind.

Wir öffnen uns und das Genre für schöpferische, produktive und wirtschaftliche Synergien, indem wir die Berührungspunkte zu Games, Transmedia, Virtual Reality und Musik verstärken“, so Prof. Ulrich Wegenast, Künstlerischer Geschäftsführer des ITFS.

Über 80.000 Besucher werden auch in diesem Jahr bei den über 200 Veranstaltungen und 1.000 Filmen aus aller Welt erwartet. Somit verbindet das ITFS nicht nur Kulturen, es schafft auch innovative Ansätze das Genre „Trickfilm“ neu zu entdecken. Hier der diesjährige Trailer des ITFS.

Durch die enge Verzahnung von ITFS, Animation Production Day und den Kooperationsveranstaltungen FMX – International Conference on Animation, Effects, VR, Games and Transmedia sowie, neu in diesem Jahr, spotlight – Festival für Bewegtbildkommunikation wird Stuttgart nicht nur zum Nabelpunkt des Trickfilms, sondern zu einer weltweit einmaligen Branchen-Plattform des Animationsfilms.

Der Wettbewerb besteht aus kurzen und langen Filmen, sowohl für Erwachsene wie auch für Kinder. Letztere können bereits im Alter von vier Jahren mit "Überflieger - Kleine Vögel, großes Geklapper" einen erstaunlich gut und humorvoll gemachten Animationsfilm bewundern. Die Koproduktion der Länder Belgien, Deutschland, Luxemburg und Norwegen hatte ihre Premiere auf der letzten Berlinale in der Generation Sektion.

Der Film von Toby Genkel & Reza Memari startet gleich nach dem Festival am 10. Mai 2017 bundesweit in den Deutschen Kinos. Hier der Trailer:

Synopsis:

Der Waisenvogel Richard (Stimme: Tilman Döbler) wird von Störchen aufgezogen und fühlt sich wie einer von ihnen. Tatsächlich ist er allerdings nur ein kleiner Spatz. Als seine Ersatzeltern zusammen mit den anderen Störchen im Winter gen Süden fliegen, bleibt Richard zwangsläufig zurück, weil er die lange Reise wohl nicht schaffen würde. Doch der Spatz hat einen eigenen Willen und begibt sich alleine auf eine gefährliche Reise.

Startschuss für die weltgrößte Augmented Reality Fassade!

Auch in diesem Jahr wird die Fassade des Breuninger Flagship-Stores auf einer Fläche von 65 mal 10 Metern ganz im Zeichen des ITFS stehen, mit einer entscheidenden Neuerung: Dieses Jahr verändert der Blick durch das Smartphone oder Tablet die Sicht auf die Fassade – mit Augmented Reality. Die Fassade erwacht durch eine App zum Leben. Kurz anvisieren und schon erlebt man die ITFS-Piratenwelt und wer genau sucht, der findet das Festivalmaskottchen Trixi.

Link: www.itfs.de


Wiedersehen mit Coppola auf dem 16. Tribeca Film Festival (New York)

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Regisseur Francis Ford Coppola traf auf die Schauspielcrew seines Films "Der Pate" in New York.

Eine romantische Komödie von Rachel Israel mit und über Menschen mit Autismus war der große Gewinner des diesjährigen 16.Tribeca Filmfestivals, das vom 19. - 30. April 2017 in New York stattfand.

Rachel Israels Debüt "Keep the Change" spielt an einem Treffpunkt für Menschen mit Störungen aus dem Autismusspektrum. Die junge Regisseurin, die auch als Professorin an einer Universität für Design im US-Bundesstaat Rhode Island arbeitet, hatte zuvor nur Kurzfilme gedreht. Nun wurde die Regisseurin mit dem Preis für den besten US-amerikanischen Spielfilm ausgezeichnet.

Die Tribeca-Jury wertete ihren Spielfilm als Zeugnis aus «einer Welt dynamischer Charaktere, die auf der Leinwand selten Beachtung finden». Der Film sei eine «einzigartige, aber zugleich universelle Liebesgeschichte, die so dargestellt ist, wie wir sie bisher nicht zu sehen bekommen haben».

Auch die Preise für den besten internationalen Film und die beste Dokumentation gingen an Frauen.

In der Kategorie »Bester Internationaler Spielfilm« gewann die griechisch-bulgarisch-französische Ko-Produktion "Son of Sofia" von Elima Psykou. Sie erzählt die Geschichte eines Jungen aus Russland, der während der Olympischen Spiele 2004 nach Athen kommt. Hier der Trailer:

Die in Kopenhagen und New York beheimatete Filmemacherin Elvira Lind setzte sich mit "Bobbi Jene" durch, einer Dokumentation von der US-Tänzerin, die nach etlichen Jahren als Mitglied einer israelischen Truppe nach Hause zurückkehrt. Von diesem Film können wir sogar zwei sehr unterschiedliche Trailer aus YouTube und aus Vimeo einbinden.

Die Tribeca Filmfestspiele waren nach den Terroranschlägen auf das World Trade Center am 11. September 2001 im besonders schwer getroffenen New Yorker Stadtteil Tribeca ins Leben gerufen worden. Zu ihren Gründern gehört der Schauspieler Robert De Niro und der Produzentin Jane Rosenthal. Im internationalen Vergleich spielt das Tribeca Filmfest bisher noch keine führende Rolle. Gewicht verleihen ihm aber sein politisches und soziales Engagement, Mut und eine Reihe technischer Innovationen.

Das Festival, das rund 200 Spielfilme, Dokumentationen und Shorts präsentierte sowie neue TV-Staffeln, Virtual-Reality-Shows und interaktive Kunstinstallationen zeigte, ging mit einem Familienfest und mehreren Freilicht-Vorführungen in Manhattan zu Ende. Stars und Hollywoodgrößen, wie Richard Gere, Katie Holmes oder Andie McDowell präsentierten ihre neuen Filme.

Die Firma Chanel hostet zu diesem Anlass traditionell ein Artists Dinner für geladene Gäste, auf welchem in jedem Jahr mehrere Künstler geehrt wurden. Der Einladung folgten unter anderem Dree Hemingway, Jessica Hart und auch Katie Holmes.

Letztere erschien zu der Abendveranstaltung im Balthazar im elegant maritimen Frühlingslook: Sie kam in einer weißen Marlenehose aus transparenter Spitze, die in einem verspielten Wellensaum über ihren Louboutins endete. Im Strick ihres marineblauen Chanel-Cardigans tauchte das Blumenmuster des Spitzenstoffes wieder auf. In Sachen Accessoires setzte die 38-Jährige ganz auf den Metallic-Look: Neben den kupferfarbenen Pumps trug sie eine Handtasche in glänzendem Silber und goldenen Schmuck. Das klassisch elegante Outfit lockerte Katie Holmes mit dezentem Make-up in Nudetönen und einem lässig gewellten Clavi-Cut auf.

Auf der Dinnerparty nahm sie neben Jane Rosenthal Platz, die als eine der Gründerinnen des Tribeca Film Festivals vor Ort war. Auf der Gästeliste standen zudem Musiker Jon Bon Jovi mit seiner Ehefrau Dorothea Hurley, Martha Stewart und Christina Ricci. Zosia Mamet und Jemima Kirke, die beide in der HBO-Serie "Girls" gespielt haben, waren ebenfalls vor Ort. 

Der erste Abend war dem Musikmogul Clive Davis (85) gewidmet. Der Gründer mehrerer Plattenlabels hatte Dutzenden Rock- und Popstars, darunter Bruce Springsteen und Whitney Houston, zum Erfolg verholfen. Der Premiere der Dokumentation "Clive Davis: The Soundtracks of My Life" von Chris Perkel folgte ein Konzert von Aretha Franklin, Jennifer Hudson und Earth, Wind Fire.

Richard Gere feierte seinen neuen Film „The Dinner“ der auf der 67. Berlinale im Februar seine Weltpremiere erlebt hatte, jedoch nicht ausgezeichnet worden war. Hier jetzt schon der Trailer. Der Film startet am 8. Juni 2017 in unseren Kinos:

Synopsis:

In dem Thriller spielt er einen bekannten Kongressabgeordneten, der sich mit seiner Frau, seinem Bruder und seiner Schwägerin zu einem dramatischen Abendessen trifft. Uns hatte der Film, der recht schonungslos einen Vertuschungsversuch der sogenannten "First Lady" aufzeigt und damit die politischen Geschicke ihres Ehegatten zu lenken versucht, recht gut gefallen. Andere waren von der komplex erzählten Story, der durch zahlreiche Rückblenden schwer zu folgen war, weniger begeistert. In Hinblick auf die zwiespältige Präsidentschaft von Donald Trump war dem Film dennoch viel Aufmerksamkeit gewidmet worden.

Deutschland, das im letzten Jahr als Ko-Produzent mit "Junction 48" für einen Spielfilm über einen jungen Rapper im palästinensisch-israelischen Konflikt gekürt worden, war in diesem Jahr nicht unter den Gewinnern. Unter anderen war in diesem Jahr der Münchner Filmemacher Julian Rosefeldt mit „Manifesto“ vertreten. Sein jüngstes Werk provoziert mit der Frage, ob gegenwärtige Kunst überhaupt noch originell sein kann.

Seltener Auftritt von Burt Reynolds.

An der Seite von Robert De Niro (73) und Chevy Chase (73) hatte sich auch Hollywood-Veteran Burt Reynolds (81) beim New Yorker Tribeca-Filmfestival gezeigt. Dass es körperlich für ihn kein leichter Gang war, sah man Hollywood-Altstar deutlich an. Der hagere, ergraute Schauspieler lief von Kollegen gestützt an einem Stock über den roten Teppich, nahm für Fotos extra auf einem Hocker Platz und posierte mit rosa Sonnenbrille.

Anlass für einen der seltenen öffentlichen Auftritte des früheren Leinwandhaudegens („Ein ausgekochtes Schlitzohr“ , "But Enough About Me") war die Premiere seines Films „Dog Years“ von Regisseur Adam Rifkin („Detroit Rock City“) bei dem Festival. Burt Reynolds spielt in dem Streifen einen alternden, früheren Filmstar, der akzeptieren muss, dass seine glorreichen Tage vorbei sind. Der Ex-Filmstar trauert seinem Hund nach und zieht über sein Leben Bilanz. Ebenfalls im Cast und auch bei der Premiere dabei, war Jungschauspielerin Ariel Winter (19, "Modern Family" ) sowie der Komiker Chevy Chase. Regisseur Adam Rifkin sagte dem "Hollywood Reporter", er habe das Drehbuch speziell auf Reynolds zugeschnitten und frühere Filmauftritte des Schauspielers in die Indie- Komödie eingebaut. 

Mit den Filmen "Striptease" und "Boogie Nights" hatte der schnauzbärtige Filmstar in den 1990er- Jahren seine Karriere wieder angekurbelt. 2009 musste er sich einer Bypass- Operation unterziehen. Er sei körperlich ein Wrack, klagte er 2015 in der Sendung "Entertainment Tonight". Mit einem Augenzwinkern flachste er über die lädierten Knochen, eine Spätfolge der vielen Stunts, die er früher alle selbst riskiert habe.

Coppola traf Filmcrew wieder.

Regisseur Francis Ford Coppola und die Schauspielcrew seines Films "Der Pate" (1972) haben sich zur Feier des 45 Jahre alten Werks getroffen. Zum Abschluss des Tribeca Film Festivals in New York trat Coppola an der Seite von Schauspielern wie Al Pacino, Robert De Niro, Robert Duvall und Diane Keaton auf. Ein Porträt von Marlon Brando hing über ihnen.

Coppola räumte ein, beim ersten Lesen des Buchs "Der Pate" von Mario Puzo sei er enttäuscht gewesen. Pacino erinnerte sich, dass er nach den ersten Szenen für den Film gedacht habe, dies sei der Schlimmste, der je gemacht wurde.

Zum Schluss des Festivals wurden die Publikumslieblinge bekannt gegeben:

Audience Award, Narrative - First Place

"The Divine Order"

Political leaders in Switzerland cited 'Divine Order' as the reason why women still did not have the right to vote as late as 1970. Director Petra Volpe explores this surprising history through the story of Nora, a quiet housewife from a quaint village searching for the fierce suffragette leader inside her.

Audience Award, Narrative - Second Place

"Saturday Church"

14-year-old Ulysses is a shy and effeminate teen being raised in the Bronx by his strict Aunt Rose. He finds escape in a rich fantasy life of music and dance, and soon with a vibrant transgender youth community called Saturday Church. Damon Cardasis' directorial debut is a rousing celebration of one boy's search for his identity.

Audience Award, Documentary - First Place

"Hondros"

Beginning with the war in Kosovo in 1999, award-winning photographer Chris Hondros served as a witness to conflict for over a decade before being killed in Libya in 2011. In Hondros, director and childhood friend Greg Campbell creates a portrait of a man with not only great depth and sensitivity, but a passion for his craft, and an unending talent for creating breathtaking imagery. Executive produced by Jake Gyllenhaal.

Audience Award, Documentary - Second Place

"Shadowman"

In the early 1980s, Richard Hambleton was New York City's precursor to Banksy, a rogue street artist whose silhouette paintings haunted the sides of Manhattan buildings. Like so many other geniuses of his time, he fell victim to drug addiction, even as his work continued to rise in both demand and value. Shadowman doubles as both a time capsule of a forgotten New York City era, and a redemption story.

Link: tribecafilm.com/festival

Quellen: dpa | Gala | 3sat | Tribeca

Preisträger des Neiße Filmfestivals und von FilmPolska

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Osteuropäische Filme vor allem aus Polen und Tschechien hatten großen Publikumszulauf in Berlin und an der Neiße.

Unter dem Motto: „Berlin sieht Polnisch – Die Freiheit des Films“ fand vom 3.-10. Mai 2017 die 12. Festivaledition von filmPOLSKA in Berlin, Frankfurt/Oder und mit einer Wiederholung aus dem letzten Jahr auch in Potsdam statt.

Angesichts der aktuellen kosmopolitischen Veränderungen und gesellschaftspolitischen Verunsicherungen setzte das größte polnische Filmfestival außerhalb Polens ein besonderes Zeichen für das progressive Filmschaffen der jungen Generation polnischer Filmemacher und damit für die Souveränität der Filmkunst weltweit.

12 Jahre lang wurde vor allem dem Berliner Publikum bestes polnisches Kino geboten. Auch in diesem Jahr standen wieder herausragende Werke, die auf anderen Festivals schon zahlreiche Preise gewonnen hatten, im Mittelpunkt des Interesses der Zuschauer. Und es gab durchaus einige ausverkaufte Vorstellungen in den 12 beteiligten Berliner und Potsdamer Kinos sowie rege Diskussionen mit den extra angereisten Filmemachern.

Nachwuchsfilmemacher wie Anna Zamecka („Kommunion“), Jan P. Matuszyński („The Last Family“), Goldener Löwe für den besten Film beim Gdynia Film Festival, Kuba Czekaj („The Erlprince“), Young Jury Award für den besten Film beim Gdynia Film Festival besuchten ebenso wie renommierte Filmemacher wie Paweł Łoziński („You Have No Idea How Much I Love You“) und Michał Rosa („The Happiness of the World“) das Festival 2017 und lieferten dem Publikum in Berlin ein eindrucksvolles Bild davon, was das zeitgenössische polnische Kino an Filmkunst zu bieten hat.

Erstmals fand sogar ein Wettbewerb statt, für den die Festivalleitung ausgewählte Filme nominiert hatte. Zugelassen waren sowohl Spiel-, Dokumentar- und Animationsfilme als auch sogenannte hybride Formen mit einer Spieldauer von mindestens 60 Minuten.

Folgende sieben Filme waren nominiert:

• Communion (Regie: Anna Zamecka)

• The Office of Monument Construction (Regie: Karolina Breguła)

• The Erlprince (Regie: Kuba Czekaj)

• Waves (Regie: Grzegorz Zariczny)

• Kamper (Regie: Łukasz Grzegorzek)

• A Heart of Love (Regie: Łukasz Ronduda)

• All these Sleepless Nights (Regie: Michał Marczak)

Unter den Juroren waren Bernd Buder, Festivalleiter des osteuropäischen Filmfestivals in Cottbus; die Film- und Kinoexpertin Anke Leweke sowie der Regisseur, Produzent und Kinobetreiber Marcin Malaszczak, die am Mittwoch Abend den Sieger in dem zu später Stunde leider relativ spärlich besetzten Kino Babylon verkündeten. Der Preisträger wurde anschließend noch einmal dem Publikum gezeigt.

filmPOLSKA Filmpreis für "Kommunion".

Die drei Juroren konnten sich nach Sichtung aller nominierten Filme schnell einig werden. Gewonnen hat Anna Zameckas Debütfilm „Kommunion“, der einen Tag zuvor schon auf dem Münchner DOK.fest 2017 den polnischen Dokumentarfilmpreis der SOS-Kinderdörfer weltweit gewonnen hatte sowie den Young Eyes Film Award des DOK Leipzig Festivals 2016.

Synopsis:

Der Film beschreibt das Leben der beiden 14 und 13 Jahre alten Geschwister Ola und ihrem Bruder Nikodem, der Autist ist und nicht daran denkt, was andere von ihm erwarten. Vielmehr zieht er sich in seine kindliche Welt zurück, kapselt sich auch von seinen Mitschülern ab und ist für seine bevorstehende Kommunion kaum in der Lage die erforderlichen Texte zu erlernen. Alle Last der häuslichen Arbeit, einschließlich der Sorge um ihren behinderten Bruder liegt auf der 14-jährigen Ola, denn der Vater ist ein Säufer und die Mutter ist ausgezogen.

Hier nochmals der Trailer:

Die Jury honorierte "den präzisen und emphatischen Blick“ der Regisseurin Anna Zamecka, der es gelingt, den vorgefundenen Alltag in eine erzählerische Form, einen Rhythmus von Bildern zu gießen, der sich der Wahrheit verpflichtet:

„Anna Zameckas Debüt ‚Kommunion‘ ist in dieser Hinsicht ein äußerst gelungenes Werk, das uns, gehalten im Stile des ‚Direct Cinema‘, am meisten überzeugt und berührt hat. Ohne jemals das Private und Intime auszustellen, schenkt die Kamera der 14-jährigen Ola alle Aufmerksamkeit und behält den Blick für das Wesentliche: Das beeindruckende und frühe Erwachsenwerden-Müssen eines jungen Mädchens. Trotzdem ist ‚Kommunion‘ mehr als eine simple ‚Coming of Age‘ Geschichte. Der Film ist subversiv, ohne politisch sein zu wollen“, so die Jury-Begründung.

Link: filmpolska.de

Quelle: rische & co pr

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Am gestrigen Samstagabend wurden im kleinen Stadttheater des tschechischen Varnsdorf, in der Nähe von Zittau, gleich hinter der deutschen Grenze am Dreiländereck zwischen Deutschland, Polen und der Tschechischen Republik, die Neiße-Fische an die besten Filme und Publikumslieblinge des Neiße Film Festivals vergeben.

Am heutigen Sonntag geht das Neiße Film Festival (NFF) zu Ende. Das Filmfest präsentierte vom 9. -14. Mai 2017 in seiner 14. Auflage über 130 Filmen in drei Wettbewerben und diversen Filmreihen sowie ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Ausstellungen, Konzerten, Partys und einer Lesung an 22 Spielorten in Deutschland, Polen und Tschechien.

Neiße-Filmpreis für „Špína“ (Filthy / Dreck).

Der mit 5.000 Euro dotierte Neiße-Filmpreis der Sächsischen Kunstministerin für den besten Spielfilm, der erstmals vom Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst gestiftet wurde, ging an die slowakisch-tschechische Co-Produktion „Špína“ (Filthy / Dreck) von Tereza Nvotová.

Die Jury mit dem tschechischen Filmproduzenten Aleš Hudský, Jürgen Pohl vom deutschen Filmverleih Edition Salzgeber und dem polnischen Kulturmanager und Festivalleiter Maciej Zabojszcz musste sich im Wettbewerb zwischen je drei Spielfilmen aus Deutschland, Polen und Tschechien entscheiden.

„Die Geschichte der jungen Lena, die nach dem Missbrauch durch ihren Lehrer ihren Weg finden muss, gegen ein antiquiertes psychiatrisches System auf der einen und den Unglauben ihrer nächsten Umwelt auf der anderen Seite, hat uns in seiner kraftvollen, rauen und extrem emotionalen Inszenierung überzeugt und atemlos zurückgelassen.“, so die Juroren in ihrer Begründung.

Hier der Trailer:

Den von der Sächsischen Zeitung gestifteten Preis für die beste darstellerische Leistung erhielt Vanessa Szamuhelová für ihre Rolle als 10-jähriges Mädchen, das zwei ausgesetzte Zwillings-Babys in ihre Obhut nimmt, in dem slowakisch-tschechischen Film „Pátá loď“ (Little Harbour / Das fünfte Schiff) von Iveta Grófová. Den Preis für das beste Szenenbild, gestiftet von der Stadt Görlitz, vergab die Jury an Milan Býček für seine Arbeit an „Masaryk“ (A prominent Patient) von dem tschechischen Regisseur Julius Ševčík.

„Normal Autistic Film" wurde bester Dokumentarfilm.

„Normální autistický film“ (Normal Autistic Film) von Miroslav Janek aus Tschechien erhielt den von der Stadt Zittau gestifteten Preis für den besten Dokumentarfilm. Hier der Trailer:

Zwei Jahre lang folgte Janek drei Jugendlichen mit Asperger Syndrom mit der Kamera. Entstanden ist ein dabei Film voll von bemerkenswerter Leichtigkeit über die Schönheit der Andersartigkeit. Die Jury - die deutsche Autorin, Dramaturgin, Journalistin und Filmkritikerin Grit Lemke, die Dokumentarfilmerin Agnieszka Zwiefka aus Polen und der tschechische Journalist Martin Dušek – hob in ihrer Begründung hervor, dass

„… dieses Werk ein wirklicher Film ist, der, statt Behauptungen zu illustrieren, die Mittel der Filmsprache geschickt nutzt. So lässt uns Miroslav Janek eine Welt erfahren, die uns fremd ist, und ermöglicht es zugleich, uns selbst in den Protagonisten zu finden. Und genau das ist der Unterschied zwischen bloßem Journalismus und Filmkunst, zwischen Dokumentation und Dokumentarfilm.“

„Fleur“ (Blume) bester Kurzfilm.

Den Preis für den besten Kurzfilm erhielt „Fleur“ (Blume) von Oliver Beaujard, ein liebevoll inszeniertes Märchen über einen Gärtner, der seine Aufmerksamkeit mehr den Pflanzen als seinem einsamen kleinen Sohn widmet – und über die Versöhnung in einer magischen Welt. In der Begründung der Jury, die sich aus dem polnischen Regisseur Sabin Kluszczyński, dem tschechischen Regisseur und Autor Petr Slabý und Jutta Wille, Geschäftsführerin der AG Kurzfilm zusammensetzte, heißt es:

„Ein phantastisches Spiel mit Farben und visuellen Ideen - gesehen durch die Augen eines Kindes erinnert der Film daran, ab und zu Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.“

Spezialpreis für „Das Glück der Erde“.

Der Spezialpreis des Filmverband Sachsen, der jährlich einen Film vergeben wird, der sich mit Respekt und Toleranz anderen Kulturen nähert und einen Weg zum Dialog bereitet, ging an den polnischen Spielfilm „Szczęście świata“ (The Happiness of the World / Das Glück der Erde) von Michał Rosa. Hier der Trailer:

„Der Film erzählt auf poetische, filmisch außergewöhnliche und (dankenswert) von Schockmomenten freie Weise die Geschichte einer jungen Frau, die das heimliche Zentrum dieser Hausgesellschaft ist, und vermittelt dabei vollkommen unaufgeregt, dass bereits Unterlassung Verrat bedeuten kann und sich dieser Verrat am Ende gegen jeden einzelnen wendet. Über die beeindruckende Schauspielleistung, die zauberhaften Bilder und das tolle Sounddesign hinaus gelingt es dem Film, den Zuschauer zum Hinterfragen der eigenen Rolle zu bringen und das eigene Verhalten zu reflektieren.“, so die Begründung der Jury, die sich aus Marta Trzeciak, Kulturmanagerin und Pädagogin aus Polen, Martin Musílek, Intendant des Theaters Varnsdorf, und Christian Zimmermann, Geschäftsführer des Filmverbands Sachsen, zusammensetzte.

Eine besondere Erwähnung gab es für den Dokumentarfilm „Dotknięcie Anioła“ (Vom Wunder des Überlebens) von Marek Tomasz Pawlowski.

Publikumspreise für Kurz- und Langfilme.

Auch die Meinung des Publikums war gefragt: Beliebtester Kurzfilm wurde „Simply The Worst“ von Johannes Kürschner und Franz Müller. Der Publikumspreis für den besten Langfilm aus dem gesamten Festivalprogramm ging an den deutschen Spielfilm „Die Reste meines Lebens“ von Jens Wischnewski, der am 25. Mai 2017 offiziell in den Kinos anläuft. Hier der Trailer:

Synopsis:

Dem Komponisten und Musiker Schimon (Christoph Letkowski) ereilen mehrere Schicksalsschläge. Als seine schwangere Frau Jella (Karoline Bär) stirbt, findet er kaum noch die Energie, sich wieder aufzurappeln. Als er kurze Zeit später Milena (Luise Heyer) kennen lernt und sich erneut verliebt, droht die junge Beziehung schnell wieder zu zerbrechen, da er nicht die ganze Wahrheit über seine vorherige Beziehung gesagt hat...

Bohdan Sláma erhielt Ehrenpreis des Neiße Filmfestivals.

Der Ehrenpreis des Neiße Filmfestivals wurde in diesem Jahr an den tschechischen Regisseur Bohdan Sláma verliehen. Sláma gehört zu einer jüngeren Generation tschechischer Filmemacher, die der Tristesse des postsozialistischen Lebens nach 1990 mit Humor und Charakter herausragende Filme entgegensetzen. Er schafft Figuren, die in schwierigen Zeiten bereit sind, eigene Wege zu gehen, und wird trotz seiner Suche nach Romantik und Idylle niemals kitschig. Er macht Mut auf dem Weg zum kleinen Glück, dass so schnell, wie es gekommen ist, auch wieder verschwinden kann.

Link: www.neissefilmfestival.de

Quelle: Michael Lippold, Kunstbauerkino in Großhennerdorf

Das Cannes Filmfestival feiert sein 70-jähriges Bestehen

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Pedro Almodovar wurde zum diesjährigen Jury-Präsidenten in Cannes berufen. Auch Maren Ade und Will Smith sitzen an seiner Seite.

Die Ikone des spanischen Kinos, Regisseur und Drehbuchautor Pedro Almodóvar, ist der diesjährige Präsident der Jury für das Filmfestival Cannes. Das bekannteste A-Filmfestival findet vom 17. bis 28. Mai 2017 statt und feiert sein 70-jähriges Bestehen an der Promenade de la Croisette mit Blick auf die Côte d’Azur.

Als Reaktion auf die Einladung durch Festivalpräsident Pierre Lescure, der übrigens einstimmig für weitere drei Jahre wiedergewählt wurde, und des künstlerischen Festivalleiters Thierry Frémaux sagte der 67-jährige Filmemacher in einem Statement: "Ich bin sehr glücklich, das 70-jährige Bestehen des Cannes Filmfestivals mit einer solchen privilegierten Position feiern zu können. Ich bin dankbar, geehrt und ein wenig überwältigt. Ich bin mir der Verantwortung bewusst, die mit dem Präsidenten der Jury verbunden ist und ich hoffe, diesem Job gerecht zu werden. Ich kann nur sagen, dass ich mich selbst, meinen Körper und meine Seele einbringen werde, die ich als Privileg wie auch als Freude empfinde".

Almodóvar zählt seit langem zu den Filmemachern, die eng mit Cannes verbunden sind. Fünf seiner Filme wurden schon im Wettbewerb gezeigt; "La mala educación - Schlechte Erziehung" eröffnete das Festival im Jahre 2004. Für seinen Film "Alles über meine Mutter" wurde er 1999 mit dem Regiepreis geehrt. Im vergangenen Jahr stellte Almodóvar sein jüngstes Werk "Julieta" ebenfalls im Wettbewerb vor.

Letzes Jahr hatte George Miller die Cannes-Jury geleitet. Unter ihm wurde "Ich, Daniel Blake" von Ken Loach aus Großbritannien mit der Goldenen Palme geehrt.

Acht Mitglieder in der Wettbewerbsjury unter Pedro Almodóvar

In diesem Jahr ist die deutsche Regisseurin Maren Ade, die im letzten Jahr mit ihrem Film "Toni Erdmann" im Wettbewerb vertreten war, aber keinen Preis gewonnen hatte, in der Jury des Filmfestivals von Cannes vertreten. Weitere Mitglieder der Jury unter Vorsitz von Star-Regisseur Pedro Almodóvar sind der italienische Regisseur Paolo Sorrentino, US-Schauspieler Will Smith, die französische Schauspielerin und Regisseurin Agnès Jaoui, die Schauspielerinnen und Produzentinnen Jessica Chastain und Fan Bingbing, der koreanische Filmemacher Park Chan-wook und der Komponist Gabriel Yared.

Für die 70. Ausgabe der Filmfestspiele wird die »Goldene Palme« mit kleinen Diamanten besetzt. 167 der Edelsteine werden sich "wie Sternenstaub"über das aus Gold gefertigte Palmblatt legen, hieß es.

Cristian Mugiu leitet Cinéfondation-Jury in Cannes

Der rumänische Regisseur, Drehbuchautor und Produzent Cristian Mungiu, der schon mehrfach auf dem Festival de Cannes ausgezeichnet wurde, leitet in diesem Jahr die Cinéfondation- und Kurzfilm-Jury. Mungiu, der 2013 der Wettbewerbsjury unter der Leitung von Steven Spielberg angehört hatte, wurde im vergangenen Jahr in Cannes für die Regie von "Bacalaureat" ausgezeichnet, 2012 gewann er für "Jenseits der Hügel" den Drehbuchpreis, 2007 war er für "4 Monate, 3 Wochen und 2 Tage" mit der Goldenen Palme ausgezeichnet worden.

"Werthaftigkeit und Originalität haben im Kino noch nie leicht Beachtung gefunden. Und für junge Regisseure ist es noch schwerer, dass die Werthaftigkeit und Originalität ihrer Filme beachtet werden. Aber die Sektion Cinéfondation ist dafür bekannt, genau das sehr effektiv getan zu haben. Cinéfondation hat jungen Regisseuren immer die Unterstützung und Beachtung gegeben, die sie am Anfang ihrer Karriere brauchen, so dass sie sich mutig zeigen und ihr eigenes Sprachrohr finden konnten. Diese Wirkung möge noch lange anhalten. Ich bin stolz darauf, ein Teil dieser Unternehmung zu sein" , kommentierte Mungiu seine Ernennung.

Cannes-Plakat zeigt tanzende Claudia Cardinale

Das Plakat der 70. Ausgabe des Festival de Cannes zeigt eine singende und tanzende Claudia Cardinale. Anlässlich der Plakatvorstellung erklärte die 78-Jährige:

"Ich fühle mich geehrt und bin stolz darauf, die Beflaggung für das 70. Festival de Cannes zu sein - und ich bin erfreut über die Fotoauswahl. Es ist das Bild, das ich von dem Festival habe, einem Event, das Alles rundherum erleuchtet.

Cannes Plakat 2017 Bronx (Paris). Photo: Claudia Cardinale © Archivio Cameraphoto Getty Images

Dieser Tanz war im Jahr 1959 auf den Dächern von Rom. Niemand erinnert sich an den Namen des Fotografen... Auch ich habe ihn vergessen. Aber dieses Foto erinnert mich an meine Anfänge und an eine Zeit, als ich noch nicht davon zu träumen gewagt hatte, einmal die Stufen des berühmtesten Kinos der Welt hinaufzusteigen. Alles Gute zum Geburtstag!"

Erneut deutschsprachige Titel im Wettbewerb.

Viele Jahre waren deutsche Filme im Wettbewerb von Cannes nicht vertreten. Erst Maren Ade gelang letztes Jahr wieder der Sprung zurück in die Oberliga. In diesem Jahr geht der deutsch-türkische Regisseur Fatih Akin mit seinem Film "Aus dem Nichts" ins Rennen um die Goldene Palme von Cannes. Der Film mit Diane Kruger, Denis Moschitto und Ulrich Tukur in den Hauptrollen wurde zusammen mit 17 anderen für den Hauptwettbewerb des Filmfestivals an der südfranzösischen Côte d' Azur nominiert, wie die Organisatoren in Paris bekanntgaben.

Das stärkste Cannes-Programm seit Jahren.

Das Jubiläumsprogramm der Filmfestspiele von Cannes verschlägt einem den Atem. Vor drei Jahren schickte Fatih Akin, erbost darüber, dass Cannes ihn hinhielt, seinen Film „The Cut“ lieber zur Konkurrenz nach Venedig. Nun widerfährt ihm wieder die höchste Ehre, die die Festivaldirektion vergeben kann: Sein neuster Film „Aus dem Nichts“ läuft im Wettbewerb, der zweite nach „Auf der anderen Seite“ .

Fatih Akin hatte mit "Auf der anderen Seite" vor zehn Jahren eine Palme für das Drehbuch gewonnen. Sein Film "Gegen die Wand" wurde 2004 mit dem »Goldenen Bär« der Berlinale sowie mit vier Lolas u.a. als bester Film und zudem mit dem Europäischen Filmpreis prämiert. Für "Aus dem Nichts" hat er sich was Neues ausgedacht. Das Werk soll ein sehr virtuoser Film sein, zwar kein Genre Film, sich aber dennoch von seinen bisherigen Filmen in der Bildsprache und auf der Tonebene unterscheiden. „Aus dem Nichts“ ist ein Thriller über die Liebe der Protagonistin Katja (Diane Kruger) zu ihrer Familie über den Tod hinaus. Katjas Leben zerbricht plötzlich, als ihr Mann und ihr Sohn bei einem Bombenanschlag sterben. Die Polizei fasst zwei Verdächtige: ein junges Neonazi-Paar. Und Katja (übrigens Diane Krugers 40. Film und zudem ihre erste deutschsprachigen Rolle) kämpft um Gerechtigkeit...

Auch der österreichische Regisseur Michael Haneke ist erneut vertreten. Sein Film "Happy End", ein in Calais angesiedeltes Drama vor dem Hintergrund der Flüchtlingskrise, feiert Weltpremiere und ist Hanekes einmalige Chance auf eine dritte Goldene Palme nach "Liebe" und "Das weiße Band". Wie in „Amour“ sind Isabelle Huppert und Jean-Louis Trintignant dabei, der sich ein zweites Mal aus seinem Ruhestand hat locken lassen. Auch wieder dabei die Berliner Produktionsfirma X Filme Creative Pool, die wie bei den Vorgängern als Koproduzent beteiligt ist.

Weitere deutsche Koproduktionen im Wettbewerb sind "Die Sanfte" des ukrainischen Regisseurs und Drehbuchautors Sergei Loznitsa, der hiermit ein Remake von Robert Bressons “Une femme douce” (1969) nach einer Novelle von F.M. Dostojewskij inszenierte. Es ist ein Film über Gewalt und Demütigung an dem LOOKS Film & TV Produktionen aus Leipzig beteiligt ist.

Außerdem im Wettbewerb "Jupiter's Moon" des ungarische Regisseurs und Autors Kornél Mundruczó, bei dem die Berliner Match Factory Productions mit an Bord ist. Der vom Medienboard Berlin-Brandenburg geförderte Film über die ungewöhnliche Bekanntschaft zwischen einem Arzt und einem Flüchtlingsjungen mit übermenschlichen Fähigkeiten, der schweben kann wie ein Engel, feiert ebenfalls im Festival-Palais Weltpremiere.

Die 19 Cannes-Wettbewerbstitel im Überblick:

ERÖFFNUGSFILM:

• "Les Fantomes d'Ismaël" (von Arnaud Desplechin, mit Marion Cotillard, Charlotte Gainsbourg, Mathieu Amalric)

• "120 Beats per Minute" (von Robin Campillo)

• "Die Verführten" (von Sofia Coppola, mit Nicole Kidman, Elle Fanning, Kirsten Dunst)

• "The Day After" (von Hong Sang-soo)

• "Die Sanfte" (von Sergei Loznitsa)

• "Good Time" (von Benny Safdie und Josh Safdie)

• "Happy End" (von Michael Haneke mit Isabelle Huppert, Jean-Louis Trintignant)

• "Aus dem Nichts" (von Fatih Akin mit Diane Kruger, Denis Moschitto, Ulrich Tukur)

• "Jupiter's Moon" (von Kornél Mandruczó)

• "The Killing of a Sacred Deer" (von Yorgos Lanthimos)

• "Le redoubtable" (von Michel Hazanavicius, der den jungen Jean-Luc Godard und sein Werben um die blutjunge Schauspielerin Anne Wiazemsky zeigt)

• "Loveless" (von Andrej Swjaginzew)

• "The Meyerowitz Stories" (eine NETFLIX Produktion von Noah Baumbach, mit Adam Sandler, Emma Thompson, Ben Stiller)

• "Okja" (eine NETFLIX Produktion von Bong Joon-Ho mit Tilda Swinton, Jake Gyllenhaal, Paul Dano)

• "Radiance" (von Naomi Kawase)

• "Wonderstruck" (von Todd Haynes, mit Michelle Williams und Julianne Moore)

• "You Were Never Really Here" (von der Regiekünstlerin Lynne Ramsay)

• "Rodin" (von Jacques Doillon über die Biografie des Bildhauers)

• "L'Amant Double" (von Francois Ozon, mit Jacqueline Bisset)

Weiterer deutscher Titel bei »Un Certain Regard«.

In der Sektion »Un Certain Regard« feiert das Medienboard-geförderte Drama "Western" seine Weltpremiere. Die von der deutschen Regisseurin Valeska Grisebach inszenierte Geschichte handelt von einem deutschen Vorarbeiter, der sich einer nach Bulgarien aufbrechenden Gruppe von Brückenbauern anschließt und sich, angezogen von einer fremden Dorfgemeinschaft, immer mehr von seinen Leuten entfernt. Mit der Inszenierung eines modernen Duells, das Abenteuergefühle bei den Männern weckt, sie gleichzeitig aber auch mit Vorurteilen und Misstrauen konfrontiert, haben es die Berliner Komplizen Film nach "Toni Erdmann" erneut mit einer Produktion auf die Festival-Leinwand in Cannes geschafft.

Als weitere Titel hat das Festival de Cannes in der »Un Certain Regard«-Reihe Santiago Mitres "La Cordillera" und Li Ruijuns "Walking past the Future" sowie Barbet Schroeders "Le Vénérable W." und Eric Caravacas "Carré 35" als Special Screenings zu seinem Programm hinzugefügt. "Zombillénium" von Arthur de Pins und Alexis Ducord läuft im Children's Screening. Darüber hinaus wird die Doku "Carré 35" gezeigt, die von der Berliner NiKo Film koproduziert wurde.

Die Un-Certain-Regard-Titel im Überblick:

"Barbara" (Mathieu Amalric)

"The Desert Bride" (Cecilia Atán, Valeria Pivato)

"Jeune Femme" (Léonor Serraille)

"Dregs" (Mohammad Rasoulof)

"The Nature Of Time" (Karim Moussaoui)

"Before We Vanish" (Kiyoshi Kurosawa)

"Out" (Gyorgy Kristof)

"Directions" (Stephan Komandarev)

Western (Valeska Grisebach)

"April's Daughter" (Michel Franco)

"Lucky" (Sergio Castellitto)

"L'atelier" (Laurent Cantet)

"Beauty and the Dogs" (Kaouther Ben Hania)

"Closeness" (Kantemir Balagov)

"After The War" (Annarita Zambrano)

"Wind River" (Taylor Sheridan)

Unter den oben genannten 16 Filmen sind mit "Aala kaf ifrit (Beauty and the Dogs)" von Kaouther Ben Hania – (Tunesien / Frankreich / Deutschland) und "En attendant les hirondelles (The Nature Of Time)" von Karim Moussaoui – (Algerien / Frankreich / Deutschland) zwei vom World Cinema Fund (WCF) der Berlinale geförderte Filme ins Programm der Filmfestspiele von Cannes aufgenommen worden. Der World Cinema Fund ist eine Initiative der Kulturstiftung des Bundes und der Internationalen Filmfestspiele Berlin, in Kooperation mit dem Auswärtigen Amt sowie weiterer Unterstützung durch das Goethe-Institut. Das Sonderprogramm WCF Europe ist mit der Unterstützung des Creative Europe MEDIA-Programms der Europäischen Kommission entstanden.

Zwei weitere Filme des WCF laufen mit "I Am Not a Witch" von Rungano Nyoni [Berlinale Talents - Alumnus] – (Sambia / Frankreich / Großbritannien / Deutschland) in der Reihe »La Quinzaine des Réalisateurs« sowie mit "Los perros" von Marcela Said – (Chile / Frankreich / Argentinien) in der »Semaine de la Critique«.

Darüber hinaus sind in 25 Filmen insgesamt 40 Alumni von Berlinale Talents aus verschiedenen Gewerken (Regie, Produktion, Schauspiel, Kamera, Schnitt, Kostümbild, Drehbuch) in der Cannes-Auswahl vertreten.

Animationsfilm in der Sektion »La Quinzaine des Réalisateurs«.

"TEHERAN TABU" von Ali Soozandeh wurde als erster Animationsfilm in der Geschichte des Festivals, für den Wettbewerb der diesjährigen »Semaine de la Critique« ausgewählt. In dem Debütfilm, der auch am Rennen um die »Camera d’Or« teilnimmt, geht es um drei selbstbewusste Frauen und einen jungen Musiker, deren Lebenswege sich in der schizophrenen Welt der iranischen Hauptstadt Teheran kreuzen. Sex, Korruption, Drogen und Prostitution gehen in dieser brodelnden Metropole einher mit strengen religiösen Gesetzen. Das Umgehen von Verboten wird zum Alltagssport und der Tabubruch zur individuellen Selbstverwirklichung.

TEHERAN TABU wurde produziert von Little Dream Entertainment in Koproduktion mit coop99 filmproduktion und ZDF/Das kleine Fernsehspiel in Kooperation mit Arte, ORF (Film/Fernseh-Abkommen). Unterstützt von Film- und Medienstiftung NRW, Österreichisches Filminstitut, Deutscher Filmförderfonds, Filmfonds Wien, Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein, FISA – Filmstandort Austria, HessenFilm und Medien.

Bemerkenswerte Sondervorführungen an der Croisette.

Als Sondervorführungen schlagen unter anderem an der Croisette auf: David Lynchs neue „Twin Peaks“, Kristen Stewarts Regiedebüt „Come Swim“, Claude Lanzmanns Nordkorea-Film „Napalm“, Vanessa Redgraves Regiedebüt (mit 80!) „Sea Sorrow“, Takashi Miikes Manga-Verfilmung „Blade of the Immortal“, Abbas Kiarostamis Vermächtnisfilm „24 frames“ (er starb letzten Juli) und Arnaud Desplechins in Cannes spielender Film-im-Film-Film „Les phantomes d’Ismael“ zur Eröffnung. Roman Polanski, der 2002 mit "Der Pianist" die Goldene Palme gewonnen hatte und zuletzt 2013 mit "Venus im Pelz" im Cannes-Wettbewerb vertreten war, wird dort mit seiner Romanverfilmung "Based on a True Story" außer Konkurrenz zu sehen sein. Der Film wurde ebenso wie Ruben Ostlunds "The Square" , der u.a. im vergangenen Herbst von den deutschen Koproduzenten Coproduction Office & Essential Film in Berlin gedreht wurde, nachträglich in den Wettbewerb des Festival de Cannes eingeladen.

Cannes setzt künftig wieder auf Kino statt auf Netflix.

Sogar der Streaming Gigant NETFLIX hat mit den „Meyerowitz Stories“ und Bong Joon Hos „Okja“ erstmals zwei Filme im Wettbewerb. Die spannende Frage ist, ob diese Filme danach ins Kino kommen, oder kurz nach Cannes in den Stream geladen werden.

Auf jeden Fall hat das Cannes Film Festival Gerüchte dementiert, wonach die beiden NETFLIX Wettbewerbsbeiträge wieder aus dem Programm genommen werden sollten, da die Produktionen zwar in einigen ausgewählten Kinos in den USA und Südkorea gezeigt werden, jedoch nicht in Frankreich im Kino ausgewertet werden sollen.

Das Festival begrüßt es zwar, dass es einen neuen Player gibt, der in Kinofilme investiert, möchte aber künftig dafür sorgen, dass diese Filme sowohl in Frankreich als auch weltweit traditionell im Kino ausgewertet werden. Nach einer Sitzung des Aufsichtsrates hat das Festival deshalb beschlossen, seine Richtlinien ab 2018 an die neue Situation anzupassen, sodass jeder Film des Cannes Wettbewerbs künftig in den französischen Kinos ausgewertet werden muss, womit NETFLIX wohl effektiv von der Teilnahme im kommenden Jahr ausgeschlossen sein wird. Eine ähnliche Regel gilt zum Beispiel auch für die Academy Awards (Oscars). Um dort honoriert werden zu können, muss der Film im L.A. County im Kino gezeigt werden.

Auslöser für die aktuelle Diskussion in Cannes ist die geplante Wettbewerbsteilnahme des Actionfilms "Okja" von Regisseur Bong Joon-ho, unter anderem mit Tilda Swinton, Jake Gyllenhaal und Paul Dano. Nach der Premiere bei den Filmfestspielen soll Okja schon ab dem 28. Juni 2017 weltweit für Netflix-Kunden bereit stehen. Hier der Trailer:

Kurzinhalt:

"Okja" ist ein amerikanisch-südkoreanischer Actionfilm aus dem Jahr 2017. Der Film folgt Mija, einem jungen Mädchen, das alles riskieren muss, um ein mächtiges multinationales Unternehmen daran zu hindern, ihren besten Freund zu entführen - ein massives Tier namens 'Okja'.

NETFLIX technisch besser als Kino.

Interessant an der Diskussion ist aus technischer Sicht vor allem, dass "Okja" von NETFLIX in UHD 4K und HDR gezeigt werden soll. Produziert worden ist der Film laut IMDB mit einigen der wohl derzeit besten zur Verfügung stehenden Digitalkameras, deren Qualität sogar die Produktion von 70mm-Film übertrifft.

Diese besondere Art Film kann nur in sehr wenigen Kinosälen überhaupt gezeigt werden, da dafür kaum geeignete Laser-Projektoren zur Verfügung stehen. Die vorherrschenden konventionellen Digitalprojektionen im Kino unterstützen nur sehr selten HDR-Inhalte oder besonders hohe Auflösungen und Frameraten. Sind die entsprechende Voraussetzungen an Hardware und Technik zuhause auf modernen UHD-kompatiblen 4K-Flachbildschirmen gegeben, ist der Netflix-Stream also unter Umständen qualitativ besser als der Kinobesuch.

Ähnlich wie in Deutschland müssen auch in Frankreich mindestens vier Monate vergehen, bis der Film etwa auf DVD oder Blu-ray erscheinen darf. Ein Video-on-Demand-Angebot im Internet ist ab diesem Zeitpunkt zwar auch möglich, aber nur, wenn pro Film bezahlt wird - was NETFLIX anders als etwa AMAZON aber nicht anbietet.

Erst ein Jahr nach Filmstart dürfen die Produktionen dann in speziellen Pay-TV-Angeboten laufen, und erst 22 beziehungsweise 30 Monate nach Start im gebührenfreien Fernsehen. Streaming-Angebote, die Filme im Abo anbieten wie NETFLIX, dürfen die Produktion gar erst drei Jahre nach der Kinoveröffentlichung zeigen.

Das Unternehmen wird wahrscheinlich an der Teilnahme renommierter Wettbewerbe zukünftig verzichten, oder sich den Forderungen beugen müssen. Bisher hatte NETFLIX all seine Produktionen den Kunden sofort weltweit gleichzeitig zur Verfügung gestellt, was lukrativer ist.

Der Anbieter müsste nämlich ansonsten den Abokunden in Frankreich seine eigenen Produktion drei Jahre vorenthalten, bevor er diese auf seiner eigenen Plattform anbieten darf. Bisher hat das Unternehmen aber sehr erfolgreich bewiesen, dass es nicht auf das Establishment der klassischen Filmwirtschaft angewiesen ist und nur mit einigen Kinobetreibern wie der IMAX Corp. eine Sondervereinbarung getroffen, damit diese die NETFLIX-Produktionen mittels Laser-Projektion in höchster Qualität parallel zum Online-Stream auswerten können.

Weitere Informationen unter www.festival-cannes.fr

Quellen: Die Welt | Golem | Blickpunkt:Film | ARD/3sat | Spiegel | Medienboard | Salzburger Nachrichten | Berlinale | boxofficePR

Die Gewinner der Oberhausener Kurzfilmtage und des DOK.fest München

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DOK.fest München vergab Hauptpreis nach Skandinavien.

Festivalleiter Daniel Sponsel vergab persönlich am Samstag, den 13. Mai 2017 den Hauptpreis des 32. Internationalen Dokumentarfilmfestivals DOK.fest München an Zaradasht Ahmeds für dessen norwegisch-schwedische Flüchtlingsdoku "Nowhere to hide", in dem ein Krankenpfleger im Irak zum Flüchtling wird. Der mit 10.000 Euro dotierten Viktor wurde vom BR Fernsehen und Global Screen gestiftet.

Eine lobende Erwähnung hat die Jury an Andrés Lübberts "El Color del Camaléon" vergeben. Der Viktor im nationalen Wettbewerb, gestiftet und mit 5.000 Euro dotiert von Spiegel Geschichte, ging an Elí Roland Sachs' Radikalisierungs-Studie "Bruder Jakob" . Weitere Auszeichnungen wurden bei der Preisverleiung in der HFF München u.a. an Ramona S. Díaz'"Motherland"über eine Armen-Geburtsstation auf den Philippinen (Viktor DOK.horizonte), Carmen Tés "Salicelle Rap" (FFF Förderpreis Dokumentarfilm) sowie Kirsten Johnsons "Cameraperson" (Arri Amira Award) vergeben.

Der DOK.fest Preis 2017 der SOS Kinderdörfer ging an den polnischen Dokumentarfilm "Komunia" von Anna Zamecka, wie wir bereits am 14. Mai 2017 zur Verleihung von filmPOLSKA schrieben, wo dieser außergewöhnliche Film über ein 14-jähriges Mädchen, die ihren ein Jahr jüngeren, autistischen Bruder anstelle der meist abwesenden oder betrunkenen Eltern zu erziehen versucht, ebenfalls gewonnen hatte. Der Film wurde auch in München noch einmal zum Abschluss des Festival am Sonntag, den 14. Mai 2017 gezeigt.

Den »Kino-Kino-Publikumspreis« gewann der niederländische Integrationsfilm "Miss Kiet's Children" von Petra Lataster-Czisch und Peter Lataster. Hier der Trailer:

Das diesjährige 32. DOK.fest München konnte sich über einen neuen Besucherrekord freuen. Knapp 43.000 Zuschauer sahen 157 Filme aus 45 Ländern, darunter 31 Weltpremieren und 68 Deutschlandpremieren. Zum Vergleich: Die Besuchermarke bei "DOK Leipzig", dem älteren Branchen-Pendant, hat sich seit zwei Jahren auf 48.000 eingependelt, liegt also nicht mehr in unerreichbarer Ferne. Nach Veranstalterangaben hat sich die Zahl der Festivalbesucher in den vergangenen sechs Jahren fast vervierfacht. Mehr als die Hälfte der Filme stellten die Regisseur*Innen persönlich vor – und führten im Anschluss intensive Filmgespräche mit dem Publikum. 

"Wir haben viel Lob für unser Filmprogramm bekommen, sowohl von den Zuschauern als auch von den Filmemachern und Branchengästen. Besonders freue ich mich über die Interdisziplinarität des Festivals: Wir waren in der Bayerischen Staatsoper zu Gast, in den Kammerspielen und dem Volkstheater, im NS-Dokumentationszentrum und im Literaturhaus. Gemeinsam mit unseren Partnern haben wir die Wahrnehmung des Dokumentarfilms in der Kunst- und Kulturszene auf ein ganz neues Level gehoben. Der Dokumentarfilm ist in der Hochkultur angekommen - das hat das DOK.fest München bewiesen", erklärte Festivalleiter Daniel Sponsel zum Abschluss des DOK.fest München und fuhr fort: "Mit dem Ehrengast Georg Stefan Troller, dem die Retrospektive gewidmet war, haben wir zudem einen respektablen Höhepunkt gesetzt. Und das 'Virtual Reality Pop-up-Kino' im Loftcube vor der Pinakothek der Moderne erwies sich als spannende, erfolgreiche Erweiterung des Angebotsspektrums. Hier konnten Besucher mit speziellen VR-Brillen diesmal 360-Grad-Dokumentarfilme sehen".

Alle Preisträger und Jurybegründungen unter:

Link: www.dokfest-muenchen.de

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Schon 1954 wurden in Oberhausen die Kurzfilmtage ins Leben gerufen. Sie sind bis heute ein zentrales Event nicht nur für Oberhausen, sondern für den internationalen Film- und Festivalzirkus. Gestern Abend wurden die Gewinner der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen gekürt. Das Festival in Deutschlands größter Stadt ohne Fachhochschule oder Universität, fand zum 63. Mal vom 11.-16. Mai 2017 statt.

Gewinner des 19. MuVi-Preises 2017

Drei Tage zuvor wurden die Gewinner des 19. MuVi-Preises im Oberhausener Lichtburg Filmpalast bekannt gegeben.

Der 1. Preis der MuVi-Awards 2017, dotiert mit 2.000 Euro ging an Christoph Girardet für "Second Chance Man" (Deutschland/Frankreich 2016, 4 Min. 20 Sek.). Zur Musik von Tindersticks verwendet der unnostalgische Found Footage-Film keine abgenutzten Bilder und wirkt dennoch ikonisch. Das Video ist subtil, schön, mit viel Sympathie für den Song, den es begleitet, so die Jury.

Der 2. Preis, dotiert mit 1.000 Euro, ging an DJ Hell für "I Want U" (Deutschland 2016, 4 Min. 6 Sek.). DJ Hells neue Video-Single ist eine Hommage an die ultra-maskulinen Männerwelten des finnischen Künstlers Tom of Finland. Zusammen mit dem Animator und Filmemacher Xaver Xylophon hat der Gigolo-Boss Zeichnungen aus dem Archiv des 1991 gestorbenen Künstlers zu neuem Leben erweckt. Immer noch provokant genug, sodass zahlreiche Verpixelungen erforderlich wurden. Hier der Clip:

Begründung der Jury:

Eine schöne Zusammenarbeit, die sowohl die Musik von DJ Hell als auch die Bilder von Tom of Finland auf eine gemeinsame und höhere Ebene hebt. Komisch, sexy und intelligent im Umgang mit seinem grafischen Material, baut "I Want U" auf ein Konzept, das souverän durchgehalten wird. Der Film ist einfach, aber nicht repetitiv, und nutzt die Variationen in der Musik als Antrieb für die Bilder. Voller Anspielungen auf die Geschichte des Musikvideos, ist dies ein origineller Blick auf einen vielgeliebten Teil des subversiven Kanons.

Lobende Erwähnung ging an Zeljko Vidovic für "feel nothing / 15 – 15" [Musik: Dean Blunt and Inga Copeland], (Deutschland 2017, 4 Min. 48 Sek.)

Der 3sat Publikumspreis wurde online ermittelt und ging an das Musikvideo "Ich bin hier" von Mariola Brillowska über eine Gruppe geistig behinderter Menschen, die zu mitzusingen versuchen. [Musik: Danny Schulz, Caroline Gempeler aka Debérn & Damian Müller].

Anlässlich der 63. Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen zeigt der TV-Sender 3sat heute kurz nach Mitternacht ab 00:07-0:45 Uhr früh sowie am späten Mittwochabend den 17. Mai 2017 ab 23:50 Uhr, sieben Kurzfilme in Erstausstrahlung in seinem Programm. Den Anfang macht der einfallsreiche Animationsfilm "Das Leben ist hart", der 2016 den Förderpreis des NRW-Wettbewerbs erhalten hatte.

Hauptpreisträger der 63. Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen:

Großer Preis der Stadt Oberhausen, dotiert mit 8.000 Euro, geht an:

"Qiu - Late Sommer" von Cui Yi (China 2017, 13 Min., Farbe) über ein Jahrhunderte altes Theater in Peking.

Begründung:

Wir verleihen den Großen Preis an einen sehr einfachen, aber beeindruckend vielfältigen Film - ein filmisches Tableau vivant, das aufzeigt, wie die Zyklen von Schauspiel, Konsum und Zuschauen im Alltag von der Geschichte belastet und begrenzt werden.

Hauptpreis, dotiert mit 4.000 Euro, geht an:

"500,000 Pee - 500,000 Years" von Chai Siris (Thailand 2016, 16 Min., Farbe) über eine archäologische Grabungsstätte in Lampang.

Begründung:

Wir verleihen den Hauptpreis an einen gelungenen meditativen und hochpolitischen Film, der die Frage stellt, wie Erinnerung durch die menschliche Geschichte, Spiritualität, Denkmäler, Kino und Gewalt geformt wird.

e-flux-Preis für eine herausragende Film- oder Videoarbeit geht an:

"Animal Year" von Zhong Su (China 2016, 7 Min., Farbe)

Begründung:

Wir verleihen den e-flux-Preis an einen eindringlichen Film, der durch seine zutiefst verstörenden und meisterhaft gestalteten Bilder unter die Haut geht. Es ist das visionäre animierte Porträt einer dystopischen Zukunft der Menschheit, in der zwei verblüffend unterschiedliche Welten aufeinanderprallen.

Lobende Erwähnungen gehen an:

"Tower XYZ" von Ayo Akingbade (Großbritannien) und

"Borderhole" von Amber Bemak & Nadia Granados (Mexiko)

Kinder- & Jugendpreis des Landes NRW, dotiert mit 5.000 Euro, geht an:

"Oni samo dolaze i odlaze - They Just Come and Go" von Boris Pojak (Kroatien, 20 Min., Farbe)

Preis für den besten Beitrag des Deutschen Wettbewerbs, dotiert mit 5.000 Euro, geht an:

"Die Herberge" von Ulu Braun (Deutschland, 14 Min., Farbe)

Weitere Preise und Begründungen finden sie auf der Festivalseite.

Link: www.kurzfilmtage.de

Quellen: Süddeutsche Zeitung | Blickpunkt:Film | Filmportal | Kurzfilmtage | 3sat

Zweites „SOUTH EAST EUROPEAN FILM FESTIVAL” (SEEFF à Berlin) im Kino Babylon

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SEEFF präsentiert aktuelle Spiel- und Dokumentarfilme aus Osteuropa in Berlin.

Nach dem letztjährigen Auftakt im Auditorium der Humboldt-Universität zu Berlin zieht das „SOUTH EAST EUROPEAN FILM FESTIVAL” (SEEFF à Berlin) diesmal in ein richtiges Kino um, denn in der Uni wird umgebaut. Ein paar Filme konnten im letzten Jahr auch im Zeughaus Kino gezeigt werden, doch dies sollte wohl die Ausnahme bleiben, denn das Kino im Deutschen Historischen Museum steht vornehmlich nur für geschichtlich relevante Retrospektiven bereit.

Das SEEFF à Berlin lädt dagegen erneut zum kulturellen Dialog mit Ländern aus Süd- und Osteuropa ein. Die movie members GmbH präsentiert auch in diesem Jahr vom 25. – 28. Mai 2017 in Kooperation mit dem South East European Film Festival (SEEFF) à Paris, der Humboldt-Universität zu Berlin, crossborder factory und weiteren Partnern wieder eine Auswahl von Filmen aus 15 Ländern in Berlin: Albanien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Griechenland, Kosovo, Kroatien, Mazedonien, Moldawien, Montenegro, Rumänien, Serbien, Slowenien, Türkei, Ungarn und Zypern.

Festivaldirektor Harald Siebler: Ein Filmfestival südosteuropäischer Filme in Berlin ist angesichts wachsender Kritik an der europäischen Idee und einem Erstarken längst überwunden geglaubter Nationalismus-Debatten sicher nicht die lösende Maßnahme. Aber gerade in diesen Zeiten gewinnen der kulturelle Austausch und das gegenseitige Kennenlernen eine immer größere Bedeutung. Filme funktionieren wie Brücken, sie verbinden Menschen, und diese Art des Brückenbauens erscheint mir eine zeitgemäße und notwendige Aufgabe der Kulturarbeit.

Gezeigt werden 15 aktuelle Filmproduktionen, also pro Land ein Werk. Darunter die Komödien "TWO LOTTERY TICKETS" von Paul Negoescu aus Rumänien und "AFTERLOV" von Stergios Paschos aus Griechenland, die ihre Deutschlandpremieren beim SEEFF à Berlin 2017 feiern. Die jeweiligen Filme werden dem Publikum in Originalsprache mit englischen Untertiteln präsentiert. Ein umfangreiches Begleitprogramm mit Sondervorführungen, Symposien, Diskussionen, Ausstellungen und einen Street-Food-Market ermöglicht es den Festivalbesuchern noch tiefer in die südosteuropäische Kultur einzutauchen und sich mit wichtigen sozialpolitischen Themen auseinanderzusetzen.

Hier die Übersicht über die 15 Filme:

Bosnien und Herzegowina: SARAJEVO – SYMBOL OF CIVIL COURAGE (Regie: Mirko Kurilic)

Kosovo: HOME SWEET HOME (Regie:Faton Bajraktari)

Montenegro: LOWDOWN / ISPOD MOSTA, MEDJU STIJENAMA (Regie: Pavle Simonovic)

Türkei: 91.1 (Regie: Mustafa Haktanir)

Kroatien: YOU CARRY ME / TI MENE NOSIŠ (Regie: Ivona Juka)

Bulgarien: THE SINGING SHOES / PEESHTITE OBUVKI (Regie: Radoslav Spassov)

Serbien: A GOOD WIFE / DOBRA ZENA (Regie: Mirjana Karanović)

Rumänien: TWO LOTTERY TICKETS / DOUĂ IOZURI (Regie: Paul Negoescu)

Slowenien: A COMEDY OF TEARS / KOMEDIJA SOLZ (Regie: Marko Sosič)

Zypern: THE VERY LAST MORNING (Regie: Ciprian Mega)

Griechenland: AFTERLOV (Regie: Stergios Paschos)

Mazedonien: GOLDEN FIVE / ZLATNA PETORKA (Regie: Goran Trenchovski)

Moldau: EASTERN BUSINESS / AFACEREA EST (Regie: Igor Cobileanski)

Albanien: CHROMIUM / KROM (Regie: Bujar Alimani)

Ungarn: KILLS ON WHEELS / TISZTA SZÍVVEL (Regie: Attila Till)

Zu Letzterem der Trailer und eine Filmkritik:

Elisabeths Filmkritik:

Der Übergang zwischen der Welt des Comics und der realen ist fließend. Eins greift ins andere über. Der ungarische Regisseur Attila Till setzt die Szenenübergänge teilweise im Stil der Animation um, so geschickt, dass diese einem amerikanischen Gangsterfilm in nichts nachstehen.

Zoli (Zoltán Fenyvesi) und Barba Papa (Ádám Fekete) treffen auf Rupaszov (Szabolcs Thuróczy), als der aus dem Knast entlassen, an ihrem Therapiezentrum vorbeirollt. Barba Papa hatte einen Feuerlöscher geklaut, mit dem sie gerade herumalbern. Rupaszov, der früher einmal Feuerwehrmann war, bevor er vor drei Jahren einen Unfall hatte, belehrt sie rüde und lässt ihnen nichts durchgehen. Nachdem sie ihre Kräfte gemessen haben, lädt er die beiden Jungs zu einem Bier ein. Für die zwei, die Zeit ihres Lebens mit ihrer Behinderung leben mussten, sich darin eingerichtet haben, die Spielregeln kennen und keine Grenzen mehr verschieben, tut sich bei dieser Gelegenheit eine andere Welt auf.

Attila Till romantisiert das Leben im Rollstuhl nicht. Zoli, der ohne Vater aufgewachsen ist, weil der sich nach seiner Geburt nach Deutschland aus dem Staub gemacht hatte, braucht eine weitere OP. Diese soll seinen Rücken stärken, sonst wird er bald auch nicht mehr im Rollstuhl sitzen können. Trotzig lehnt er das Geld des unbekannten Vaters ab.

“Kills on Wheels” ist mitunter saukomisch und geht in manchen Szenen sehr zu Herzen. Die Figuren, die so gar nichts an sich ran lassen, die ohne mit der Wimper zu zucken, einen Mord begehen können, haben ihre weichen Seiten. Sie sind rein im Wesen. Ganz nach Attila Józsefs Gedicht “Mit reinem Herzen”, das ist die direkte Übertragung des Originaltitels: “Tiszta Szívvel”. Wenn man niemanden hat, wenn man innerlich verhungert, seelisch verkümmert, dann nimmt man sich mit reinem Herzen, was es zum Leben braucht.

Rupaszov hat sich mit einem serbischen Mafioso eingelassen, er ist der Trumpf in dessen Hand. Wer nimmt schon einen Rolli ernst, bis der seine Knarre zieht und schießt. Rupaszov lässt sich von den beiden Jungs helfen. Clever inszenierte Stunts sind das, so wie sie nur im Film funktionieren, aber das hat schon seine Berechtigung. Rupaszov braucht die beiden und für Zoli ist er so etwas wie eine Vaterfigur. Und damit ist “Kills on Wheels” vielmehr ein Coming-of-Age-Film, der eben nur in der Welt von Rollis spielt.

Die Darsteller der zwei Jungs sind Laien, machen ihre Sache ausgesprochen gut, aber ihnen fehlt das Rüstzeug, die emotionale Bandbreite einzubringen, die Szabolcs Thuróczy als Hitman mit Liebeskummer locker aus dem Ärmel schüttelt. Die Gewalt ist derweil, auch wenn die Actionszenen gut angelegt sind, nicht von der Handlung zu trennen. Es wird gemordet und Till begeht auch nicht den Fehler, hier Scherze einzubinden. Die Komik behält er anderen Szenen vor, besonders in der Interaktion der drei wird diese hauptsächlich verbal transportiert. Und doch ist die Gewalt begründet. Die Wut aus vielerlei Gründen ist nachvollziehbar. Zum Beispiel die seelische Verletzung, weil der Vater einen verlassen hat. Oder in Rupaszovs Fall ist es die Freundin. Die Wut, wenn der Arzt zu einem spricht, als sei man ein kleines Kind. All das schwingt mit.

Till, der einst mit Behinderten gearbeitet hatte, löst den Film anders auf, als man es denken würde, obwohl er die Hinweise schon früh eingeflechtet hat. Die beiden Jungs haben ein Ziel, für das sie brennen, an dem sie dran sind. Das ist, ein Comicbuch zu zeichnen und einen Verleger finden. Und darum lassen sie sich nicht abschütteln. Der Film, der zum Beispiel in Karlovy Vary und auch in Cottbus Festivalpräsenz zeigte, wurde von Ungarn für den fremdsprachigen Oscar eingereicht, kam jedoch nicht in die engere Auswahl der Academy.

Elisabeth Nagy

Festivalorte sind, wegen des Umbaus der Humboldt-Universität, das Kino Babylon am Rosa Luxemburg Platz und das Collegium Hungaricum Berlin. Festivalbar und Abschlussparty finden in der Bar TAUSEND statt.

Parallel zum Filmfestival zeigt der aus Brasilien stammende Fotograf Pedro Fredo bereits schon seit dem 13. Mai 2017 im Kino Babylon Berlin Mitte seine aktuelle Fotoserie "FACES BEHIND THE TRACES" zum kontinuierlichen Thema BALKAN ROOTS IN BERLIN, die im Rahmen des South East European Film Festivals - SEEFF á Berlin 2017 bis zum Ende des Festivals am 28. Mai 2017 zu sehen sein wird. Fredo hat schon letztes Jahr die SEEFF-Besucher mit seiner Ausstellung beeindruckt, die einen Beitrag aus bewusst ungewöhnlichem und bislang wenig beachtetem Blickwinkel zum aktuellen Diskurs zu Zuwanderung und künftiger Identität des Zusammenlebens in Berlin darstellt.

Sein Kunstprojekt verfolgt die Spuren Südosteuropas im Berliner Alltag. Das Spektrum der ausgestellten Arbeiten reicht dabei von historischen Relikten wie der Gesandtschaft des ehemaligen Königreichs Jugoslawien über verblassende Hinterlassenschaften einstiger "Bruderstaaten" der DDR bis hin zu Bauten der Moderne wie dem Collegium Hungaricum Berlin.

Weitere Interformationen zum Festival sind zu finden auf: www.seeff.de

Filmpreisvergaben in Cannes und in Berlin 2017

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Medienboard-geförderte Gesellschaftssatire "The Square" gewinnt die Goldene Palme beim 70. Filmfestival de Cannes.

Die Medienboard-geförderte Produktion "The Square" gewann am 28.05.2017 die Goldene Palme beim 70. Filmfestival Cannes. Die Satire des schwedischen Regisseurs Ruben Östlund überzeugte die Wettbewerbs-Jury, zu der u.a. die Berliner Regisseurin Maren Ade ("Toni Erdmann") gehörte.

Medienboard-Geschäftsführerin Kirsten Niehuus: "Fantastisch! Ruben Östlund hält unserer Gesellschaft in 'The Square' clever und witzig den Spiegel vor - internationales Arthousekino der Spitzenklasse. Wir gratulieren dem Regisseur und seinem Team zu diesem tollen Erfolg und freuen uns, dass der Film auch in der Hauptstadtregion entstanden ist!"

"The Square" ist eine schwedisch-deutsch-französisch-dänische Koproduktion. Essential Film ist auf deutscher Seite beteiligt. Ruben Östlund stellt einen smarten Museumskurator (Claes Bang) in den Mittelpunkt seiner Geschichte über Vertrauen, Verantwortung, Selbstgerechtigkeit und existenzielle Krisen. Hier ein Trailer:

Viel Beifall für Fatih Akin

Am 10. Tag wurde die Rückkehr von Fatih Akin nach Cannes gefeiert. Einen Hauptpreis an der Croisette gewann der Hamburger zwar nicht, doch mit seinem NSU-Drama "Aus dem Nichts" präsentierte er immerhin eine überzeugende Diane Krüger in ihrer ersten deutschsprachigen Hauptrolle, die dafür als »beste Schauspielerin« ausgezeichnet worden ist.

Fatih Akin wollte mit seinem Werk - anders als einige Fernsehfilme - nicht die Täter beschreiben, sondern die Opfer in den Vordergrund stellen. Nach einem Bombenanschlag - gleich in der ersten Minute des Films - ermittelt die Polizei erst in der türkischen und kurdischen Szene, bis schließlich ein junges Neonazi-Pärchen unter dringendem Tatverdacht verhaftet wird. Hier der Trailer:

• Zum besten Schauspieler wurde Joaquin Phoenix für seine Rolle in dem Mystery-Thriller "You Were Never Really Here" gekürt. Hier der Trailer:

• Für die beste Regie wurde Sofia Coppola für ihr Remake des Bürgerkriegsdramas "The Beguiled - Die Verführten" mit einer Goldenen Palme ausgezeichnet. Hier der Trailer:

• Der Große Preis der Jury ging an "120 battements per minute" (Robin Campillo) Hier der Trailer:

• Jurypreis für "Loveless" (Andrej Swjaginzew) Hier der Trailer:

• Bestes Drehbuch "The Killing of a Sacred Deer" (Giorgos Lanthimos / Efthimis Filippou) und "You were never really here" (Lynne Ramsay)

• Sonderpreis Nicole Kidman

In der Nebensektion »Un certain regard - Ein gewisser Blick« wurde der regierungskritische iranische Regisseur Mohammed Rasulof mit dem Hauptpreis ausgezeichnet. Der 45-jährige Regisseur erhielt den Preis für seinen Film "Lerd - Ein integrer Mann" , der die Korruption in seinem Heimatland anprangert. Hier der Trailer:

In dem Film geht es um Resa, einen einfachen Mann, der sich gegen ein korruptes privates Unternehmen auflehnt, das die Bewohner eines Dorfes dazu bringt, ihren Besitz zu verkaufen.

Link zum Festival de Cannes: www.festival-cannes.com/en

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Am Sonntag, den 28.05.2017 wurden auch in Berlin Preise vergeben bei der zweiten Ausgabe des South European Film Festivals à Berlin (SEEFF) das in Paris seinen Ursprung hat und dort bereits zum siebenten Male läuft.

SEEFF à Berlin #2 präsentiert vom 25. – 28. Mai 2017 insgesamt 15 aktuelle Filmproduktionen aus 15 Ländern. Darunter waren zwei deutsche Erstaufführungen. Keiner der Filme war zuvor in Berlin gezeigt worden. Einige liefen allerdings bei GoEast in Wiesbaden oder beim Festival des osteuropäischen Films in Cottbus und anderswo. Die jeweiligen Filme wurden dem Publikum in Originalsprache mit englischen Untertiteln gezeigt. Festivalorte waren das Kino Babylon am Rosa Luxemburg Platz, das Collegium Hungaricum Berlin, die Humboldt-Universität, die Botschaft von Rumänien in Berlin und das Deutsch - Französische Jugendwerk (DFJW). Festivalbar war jeden Abend die „Bar Tausend“ am Schiffbauerdamm.

Die Internationale Jury - Nela Lucic, Manfred Eichel und Lorand Balazs - vergab den ersten Preis an: „Kills on Wheels“ von Atilla Till aus Ungarn, der als „Bester Film“ in Berlin ausgezeichnet wurde. Hier der Trailer:

Die Begründung der Jury: „Kills on Wheels“ ist eine sehr fantasievolle Geschichte über Verbrechen. Ein großer Gangsterboss kämpft gegen Behinderte Helden in Rollstühlen. Ein Film voll von Gefühl, Humor und Überraschungen – eine hochintelligente Mischung in einem ungewöhnlichen Setting.“

Von den 15 gezeigten Filmen wurden insgesamt vier Filme oder ihre Darsteller ausgezeichnet. Drei weitere Preise gingen an “Chromium” für:

• Beste Regie: Bujar Alimani

• Bester Darsteller: Donat Gosja

• Beste Schauspielerin: Nataša Dorčić

Die “Young International Jury” zeichnete als “HOME SWEET HOME” von Faton Bajraktari aus dem Kosovo als “Besten Film” aus. Hier der Trailer:

Außerdem vergab die „Junge Internationale Jury“ drei weitere Preise ebenfalls an “Chromium” aus Albanien. Abweichend zur Internationalen Jury wurde von der jungen Jury jedoch ein anderer Darsteller geehrt:

Beste Regie: Bujar Alimani

Bester Darsteller: Goran Hajdukovic

Beste Schauspielerin: Nataša Dorčić

Hier der Trailer:

Link: seeff.de

Quellen: 3sat | Medienboard | Blickpunkt:Film | Zoom Medienfabrik


19. Mo&Friese läutet die diesjährigen Kurzfilmtage in Hamburg ein

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Das 19. Kinderkurzfilmfestival Hamburg beginnt zwei Tage vor dem 33. Internationalen KurzFilmFestival Hamburg.

Das jährlich stattfindende Mo&Friese KinderKurzFilmFestival ist eines der wenigen Kinderfilmfestivals weltweit, das sich vom 4.-11. Juni 2017 zum 19. Mal ausschließlich dem Kurzfilm widmet, während direkt im Anschluss vom 11.-17.06.2017 das 25. Deutsches Kinder-Film & Fernseh-Festival Goldener Spatz in Gera (Thüringen) auch Langfilme und TV-Serien zeigt.

Ziel von Mound&Friese ist, unter Berücksichtigung pädagogischer Aspekte, neben Animations- und Kurzspielfilmen auch Dokumentarfilme und Experimentelles zu etablieren, die Neugierde der Kinder zu wecken und sie in ihrer Phantasie anzuregen. Hier der Trailer:

Das Festival, das in diesem Jahr unter dem Thema »Außenwelt<« steht, richtet sich ähnlich wie das interfilm Kurzfilmfestival in Berlin mit seiner eigenen jeweils im November gezeigten KUKI & TeenScreen Auswahl mit einem altersgerecht gestaffelten Programm an Kinder und Jugendliche im Alter von 4 bis 18 Jahren. Auch in Hamburg werden die Programme altersgerecht moderiert. Fremdsprachige Kurzfilme werden live in deutscher Sprache eingesprochen.

Vergeben werden drei altersgestufte Preise jeweils von passenden Kinderjurys, um dem unterschiedlichen Filmgeschmack der ganz kleinen Kleinen und dem der schon größeren Kleinen gerecht zu werden. Abgerundet wird das Festival durch medienpädagogische Workshops für Schülerinnen und Schüler der 5. bis 7. Klasse, in deren Rahmen die Kinder selbst an einem Vormittag einen Kurzfilm drehen und Techniken des Filmemachens erlernen können.

In Zeiten des medialen Dauerfeuers von Spielen und Filmen auf dem Handy ist es für die Jüngeren prima, wenn sie an Film und Kino sorgsam herangeführt werden, um Medienkompetenz zu erlernen. Und für die Älteren ist es toll, mitmachen zu können, etwa selbst zu filmen, in Jurys zu bewerten oder über Filme für die Schülerzeitung zu schreiben.

Passend dazu geht das Jugendprogramm »FreiStil« für Jugendliche ab 14 Jahren, nunmehr in diesem Jahr in die fünfte Runde und zeigt aktuelle, internationale Kurzfilme die ihren Blick auf große Emotionen und das lenken, was häufig lieber im Verborgenen bleibt. Die Wahrheit ist nicht immer bequem, aber stillhalten ist auch keine Option. In den zwölf Filmen des Programms geht es diesmal um Wünsche, Sehnsüchte und die Welt als Großes Ganzes.

Link: moundfriese.shortfilm.com

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Am 06. Juni beginnt das 33. Internationale KurzFilmFestival Hamburg (IKFF) und endet mit der Preisverleihung am 12.06.2017. Hier der Trailer der 33. Edition:

Die Anfänge der Filmgeschichte waren kurz. Die Jahrmarktsensationen bildeten Kurzfilme. Sie alle stammen aus einer Zeit, in der es noch keine Experimentalfilme gab, in der das Kino selbst noch ein Experiment war. Heute ist der Kurzfilm die andere Seite des Kinos, sein kinematografisches Labor, sein Unbewusstes und sein Gespür für das noch nicht Gezeigte, noch nicht Bebilderte, noch nicht Gesagte. Sein Ort ist viel zu selten das Kino oder auch das das Fernsehen und nur in Ausnahmefällen das Feuilleton, obwohl der Kurzfilm die offenste, experimentellste, schnellste, mutigste, abstrakteste, härteste, diskursivste, reaktivste Filmkunstform des Kinos ist.

Im Internationalen Wettbewerb spiegelt das Festival weltweite ästhetische Tendenzen und neue narrativen Strukturen wider. Im Deutschen Wettbewerb versammelt es die landesweite Kurzfilm- und Filmhochschulszene. Eine Hamburger Eigenart ist der Flotte Dreier. Hier können Drei-Minuten-Filme zu einem zuvor bestimmten Thema eingereicht werden.

Ab 6.6.2017 werden wieder Hunderte Kurzfilme aus aller Welt, allen Gattungen und in allen Filmsprachen im Festivalzentrum Kolbenhof in der Halle 5, Friedensallee 128 in Hamburg-Bahrenfeld gezeigt. Übrigens zum letzten Mal, denn der Kolbenhof soll abgerissen werden. In fünf Wettbewerben zeigt das Festival, was die Filmkunstszene weltweit bewegt, denkt und schafft. In seinen Sonderprogrammen präsentiert es mit ›Focus UK‹ das britische Kurzfilmschaffen, untersucht in ›Ex Machina‹ die Wechselwirkungen zwischen Mensch und Maschine und nimmt darüber hinaus den G20-Gipfel im Juli in Hamburg zum Anlass, Ausnahmezuständen in verschiedener Hinsicht auf die Spur zu kommen.

Der aktuelle Kurzfilm hat in diesem Jahr tatsächlich EIN Thema. Klar, deutlich und so konzentriert, dass das Wort ›Trend‹ dafür schnell zu klein wird. Die diesjährige Edition des Internationalen Wettbewerbs ist eindeutig eine des postkolonialen Kinos geworden. Politisches Statement, kulturelle Bestandsaufnahme und cineastische Rückeroberung der eigenen Geschichte zugleich.

IKFF Hamburg

Friedensallee 7

22765 HAMBURG

Links: www.shortfilm.com | festival.shortfilm.com |

28. Internationales Filmfest Emden-Norderney

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Von kurz bis lang in Emden-Norderney sind alle Filmformate vertreten.

Zum 28. Mal zeigt das Internationale Filmfest Emden-Norderney vom 07.-14.06.2017 internationale Filmentdeckungen und Highlights vornehmlich aus Nordwesteuropa. Darüber hinaus prägen aktuelle Produktionen aus Großbritannien und Irland seit jeher das Profil des Festivals. Aber auch sehenswerte Filme aus Ländern und Regionen abseits der großen Filmnationen werden in der Sektion World Cinema nicht vernachlässigt.  

Weiterer Schwerpunkt sind die Sektion neue deutsche Filme in denen das Festival aktuelle deutschsprachige Kino- und TV-Produktionen dem Publikum präsentiert. Dazu gehören auch Werke, die ihre Festivalauswertung in Deutschland schon hinter sich haben, in Emden jedoch noch nicht zu sehen waren.

Ergänzt wird die Programmauswahl durch ein Kurzfilmprogramm mit 33 Filmen in zwei Wettbewerben sowie einem Kinderfilmfest für die jüngsten Filmfest-Besucher und ihre Familien. Hier der Festival Trailer:

Neben den zahlreichen Langfilmen bilden sowohl in den Wettbewerben als auch den Sonderprogrammen des Festivals Kurzfilme von den britischen Inseln einen Schwerpunkt im Festivalprogramm. Dabei kann einmal mehr von der inzwischen stetig gewachsenen Partnerschaft mit dem London Shortfilm Festival und dessen Leiter Phillip Ilson profitiert werden.

Zwei Produktionen laufen im Wettbewerb, weitere zehn Filme werden im "London Shortfilm Special" präsentiert. Bei dieser vom Emder Publikum inzwischen heißgeliebten Nachmittagsveranstaltung gibt es neben brandneuen britischen Kurzfilmen Earl Grey Tee, hausgebackene Scones mit Clotted Cream und Erdbeermarmelade. "Gerade die Kombination von Kurzfilm und High Tea hat bei den Filmemachern in London viel Anklang gefunden, so dass wir auch in diesem Programm mehrere deutsche Erstaufführungen präsentieren können.", freut sich Kurzfilm-Programmmacher Edzard Wagenaar über die positive Resonanz auf das inzwischen etablierte Veranstaltungsformat.

Insgesamt sind 33 Produktionen aus Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Frankreich, Österreich, Großbritannien, Irland und Skandinavien für das diesjährige Kurzfilmprogramm beim Internationalen Filmfest Emden-Norderney ausgewählt worden – 13 davon als deutsche Erstaufführung.

Neun Filme konkurrieren im renommierten Wettbewerb um den mit 4.000 Euro dotierten „Ostfriesischen Kurzfilmpreis“ miteinander. Das Spektrum reicht dabei in diesem Jahr von rasant inszenierten Komödien wie dem niederländischen Film „Gratis“ bis hin zu packenden Dramen wie der irische Beitrag „The Party“– eine Freundschaftsgeschichte während des nordirischen Bürgerkriegs Anfang der 70er Jahre.

Ebenfalls hat die Jugendjury des Festivals vier deutsche Produktionen für den Wettbewerb um den mit 2.500 Euro dotierten „Engelke“-Kurzfilmpreis nominiert, darunter das tagesaktuelle Drama „In Ayas Augen“ von David Wagner und den DDR-Thriller „Die besonderen Fähigkeiten des Herrn Mahler“.

Auch in der internationalen Reihe der langen Spielfilm um den Bernhard Wicki Preis stechen zwei Filme zu Jugenddramen hervor. In der französisch-kanadisch-tschechischen Produktion "Ein Sack voll Murmeln - Un sac de billes" von Regisseur Christian Duguay aus Montréal, dem 2013 mit"Jappeloup – Eine Legende“ ein Publikumserfolg in Frankreich gelang und der 2015 die furiose Fortsetzung des Jugendfilms "Sebastian & Belle" inszenierte, erwartet im Jahre 1941 zwei jüdischen Brüdern, dem zehnjährigen Joseph und sein älterer Bruder Maurice, ein gefährliches Abenteuer bei der Flucht vor den Nazis aus Paris. Hier der Trailer:

Zweiter besonders erwähnenswerter Film in der internationalen Reihe ist "Handle With Care - Hjertestart" von Arild Andresen aus Norwegen. Hier der Original-Trailer:

Synopsis:

Kjetil ist Offshore-Arbeiter, der vor kurzem seine Frau bei einem Autounfall verloren hat. Plötzlich findet er sich in der Rolle des alleinerziehenden Vaters wieder und ist überfordert mit seinem sechsjährigen Sohn Daniel, den sie damals gemeinsam adoptiert haben. In seiner Trauer schafft er es kaum, gut für den Jungen zu sorgen. Daher beschließt Kjetil nach Kolumbien zu reisen – dem Heimatland Daniels. Hier hofft er die leibliche Mutter seines Sohnes ausfindig zu machen, die nun möglicherweise besser für Daniel sorgen kann. Während der Junge neugierig seine Wurzeln entdeckt und schnell Kontakte knüpft, ist Kjetil wie ein Getriebener auf der Suche nach der Mutter – und findet plötzlich einen Ausweg, der sein Leben verändern könnte...

„Handle With Care“ erzählt nicht nur eine bewegende Vater-Sohn-Geschichte, sondern ist zugleich ein vielschichtiger und kraftvoller Film über große Emotionen und soziale Verantwortung.

Die Insel Norderney vergibt in diesem Jahr zum dritten Mal ihren Integrationspreis für herausragendes Engagement von Filmschaffenden, „die sich mit ihrem Filmwerk insbesondere um das Zusammenleben und/oder die Aussöhnung von Menschen verschiedener Kulturen, Religionen oder politischer Systeme verdient gemacht haben“. Bisherige Preisträger waren die Filmemacher Eric Friedler (2015) und Fatih Akin (2016).

Den Emder Schauspielpreis für herausragende schauspielerische Leistungen erhält in diesem Jahr beim 28. Internationalen Filmfest Emden-Norderney der Kino- und TV-Darsteller Ulrich Tukur. Der renommierte Preis wird dem sowohl mit Kinoerfolgen wie „John Rabe“ und „Das Leben der Anderen“ als auch mit großen TV-Rollen, u.a. als „Tatort“-Kommissar Felix Murot, „Rommel“ und „Grzimek“, bekannt gewordene Schauspieler am Sonntag, 11. Juni 2017, bei der feierlichen Preisverleihung im Neuen Theater in Emden persönlich übergeben.

Weitere Infos zum Programm unter: www.filmfest-emden.de

25. Deutsches Kinder-Film & Fernseh-Festival »Goldener Spatz«

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Die Städte Gera und Erfurt sind erneut Austragungsort des Jubiläumsfestivals »Goldener Spatz«

Sei 25 Jahren findet in Thüringen, dem Sitz des Erfurter KiKA Kinderkanals auch das Kinder-Medien-Festival »GOLDENER SPATZ« der gleichnamigen Deutsche Kindermedienstiftung aus Gera statt, die das Ziel hat, den Kinderfilm, das Kinderfernsehen und weitere elektronische Medien für Kinder zu fördern. 

Zur Verwirklichung des Stiftungszweckes wird das Festival GOLDENER SPATZ nicht nur zu seinem zu seinem Jubiläum in Gera und Erfurt mit Unterstützung des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) gleichberechtigt vorbereitet.

Die Eröffnung findet am 11. Juni 2017 um 16:30 Uhr in der UCI KINOWELT in Gera statt, während die Preisverleihung am 16. Juni 2017 um 15:00 Uhr im Theater Erfurt ausgerichtet wird. Zum Abschluss des Festivals am Samstag, den 17. Juni 2017 werden noch einmal die Preisträgerfilme um 9:30 Uhr und 11:30 Uhr gestaffelt für verschiedene Altersstufen, im CineStar Erfurt gezeigt.

Einer der zwei Langspielfilme des Eröffnungstages ist der Animationsfilm "ÜBERFLIEGER - KLEINE VÖGEL GROSSES GEKLAPPER" von Toby Genkel, der auch schon im Generation-Programm der 67. Berlinale 2017 zu sehen war. Hier der Trailer:

Synopsis:

Der kleine Spatz Richard hält sich selber für einen Storch, schließlich sind seine Eltern auch Störche. Doch der Waise muss eines Tages lernen, dass er nur adoptiert ist. Er kann nicht mit den Eltern nach Afrika fliegen, denn er ist kein Zugvogel. Doch Richard will auch dorthin! Unterwegs trifft er Zwergeule Olga und Karaoke-Wellensittich Kiki. Das Piepmatz-Gespann mit Schönheitsfehlern bietet alle Kräfte auf, um den Weg in den Süden zu finden.

Im Unterschied zu anderen Filmfestivals wird beim Kinder-Medien-Festival nicht zwischen Kino- und TV-Film unterschieden. Vielmehr laufen alle 36 Wettbewerbsbeiträge unter der Rubrik Kino-TV 2017, jedoch sortiert in fünf Kategorien:

• Minis (Film- und Fernsehbeiträge mit einer maximalen Lauflänge von 4 Min.)

• Kino-/Fernsehfilm (ab ca. 55 Min.)

• Serie/Reihe

• Information/Dokumentation

• Unterhaltung (max. 60 Min.; bei längeren Formaten - z.B. Shows – ist die Einreichung eines Zusammenschnittes zulässig)

Außerdem werden im Gegensatz zu anderen Kinder- und Jugendfilmfestivals wie z.B. dem Internationalen Filmfestival SCHLINGEL in Chemnitz, beim Goldenen Spatz nur deutschsprachige Produktionen zugelassen, die zumeist vom Fernsehen produziert werden. Deutschsprachige Kinofilme für Kinder ohne Beteiligung des Fernsehens gibt es nur wenige. Deshalb steht explizit der Kinofilm beim Kinder-Medien-Festival nur selten im Vordergrund und hat auch keine eigene Rubrik.

Bei der 26 Köpfe umfassenden Kinderjury im Alter von 9 bis 13 Jahren ist aber nicht nur das gesamte Bundesgebiet vertreten, sondern auch Kinder und Jugendliche aus Südtirol, der Schweiz, Österreich, dem Fürstentum Liechtenstein und der deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens, die die insgesamt acht Preise vergeben.

Ausgewählt wurden Produktionen, die:

• professionell hergestellt wurden und hohen ästhetischen Standards genügen;

• die eigenständige Persönlichkeit von Kindern anerkennen und stärken;

• bei der inhaltlichen und/oder formalen Gestaltung innovative Wege beschreiten;

• Themen aus der Lebenswelt von Kindern aufgreifen und ihren Rezeptionsfähigkeiten und -ansprüchen gemäß umsetzen;

• die Phantasie anregen;

• die Möglichkeiten und Perspektiven bei der Lösung von Konflikten demonstrieren.

Weitere Infos zum Festival unter: goldenerspatz.de

Festival mit neuen Filmen zur zeitgenössischen Bildkultur im HKW

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Next Rencontres Internationales Paris/Berlin - new cinema and contemporary art!

Neue internationale Werke als Verbindungsglied zwischen neuem Film und zeitgenössischer Kunst bringt Les Rencontres Internationales alljährlich nach einer Präsentation im März 2017 in Paris auch wieder vom 13.-18. Juni 2017 nach Berlin ins Haus der Kulturen der Welt (HKW).

Auch in diesem Jahr bewegt sich zeitgenössische Bildkultur an der Schnittstelle von ästhetischen, sozialen und politischen Fragestellungen. Dabei schwindet zunehmend die Trennschärfe zwischen dokumentarischen und fiktionalen Ansätzen.

Das Festival präsentiert mehr als 100 internationale Neuproduktionen renommierter Künstler*innen und Filmemacher* innen und junger Talente, zum Großteil in deutscher Erstaufführung. Workshops, Podiumsdiskussionen und Gespräche widmen sich kritischen und zukunftsorientierten Betrachtungen gegenwärtiger Praktiken in Film und Kunst. Kuratiert von Natalie Hénon und Jean-François Rettig. Mit Beiträgen von Claire Denis, Antoni Muntadas, AES+F, Salomé Lamas, Ubermorgen, Laure Prouvost, Lina Selander, Johan Grimonprez u. a.

Hier der Trailer:

Der Eintritt ist frei.

Link: www.art-action.org

Haus der Kulturen der Welt

John-Foster-Dulles-Allee 10,

10557 Berlin

RENCONTRES INTERNATIONALES PARIS/BERLIN

JUNE 13-18, 2017

AT HAUS DER KULTUREN DER WELT, BERLIN

Major event dedicated to contemporary audiovisual creation, and after Paris in March at Gaîté Lyrique, the Rencontres Internationales will be held in Berlin from June 13 to 18, 2017, at Haus der Kulturen der Welt. Throughout 6 days of free access, a space for discovery and sharing focused on moving image contemporary practices will be available to all.

Crossing new cinema and contemporary art, this unique platform in Europe provides a rare opening on contemporary audiovisual practices. Documentary approaches, experimental fictions, videos, hybrid forms: the programme of Les Rencontres Internationales is the result of a thorough research and of invitations to some artists, personalities from cinema and the contemporary art fields.

In the presence of artists and filmmakers from all over the world, you will attend screenings - premieres, cartes blanches, special events, video focus -, performances and a forum where experiences and views on new audiovisual practices will be shared.

Contemporary visual culture holds the convergence between the aesthetic, social and political issues and adapts to the continuing development of production and dissemination technologies. Rencontres Internationales Paris/Berlin offers a future-oriented way of observing these practices.

Admission is free.

More infomation on our website www.art-action.org/en

7. Kurdisches Filmfestival im Kino Babylon Berlin

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Berlin wird zur Begegnungsstätte für kurdische Filmschaffende und dem kosmopolitischen Publikum.

Die 7. Ausgabe des KURDISCHEN FILMFESTIVALS in Berlin, das im letzten Jahr kurzfristig abgesagt werden musste, findet von 15. bis 21. Juni 2017 im Kino Babylon:Mitte am Rosa-Luxemburg-Platz statt. 28 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilmen sowie mehrere Podiumsdiskussionen sind Teil des Festivalprogramm. Filmemacher*innen aus allen vier kurdisch besiedelten Regionen- Irak, Iran, Syrien und Türkei- sowie kurdische Filmemacher*innen, die in der europäischen Diaspora leben, werden zu Gast sein.

Das KURDISCHE FILMFESTIVAL IN BERLIN gilt seit 2002 als wichtigster Treffpunkt für kurdische Filmemacher*innen und ist bislang das erste und größte Festival seiner Art in der deutschen Hauptstadt. Die sechste Ausgabe hatte im November 2011 noch im alten Eiszeitkino in Berlin-Kreuzberg stattgefunden. In seiner Einzigartigkeit zieht es dennoch von Mal zu Mal mehr Besucherinnen und Besucher an und ist inzwischen nicht nur für kurdische Zuschauerinnen und Zuschauer, sondern auch für das Berliner Arthouse-Publikum zu einem kulturellen Höhepunkt geworden. Durch den Krieg in Syrien, Irak und dem Ausnahmezustand in den kurdischen Gebieten der Türkei wächst die Zahl kurdischer Schutzsuchender in Berlin.

Dieser Umstand macht die siebte Edition des Festivals besonders wichtig, denn rund 53 Millionen Kurden, die keinen eigenen Staat haben, leben auf unserer Welt. Allein in Berlin sind von der in Deutschland lebenden einen Million Kurdinnen und Kurden ca. 300.000 Kurden zu Hause, darunter auch etliche Filmemacher, wie wir zum 6. Kurdischen Filmfestival am 13. November 2011 schrieben. Hier der diesjährige Festival-Trailer:

Weitere Informationen sowie Szenenbilder und Trailer zu allen Filmen im Programm finden Sie auf der Webseite des KURDISCHEN FILMFESTIVALS.

Zu beachten gilt, dass einige Filme zu unserem Erstaunen kriegerische Auseinandersetzungen ziemlich oft beschönigen, was vielleicht ein wenig mit Traditionsverpflichtungen und einem Befreiungskampf der Kurden vor türkischer Unterdrückung zu begründen ist. Zahlreiche legal gewählte kurdische Volksvertreter können mittlerweile ihre Ämtern nicht mehr ausüben, weil sie Präsident Recep Tayyip Erdoğan in der Türkei verhaften lies.

Andererseits kommt aber auch das ehemalige Feindbild der islamisch geprägten Kurden gegenüber den vertriebenen und zum Großteil durch Genozid ausgerotteten christlichen Armeniern in dem Dokumentarfilm "Die Anderen" zum Ausdruck.

Die Glaubensverschiedenheiten sowie eine andere Mentalität der Altvorderen und der ewige Streit zwischen Türken, Kurden und Armeniern mögen u.a. ein Grund dafür sein. In dem nachfolgend beschriebenen Eröffnungsfilm "HAUS OHNE DACH" werden diese Ansichten von der jüngeren Generation bereits relativiert.

Ein anderes Verhältnis zur Geschichte und mehr Demokratieverständnis verändern hoffentlich langsam die Lage.

Schlimm ist dagegen seit 2014 die Lage für die an der irakischen Grenze lebenden jesidischen Kurden geworden. Die vom sogenannten "IS" als „Ungläubige“ Araber bezeichnete religiöse Minderheit wird immer noch verfolgt, versklavt und ermordet wie der Film"RESEBA - THE DARK WIND" von Hussein Hassan beschreibt.

Darüber hinaus bietet das Kurdische Filmfestival Berlin nicht nur hochwertige kurdische Filme, sondern ist auch Begegnungsstätte für das kosmopolitische Berliner Publikum und kurdische Filmschaffende. Durch die kriegsbedingt wachsende Anzahl kurdischer Geflüchteter aus Syrien, dem Irak sowie aus den kurdischen Gebieten der Türkei erhält das Kurdische Filmfestival Berlin in seiner siebten Edition einen noch wichtigeren Stellenwert für die Hauptstadt. Ziel der Begleitveranstaltungen ist es, die Missstände, welche die Filmemacher*innen in ihren Filmen zeigen, intensiv zu diskutieren und nachvollziehbar zu machen. Gemeinsam soll über Lösungsansätze, Perspektiven und die kurdische Zukunft gesprochen werden.

Zur Eröffnung wird "Haus ohne Dach" (Deutschland / Irak [KRG] / Katar 2016, 119 Minuten) von der jungen kurdischen Filmemacherin Soleen Yusef gezeigt, der beim 8. arabischen ALFILM Festival am 7.4.2017 in Berlin den zweiten Platz belegte. Hier nochmals der Trailer sowie unsere Filmkritik:

"Haus ohne Dach" (Deutschland / Irak [KRG] / Katar 2016, 119 Min.

"Haus ohne Dach" von Soleen Yusef erzählt die Reise der drei Geschwister ALAN, JAN und LIYA, die in der kurdischen Region des Iraks geboren und in Deutschland aufgewachsen sind. Die Drei wollen den letzten Wunsch ihrer Mutter erfüllen und sie neben dem im Krieg verstorbenen Vater in ihrem Heimatdorf beerdigen. Auf der nervenaufreibenden Kurdistan-Odyssee werden sie aber nicht nur mit ihrer kurdischen Großfamilie konfrontiert, die den letzten Wunsch der Mutter nicht akzeptiert, sondern vor allem mit sich selbst. Sie haben sich in den letzten Jahren sehr voneinander distanziert, jeder lebt sein eigenes Leben, und wenn dann mal Gespräche stattfinden, bestehen diese meist nur aus gegenseitigen Vorwürfen. Parallel wird im Verlauf ihrer Reise spürbar, dass sich in ihrem Heimatland ein fürchterlicher Konflikt anbahnt, dessen Ausmaß zunächst niemand erahnen kann.

Elisabeths Filmkritik:

Am Anfang steht ein im Chaos arrangiertes Familienfoto. Vater, Mutter und die Kinder und da alles schief geht, schneiden die Kinder ausgelassen Grimassen. Die Handlung von “Haus ohne Dach” setzt Jahre später ein, als die Geschwister Jan (Sasun Sayan), Alan (Murat Seven) und Liya (Mina Sadic) bereits erwachsen sind. Sie sind nach der Flucht vor dem Regim Saddam Husseins aus dem kurdischen Teil des Irak in Deutschland heimisch geworden und zwischen zwei Kulturen aufgewachsen. Umso härter trifft es sie, als ihre Mutter, Gule (Wedad Sabri), zurück in die Heimat ziehen möchte. Nur eines ihrer drei Kinder begleitet sie, während die anderen zwei ihre wacklige Existenz in Deutschland nicht aufgeben wollen. Erst als die Mutter stirbt, kommen sie wieder zusammen, wenn auch nicht aus freien Stücken. Die Mutter verfügte, dass die untereinander entfremdeten Geschwister sie nach ihrem Tod gemeinsam neben ihrem Vater, der im Krieg starb, beerdigen mögen.

“Haus ohne Dach” ist ein Roadmovie. Nicht nur das Grab des Vaters muss gefunden werden, die drei Kinder der Nachfolgegeneration müssen ein Miteinander finden und eine Haltung gegenüber dem Heimatland, der Familie und ihrer Identität. Dabei ist bereits der Anfang schwer, denn die Familie der Mutter lehnt den verstorbenen Vater grundsätzlich ab, aus Gründen, die sich nicht allen drei erschließen und auch den Zuschauern erst spät enthüllt wird. Eine Beerdigung neben dem Vater ist aus Sicht des Familienclans ausgeschlossen. Kurzerhand entführen die Geschwister den Sarg und fahren los. Eine ganze Kette an Ereignissen setzt sich in Gang. Die Familie folgt den Ausreißern, Grenzen müssen überwunden werden und mit jedem Checkpoint wird die Mission undurchführbarer. Ein Roadmovie also, ein Abenteuerfilm, durchaus mit Anlangen zu komischen Situationen. Die Regisseurin Soleen Yusef vermittelt die Handlung auf eine geradlinige Weise, gibt den Figuren, also auch den Nebenfiguren, allerlei Sympathien mit, wüsste man nicht um die reale Ebene, könnte es eine Komödie sein.

Soleen Yusef wollte “Haus ohne Dach” in ihrer Heimat drehen. Auch sie, Jahrgang 1987, musste als Kind flüchten und wuchs in Deutschland auf.

Nach einer Gesangs- und Schauspielausbildung fing sie 2008 ein Regie-Studium an der Filmakademie Baden-Württemberg an. “Haus ohne Dach” ist ihr Abschlussfilm und gewann letztes Jahr unter anderem den First Step Award und den Friedenfilmpreis des unabhängigen Filmfests Osnabrück. Dabei ist die Entstehen des Dramas sicherlich auch eine Geschichte wert.

Nach ihrem Kurzfilm “Trattoria” (2012, Perspektive Deutscher Film) wollte Soleen Yusef nicht nur einen - wie sie es nennt - “kurdischen Heimatfilm” drehen, sie wollte mit ihren eigenen Erfahrungen dem Publikum einen persönlichen Einblick in die Psyche der Flüchtlinge geben. Doch während sie die Dreharbeiten in der kurdischen Region im Nordirak vorbereitete, überfiel der Islamische Staat die Stadt Mossul, die nur 60 Kilometer von Dohuk, ihrer Heimatstadt, entfernt liegt. Ein Drehen war unmöglich geworden, neue Flüchtlingsströme setzten sich in Gang. Soleen Yusef schrieb das Drehbuch um, bettete die ursprüngliche Handlung in diese neue Realität ein, gab ihr eine weitere Ebene, eine Dringlichkeit, ohne die eigentliche Aussage aus dem Fokus zu rücken. Die Geschwister erleben während ihrer Odyssee diesen Stimmungswechsel in der Region, deren Entladung sie mittelbar miterleben. Die Geschwister, die so mühselig ihre Wurzeln und ihre Geschichte suchten, die neue Freunde und Bekanntschaften machten, müssen aus der Ferne mit ansehen, wie ihre Heimat auseinander fällt. Der Gefühle von Trauer und Bedauern mit einer Region, von deren Schönheit und von deren Bewohnern man sich gerade ein Bild machen konnte, kann man sich gar nicht verschließen.

Elisabeth Nagy

Link: kurdischesfilmfestival.de

Quelle: Zoom Medienfabrik

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