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Channel: Berliner Arbeitskreis Film e.V. - Filmfestivals
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17. Filmplus 2017 - Festival für Filmschnitt und Montagekunst

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Filmplus zeigt alle Wettbewerbsfilme im Rahmen des Kölner Festivals.

Die diesjährige Ausgabe von Filmplus+ findet vom 13. -16. Oktober 2017 in Köln statt und feiert mit dem Festival bereits zum siebzehnten Mal den Filmschnitt in Köln. Dabei stellt es die Editorinnen und Editoren in den Mittelpunkt und würdigt ihre Arbeit. Insgesamt werden Preise in drei Kategorien verliehen.

15 Filme gehen bei der 17. Ausgabe von Filmplus, dem Festival für Filmschnitt und Montagekunst, in drei Kategorien in die Wettbewerbe um die Schnitt Preise. Alle Filme werden während des viertägigen Festivals in Köln gezeigt. Im Anschluss an die Vorstellungen sprechen die jeweils nominierten Editor*innen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz im Publikumsgespräch über ihre Arbeit.

Wie üblich ergänzen der jährliche Themenschwerpunkt mit Vorträgen, Podiumsdiskussionen und Praxis-Panels sowie eine internationale Sektion das Festival für Filmschnitt und Montagekunst.

Der diesjährige Themenschwerpunkt widmet sich den kommunikativen Herausforderungen der Montage: In der „Beziehungskiste“ des Schneideraums werden nicht nur langjährige Kreativpartnerschaften geboren und gepflegt, findet kollegialer und kreativer Austausch statt und entwickeln sich sogar inspirierende Gemeinschaften – hier kann es auch schon mal zu heftigen Konflikten kommen. In den Themenpanels widmet sich Filmplus mit Hilfe erfahrener Editor*innen, Produzent*innen und Regisseur*innen der Frage, wie die Kommunikation im Schneideraum in den Schnittprozess einfließt und die Arbeit beeinflusst.

Beim diesjährigen Werkstattgespräch zum Dokumentarfilm „Taste of Cement“ von Ziad Kalthoum, dessen Vorführung am Montag, 16.10.2017 um 13:30 Uhr im OFF Broadway Kino stattfindet, wird der Fokus erstmals auf Grenzen und Spielräume dokumentarischer Tongestaltung gelenkt. In einem exklusiven Screening noch vor dem Kinostart 2018, wird das außergewöhnliche Sounddesign des Films „Taste of Cement“ beleuchtet. Damit setzt die Berufsvereinigung Filmton (bvft) ihre erfolgreiche Zusammenarbeit mit Filmplus in Köln weiter fort.

Nach der Vorführung werden Sounddesigner Sebastian Tesch, Mischtonmeister Ansgar Frerich und Filmeditor Alex Bakri die Entstehung der eindrucksvollen Tonspur erklären. Hier der Trailer:

Synopsis:

Die Dokumentation Taste of Cement zeigt Syrer, die im Libanon als Bauarbeiter arbeiten, während ihre eigenen Häuser in der syrischen Heimat zerstört werden. Eingeschlossen auf den Baustellen können sie nicht wieder nach Hause.

Nominierungen für den von der Film- und Medienstiftung NRW mit 7.500 Euro dotierten Filmstiftung NRW

Schnitt Preis Spielfilm:

• Gesa Jäger und Adrienne Hudson für "Tiger Girl" (R: Jakob Lass)

• Stefan Kobe für "Kundschafter des Friedens" (R: Robert Thalheim)

• Jihyeon Park für "Looping" (R: Leonie Krippendorff)

• Heike Parplies für "Toni Erdmann" (R: Maren Ade)

• Maja Stieghorst für "Auf Augenhöhe" (R: Evi Goldbrunner, Joachim Dollhopf)

Nominierungen für den von der Stiftung Kulturwerk der Verwertungsgesellschaft BILD-KUNST mit 7.500 Euro dotierten

Bild-Kunst Schnitt Preis Dokumentarfilm:

• Stefanie Kosik-Wartenberg für "Happy" (R: Carolin Genreith)

• Stephan Krumbiegel und Olaf Voigtländer für "Beuys" (R: Andres Veiel)

• Ginés Olivares für "Violently Happy" (R: Paola Calvo)

• Christof Schertenleib für "Safari" (R: Ulrich Seidl)

• Monika Willi für "Untitled" (R: Michael Glawogger, Monika Willi)

Nominierungen für den mit 2.500 Euro dotierten und durch das Land NRW und die Deutsche Filmakademie ermöglichten

Förderpreis Schnitt:

• Paul Groebel für "Nach dem Fest" (R: Hannes Schilling)

• Maximilian Merth für "Sara the Dancer" (R: Tim Ellrich)

• Petja Nedeltscheva für "Make Up" (R: Tarek Roehlinger)

• Christophe M. Saber für "Punchline" (R: Christophe M. Saber)

• Tama Tobias-Macht für "El Manguito" (R: Laurentia Genske)

Inge Schneider erhält den Ehrenpreis Schnitt:

Wie in den Vorjahren ehrt Filmplus ebenso das Lebenswerk einer herausragenden Editorenpersönlichkeit mit dem Ehrenpreis Schnitt. In diesem Jahr erhält die Filmeditorin Inge Schneider den Ehrenpreis Schnitt. Der mit 3.000 Euro dotierte Preis wird am 16. Oktober 2017 im Filmforum NRW im Museum Ludwig verliehen.

Mit dem Preis ehrt Filmplus die "besondere Begabung Inge Schneiders, feinfühlige Charakterporträts zu montieren", so die Pressemitteilung.

In mehr als 45 Arbeiten hat die in Berlin lebende Editorin viele moderne Klassiker des deutschsprachigen Dokumentarfilms geschaffen, unter anderem Filme wie „Die Spielwütigen“ (2004, Regie: Andres Veiel), „Prinzessinnenbad“ (2007, Regie: Bettina Blümner) oder „Der Glanz von Berlin“ (2001, 85 Min., Regie: Judith Keil, Antje Kruska).

Inge Schneider, aufgewachsen in der ehemaligen DDR, sammelt gleich nach dem Abitur erste praktische Erfahrungen als Schnittassistentin beim staatlichen Fernsehen, bevor sie ihr Montagestudium an der heutigen Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf abschließt. Von 1986 bis 1994 ist sie als Lehrbeauftragte für Filmschnitt an der dffb in Westberlin tätig und verhilft bereits dort zahlreichen jungen Filmemacher*innen durch ihre herausragende Montage bei deren ersten Lang- und Kurzfilmen zu einem optimalen Start in die Filmkunst. So montiert Inge Schneider einige der ersten Filme von dffb-Alumni Thomas Schadt, des späteren Regie-Professors und Direktors der Filmakademie Baden-Württemberg, und der vielfach ausgezeichneten Regisseurin Heidi Specogna.

Wie nur wenigen anderen Filmeditor*innen gelingt es Schneider, die großen Geschichten im Kleinen und Alltäglichen zu entdecken und deren besondere Momente in ihrer Montagearbeit herauszustellen. Nie übersieht sie auch bei großen Themen die kleinen Geschichten und macht die Bedeutung scheinbar nebensächlicher Momente durch ihr herausragendes Gespür für Dialoge und Blicke für den Zuschauer greifbar: „Ich arbeite so lange an einem Film, bis ich ihn nicht nur sehe, sondern auch fühle“, so die Editorin über sich selbst.

Bereits 2004 erhielt Inge Schneider den ersten Bild-Kunst Schnitt Preis Dokumentarfilm bei Filmplus für „Die Spielwütigen“. 2007 wurde sie wiederum für „Prinzessinnenbad“ für den Preis nominiert und gewann ihn 2012 erneut für ihre Montage an dem Dokumentarfilm „Raising Resistance“. Der Deutsche Kamerapreis sprach ihr im Jahr 2000 eine Lobende Erwähnung für die Montage an „Nach dem Fall“ aus.

Die Eröffnung von Filmplus am 13. Oktober 2017 im Kölner Filmforum NRW wird ganz im Zeichen des diesjährigen Ehrenpreises Schnitt stehen: Der Regisseur Andres Veiel wird eine Laudatio auf Inge Schneider halten. Anschließend wird sein Film „Die Spielwütigen“ gezeigt. Im Anschluss wird Hommage-Kurator Werner Busch mit der Ehrenpreisträgerin über die Montage des Films, über ihre Karriere und die Arbeitspraxis sprechen.

Der Ehrenpreis Schnitt wird in diesem Jahr durch die besondere Unterstützung der Stiftung Kulturwerk der Verwertungsgesellschaft BILD-KUNST ermöglicht.

Filmplus wird nach dem Ausscheiden der Festivalgründer Nikolaj Nikitin und Oliver Baumgarten im vergangenen Jahr erstmals von der tricollage gUG veranstaltet. GesellschafterInnen sind die Künstlerischen Leiter von Filmplus, Kyra Scheurer und Dietmar Kraus, sowie die organisatorische Leiterin Jenny Krüger, die auch als Geschäftsführerin fungiert.

Termine:

Freitag, 13.10.2017 um 20:00 Uhr | Filmforum NRW im Museum Ludwig „Die Spielwütigen“ (D 2004, 108 Min., R: Andres Veiel)

Montag, 16.10.2017 um 11:00 Uhr | OFF Broadway Kino

„Der Glanz von Berlin“ (D 2001, 85 Min., R: Antje Kruska, Judith Keil)

Filmplus – Festival für Filmschnitt und Montagekunst

tricollage gUG

Venloer Straße 214

50823 Köln

Link: www.filmplus.de

Quellen: Film & TV Kameramann | Blickpunkt:Film | rische & co pr


31. Braunschweig International Film Festival 2017

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Aus Filmfest Braunschweig wurde unter neuer Leitung das Braunschweig International Film Festival.

Vom 17.-22. Oktober 2017 findet das 31.Braunschweig International Film Festival statt. Zum Auftakt gibt es auch unter der neuen Leitung wie gewohnt. Ein Live Filmkonzert.

Schon zur letztjährigen 30. Jubiläumsausgabe verschwand unter der neuen Festivalleitung das bisher bekannte Logo mit den stilisierten Augen auf gelben Grund, das von einer schlichten gelben Zahl 30 ersetzt wurde. Mit der diesjährigen 31. Ausgabe wurde die bisherige Unterzeile "Braunschweig International Film Festival" zum Haupttitel erklärt. Nur die Festivalfarben aus gelb und schwarz und die Webadresse, die weiterhin www.filmfest-braunschweig.de lautet, blieben bestehen.

Hier der Festivaltrailer:

Als Stargast erwartet das Festival die Schauspielerin Nina Hoss, die den mit 15.000 Euro dotierten Filmpreis »Europa« bekommt. Die 42-Jährige ist bekannt aus Filmen wie "Die weiße Massai" und "Das Mädchen Rosemarie". Die gebürtige Stuttgarterin erhält die Auszeichnung für ihre darstellerischen Leistungen und Verdienste um die europäische Filmkultur. Zu den Preisträgern gehörten in den vergangenen Jahren Filmgrößen wie der Ire Brendan Gleeson und der Däne Mads Mikkelsen.

Nina Hoss wird am Samstag, 21.10.2017, um 15:30 Uhr zunächst dem Filmpublizisten Daniel Kothenschulte im Filmgespräch Rede und Antwort stehen bevor sie am Abend im Staatstheater »Die Europa« entgegennimmt.

Junges europäisches Kino auf hohem Niveau bildet wie immer einen Schwerpunkt des Filmfests Braunschweig. Internationale Erstaufführungen, Autorenkino, Retrospektiven, insgesamt vier Preise und vor allem Filmkonzerte runden das Profil des Festivals ab. Daran hat sich in all den Jahren nichts geändert, denn auch in diesem Jahr eröffnet das Filmfestival wieder mit einem Filmkonzert. MATRIX LIVE. FILM IN CONCERT! heißt es am 17. Oktober 2017. Es spielt das Staatsorchester Braunschweig unter der Leitung des Komponsiten Don Davis!

Das Film-Live-Konzert verbindet die visionären Science-Fiction-Bilder mit dem Klang eines großen Symphonieorchesters. Die für diesen Konzertabend eigens präparierte Tonspur des Filmes enthält nur die Dialoge. Die Filmmusik von Don Davis und die Effekte werden live und synchron zum Film gespielt. Don Davis’ Komposition passt sich der Vielschichtigkeit des Filmes MATRIX an: Minimalistische und polytonale Techniken treffen auf dissonante Tonschichtungen und Ausbrüche in „klassische“ Stile.

264 Filme aus 42 Ländern und 8 deutsche Premieren.

Insgesamt zeigt das Festival an sechs Tagen über 264 Filme aus 42 Ländern. Davon sind 100 Langfilme, von denen 21 ihre Deutschland-Premiere und eine Produktion ihre Weltpremiere in Braunschweig feiern.

Auch der Film "THE NET" des südkoreanischen Regisseur Kim Ki-duk, der bei den internationalen Filmfestspielen in Venedig seiner Weltpremiere hatte, feiert in Braunschweig seine Deutschlandpremiere! Hier der Trailer:

Außerdem laufen 164 Kurzfilme, davon 30 als deutsche und fünf als Weltpremiere, 32 Musikvideos außerdem ca. 30 Filme, die von Kindern und Jugendlichen gedreht wurden.

Im Publikumswettbewerb für europäische Debüt- und Zweitfilme um den »Heinrich« präsentiert das Festival zehn Produktionen aus zehn Ländern, darunter acht deutsche Premieren. Den Preis von 10.000 Euro stiftet Filmfestival-Hauptsponsor Volkswagen Financial Services.

„Es hat sich erfreulicherweise ergeben, dass wir fünf Filme von Regisseurinnen und fünf Regisseuren nominiert haben, ohne dass wir eine Quote im Auge hatten“, so Festivaldirektor Michael P. Aust. „Offensichtlich ist die filmische Gleichberechtigung bei der Regie in anderen Ländern weiter als in Deutschland“.

Die Wettbewerbsfilme:

"Bad Day for the Cut" Deutsche Premiere

Regie: Chris Baug, 2017, UK, 99 Min.

Sales: Six Mile Hill Productions Ltd.

Spannender Thriller mit tiefschwarzem britischem Humor über den Rachefeldzug eines Farmers in Nordirland.

"Charleston" Deutsche Premiere

Regie: Andrei Cretulescu, 2017, RO/FR, 119 Min.

Sales: Versatile Films

Alexandrus Frau ist gerade bei einem Unfall umgekommen, da erhält er unerwarteten Besuch: Die Affäre seiner verstorbenen Frau bittet ihn um Trauerhilfe.

"A Date for Mad Mary"

Regie: Darren Thornton, 2016, IE, 82 Min.

Sales: Salzgeber & Co Medien GmbH

Marys Leben ist nicht mehr wie es war… Witzig-ironisches Kino über Gefühlschaos, Freundschaft, Liebe und Loslassen.

"Dede" Deutsche Premiere

Regie: Mariam Khatchvani, 2017, GE/QA/IE/NL/HR, 97 Min.

Sales: WIDE Management

Dina versucht ihrem Schicksal zu trotzen und den Mann zu wählen, den sie liebt. Doch wird es ihr gelingen, sich gegen ihre traditionelle Familie zu stellen?

"Garden Lane (Trädgårdsgatan)" Deutsche Premiere

Regie: Olof Spaak, 2017, SE, 109 Min.

Sales: Yellow Affair

Eric und Elin erinnern sich an die wenigen schönen Monate, die sie als Kinder mit ihren Eltern zusammen hatten, bevor sie auseinandergerissen wurden und ums Überleben kämpfen mussten.

"Les Cowboys" Deutsche Premiere

Regie: Thomas Bidegain, 2015, FR, 104 Min.

Sales: The Festival Agency

Irgendwo im Osten Frankreichs, Mitte der 90er Jahre. Als die 16-jährige Kelly mit ihrem muslimischen Freund verschwindet, wird die Suche für ihren Vater zur Lebensaufgabe. Nach seinem Tod übernimmt sein Sohn die Herausforderung.

"Monk" Deutsche Premiere

Regie: Ties Schenk, 2017, NL/BE, 74 Min.

Sales: Picture Tree International GmbH

Roadmovie-Tragikomödie um eine wunderbar schräge Familie zwischen Neurosen, Depression und Hysterie. Mittendrin: der kleine Monk.

"Past Imperfect (Le Passé devant Nous)" Deutsche Premiere

Regie: Nathalie Teirlinck, 2017, BE/NL/DK/FR, 110 Min.

Sales: Savage Film

Alice führt ihr Leben als Call-Girl ohne große Sozialkontakte. Erst als sie sich plötzlich um ihren Sohn kümmern muss, wird sie mit ihrer tiefen Einsamkeit konfrontiert.

"Sommerhäuser"

Regie: Sonja Kröner, 2017, DE, 96 Min.

Sales: Walker + Worm Film GmbH & Co. KG

Wie jedes Jahr kommt die Familie in den großen Gemeinschaftsgarten. Doch dieses Mal ist alles anders – denn nicht nur Oma Sophie, sondern auch der alte Baum hat das Zeitliche gesegnet.

"Trampolin" Deutsche Premiere

Regie: Katarina Zrinka Matijević, 2016, HR, 82 Min.

Sales: everything works LLC

Der Film folgt drei Seelenverwandten – einem traumatisiertem Kind, einem rebellischen Teenager und einer Mittdreißiger Frau, die sich mit ihrer Vergangenheit auseinander setzen müssen.

Das Festival verleiht darüber hinaus zwei weitere Preise: Den »Schwarzen Löwen«, den mit 2.500 Euro dotierten Preis für den besten Film der „Beyond“-Reihe. Mit den »Goldenen Vier Linden« zeichnet das Festival den besten Preis der „Heimspiel“-Reihe aus. Eine Jury aus sechs jungen Deutschen und Französinnen vergibt den KINEMA-Jugendpreis für den besten Debütfilm aus Deutschland oder Frankreich.

In der Reihe »Heimspiel« feiert der deutsche mittellange Krimi "SANDDORN - KONTROLLVERLUST" von Jonas Jarecki seine Weltpremiere. Hier der Trailer:

Synopsis:

Auch beim diesjährigen Filmfest ermitteln Hauptkommissar Sanddorn und sein Braunschweiger Team in ihrem mittlerweile fünften ”Braunschweig-Krimi”. Eine junge Einbrecherbande wird auf frischer Tat bei ihrem nächsten Coup ertappt. Unter ihnen auch der junge Konstantinos Stavros, der zudem verdächtigt wird, einen grausamen Raubmord begangen zu haben. Alle Indizien sprechen gegen ihn, doch Hauptkommissar Sanddorn glaubt nicht so Recht an Konstantinos Stavros Schuld. Sanddorn und sein Team setzen wieder mit viel Herz und Action alles daran, für Gerechtigkeit in Braunschweig zu sorgen.

Die Preisverleihungen - u.a. auch der »Goldenen Vier Linden« in der Reihe »Heimspiel« - finden statt am 21. Oktober 2017 um 19:00 Uhr im Großen Haus des Staatstheaters Braunschweig.

Oscar-Preisträger Jan A.P. Kaczmarek ist Ehrengast.

Der polnische Filmkomponist Jan A.P. Kaczmarek ist Ehrengast des 31. Internationalen Filmfestivals Braunschweig. Das Festival widmet ihm eine Retrospektive mit sechs seiner Filme, darunter „Finding Neverland (Wenn Träume fliegen lernen)", für den er 2005 mit dem Academy Award für die beste Filmmusik ausgezeichnet wurde.

Jan A. P. Kaczmarek kann von einem spannenden Lebensweg zwischen Hollywood und Polen erzählen und stellt am 19. Oktober 2017 Ausschnitte seines Werks in einem „Gesprächskonzert“ mit Musikern des Staatsorchesters Braunschweig vor. Kaczmarek wird selbst am Piano Platz nehmen. Anhand von Film- und Musikausschnitten gibt Kaczmarek Auskunft über das Entstehen seiner Musik und über die Zusammenarbeit mit bedeutenden Regisseuren und Produzenten. Zudem spielen Mitglieder des Staatsorchesters Braunschweig Werke aus Kaczmareks Schaffen für Filme wie „Hachiko – Eine wunderbare Freundschaft“ oder „Untreu“. Es moderiert Matthias Hornschuh.

Link: http://www.filmfest-braunschweig.de/

Quellen: 3Sat | Filmportal | Filmfest Braunschweig, Frank Terhorst

Erstes Roma Filmfestival in Berlin

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Eröffnungsfilm der letzten 67. Berlinale läutet auch das Roma Filmfestival ein.

Vom 19.- 22. Oktober 2017 findet unter der Schirmherrschaft von Dr. Klaus Lederer das erste Roma-FilmfestivalAKE DIKHEA? in Berlin statt. Festivalkino ist das Moviemento in Kreuzberg. Die Festivalfilme fokussieren sich auf das Leben von Roma in Europa – und setzten sich dabei kritisch mit der europäischen Gesellschaft auseinander.

Der Name ist Programm: Das Festival stellt die Frage „Ake dikhea?“ - übersetzt: „Na, siehst Du?“. Dabei wird gegen die Blindheit gegenüber der vielfältigen, komplexen Realität angekämpft, die den weit verbreiteten, stereotypen Vorstellungen über Roma und Sinti nicht entspricht. Die Schirmherrschaft der ersten Edition übernimmt Dr. Klaus Lederer, Senator für Europa und Kultur des Landes Berlin.

„AKE DIKHEA?“ hebt Filme hervor, die antiziganistische Klischees kritisch reflektieren und bewusst dekonstruieren. Die in erster Reihe von Menschen handeln, und erst in zweiter Reihe von Roma. Damit setzt das Festival Maßstäbe“, so Dr. Klaus Lederer.

Das Filmfestival, welches anlässlich des fünften Jahrestages der Einweihung des Denkmals für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Deutschlands stattfindet, stellt an die ausgewählten Filme drei Ansprüche: Authentizität, Individualität und gesellschaftliche Relevanz.

Hamze Bytyci, künstlerischer Leiter des Festivals betont, dass sich in der Filmlandschaft endlich eine neue, authentische Bildersprache durchsetzen müsse. Aus diesem Grund wurden Vorschläge für Festivalfilme von Roma aus ganz Europa angenommen, auch die Festivaljury wurde mehrheitlich mit Roma-Filmemacher*innen besetzt. Die internationale Jury hat einen besonderen Wert auf die Individualität der Filmprotagonist*innen und deren Geschichten gelegt.

So handelt der Eröffnungsfilm "DJANGO", der auch die letzte 67. Berlinale eröffnet hatte, etwa nicht rein von der „Roma- oder Sinti-Musik“, sondern auch von der persönlichen Geschichte des Manouche-Jazzgitarristen Django Reinhardt, der trotz seines Ruhms der NS-Verfolgung nicht entkommt. Hier der Trailer:

Die Eröffnung des Roma Filmfestivals findet in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Akademie zu Berlin und dem Landesrat der Roma und Sinti, RomnoKher Berlin-Brandenburg, am Donnerstag, den 19. Oktober 2017 statt. 

Auch die musikalische Filmreise "GYPSY SPIRIT" porträtiert nicht nur die Suche eines Sinto-Musikers nach den erahnten indischen Wurzeln seiner Musik – sondern auch einen waschechten Wiener in einem fremden, für ihn exotischen Land. Hier der Trailer:

Es wird allerdings nicht nur musikalisches geboten, denn Festivals wollen auch eine politische Botschaft vermitteln. So wurden vor allem Filme ausgesucht, die eine hohe Aktualität und Relevanz für unsere heutige Gesellschaft haben.

Eszter Hajdú, ungarische Filmregisseurin und Jurymitglied hebt den Film "TSCHECHEN GEGEN TSCHECHEN - Czechs against Czechs" hervor. Dieser gehe grundlegenden Fragen unserer Zeit nach und spreche Probleme wie Rechtsextremismus, Neonationalismus und strukturellen Rassismus an – die spätestens mit dem Einzug der AfD in den Bundestag auch in Deutschland an erneuter Brisanz gewinnen. Hier der Trailer:

Über den Film:

In Tschechien liegt der Anteil der Roma zwar nur bei 2 bis 3% der Gesamtbevölkerung. Allerdings sind 60% aller Gefängnisinsassen Roma. Da wundert es nicht, das Nachbarn sich immer wieder mit dem Thema auseinandersetzen, aber manchmal auch an Demonstrationen gegen Roma teilnehmen. Nun ist das Publikum ist aufgefordert, sich zu empören oder mitzufühlen.

Es sind aber auch andere aktuelle Debatten, zu denen das Festival beiträgt. Der Film "MEN WITH BALLS" zeigt die Skurrilität und die Eigenlogik der EU-Bürokratie: Der Bürgermeister eines kleinen ungarischen Dorfes, in dem die meisten Bewohner arbeitslos sind, baute einen neuen Tennisspielplatz, da es dafür eine Förderung gab. Die Tatsache, dass es ganz anderer Dinge in seiner Gemeinde brauche, wird in den Hintergrund gedrängt.

"GEHEIMGEHALTENE BRIEFE" beschäftigt sich wiederum mit der Zwangsassimilation von Roma-Kindern in der Nachkriegs-Tschechoslowakei – und wirft damit ethisch-moralische Fragen auf, die auch für die heutige Integrationspolitik interessant sind.

Im Forum der 64. Berlinale 2014 wurde u.a. "THE FOREST IS LIKE THE MOUNTAINS - Der Wald ist wie die Berge" gezeigt. Die Doku, die jetzt noch einmal beim ersten Roma Filmfestival in Berlin am Freitag, 20. Oktober 2017 um 16:00 Uhr zu sehen ist, schildert eindrucksvoll das Leben in einem rumänischen Dorf, wo die meisten Bewohner zu arm sind, um sich Feuerholz leisten zu können. Hier der Trailer:

Elisabeths Filmkritik:

"Was filmt die Frau da?" fragt eines der Kinder in der kleinen Siedlung bei Sfantu Gheorghe. Die ältere Frau, der die Kamera folgt, antwortet knapp: "Die Welt". Man könnte diesen Film als Betrachtung eines Mikrokosmos verstehen. Im Jahr 2004 waren Christiane Schmidt und Didier Guillain durch Rumänien gereist. Dort lernten sie die Familie Lingurar kennen. Jedes Jahr reisten sie in das kleine Dorf in Rumänien zurück, aus freundschaftlicher Verbundenheit. Irgendwann kam die Idee auf, einen Film mit den Bewohnern zu machen. Christiane Schmidt studierte an der HFF München, dies ist ihr Abschlussfilm, und Didier Guillain an der INSAS in Brüssel. Beide wählten den Schwerpunkt Kamera, wobei er hier den Ton machte. Die Stärke von "Der Wald ist wie die Berge", so der Titel auf dem DOK.fest München, ist die visuelle Kraft, mit der das Regie-Duo den Alltag in den Ablauf der Jahreszeiten einbinden, und das mit einem Sinn für die Einfachheit des Lebens. Ihnen gelang es, eine Leichtigkeit zu vermitteln, in der es trotzdem um gewichtige Themen wie Liebe, Arbeit, Politik geht, ohne Spannungen im Alltag zu verbergen. Die Nähe zu den Protagonisten spürt man. Es ist ein Miteinander, ein Grundvertrauen ermöglicht Einblicke und eine Draufsicht, die allen Klischees, die manche über Roma-Familien haben mögen, Lügen strafen. Armut und Arbeitslosigkeit werden nicht vorgeführt, sondern schälen sich aus den Gesprächen heraus. Daraus folgt allerdings, dass nur so viel vermittelt wird, wie diese bereit sind zu teilen.

Elisabeth Nagy

Einen Preis in Cannes hat Regisseur Alexander Nanau für "TOTO AND HIS SISTERS - Toto si surorile lui" gewonnen, der am Samstag, 21. Oktober 2017 um 16:00 Uhr im Moviemento läuft. Nanau hat an der DFFB studiert und führt jetzt eine Produktionsfirma in Bukarest. Sein Film steht exemplarisch auch dafür, wie schwimmend die Grenzen zwischen Dokumentar- und Spielfilm sein können. Hier der Trailer:

Synopsis:

Toto lebt im Ghetto eines Bukarester Randbezirks. Seine Mutter wird verurteilt wegen Drogenhandels. Die zwei älteren Schwestern versuchen die Familie zusammen zu halten, sehen sich aber konfrontiert mit einem sozialen und politischen Umfeld, das ihnen wenig Chancen gibt.

Neben wichtigen Filmen umfasst das Festivalprogramm unter anderem eine Podiumsdiskussion und einen Workshop zur Darstellung von Roma im Film, der im Aufbauhaus am Moritzplatz stattfindet. Außerdem werden Aufführungen für Schulen sowie ein Filmworkshop für Jugendliche bei Journey 2 Creation (J2C) in der Harzer Str. 39 in Berlin-Neukölln angeboten, in dem der Film als Selbstermächtigungsmittel vorgestellt wird. Es dürfen natürlich Diskussionen mit den Filmemacher*innen nicht fehlen, die bei den meisten Aufführungen anwesend sein werden. Eine Möglichkeit der Begegnung mit den Festivalgästen stellt dann der abschließende Galaabend dar, bei dem der Jury- sowie Publikumspreis übergeben werden:

Galaabend AKE DIKHEA?

22. Oktober, 18.30 Uhr

Lounge im Moviemento,

Kottbusser Damm 22

10967 Berlin

Veranstaltet wird das Festival von der Berliner Roma-Selbstorganisation RomaTrial in Zusammenarbeit mit dem ältesten Kino Deutschlands, dem Moviemento, der Agentur Journey 2 Creation, der selbstorganisierten Filmschule filmArche sowie der Evangelischen Akademie zu Berlin. ROMADAY, das breite gesamtgesellschaftliche Bündnis für Solidarität mit den Sinti und Roma Europas, sowie der Landesrat der Roma und Sinti, RomnoKher Berlin-Brandenburg, bieten freundliche Unterstützung. Gefördert wird das Projekt durch den International Visegrad Fund, Medienpartner ist taz. die tageszeitung.

Alle Informationen sowie das Programm finden sich auf der offiziellen Website unter: roma-filmfestival.com

Quellen: NOISE Film PR | Berliner Filmfestivals

Filmfestival in Antalya will mit neuem künstlerischen Leiter internationaler werden

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Harvey Keitel beehrte im letzten Jahr das Festival und nahm den Lifetime Achievement Award persönlich in Empfang.

In der Sommerausgabe seines kulturpolitische Wochenreports vom 20. Juli 2017 schrieb der deutsche Kulturrat, dass nach der illegalen Verhaftung des Dokumentarfilmers Peter Steudtner, die deutsch-türkischen Beziehungen kurz vor der vollständigen Erstarrung stehen.

Außenminister Sigmar Gabriel MdB hatte nach den Terrorvorwürfen gegen deutsche Staatsbürger und Unternehmen zudem einen Kurswechsel in der Türkei-Politik angekündigt und die Reise- und Sicherheitshinweise für die Türkei verschärft. Deutschen wird wegen der Verhaftungen nun zu "erhöhter Vorsicht" geraten. Gabriel warnte außerdem deutsche Unternehmen wegen mangelnder Rechtssicherheit vor Investitionen in der Türkei.

Die Türkei, deren Rechtstaatlichkeit durch Verlängerung des Ausnahmezustandes außer Kraft gesetzt ist, hat auf die Verschärfung der Reisehinweise selbst mit Vorwürfen reagiert und warf der Bundesregierung "große politische Verantwortungslosigkeit" vor, die man nicht akzeptiere. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan, der wie ein Diktator regiert und selbst mit Drohungen und Erpressungen hantiert, warf der Bundesregierung dergleichen ebenfalls vor, was die Beziehungen der beiden Staaten nur noch verschlimmert.

Dennoch versucht die Türkei international ihr ramponiertes Image aufzupolieren, denn das Land ist auf Touristen angewiesen, die zunehmend der Türkei den Rücken kehren. Mit der Abkehr von Europa schwinden aber die Devisen. Deshalb erklärte das erklärte das Außenministerium in Ankara, dass man trotz der Differenzen Deutschland weiter als ein "verbündetes Land und Freund" betrachten wolle.

Zu dieser Aussage passt auch die Neuausrichtung des internationalen Filmfestivals in Antalya, dem wichtigsten Filmfestival der Türkei in der Großstadt Antalya am Mittelmeer, die wegen ihrer langen Sandstrände auch gerne »Türkische Riviera« genannt wird.

Seit seiner Gründung versteht sich das Filmfestival in Antalya als Plattform für interkulturelle Kommunikation. Mit seiner 54. Ausgabe, die von 21. - 27. Oktober 2017 stattfindet, treibt das Festival seine internationale Ausrichtung weiter voran und engagierte den britischen Filmproduzenten Mike Downey als künstlerischen Leiter.

Downey produzierte bereits mehr als 60 Filme und war Mitglied in mehr als 20 internationalen Festivaljurys. Er wird auch den internationalen Wettbewerb kuratieren, den es in Antalya in diesem Jahr erstmalig gibt. Außerdem wird es im Rahmen des Festivals wieder Gala Screenings, eine Kinder- und Familiensektion, eine Retrospektive und eine kulinarische Sektion, die sich mit Filmen zum Thema Gastronomie befasst, in deren Anschluss es jeweils ein Dinner geben wird.

Zum vierten Mal wird auch das Antalya Film Forum stattfinden, das der Produzent Zeynep Atakan leiten wird. Bekannt wurde er durch Nuri Bilge Ceylans Palmengewinner "Winterschlaf" im Jahre 2014, den er produzierte. Beim Antalya Film Forum sollen wieder 200 internationale Branchenvertreter mit Branchenvertretern aus der Türkei zusammengebracht werden.

Eröffnet wird das Film Festival mit Aida Begics "Never Leave Me"über zwei syrische Waisenjungen, die in der Türkei von ihren traumatischen Erlebnissen im Syrienkrieg genesen sollen. Die türkisch-bosnische Koproduktion wurde von der 41-jährigen Regisseurin, die durch den preisgekrönten Film "Djeca - Children of Sarajevo" bekannt geworden ist, ausschließlich in der Türkei gedreht. Auch dieser 2012 gedrehte Film handelte von zwei Waisenjungen, spielte aber im Bosnienkrieg der Jahre 1992 bis 1995. Hier der Trailer zu Erinnerung:

Zum Abschluss der letztjährigen 53. Ausgabe beehrte Hollywood Star Harvey Keitel, bekannt aus “Taxi Driver” , “Pulp Fiction” , “Piano” und “Ulysses’s Gaze” , das Festival und nahm persönlich den Preis für sein Lebenswerk entgegen. Ab 30. November 2017 ist der 78-jährige Schauspieler übrigens in der französischen Komödie "Madame" bei uns im Kino zu sehen.

Das Festival endet mit der Präsentation von Dorota Kobiela und Hugh Welchman’s "Loving Vincent", dem ersten ausschließlich durch Malerei erstellten Spielfilm, der an den berühmten niederländischer Maler und Zeichner Vincent van Gogh erinnern soll. Kinostart in Deutschland ist der 28. Dezember 2017. Hier der Trailer:

Link: www.antalyaff.com

Quelle: Blickpunkt:Film | Deutscher Kulturrat | ARD | Festival Antalya

Die Preisträger von Braunschweig und dokumentART in Neubrandenburg

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Die Preisträger des 31. Internationalen Filmfestival Braunschweig.

Fünf Preise vergab das 31.Internationale Filmfestival Braunschweig am Samstag Abend, den 21. Oktober 2017. Der Hauptpreis des Festivals, »Die Europa«, ging an Nina Hoss. Wie von uns am 16. Oktober 2017 in unserer Vorbeichterstattung ausführlich berichtet, ehrte das Festival die Schauspielerin für ihre herausragenden darstellerischen Leistungen und Verdienste um die europäische Filmkultur. Den mit 15.000 Euro dotierten Preis stiftete Volkswagen Financial Services.

Den Publikumswettbewerb um den »Heinrich«, den Preis für den besten europäischen Debüt- oder Zweitfilm, gewann der irische Regisseur Darren Thornton für „A Date for Mad Mary“ (Verleih: Salzgeber & Co Medien). Den mit 10.000 Euro dotierten Preis stiftete ebenfalls der Hauptsponsor des Festivals Volkswagen Financial Services. Hier der Trailer:

Synopsis:

Als Mary (Seána Kerslake) nach einem kurzen Aufenthalt im Gefängnis nach Hause zurückkehrt, hat sich alles verändert. Ihre beste Freundin Charlene (Charleigh Bailey) steht kurz vor der Hochzeit, der Mary als Trauzeugin beiwohnen soll. Und wenn es nach der Heimkehrerin geht, am liebsten in Begleitung – doch ihre Freundin ist der Überzeugung, dass sie vermutlich kein Date finden wird. Mary ist entschlossen, ihr das Gegenteil zu beweisen...

Das Regiedebut von Darren Thornton hat zwar einige starke Momente, ist aber nach Aussage von Variety nicht der originellste Film, dafür aber wunderschön gespielt, warmherzig und melancholisch. Deutscher Kinostart ist laut Filmstarts.de für den 14. Dezember 2017 vorgesehen. Im Wettbewerb standen zehn Filme, davon acht deutsche Erstaufführungen.

Der deutsch-französische Jugendpreis »KINEMA« ging an „Past Imperfect“ von Regisseurin Nathalie Teirlinck. Die belgisch, niederländisch, dänische Produktion (Verleih: Savage Film) feierte in Braunschweig ihre Deutschland-Premiere. Den Preis vergab eine junge Jury aus drei Deutschen und drei Franzosen im Alter von 16 bis 17 Jahren. Hier der Trailer:

Synopsis:

Die reserviert agierende Alice führt routinemäßig das Leben als Escort-Frau und Callgirl aus, weicht aber tieferen sozialen Kontakten aus. Als aber ihr Ex-Freund bei einem Autounfall stirbt, fallen die hohen Wände, die sie um sich herum aufgebaut hat , wie ein Kartenhaus zusammen, denn Alice wird unerwartet mit ihren sechs-jährigen Sohn Robin konfrontiert, den sie vor Jahren zurückgelassen hat. Seine plötzliche Anwesenheit droht ihre sorgsam gehütete Autonomie und legt unwiderruflich stark unterdrückte Emotionen frei. "Le Passé Devant Nous" ist ein Film über die tiefen menschlichen Kampf zwischen der Angst für echte Intimität und der universelle Wunsch nach Sicherheit. Der große Konflikt liegt in der Beziehung zwischen Mutter und Kind, die in der bedingungslosen Intimität am deutlichsten scheint. Was passiert, wenn man nicht emotional die gesellschaftliche Norm erfüllen kann? Was passiert mit Blutsverwandtschaft, wenn es keine gemeinsame Geschichte gibt? Kann Liebe Angst überwinden?

„Libera Nos - Deliver Us“ von Federica Di Giacome gewann den »Schwarzen Löwen« für den besten Film der „Beyond“-Reihe, die einem aufregenden neuen Kino gewidmet ist, das visuell oder thematisch Risiken eingeht, Experimente wagt und neue filmsprachliche Tendenzen aufzeigt. Die dreiköpfige Jury mit Producerin Dagmar Niehage, Filmkomponist Gregor Schwellenbach, Filmemacherin Nicole Wegner wählte die italienische Dokumentation über drei Priester, die auf Sizilien den Exorzismus praktizieren aus sechs internationalen Produktionen aus (Verleih: True Colors). Der Preis ist mit 2.500 Euro dotiert. Hier der Trailer:

»Die Goldenen Vier Linden« für den besten Film der „Heimspiel“-Reihe ging an die Dokumentation „Ohne diese Welt“ von Regisseurin Nora Fingscheidt. Die Dokumentation über deutschstämmige Menoniten im Norden Argentiniens wählte die Jury mit Schauspieler Detlef Bothe, Vorjahresgewinner Regisseur Lars Jordan und Regisseurin Anna Linke. Der Preis ist mit 1.000 Euro dotiert.

Link: www.filmfest-braunschweig.de

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dokumentART zeichnete Film über Fukushima aus.

Vom 13.-17. Oktober 2017 war Neubrandenburg zum 26. Mal Schauplatz der innovativen Filmszene Europas. dokumentART – films & future, das als eines der wichtigsten Filmfestivals seiner Art in Deutschland gilt, zeigt Dokumentarfilme, die sich auf unterschiedliche Weise dem Thema »Zukunft« widmen: wie wollen wir leben – heute und in den nächsten Jahrzehnten – hier und anderswo?

Hier der Festivaltrailer:

Herzstück des Festivals ist der europäische Wettbewerb im Kino Latücht, der alljährlich in einer ehemaligen katholischen Kirche gefeiert wird. 44 Filme aus 18 europäischen Ländern konkurrierten diesmal um vier Preise, die von einer internationalen Jury und einer Studentenjury vergeben wurden. Im Rahmenprogramm waren Themen und Filme aus und über Mecklenburg-Vorpommern und seine Bewohner zu entdecken.

Den Hauptpreis des Festivals hat ein Film über einen japanischen Bauern gewonnen, der trotz Reaktorkatastrophe in der Region Fukushima Rinder züchtet. "Der Film "Half-Life in Fukushima" (Ein halbes Leben in Fukushima) hat uns emotional sehr beeindruckt", teilte der Jury-Vorsitzende Thomas Zandejacomo del Bel den Journalisten mit. Gedreht wurde er vom Schweizer Mark Olexa und der Italienerin Francesca Scalisi. In 60 Filmminuten werde das nukleare Unglück von 2011 auf eine sehr persönliche Ebene gebracht. "Die Auswirkungen spüren wir bis heute und bis hierher." Hier der Trailer:

Der Hauptpreis des Kultusministeriums Mecklenburg-Vorpommern ist mit 5000 Euro dotiert. Das Duo Olexa/Scalisi betreibt eine eigene Filmfirma in der Schweiz und hat bereits etliche internationale Preise gewonnen. 

Link: www.dokumentart.org

51. Hofer Filmtage mit neuem künstlerischen Leiter

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Auf Heinz Badewitz folgt Thorsten Schaumann als künstlerischer Leiter der 51. Hofer Filmtage.

Nach dem überraschenden Tod von Heinz Badewitz, dem Gründer und langjährigen Leiter der Internationalen Hofer Filmtage, im März 2016, kuratierte Thorsten Schaumann bereits im vergangenen Jahr zusammen mit Linda Söffker und Alfred Holighaus das Jubiläums-Programm der 50. Hofer Filmtage.

Zum 1. September 2017übernahm Thorsten Schaumann nun offiziell die künstlerische Leitung der 51. Internationalen Hofer Filmtage, die heute, den 24. Oktober 2017, mit Jan Zabeils "Drei Zinnen" eröffnet werden.

Synopsis:

Das vom Medienboard Berlin-Brandenburg geförderte Psychodrama um den Architekten Aaron (Alexander Fehling), der mit seiner neuen Freundin Lea (Bérénice Bejo) und ihrem 8 Jahre alten Sohn Tristan (Arian Montgomery) ein gemeinsames Familienleben hoch oben in den Dolomiten aufzubauen versucht, scheitert kläglich an dem kleinen Tristan, der ein gefährliches Spiel wagt und plötzlich im markanten Gebirgsstock unter den Drei Zinnen (italienisch Tre Cime di Lavaredo) im Nebel verschwindet.

Der Film war erst im August auf dem 70.Filmfestival in Locarno mit dem »Piazza Grande Award« ausgezeichnet worden. Ein Trailer steht noch nicht bereit, obwohl der deutsche Kinostart vom 1. Februar 2018 mittlerweile wohl auf den 14. Dezember 2017 vorgezogen wurde.

"Mit 'Drei Zinnen' stellt Jan Zabeil erneut sein großartiges Talent als Filmemacher unter Beweis. Mit feinen und leisen Tönen baut er eine Spannung auf, der man sich als Zuschauer nicht entziehen kann. Die Darsteller als auch die Kamera vermitteln eine trügerische Leichtigkeit in diesem dramatischen Bergtrip einer jungen Patchworkfamilie. Das ist einfach toll im Kino anzuschauen. Ich freue mich sehr, dass Jan Zabeils 'Drei Zinnen' unser Home of Films in der 51. Festivaledition eröffnet", erklärt der neue künstlerische Leiter der Internationalen Hofer Filmtage, Thorsten Schaumann.

Der 1968 geborene Thorsten Schaumann bringt langjährige Erfahrung in der Branche mit. Durch seine Tätigkeit bei Bavaria Film International verfügt er über nationale und internationale Kontakte zu Weltvertrieben, Verleihern und Produzenten. Dort war er zuständig u. a. für Verkauf und Betreuung deutscher und internationaler Filme wie Helmut Dietls „Rossini“, Tom Tykwers, „Lola Rennt“, Wolfgang Beckers „Good Bye, Lenin!“, Caroline Links „Nirgendwo in Afrika“, Sönke Wortmanns „Das Wunder von Bern“, Fatih Akins „Gegen die Wand“ oder Doris Dörries „Kirschblüten - Hanami“. Eigentlich gute Voraussetzungen um das schwierige Erbe von »Home of Films«, wie das Festival liebevoll genannt wird, fortzuführen.

In dieser Zeit knüpfte Schaumann auch enge Kontakte zu den Filmemachern und entwickelte ein Gespür für den filmischen Nachwuchs und den Autorenfilm. Dies konnte er während seiner Kuratorentätigkeit im letzten Jahr unter Beweis stellen. Er war Vorstandsmitglied des Verbandes Deutscher Filmexporteure sowie Gründungsmitglied der European Film Export Association mit Sitz in Paris. Zudem bringt er als diplomierter Wirtschaftswissenschaftler kaufmännisches Verständnis mit.

Zuletzt arbeitete Thorsten Schaumann noch als Director of Acquisitions Digital Rights & Rights Coordination bei Sky Deutschland. Während seiner langjährigen Tätigkeit für die Firma hat er Erfahrungen in den Bereichen Filmrechte, Lizenzen, Einkauf sowie der Vermarktung, vor allem auf dem Feld Neue Medien, gewonnen. Eine Ausrichtung, auf die die Hofer Filmtage in der Zukunft einen Schwerpunkt setzen werden.

Ana Radica, Vorstand Cine Center e.V. Hof, dazu: "Wir freuen uns sehr, Thorsten Schaumann für die künstlerische Leitung der Hofer Filmtage gewonnen zu haben. Er bringt nicht nur die richtigen Voraussetzungen und Kompetenzen mit, vielmehr ist er auch ein langjähriger Freund der Filmtage und wird das Filmtageteam bestens in dieser leitenden Funktion ergänzen. Wir sind sicher, mit ihm zusammen das Erbe von Heinz Badewitz weiterführen zu können."

Thorsten Schaumann zur Seite steht das Team, das schon lange im Hintergrund an den Filmsichtungen beteiligt war und sich auch im vergangenen Jahr bewährt hat: Rudy Tjio, Inge Hagedorn und Martin Scheuring.

Mit HoF PLUS legen die 51. Internationalen Hofer Filmtage, die vom 24. - 29. Oktober 2017 stattfinden, in diesem Jahr einen besonderen Fokus auf brandaktuelle Themen der Branche und stellen neben den bereits etablierten Club-Gesprächen mit Kreativen viel Spannendes, Interessantes und zu Entdeckendes bei diesem neuen Rahmenprogramm vor.

Bei den Hofer Filmtagen sind 127 Filme zu sehen.

Die Ausrichtung des Festivals zielt weiterhin auf Neues vom Deutschen Film und Internationales Kino. Gezeigt werden während der 6 Tage insgesamt 127 Filme einschließlich zahlreicher Kurzfilme.

Darunter befindet sich auch der in Berlin gedrehte Spielfilm "Beyond Words" von Urszula Antoniak, eine niederländisch-polnische Koproduktion von Opusfilm / Warschau. Seine Weltpremiere hatte der Film beim tiff Festival in Toronto. Anschließend war er in der offiziellen Selektion des Internationalen Filmfestivals San Sebastián zu sehen. Hier der Trailer:

Synopsis:

Es geht um einen jungen Mann, der nach dem Tod seiner Mutter von Polen emigrierte und sich mit seinem besten Freund in Berlins hipper Restaurant-Szene umtreibt. Nur mit seinem polnischen Akzent hadert er, bis plötzlich ein zerlumpter Mann auftaucht, der sich als sein Vater ausgibt.

Neben dem Eröffnungsfilm "Drei Zinnen" werden folgende ebenfalls vom Medienboard geförderte Filme in Hof präsentiert: Die SPIELFILME "Freiheit" von Jan Speckenbach, "Ava" von Sabine Nawrath, "Somewhere in Tonga" von Florian Schewe, der DOKUMENTARFILM "Berlin Excelsior" von Erik Lemke sowie die KURZFILME "Kleptomami" von Pola Beck und "Manivelle - Last Days of the Man of Tomorrow" von Fadi Baki.

DIE LEGENDE VOM HÄSSLICHEN KÖNIG

Unter den besonders erwähnenswerten Dokumentarfilmen sticht die Dokumentation "DIE LEGENDE VOM HÄSSLICHEN KÖNIG" des deutsch-kurdischen Regisseurs Hüseyin Tabak heraus, die nach ihrer Weltpremiere im Rahmen des Toronto International Film Festival (TIFF DOCS) jetzt ihre Deutschlandpremiere im Rahmen der Internationalen Hofer Filmtage feiert. Hier der Trailer:

Kein anderer Regisseur hat sich derart ins kollektive Gedächtnis der Kurden eingeprägt wie Yilmaz Güney. Sein 1982 in Cannes ausgezeichneter Film "YOL" hat seinen festen Platz im jedem kurdischen Haushalt. Mit dem Insert „Kürdistan“, das zum ersten Mal in der Geschichte der Kurden „Kurdistan“ als Nationalstaat erwähnte, legte der im kurdischen Alevi geborene Regisseur den Grundstein für eine kurdische Identität weltweit. Die Auswirkungen sind bis heute zu spüren, gerade wurde ein Unabhängigkeitsreferendum der in Syrien und Nordirak lebenden Kurden mit überwältigender Mehrheit angenommen.

„Yilmaz Güney hat das kurdische Kino revolutioniert und die Grundlagen gesetzt für die Entwicklung einer filmischen Identität, die bis zur heutigen Zeit die kurdische Filmproduktion prägt“, sagt Produzent Mehmet Aktas.

Wer war Yilmaz Güney? War er ein hochtalentierter Regisseur? Revolutionär? Mörder? Genie oder Wahnsinniger? Diese Fragen scheinen für den jungen Regisseur Hüseyin Tabak anfangs nicht antwortbar. Er hat den Plan einen Dokumentarfilm über das Leben seines Idols, den kurdischen Filmemacher Yilmaz Güney zu drehen, der während seiner Lebenszeit über siebzehn Jahre im Gefängnis verbrachte.

THE TIDE EXPERIMENT mit Festival-to-Date Strategie in Hof

Seit 2012 realisiert The Tide Experiment mit Unterstützung der Creative Europe – MEDIA Programme der Europäischen Union innovative gebietsübergreifende Day-and-Date Releases. Das heißt Filme werden am selben Tag nicht nur im Kino gestartet, sondern auch im Bezahlfernsehen ausgestrahlt sowie gleichzeitig auf DVD herausgebracht. Die Studios können sich dadurch neuerliche Marketingausgaben beim DVD-Start sparen und das langsamer werdende Wachstum bei den DVD-Verkäufen kompensieren.

Für die Verleiher ist dabei aber die Versuchung groß, die Vertriebsfenster zu verkürzen oder ganz abzuschaffen. Kein Wunder also, dass der Vorsitzende der US-Kinovereinigung NATO Kendrick Macdowell gleich das Ende der Kinos heraufbeschwört. Aber auch in Deutschland sträubt sich dagegen die Kinobranche in Hinblick auf Netflix und das aufstrebende Video on Demand (VoD), auch wenn der Genuss, Filme auf der großen Leinwand im Kino sehen zu können, nicht zu vergleichen ist mit dem Betrachten der Werke auf kleinen Bildschirmen.

Außerdem ist der Kinoerfolg ein gewichtiges Argument bei den Verhandlungen um die Free-TV Rechte. Darüber hinaus funktioniert die Fensterverwertung immer noch gut genug, um daran etwas zu rütteln. Bei den unabhängigen Produzenten sieht die Rechnung dagegen anders aus, denn es gibt eine Überproduktion an Filmen und nicht alle finden im Kino noch Platz oder werden zum Ärger der Zuschauer nicht mehr in kleineren Städten gezeigt.

Mit einer neuen Vermarktungsform, der Festival-to-Date Releases, ist »The Tide Experiment« diesmal in Hof vertreten. Seit letztem Jahr sollen nämlich zwei Filme pro Jahr zugleich bei wichtigen europäischen Festivals und auf VOD-Plattformen veröffentlicht werden.

Dazu gehört die Dokumentation "IT’S NOT YET DARK" von Colin Farrell über den irischen Filmemacher und Autor Simon Fitzmaurice, der im Alter von 34 Jahren an ALS erkrankt ist, aber dennoch seine schöpferische Arbeit nicht aufgeben wollte. Mittlerweile ist der Vater von fünf Kindern physisch vollkommen gelähmt. Der Film wird dem deutschen Publikum auf den Internationalen Hofer Filmtagen präsentiert und wenig später als VoD veröffentlicht.

Wie die Zukunft des Filmfestivals in Hof aussieht ist schwer zu sagen, denn Hof ist nicht gerade zentral gelegen und andere deutsche Filmfestivals versuchen den Rang streitig zu machen. Die Ausrichtung auf den deutschen Film ist eher einer internationalen Ausrichtung mit deutscher Koproduktionsbeteiligung gewichen. Ob das abgelegene Hof ohne Heinz Badewitz weiterhin als 'Familientreffen' deutscher Filmemacher fungieren kann, bleibt abzuwarten. Die jungen Filmemacher von heute leben in den Großstädten Berlin, Köln, Hamburg und München und haben kaum noch einen Bezug zu Hof, das direkt an der bayerischen Grenze zur DDR lag und deshalb für die Autofahrer, die die Transitstrecke von und nach Berlin durchqueren mussten, seinerzeit zur Verschnaufpause diente.

Link: hofer-filmtage.com

Quellen: rische & co pr | ZOOM Medienfabrik | Medienboard | Blickpunkt:Film | filmecho

Filmfestival Rom - 12. Rome Film Fest

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Barbara Alberts "Licht" im Wettbewerb des Filmfests in Rom.

Nach Marco Müller, der viele Jahre erfolgreich das Internationale Filmfestival von Venedig geleitet hatte, aber anschließend mit dem Internationalen Rom Film Festival gescheitert war, folgte jetzt unter neuer Leitung eine Umbenennung zum 12.Rome Film Fest, das nunmehr ohne den Zusatz "international" auskommen muss.

Offensichtlich ist man sich in Rom bewusst geworden, dass neben dem ältesten Filmfestival der Welt, der Mostra, welche immer Anfang September stattfindet, es keinen Platz mehr für ein weiteres internationales A-Filmfestival in Italien geben kann. Zumal kurz vor der berühmten La Biennale di Venezia auch noch am Lago Maggiore in der italienischen Schweiz das Internationale A-Filmfestival von Locarno stattfindet.

Ursprünglich hatte man geglaubt, dass der renommierte Festivalveteran Marco Müller es schaffen würde, internationale Stars und ausschließlich Weltpremieren zur ewigen Stadt Rome holen zu können. Doch dies erwies sich als Trugschluss, auch wenn im ersten Jahr unter Marco Müller tatsächlich etliche Weltpremieren gezeigt wurden, so hatten etliche Filme doch wohl eher das Niveau von B-Pictures.

Nun also eine Kehrtwende. Die Brötchen werden kleiner gebacken. Dafür gibt es erlesene Filmkunst von anderen Filmfestivals und einige Filmkunstperlen für Roms Bürger zu sehen. Immerhin wurde Antonio Monda, der aktuelle künstlerische Leiter des Film Festival Rom, vom Aufsichtsrat bis 2020 in diesem Amt bestätigt.

Antonio Monda hatte den Posten im Februar 2015 angetreten, während Marco Müller ehemaliger Festivalchef in Rom, Venedig, Rotterdam und Locarno nach Macau/Macao westlich von Hongkong zum dortigen aufstrebenden, chinesischen Internationalen Film Festival weiter gezogen war, dort aber noch vor Beginn der letztjährigen Ausgabe wiederum das Handtuch schmiss. Die diesjährige Ausgabe des IFFAM findet wohl ohne ihn vom 8.-14. Dezember 2017 statt.

Die 12. Ausgabe des römischen Filmfestivals läuft dagegen schon vorher, nämlich vom 26. Oktober bis 5. November 2017. Eröffnungsfilm ist das Western-Drama "Hostiles" von Scott Cooper mit Christian Bale in der Rolle eines Hauptmanns, der sich gegen Indianer verteidigen muss. Die Weltpremiere des Films, der noch keinen Verleih hat, fand Anfang September auf dem Telluride Film Festival im US-Bundesstaat Colorado statt, wurde aber vom Publikum stark bejubelt. Hier der Trailer:

Synopsis:

Bale spielt ein Hauptmann des Heeres, dem 1892 die Aufgabe zugewiesen wird, einen alten indianischen Feind (Studi) zurück zu seinem Stamm nach Hause zu transportieren. Auf dem Weg nimmt er Pike auf, der seine ganze Familie bei einem Indianer Angriff verloren hat. Die Bilder des Films erinnern an die Härte und den Hass aus John Fords Klassiker „The Searchers“ aus dem Jahre 1956 mit John Wayne in der Hauptrolle.

Zu den angekündigten Highlights des »Rome Film Fest« gehört die Auszeichnung von David Lynch mit dem Lifetime Achievement Award. Als weitere Stargäste, die an der Gesprächsrunde "Close Encounters" teilnehmen, werden die Schauspieler Vanessa Redgrave und Ian McKellen, die Regisseure Nanni Moretti und Xavier Dolan, und Autor Chuck Palahniuk erwartet.

Im offiziellen Wettbewerb konkurrieren insgesamt 35 Filme. Darunter Barbara Alberts "MADEMOISELLE PARADIS" (deutscher Titel "Licht", die einzige deutsche Koproduktion im gesamten Line-up) mit Devid Striesow, Lukas Miko, Maresi Riegner, Maria Dragus und Katja Kolm nach einer wahren Begebenheit über ein blinde Pianistin, die nach einer Operation zwar wieder schemenhaft sehen konnte, dafür aber ihre Virtuosität verlor. Hier der Trailer:

Weitere Highlights sind "Logan Lucky" von Steven Soderbergh, "Borg/McEnroe" von Janus Metz, "Detroit" von Kathryn Bigelow, "Last Flag Flying" von Richard Linklater und der in Toronto gefeierte "I, Tonya" von Craig Gillespie. Einzige italienische Koproduktion im Programm ist "KŘIŽÁČEK - Little Crusader" von Václav Kadrnka, (Czech Republic, Slovakia, Italy).

In der Reihe »Alice Nella Città« läuft Folge eins und zwei des TV-Serienevents "Babylon Berlin". Als Abschlussfilm ist das neue Werk von Paolo Genovese, "The Place", zu sehen. Hier der mit Musik unterlegte Teaser:

Die Retrospektive läuft dieses Jahr unter dem Titel »The Italian School«, die bedeutende, aber weniger bekannte Filmarbeiten von einigen der besten italienischen Filmemacher beleuchtet.

Das komplette Wettbewerbs-Line-up ist hier zu finden.

Link: www.romacinemafest.it

Quellen: Movies in Focus | Variety | Hollywood Reporter | Blickpunkt:Film

60. Jubiläumsfestival - Dok Leipzig 2017

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Neu bei DOK Leipzig: Filme mit Audiodeskription.

Zum 60. Jubiläum intensiviert DOK Leipzig seine Bemühungen, die Kinowelt für Menschen mit Behinderung offener und zugänglicher zu gestalten. Neben deutschen Untertiteln und erweiterten Untertiteln für Hörbeeinträchtigte bietet das Internationale Dokumentarfilmfestival, das vom 30. Oktober bis zum 5. November 2017 stattfindet, in diesem Jahr erstmals auch Audiodeskriptionen für sehbehinderte Personen per App an, die über das eigene Smartphone in jedem Festivalkino abgerufen werden können.

Für das barrierefreie Filmangebot war in die Projektplanungsphase ein neu gegründeter Inklusionsbeirat involviert, der dem Festival beratend zur Seite stand. Mit Sorgfalt hat DOK Leipzig elf Kurz- und Langfilme für die Anfertigung von Audiodeskriptionen auswählt. Die Filmauswahl gestaltet sich in Hinsicht auf Themen und Macharten möglichst breit, um Menschen mit Sehbeeinträchtigung ein vielseitiges Filmangebot bereitstellen zu können.

DOK Leipzig nutzt darüber hinaus die Technologie der App »Starks«, um zusätzlich für ausgewählte Filme deutsche Untertitel anzubieten. Damit richtet sich das Angebot auch an ein nicht-beeinträchtigtes Publikum, das deutsche Untertitel bevorzugt.

DOK Leipzig: Premiere für Kurzfilm-Pitch

Darüber hinaus wartet das Internationale Festival für Dokumentar- und Animationsfilm DOK Leipzig im Rahmen von DOK Industry mit einer weiteren Neuerung auf. So findet mit "DOK Short’n’Sweet" erstmals ein Kurzfilm-Pitch statt.

Akkreditierte Filmschaffende haben dort die Gelegenheit, ihr kurzes Dokumentarfilmprojekt renommierten Redakteuren und Finanziers vorzustellen. Das Panel bilden Lindsay Crouse (The NYT Op-Docs), Charlie Phillips (The Guardian), Georg Gruber (Magnetfilm) und Maike Mia Höhne (Berlinale Shorts). Filmideen konnten bis zum 15. Oktober 2017 kurz und prägnant in 140 Zeichen, der Länge eines Tweets, bei DOK Industry eingereicht werden.  

Insgesamt 340 Filme und 113 Premieren beim Jubiläums Festival

Beim diesjährigen Filmfestival DOK Leipzig feiern 113 Produktionen ihre Premiere auf internationaler Bühne. Weltweit zum ersten Mal gezeigt werden 72 Filme, während 41 Werke zuvor nur im Produktionsland zu sehen waren. Insgesamt werden während des Festivals 340 Filme aus 57 Ländern gezeigt. 166 Werke davon gehören zur sogenannten Offiziellen Auswahl, hinzu kommen verschiedene Sonderprogramme. Schwerpunktland ist Georgien. 

Die 60. Auflage des Festivals steht übrigens unter dem Motto "Nach der Angst", das sich im Werk des US-amerikanischen Filmemachers Jay H. Rosenblatt, der mit einem Teil seiner Werke in der ständigen Sammlung des MoMA New York vertreten ist, ganz besonders widerspiegelt. Rosenblatt wird zudem in diesem Jahr vom Festival mit der Hommage geehrt. Gemeinsam mit MUBI zeigt das Festival 14 Filme seiner Hommage »Bildelektrik« auf mubi.com zum Online-Stream für zu Hause.

Weltpremiere zu Eröffnung.

Eröffnet wird das Festival mit der Weltpremiere des Münchner Kindergarten-Krimis "Betrug" von Regisseur David Spaeth über einen Hochstapler aus Halle.

„Wir haben uns mit ‚Betrug‘ für einen Eröffnungsfilm entschieden, der in seiner Machart überraschend ist“, erklärte Festivaldirektorin Leena Pasanen. „Es ist ein unkonventioneller Krimi, der vom Sofa aus erzählt wird und zunehmend seine Raffinesse entfaltet. Die Geschichte entblättert sich erst nach und nach.“

Synopsis:

Bastian, ein arbeitsloser Einzelhandelskaufmann aus Halle (Saale), träumt vom scheinbar sorgenfreien Lebensstil der Eltern aus dem gesittet bürgerlichen Stadtteil München-Schwabing und von einem Platz für seinen behinderten Sohn im dortigen kommunalen Kindergarten. Um seinem Glück auf die Sprünge zu helfen, poliert Bastian seine Biografie auf – mit Erfolg. Nicht nur einen Kindergartenplatz, auch die Position als Finanzvorstand des Kindergartens erobert er sich. Angetan von seiner neuen Identität baut Bastian seinen Schwindel zu einem komplexen Lügenkonstrukt aus und verliert sich im Rausch des Rollenspiels.

Bemerkungen zur Geschichte von DOK Leipzig.

Die Geschichte von DOK Leipzig begann 1955 als »Leipziger Filmwoche für Kultur- und Dokumentarfilm«, dem einzigen A-Filmfestival der DDR. Inzwischen avancierte es nach Amsterdam zum zweitgrößten Dokumentarfilmfestival Europas. Ulrich Gregor, Jahrgang 1932, der 20 Jahre lang das Berlinale-Forum des Jungen Films leitete und gemeinsam mit seiner Frau Erika die »Freunde der Deutschen Kinemathek« und das Kino Arsenal gründete, fährt auch dieses Jahr wieder zum Festival nach Leipzig.

"Der Geist des alten DOK Leipzig sei nach wie vor präsent, auch wenn die Funktion des Festival sich nach dem Mauerfall völlig geändert habe", so Ulrich Gregor zum Tagesspiegel.

Über die Gregors, die zahlreiche spannende Geschichten aus ihrer Filmlaufbahn erzählen können, ist eine Dokumentation von Regisseur und Drehbuchautor Wolfgang Pfeiffer geplant. Da beide - wie auch Pfeiffer selbst - von Anfang an Mitglied im 1974 gegründeten Berliner Arbeitskreis Film waren, sind auch wir vom heutigen BAF angefragt worden, als Medienpartner das Projekt zu unterstützen. Derzeit werden Geldgeber für das Filmprojekt gesucht. Wer weiß, vielleicht kann man schon im nächsten Jahr das Ergebnis beim 61. DOK Leipzig 2018 sehen.

Die Geschichte von DOK Leipzig wird zudem an den drei Abenden vor der Eröffnung durch kostenfreie Präsentation ehemaliger Festivalfilme manifestiert. Parallel zu den Screenings im CineStar wird auch der Eröffnungsfilm in der Osthalle des Hauptbahnhofs zu sehen sein, denn diese verwandelt sich während der Festivalwoche wieder in eine Spielstätte. Dort wird am Mittwoch außerdem exklusiv ein Film über die USA unter Trump! gezeigt. Apropos Orte – die interaktive Ausstellung DOK Neuland ist umgezogen, auf eine Ladenfläche in der Messehof Passage.

Filme über soziale Brennpunkte.

Weiteres Thema von DOK Leipzig sind immer wieder Auseinandersetzungen mit sozialen Brennpunkten. So erlebt der Dokumentarfilm "MACHINES" des indischen Regisseurs Rahul Jain beim Leipziger Dokumentarfilmfestival seine deutsche Erstaufführung. Der Film begleitet Arbeiter, darunter auch noch Kinder und Jugendliche, in einer indischen Textilfabrik – nüchtern und ohne viele Worte. Bei zahlreichen Festivals auf der ganzen Welt wurde die indisch-deutsch-finnische Koproduktion bereits vielfach ausgezeichnet. Zur Verdeutlichung haben wir aus YouTube von hier und hier gleich zwei unterschiedliche Trailer nacheinander eingebunden:

Synopsis:

Der Regisseur Rahul Jain präsentiert mit "MACHINES" eine sehr intime, aufmerksame Darstellung des Rhythmus des Lebens und der Arbeit in einer gigantischen Textilfabrik in Gujarat, Indien. Förmlich gleitend durch die langen Korridore und enormen Tiefen dieser verwirrenden Struktur, entführt die Kamera den Betrachter auf eine Reise zu einem Ort der Entmenschlichung von körperlicher Arbeit und intensiver Härte. Hierbei werden sehr filigran Denkanstöße hinsichtlich anhaltender vorindustrieller Arbeitsbedingungen und die große Kluft zwischen der ersten Welt und Entwicklungsländern generiert.

Seit den 1960er Jahren hat sich das Gebiet Sachin im Westen Indiens einer beispiellosen, unregulierten Industrialisierung unterzogen, die in zahlreichen Textilfabriken zum Ausdruck kommt. "MACHINES" porträtiert nur eine dieser Fabriken und stellt gleichzeitig Tausende von Arbeitern dar, die tagtäglich in einer Umgebung schuften, leben und leiden, der sie nicht ohne Einheit entkommen können. Mit starker visueller Sprache, unvergesslichen Bildern und sorgfältig ausgewählten Interviews mit einzelnen Arbeitern erzählt Jain eine Geschichte von Ungleichheit und Unterdrückung, Menschen und Maschinen in Zeiten der Industrialisierung, der Standardisierung und des Kapitalismus.

Nach der Deutschlandpremiere beim 60. DOK Leipzig, startet der außergewöhnliche Dokumentarfilm am 9. November 2017 bundesweit in den deutschen Kinos.

Lost in Politics.

Auch die Welle an „politischen“ Filmen ebbt auf DOK Leipzig nicht ab. Neben Diskussionsrunden, die in Kooperation mit dem Verband der Filmkritik zum Thema "wie wichtig politisches Kino ist", stattfinden ist besonders erwähnenswert die Deutschlandpremiere von "THE POETESS" auf dem DOK Leipzig Festival.

"THE POETESS", der auf dem Filmfestival von Locarno seine Weltpremiere feierte, erzählt die Geschichte der Poetin Hissa Hilal aus Saudi-Arabien, die vor einem Millionen-Publikum saudische Kleriker kritisierte. Hier der Trailer:

Synopsis:

Die saudische Mutter von Vier schaffte etwas, was vorher noch keiner Frau gelang: Sie erreichte das Finale der Reality-TV-Show “Million’s Poet” aus Abu-Dhabi, ein Dichter-Wettbewerb, der von Männern dominiert und mit einem Preisgeld von 1 Million Dollar dotiert ist. Vor 75 Millionen Zuschauern kritisiert Hissa Hilal, die in Abaya und Nikab gekleidet auf die Bühne tritt, in ihren Gedichten die patriarchale arabische Gesellschaft und prangert einen für seine extremistischen Fatwas berüchtigten Geistlichen an. Die Regisseure Stefanie Brockhaus und Andreas Wolff porträtieren in "THE POETESS" eine Frau, die furchtlos religiösen Fanatismus anprangert und für einen friedlichen Islam eintritt.

Die Dichterin, die in ihrem Heimatland nie ohne Nikab vor die Tür geht, trat in Locarno unverschleiert vor das Publikum. Im Schweizer Kanton Tessin, wo das Festival stattfindet, ist die vollständige Verschleierung in der Öffentlichkeit seit 2016 verboten.

Link: www.dok-leipzig.de

Quellen: Zoom Medienfabrik | NOISE Film PR | Leipziger Volkszeitung | Tagesspiegel | DOK Leipzig


Litauisches Kino Goes Berlin

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Ankündigung des 7. Litauischen Filmfestivals in Berlin.

Neben bekannten großen Festivals wie das gestern gestartete DOK Leipzig Dokumentarfilmfestival, über das wir am Sonntag berichteten, sollten auch die Bemühungen vieler Berliner Filmtheater stets ein abwechslungsreiches Film Programm anzubieten, nicht unterschätzt werden. Immerhin kann die Hauptstadt Berlin, Deutschlands größte Anzahl an Filmtheatern vorweisen, die allerdings bei schwindenden Publikumszahlen mit starker Konkurrenz untereinander zu kämpfen haben.

Deshalb freuen wir uns zuvor das 7. Litauische Filmfestival zu Berlin ankündigen zu können, das mit viel Engagement der Veranstalter vom 02.-06.11.2017 im ACUDKino und im Sputnik-Kino stattfindet und mit starken Filmen, die schon auf internationalen Filmfestivals wie Cannes, Locarno oder Karlovy Vary liefen, aufwarten kann.

In der mittlerweile 7. Ausgabe des Litauischen Festivals werden insgesamt 41 Filme gezeigt. Neben den vier Spielfilmen - den »Pearls« präsentiert das Festival schon zum dritten Mal seinen Kurzfilm-Wettbewerb mit 23 Kurzfilmen und – ganz neu – als gemeinsames Programm aller baltischen Länder – also Estland, Lettland, Litauen – die »Baltische Kurzfilm-Nacht« und die »Kids Matinée« mit baltischen Animationsfilmen für Kinder.

Außerdem gibt es eine Podiumsdiskussion zur Lage des litauischen Kinos, eine Preisverleihung und zwei wunderbare Konzerte im ACUD Club und im b-flat und eine Ausstellung von Kristina Suvorova "Animation & Game“.

Das litauische Kino hat nach dem Kollaps der Sowjetunion extreme Herausforderungen und Umbrüche durchstehen müssen. Aber es hat überlebt und ist nun mit dem Anspruch eines unabhängigen, freien Filmschaffens erstaunlich vital unterwegs.

Bereits seit der ersten Ausgabe des Festivals konnte das Publikum in Berlin den kreativen Weg junger litauischer Filmemacher*Innen verfolgen, die hier ihre ersten in Litauen und auf auswärtigen Festivals hochgelobten Spielfilme präsentierten. 2017 sind es u.a. Andrius Blaževičius mit „THE SAINT / ŠVENTASIS", dessen Teaser leider nur hier direkt auf Vimeo angesehen werden kann.

Synopsis:

2008, eine litauische Provinzstadt spürt die Auswirkungen der Wirtschaftskrise. Vytas, Vater von zwei Kindern und liebevoller Ehemann, wird von der Fabrik entlassen. Sofort sucht er nach einem neuen Job, aber langsam verliert er sich in den Schwierigkeiten der Arbeitslosigkeit und seiner persönlichen Krise.

Des Regisseurs Idee war es einen Film über einen Mann zu drehen, der nach Wegen sucht, alle Hindernisse in seinem Leben zu überwinden, um als verantwortungsbewusster erwachsener Mann handeln zu können.

Aus der diesjährigen Cannes Reihe »Quinzaine des Realisateurs« konnten wir dagegen den Trailer von Šarūnas Bartas Kriegsdrama „FROST / ŠERKŠNAS“ einbinden. Der Film ist der offizielle litauische Kandidat für den »Auslands Oscar« der Academy Awards 2018.

Synopsis:

Rokas und Inga, ein junges litauisches Paar, fahren ehrenamtlich Hilfsgüter in die Ukraine. Als sich die Pläne ändern und sie sich schließlich selbst überlassen sind, tauchen sie tiefer ein in die Donbass-Region und in die Leben der vom Krieg Betroffenen.

Auch vom Karlsbader Filmfestival »Karlovy Vary« steht uns ein aufregender Teaser von Lina Lužytė mit ihrem „TOGETHER FOREVER / AMŽINAI KARTU" zum Einbinden zur Verfügung.

Synopsis:

Nach außen hin herrscht idyllisches Familienglück. Die Mutter hat eine genaue Vorstellung, wie eine perfekte Familie sein muss. Sie übernimmt die Kontrolle, um alles und jeden zu verbessern. In ihrer Vision ist für unglückliche Menschen kein Platz – oder für Schwäche.

Weitere großartige Werke sind "SENECA’S DAY / SENEKOS DIENA" ein Drama / Romance von Kristijonas Vildžiūnas. Hier der Trailer:

Synopsis:

Es ist 1989, das letzte Jahr der sowjetischen Ära in Vilnius. Ein paar 18-Jährige gründen die Seneca-Gesellschaft. Eine Dreiecksbeziehung zerbricht die Gruppe. 25 Jahre später bleibt nur Desillusionierung.

7. Litauisches Filmfestival

Litauisches Kino Goes Berlin vom 02.-06.11.2017

Veranstaltungsorte:

ACUDKino / ACUD Club, Veteranenstr. 21, 10119 Berlin

Sputnik-Kino, Hasenheide 54, 10967 Berlin

b-flat, Dircksenstr. 40, 10178 Berlin

Weitere Informationen unter: ltkinogoesberlin.de

Alle Filme – OmenglU oder englische OV

59. Nordische Filmtage Lübeck 2017

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Die 59. Nordischen Filmtage Lübeck finden vom 1. bis 5. November 2017 statt.

Mit einem neuen Rekord von zuletzt 32.000 Zuschauern, 185 Filmen und 250 Vorführungen konnte die Attraktivität der Nordischen Filmtage Lübeck in den vergangenen Jahren deutlich gesteigert werden.

Unter der Festivalleitung von Linde Fröhlich und neuerdings auch Florian Vollmers, einem ausgewiesenen Experten des Nordischen Kinos, soll auch die 59. Ausgabe, die vom 1. bis 5. November 2017 stattfindet, wieder ein Erfolg werden, während Christian Modersbach, der zuletzt auch das Unabhängige Filmfest Osnabrück leitete, sich nach sechs Jahren aus der Leitung der Nordischen Filmtage Lübeck zurückgezogen hat und künftig nur einzelne Festival-Events sowie die neu ins Programm genommenen seriellen Formate betreuen wird. Das diesjährige Serienprogramm zeichnet sich vor allem durch besondere Biografien aus, die die Subgenres der 2017er Serien gekonnt miteinander verbinden.

18 Filme im diesjährigen Spielfilmwettbewerb.

195 Filme werden in diesem Jahr bei den Nordischen Filmtage Lübeck gezeigt, womit das Programm nochmals umfangreicher geworden ist. 18 davon konkurrieren im Spielfilmwettbewerb um den mit 12.500 Euro dotierten NDR-Filmpreis. Dazu gehört auch der Eröffnungsfilm, die Deutschlandpremiere von Rojda Sekersöz' Debütfilm "Träum' weiter". Hier der rasante Trailer:

"TRÄUM’ WEITER" ist ein berührender und unterhaltsamer Film aus der schwedischen Vorstadt, der hoch aktuelle Probleme berührt, aber mit der Phantasie, Energie und Verbundenheit seiner Protagonistinnen einen trotzigen Optimismus verbreitet, der für die Zukunft hoffen lässt. Präzise inszeniert und mitreißend gespielt zeigt er, wozu ein junges Frauenteam in der Lage ist.

Synopsis:

Frisch aus dem Gefängnis entlassen, kann Mirja es kaum erwarten, endlich mit ihren Freundinnen den öden Alltag im Stockholmer Vorort Alby hinter sich zu lassen. Lieber heute als morgen wollen sie nach Montevideo fliegen – die Bikinis sind längst besorgt, ein Überfall soll das noch fehlende Geld für die Tickets verschaffen. Doch zu Hause warten auch eine Menge Probleme: Mirjas kettenrauchende Mutter ist arbeitslos und schwer krank, für ihre kleinere Schwester muss der Kühlschrank gefüllt werden. Also braucht Mirja schnell einen Job. Doch wie soll sie einen normalen Arbeitsalltag organisieren, ohne ihre Freundschaften und den gemeinsamen Traum aufs Spiel zu setzen? Detailgenau und ohne Klischees zeigt Regisseurin Sekersöz das Leben und die tiefe Verbundenheit ihrerFiguren, die einen rauen Alltag bestreiten.

Nach Festivalangaben steht dieser Film "stellvertretend für viele Produktionen im Wettbewerbsprogramm, die junge Protagonistinnen in den Mittelpunkt der Handlung stellen und ihre Lebenswelten in großer Themenvielfalt abbilden". Dazu zählen auch Zaida Bergroths "Miami"über zwei unterschiedliche Schwestern, die durch Finnland reisen, Joachim Triers "Thelma"über eine junge Frau, die gerade ihr Studium begonnen hat und deren Liebe übernatürliche Kräfte freisetzt, Birgitte Staermoses "Darling"über eine junge Balletttänzerin, die aufgrund einer Krankheit ihre Karriere beenden muss, und Priit Pääsukes "Das Ende der Kette".

Generationenkonflikte zeigen weitere Spielfilme auf: in „Was werden die Leute sagen“ (Hva vil folk si / What Will People Say) von Iram Haq aus Norwegen, die in Lübeck 2013 mit dem NDR Filmpreis ausgezeichnet wurde, muss sich die junge Hauptfigur mit ihren Eltern auseinandersetzen, die sie gegen ihren Willen zu Verwandten nach Pakistan schicken. Eine deutsche Ko-Produktion von Rohfilm Factory, deutscher Verleih ist Pandora Film. „Das Entschwinden“, eine niederländisch-norwegische Ko-Produktion von Boudewijn Koole, zeigt hingegen den Versuch einer jungen Frau, sich mit ihrer Mutter und dem Leben auszusöhnen. Im Gegensatz dazu steht der 15-jährige Klas in „Die Raben“ (nach dem gleichnamigen Roman von Tomas Bannerhed) in Konflikt mit seinem Vater (Regie: Jens Assur, Schweden), der ihn unbedingt als Hoferben einsetzen möchte, er hingegen möchte lieber heute als morgen fort gehen. Auch der junge Leevi ist wegen seines strengen Vaters ins Ausland gegangen in „Ein Augenblick im Schilf“ (A Moment in The Reeds), eine Inszenierung von Mikko Makela (Finnland), kehrt allerdings zurück und erlebt die Liebe zu einem jungen Immigranten. In die 1970erJahre führt der Film „Sternsinger“ (Kaiken se kestää / Star Boys) von Regisseur Visa Koiso-Kanttila, in dem sich zwei Jugendliche mit den sexuellen Befreiungsversuchen ihrer Eltern auseinander setzen müssen. Hier der Trailer:

Rückblicke und Zukunftsvisionen.

Während im letzten Jahr skandinavische Reisende in ferne Länder aufbrachen, sind es dieses Jahr die Eindrücke der neu in die nordischen Länder Zugezogenen, die in der Retrospektive„Mit fremden Augen“ einen cineastischen Blick auf ihre neuen Heimaten werfen. Jörg Schöning, langjähriger Kurator der Reihe, verwies darauf, dass insbesondere die zweite und dritte Einwanderer-Generation ihre Erfahrungen zu den Themen Migration und Integration in Vergangenheit und Gegenwart auf die Leinwand gebracht hat. In deutscher Erstaufführung wird in diesem Zusammenhang auch „Citizen Schein“ (Schweden 2017, R: Maud Nycander, Kersti Grunditz Brennan, Jannike Åhlund), das biografische Filmporträt über Harry Schein (1924-2006), der im Alter von 14 Jahren als unbegleiteter Flüchtling aus Wien nach Schweden kam, gezeigt. Schein war eine schillernde Persönlichkeit, die die Kultur- und Medienpolitik des Landes entscheidend prägte.

Eine Vision der Zukunft präsentiert hingegen „Qeda – Der geteilte Mensch“ (QEDA - Man Divided), der die Zerstörung des Ökosystems im Jahr 2095 vor Augen führt. Der dänische Regisseur des Films, Max Kestner, ist ebenfalls im diesjährigen Dokumentarfilmprogramm vertreten, mit „Amateurs in Space“. Hier der Trailer:

Soziale Missstände prangert Regisseurin Olga Černovaitė an. Sie selbst, Tochter russischer Eltern, ist in Vilnius geboren und begibt sich in ihrer Dokumentation "BUTTERFLY CITY" auf eine Entdeckungsreise in das Innere einer zerrissenen Gesellschaft. Die Deutschlandpremiere bei den Nordischen Filmtagen in Lübeck blickt in die ungewisse Zukunft von Litauens Designerstadt »Visaginas«, die in den 1970er Jahren mit russischer Hilfe aus dem Nichts erbaut wurde, um die Existenz eines sowjetischen Kraftwerks zu ermöglichen. Nachdem das Land seine Unabhängigkeit deklarierte und in die EU eintrat, kamen die von der Sowjetunion forcierten nuklearen wirtschaftlichen Projekte jedoch zum Erliegen und die geschützte Blase, in der noch viele Russen wohnen, droht zu platzen. Hier der Trailer:

Weltneuheit bei den Nordischen Filmtagen Lübeck.

Eine Weltneuheit hat das mobile Fulldome-Kino auf dem Klingenberg in Lübeck in diesem Jahr zu bieten. Dort werden neben 360° Filmen erstmals interaktive realtime-VR-experiences, die in der Kuppelleinwand des Fulldome-Kinos gespiegelt werden, zu sehen sein. Hierfür wurde von dem Kurator der 360° Filme, Ralph Heinsohn, zusammen mit der VR Nerds GmbH und den Filmkünstlern Michelle und Uri Kranot ein neuer technischer Ansatz entwickelt: anders als bei linearen Filmen gibt es bei den Werken keine feste zeitliche Abfolge, sind "mehr als performative, installationsartige Inszenierungen zu verstehen", wie es in einer Pressemitteilung heißt. Der Betrachter kann sich in den Werken "Nothing Happens" und "Lucid Trips" mittels VR-Brille individuell in den Objekten, die im Film zu sehen sind, bewegen und dort selbst entscheiden, wie und wann er was tut. Erstmals ist es dem Publikum damit möglich, die Perspektive eines VR-Spielers in der tatsächlichen Rundum-Darstellung mitzuverfolgen und Teil seiner Handlungen und Erlebnisse zu werden.

Charly Hübner mit Regiedebüt im Filmforum.

In der norddeutschen Filmforum Reihe, die ihr 30-jähriges Jubiläum feiert, freut man sich auf Filme wie „Wildes Herz“, das Regiedebüt des beliebten Schauspielers Charly Hübner (Ko-Regie: Sebastian Schultz), der auch in Lübeck zu Gast sein wird oder auf „Simpel“ von Markus Goller, in dem die Jungstars David Kross und Frederick Lau als ungleiches Brüderpaar auftreten. Dazu ein neuer Trailer:

Übrigens der mit 12.500 Euro dotierte NDR-Filmpreis, gestiftet von einem der Hauptmedienpartner des Festivals, dem Norddeutschen Rundfunk, wird seit 1990 verliehen und geht an einen „Spielfilm von besonderer künstlerischer Qualität“.

Link: www.filmtage.lübeck.de

Quellen: Noise Film PR | Nordische Filmtage Lübeck

Lux Filmpreis tourt seit Oktober 2017 durch Europa und Deutschland

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Valeska Grisebachs "Western" ist im Rennen um Lux-Filmpreis nominiert.

Valeska Grisebachs "Western" ist einer der drei Kandidaten für den LUX-Filmpreis und hat gute Chancen, in die Fußstapfen von Maren Ades "Toni Erdmann" als Gewinner des vom EU-Parlament ausgelobten Filmpreises zu treten.

Die Geschichte um eine Gruppe deutscher Bauarbeiter auf dem Weg zu einer Auslandsbaustelle in Bulgarien, die im Rahmen der Cannes-Nebenreihe »Un Certain Regard« ihre Weltpremiere gefeiert hatte und Ende September auch zum New York Film Festival (NYFF) eingeladen worden war (wir berichteten), wurde neben Robin Campillos Drama "120 BPM" (Frankreich) und Amanda Kernells Drama "Sami Blood" (Schweden, Norwegen, Dänemark) für den LUX-Filmpreis nominiert.

Die drei nominierten Filme laufen ab Oktober 2017 im Rahmen der LUX-Filmtage in mehr als 50 Städten von 28 EU-Mitgliedsstaaten. In Deutschland sind dies Berlin, Düsseldorf und München, wo die LUX-Filmtage allerdings erst im November stattfinden.

Kostenlose Vorführung

In Berlin werden nur die Filme "SÁMI BLOOD / Sameblood" von Amanda Kernell und "WESTERN" im Kino Babylon am Rosa-Luxemburg-Platz am 3. November 2017 um 18:00 Uhr und um 21:00 Uhr gezeigt.

Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist aber bis zum 2. November erforderlich unter Mail: veranstaltungen-berlin@ep.europa.eu

Über den Siegerfilm, der am 15. November 2017 in der Plenarsitzung des Europäischen Parlaments in Straßburg bekannt gegeben wird, stimmen die 751 Mitglieder des Europäischen Parlaments ab.

Parlamentspräsident Antonio Tajani erklärte bei der Bekanntgabe der Nominierten:"Der Lux-Preis bringt nicht nur das Kino näher an die Bürger, sondern auch Europa an die Europäer. Durch diesen Preis fördert und unterstützt das Europäische Parlament die europäische Filmindustrie in einer Zeit, in der sie von der ständig wachsenden Präsenz von Online-Plattformen bedroht ist, die im Vergleich zum traditionellen Filmsektor nur gering reguliert sind. Unsere europäische Identität basiert auf verschiedenen Traditionen und Kulturen, aber auch auf gemeinsamen Werten: Gerechtigkeit, Freiheit, Toleranz. Seit seiner Gründung hat der Lux-Preis Hunderte von Direktoren, Filmverleihen und Produzenten erreicht, die unsere europäische Identität fördern und stärken."

Die drei Filme im offiziellen Wettbewerb des LUX-Filmpreises 2017 verkörpern vielfältige Herausforderungen an Themen und Genres.

• Das französische Drama "BPM" (Beats per minute), Robin Campillos dritter Film, beschreibt die Solidarität, den Humor und die Entschlossenheit einer Gruppe von Act-Up-Aktivisten, die im Frankreich der frühen 90er Jahre für mehr gesellschaftliches Bewusstsein für HIV/AIDS-Erkrankungen, für raschere Fortschritte in der Prävention und bessere Behandlungsmöglichkeiten kämpft. Hier der Trailer:

• Das Drama "SÁMI BLOOD" (Original: Sameblod), das Debüt von Amanda Kernell - Schweden, Dänemark, Norwegen - erzählt die Geschichte eines 14-jährigen Mädchens aus der indigenen Volksgruppe der Samen in Schweden, das von einem anderen Leben träumt und seine Gemeinschaft hinter sich lässt, doch mit Rassismus konfrontiert wird. Hier der Trailer:

• Das Drama "WESTERN", Valeska Grisebachs dritter Film - Deutschland, Bulgarien, Österreich - beleuchtet die Themen der Wirtschaftsmigration und Integration. Der Film erzählt mit zahlreichen Westernelementen die Geschichte einer Gruppe deutscher Bauarbeiter, die in der schönen Naturlandschaft Bulgariens ein Wasserkraftwerk errichten soll und dabei mit der Dorfbevölkerung zusammenprallt, sodass es zu Eklat kommt. Hier der Trailer:

Während der LUX-Filmtage sind alle 751 Mitglieder des Europäischen Parlaments eingeladen, für einen der drei Filme im Wettbewerb zu stimmen. Am 15. November 2017 wird der Gewinner des Filmpreises in der Plenarsitzung des Europäischen Parlaments in Straßburg in Anwesenheit der Regisseurinnen und Regisseure bekannt gegeben.

Die zehn bisherigen LUX-Preis-Gewinner waren TONI ERDMANN von Maren Ade (2016), MUSTANG von Deniz Gamze Ergüven (2015), Ida von Pawel Pawlikowski (2014), Broken Circle Breakdown von Felix van Groeningen (2013), Io sono Li von Andrea Segre (2010), Les Neiges du Kilimandjaro von Robert Guédiguian (2011), Die Fremde von Feo Aladag (2010), Begrüßung von Philippe Lioret (2009), Le Silence de Lorna von Jean-Pierre und Luc Dardenne (2008) und Auf der anderen Seite von Fatih Akin (2007).

Die 10 Filme der offiziellen Auswahl für den LUX-Filmpreis 2017 waren (in alphabetischer Reihenfolge):

1. A CIAMBRA von Jonas Carpignano - Italien, Brasilien, Vereinigte Staaten, Frankreich, Deutschland, Schweden

2. BPM (BEATS PER MINUTE) von Robin Campillo- Frankreich

3. GLORY von Kristina Grozeva und Petar Valchanov - Bulgarien, Griechenland

4. HEARTSTONE von Guðmundur Arnar Guðmundsson - Island, Dänemark

5. KING OF THE BELGIANS von Peter Brosens und Jessica Woodworth - Belgien, Niederlande, Bulgarien

6. SÁMI BLOOD von Amanda Kernell - Schweden, Dänemark, Norwegen

7. SUMMER 1993 von Carla Simón - Spanien

8. THE LAST FAMILY von Jan P. Matuszynski - Polen

9. THE OTHER SIDE OF HOPE von Aki Kaurismäki - Finnland, Deutschland

10. WESTERN von Valeska Grisebach - Deutschland, Bulgarien, Österreich

Link: www.luxprize.eu

Quellen: Presseportal | dpa | Blickpunkt:Film | Kino Babylon

27. FilmFestival Cottbus eröffnet mit Spreewaldkrimi

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Acht Weltpremieren erwartet die Besucher der 27. Ausgabe des FilmFestivals Cottbus.

Offiziell findet die diesjährige 27. Ausgabe des Internationalen FilmFestival Cottbus vom 07. bis 12. November 2017 statt und wird am Dienstag Abend mit dem Spreewaldkrimi "Mystery X - Zwischen Tod und Leben" im großen Haus des Staatstheater Cottbus eröffnet.

Doch wie immer gibt es bereits einen Abend zuvor, nämlich am 6. November 2017 um 19:00 Uhr die 15. Cottbuser Filmschau mit neuen Werken von Lokalmatadoren im historischen Kino Weltspiegel zu sehen.

Spreewaldkrimi geht in Runde 11.

Der zehnte Film aus der ZDF-Reihe, "Zwischen Tod und Leben", eröffnet noch vor der TV-Premiere im Cottbusser Staatstheater das 27. Festival des osteuropäischen Films Cottbus. Die von Kai Wessel - Regisseur des allerersten "Spreewaldkrimis" - inszenierte Folge mit Christian Redl, Anna Loos, Anja Kling, Sebastian Blomberg, Kai Scheve und Jasna Fritzi Bauer wird dann am 13. November 2017 im ZDF ausgestrahlt.

Synopsis:

Knut Hellstein steht vor der Tür von Krügers Wohnwagen und bittet um Hilfe. Er ist ins Räderwerk der Energie-Branche geraten und fürchtet um sein Leben. Krüger, der sich immer noch mitverantwortlich am Selbstmord von Knuts Vater fühlt, will helfen. Doch bevor er einen wichtigen Informanten treffen kann, geht sein Wohnwagen in Flammen auf. Schwer verletzt wird er ins künstliche Koma versetzt. Können Fichte und Marlene die Spuren richtig deuten?

Der Drehbuchautor Thomas Kirchner hat sich für "SPREEWALDKRIMI X" ein weiteres raffiniertes Spiel mit Zeit- und Wahrnehmungsebenen ausgedacht, das längst als typisches Merkmal dieser Filmreihe gilt.

Die Krimireihe, hinter der Autor Thomas Kirchner, Produzent Wolfgang Esser und Redakteur Pit Rampelt als kreative Köpfe stehen, wird in der Zwischenzeit mit neuen Dreharbeiten in Berlin und Brandenburg und einem Comeback bereits wieder fortgesetzt. Die schon vom Potsdamer Hans Otto Theater her bekannte Schauspielerin Nadja Uhl kehrt in der Rolle der Tanja Bartko zurück. Sie war die hochschwangere Frau, in die sich der von Christian Redl gespielte Kommissar Krüger im zweiten "Spreewaldkrimi" 2009 verliebte.

Synopsis:

In dem im Dreh befindlichen neuen Teil kommt Tanja Bartko mit neuem Lebensgefährten in den Spreewald zurück, um nach dem Tod ihres Vaters auf dem geerbten Ufer-Grundstück eine Hotel-Anlage zu errichten. Um die Baugenehmigung gibt es großen Ärger und als ihr Anwalt tot aufgefunden wird, gerät Bartko unter Mordverdacht.

Neben der weiteren Stammbesetzung um Thorsten Merten und Claudia Geisler-Bading wirken Matthias Lier, André Jung, Steffi Kühnert, Inka Friedrich, Oliver Stokowski, Grzegorz Stosz und Elias Martini mit.

Unter der künstlerischen Leitung von Bernd Buder scheut sich das FilmFestival Cottbus offensichtlich nicht - wie andere Festivals leider auch - schon bei der Eröffnung das Gewicht auf Fernsehserien zu legen. Dabei hat der osteuropäische Film, der bei uns kaum im Kino Einzug hält, viel mehr zu bieten.

A-Film Festivals wie das Karlovy Vary (KVIFF) im tschechischen Karlsbad machen vor, was Filmkunst aus Osteuropa bedeuten kann. Leider sind dem hiesigen Veranstalter die Hände von den Verleihfirmen gebunden, sodass es auch in diesem Jahr wieder keine Nachspieltermine der Festivalgewinner in Berlin geben wird. Man kann nur hoffen, dass darunter Filme sein werden, die auf anderen Wegen z.B. über »Film Polska« oder über »Die Russische Filmwoche in Berlin« irgendwann doch noch ihren Weg in die Hauptstadt finden.

Den wahren Filmenthusiasten beliebt also nichts anders übrig als selbst nach Cottbus zu fahren, um sich vom großartigen Programm selbst zu überzeugen wie sehenswert das mittel- und osteuropäische Kino ist. Hier der Trailer 2017.

Der Festivaltrailer wird seit vielen Jahren von einem studentischen Team der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF produziert: In diesem Jahr entstand unter der Regie von Anne Thieme ROTE REVUE, ein Spektakel in Schwarzweiß – und Rot. Inhaltlich schafft der Trailer eine Verbindung zur SPECIALS-Reihe "Bruderkuss: Vision und Alltag – Sozialistische Realitäten im osteuropäischen Kino".

Cottbus zeigt mehr als 200 Filme, darunter 8 Weltpremieren.

Laut Festivalleitung werden ca. 200 Filme aus 42 Ländern gezeigt, darunter 8 Weltpremieren und 25 Internationale Premieren. Im offiziellen Spielfilmwettbewerb mit 12 Filmen aus insgesamt 16 Koproduktionsländern sind die Weltpremieren aber selten zu finden. Bei diesen Erstaufführungen handelt es sich in Cottbus meist um Kurzfilme oder Kurzspielfile oder Werke im U18 WETTBEWERB JUGENDFILM, der meist sehr empfehlenswert ist.

Im Vordergrund des Haupt-Wettbewerbs Spielfilm stehen Protagonisten, die sich – ganz lebensnah – in Widersprüche verstricken: der Ex-Präsident, der vor seinem Volk fliehen muss, obwohl er doch nur das Beste wollte, der Sensationsjournalist, der vor der Verantwortung für den Tod seines Mitarbeiters wegrennt – gebrochene Helden, deren Schicksale exemplarisch aus dem Hinterland der Tagesnachrichten erzählen. Der Fotograf in der Midlife-Crisis, der nicht älter werden möchte, die junge Mutter in der Provinz, die mit ihrem Ehemann genauso fremdelt wie mit den eigenen Kindern – Menschen unter Entscheidungsdruck: wo will ich jetzt eigentlich hin?

Osteuropa ist schwieriger geworden, politisch wie kulturell. Genau darauf will das Festival sein Augenmerk legen und zeigen wie Osteuropa heute tickt.

Der slowenisch-serbische Film "Die Familie - Družinica" von Jan Cvitkovič drückt dies durch die eindrucksvolle Kameraarbeit vielleicht am Besten aus. Hier der Trailer:

Synopsis:

Mittelschicht ade – der Abstieg kommt plötzlich und ist unaufhaltsam: Er verliert seinen Beruf als Lehrer und ihre Stelle im Forschungslabor wird gestrichen. Sie können die Kredite für die Wohnung und das Auto nicht mehr bezahlen, und die Kinder müssen hungern. In seinem fünften Spielfilm beschreibt der slowenische Regisseur Jan Cvitkovič den Absturz einer europäischen Mittelschichtfamilie.

Künstlerisch interessanter erscheint uns der ukrainische Film "Black Level - Riven Chornogo" von Valentyn Vasyanovich. Hier der Trailer:

Synopsis:

Bildstarkes, geräuschstarkes Kino in Moll: Unser Held ist ein verschwiegener, rätselhafter Fotograf, dem man seine 50 Jahre zwar noch nicht ansieht, aber irgendwie doch anmerkt. Ein Film, der genussvoll und inszenierungssicher die Midlife-Crisis eines Durchschnittsmenschen begleitet und dabei die visuellen Schichten der Leere ebenso wie des Skurrilen radikal durchwandert.

Politisch zur Sache geht es dagegen in "Breaking News" von Iulia Rugină aus Rumänien. Hier der Trailer:

Synopsis:

Ein ohrenbetäubender Lärm, eine Explosion, die nur einer von zwei Männern überlebt: der Fernsehreporter Alex. Er fühlt sich mitschuldig am Tod des Kameramanns Andrei, den er kaum kannte. Der 34-jährigen Iulia Rugină, eine der wenigen Regisseurinnen in der männerdominierten rumänischen Filmszene, gelingt in ihrem dritten abendfüllenden Spielfilm ein spannendes Drama über einen Fernsehsender, der im Kampf um die Einschaltquoten 'über Leichen geht'.

Die sind nur drei Beispiele aus der Fülle spannender osteuropäischer Werke, die man derzeit nur in Cottbus auf der großen Leinwand zu Gesicht bekommt.

Weitere Trailer und Filmbeschreibungen gibt es auf der Festivalseite.

Link: www.filmfestivalcottbus.de

Quellen: Filmfestival Cottbus | Blickpunkt:Film

DUISBURGER FILMWOCHE - df41 & DOK LEIPZIG Filmpreise

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100-seitige Publikation zum Festival - „Aussichten: Öffentliches Reden über Dokumentarfilm. Eine Lektüre.

Kaum endete am 5. November 2017 das Internationale Dokumentar- & Animationsfilmfilmfestival DOK Leipzig seine 60. Jubiläumsausgabe, beginnt im Ruhrgebiet die 41.DUISBURGER FILMWOCHE, die vom 6.-11. November 2017 stattfindet.

Mit der DUISBURGER FILMWOCHE - df41 startet ein Filmfestival, das in seinem Format und seiner Fokussierung in der deutschen Festivallandschaft einzigartig ist. Im Gegensatz zum internationalen Dokumentarfilmfestival in Leipzig, das vom 30.10.-5.11.2017 stattfand und deren Hauptpreise wir weiter unten im Text veröffentlicht haben, richtet sich df41 in Duisburg allein dem deutschsprachigen Dokumentarfilm, allerdings auch mit Beiträgen aus Österreich und der Schweiz, womit parallelen zum Spielfilmfestival im Saarland gezogen werden können, dem Max-Ophüls-Preis, der im Bereich Spielfilm ebenfalls sich allein auf diese drei Länder konzentriert.

Unterstützung erhält die 41. DUISBURGER FILMWOCHE vom deutschsprachigen Fernsehen, denn sowohl der deutsch-französische Sender Kultursender ARTE wie auch 3sat, der auch in Österreich und der deutschsprachigen Schweiz verbreitet wird, stellen wichtige Preise des Festivals und sind zudem langjährige Medienpartner der Duisburger Filmwoche.

Als Begleitprogramm zum diesjährigen Festival präsentiert 3sat z.B. am 13. und 14. November 2017 insgesamt vier Dokumentarfilme von der Duisburger Filmwoche. Den Auftakt macht "MIRR" von Mehdi Sahebi, der im Rahmen des wöchentlichen 3sat Sendeplatzes für Dokumentarfilme am Montag, den 13. November 2017 wie immer zur »Dokumentarfilmzeit« um 22:25 Uhr ausgestrahlt wird. Hier der Trailer:

Synopsis:

Seit vielen Jahren werden Kleinbauern in Kambodscha durch Großgrundbesitzer, unterstützt vom Militär, gewalttätig enteignet. Dieses Schicksal trifft auch Binchey und seine Familie. Sie werden mit Gewalt von ihrem letzten Feld vertrieben. Damit stellt sich die existenzielle Frage, wovon sie künftig leben sollen. Die neue Lebenssituation stürzt die Familie in eine heftige Krise. Doch Binchey gibt die Hoffnung nicht auf und macht sich auf die Suche nach einem neuen Stück Land. Regisseur Mehdi Sahebi inszenierte zusammen mit Binchey und anderen Dorfbewohnern die Geschichte der Landenteignung durch die Plantagenbesitzer und deren Folgen. Der Film gewann den Förderpreis der Stadt Duisburg auf letztjährigen 40. Duisburger Filmwoche.

Direkt im Anschluss an "MIRR" folgt um 23:55 Uhr mit "OFFSHORE – Elmer und das Bankgeheimnis" ein Dokumentarfilm von Werner Schweizer über die Mechanismen des Offshore-Bankenhandels, der ebenfalls beim letztjährigen Festival im Wettbewerb gezeigt worden war. Hier der Trailer:

Synopsis:

Rudolf Elmer, Ex-Revisor der Bank Julius Bär, wurde von dieser wegen Verletzung des Bankgeheimnisses angeklagt. Die Schweizer Justiz und das Geldhaus als Ankläger – und auch fast alle Schweizer Medien – gehen gnadenlos gegen ihn vor. Denn Elmer ist unbequem – er ist Kronzeuge und schildert konkret die Mechanismen des Offshore-Bankenhandels aus eigener Erfahrung. Der Film erzählt die dramatische Geschichte eines Einzelkämpfers und gibt direkten Einblick in Geschichte und Funktion der Offshore-Finanzplätze, des schweizerischen Bankensystems und seiner starken gesellschaftlichen und politischen Verankerung im schweizerischen Establishment.

Schon am Dienstag, den 14. November 2017, um 22.25 Uhr in 3sat, begleitet die Schauspielerin und Dokumentarfilmerin Serpil Turhan den 74-jährigen Regisseur Rudolf Thome, der in den 1970er Jahren mit 28 Spielfilme zu großer Anerkennung gelangte, bei der Idee zu seinem neuen Projekt "Überall Blumen" mit der Kamera, das letztlich aber an der Finanzierung scheiterte. Ab 0.40 Uhr zeigt 3sat am selben Abend mit „Das Sicht bare und das Unsichtbare“ und „Ins Blaue“ zwei Spielfilme von Rudolf Thome.

Das Festival selbst hat Freunde, Wegbegleiter, Kritiker und Beobachter eingeladen, darüber nachzudenken, wie der Dokumentarfilm und seine Debatten unter den Vorzeichen einer sich verändernden Filmöffentlichkeit in Duisburg und darüber hinaus sichtbar und relevant bleiben können. Das Ergebnis ist eine knapp 100-seitige Publikation, die zum Festival erscheinen wird: „Aussichten: Öffentliches Reden über Dokumentarfilm. Eine Lektüre.“

Darüber hinaus bietet das Festival in Kooperation mit seinen Partnern ein anspruchsvolles und abwechslungsreiches Rahmenprogramm mit anregenden Diskussionsrunden über den Dokumentarfilm und seine Aussichten.

Eröffnet wird das Festival im filmforum am Dellplatz am 6. November 2017 mit der Doku "DIE ANDEREN PLÄTZE" von Marco Kugel & Simon Quack, die als Deutsche Erstaufführung gezeigt wird. Hier der Trailer:

Synopsis:

Über außen, schon leicht abseitsverdächtig:

Jeden Sommer, wenn die großen Fußballmannschaften in ihre Trainingslager in teure und sonnige Regionen fliegen, treffen sich einige andere Spieler auf einem Feld in der Nähe von Duisburg. Alle sind Profis, und alle sind arbeitslos. Sie suchen verzweifelt einen Job. The Other Fields wirft ein neues und vollkommen anderes Licht auf die Mythologie des modernen Fußballgeschehens. Wenn der Traum der Fußballerkarriere ins Stocken gerät, können sich vereinslose Spieler in der Sportschule Wedau fit halten. Sie lauschen Motivationsreden und üben immer gleiche Bewegungsabläufe; erwägen ihre Karriereoptionen und absolvieren medizinische Tests für ein standardisiertes Geschäft, das Mythen verkauft. Die Träume dauern nur eine Saison, oder zwei. Ein Athlet ist nur so gut wie seine Leistung. Die leistungsorientierte Gesellschaft lässt nicht viele Träume (oder Träumer) zu – auch wenn dem Publikum überall vor allem Träume verkauft werden. Fußballer, die den Durchbruch suchen, aber ständig am Rande des Versagens stehen, werden in schnellem Rhythmus ausgetauscht. The Other Fields zeigt, wie die Unterhaltungs- und Sportindustrie ineinandergreifen und letztendlich nur ein weiterer Auswuchs des kapitalistischen Produktionssystems sind.

Insgesamt 26 Filme aus Deutschland, Österreich und der Schweiz (darunter sieben Uraufführungen und sieben Deutsche Erstaufführungen) konkurrieren zwischen dem 6. und 12. November 2017 um die Preise der Filmwoche, so der Festivalleiter Werner Ružička. In ihnen werden bewegliche Konzepte von Arbeitsverhältnissen, Behausung und Heimat sowie familiären Konstellationen in verschiedenen dokumentarischen Ästhetiken konkret.

Bereits seit 1994 wird der mit 6.000 Euro dotierte ARTE-Dokumentarfilmpreis verliehen. Zum einundzwanzigsten Mal wird der 3sat-Dokumentarfilmpreis seit 1996 für den besten deutschsprachigen Dokumentarfilm vergeben. Zudem werden die „Carte Blanche“, der Nachwuchspreis des Landes NRW, und der Förderpreis der Stadt Duisburg, jeweils dotiert mit 5.000 Euro, vergeben.

Die ARTE-Jury besteht in diesem Jahr wieder aus Alejandro Bachmann, Pepe Danquart und Antje Ehmann.

Alejandro Bachmann ist Leiter der Abteilung Vermittlung, Forschung, Publikation des Österreichischen Filmmuseums in Wien und Lehrbeauftragter an der Universität Wien. Der oscarprämierte Regisseur und Produzent Pepe Danquart ist Professor für Film an der Hochschule für bildende Künste Hamburg. Antje Ehmann arbeitet als Kuratorin, Autorin und Künstlerin in Berlin und gab zuletzt den ersten Band der autobiografischen Fragmente Harun Farockis „Zehn, zwanzig, dreißig, vierzig“ mit heraus.

Die 3sat-Jury besteht aus Matthias Dell, Marcy Goldberg und Lena Stölzl.

Matthias Dell arbeitet als Filmredakteur bei der Wochenzeitung der Freitag und arbeitet als Autor und Herausgeber in Berlin. Marcy Goldberg ist Medienberaterin, Dozentin, Publizistin und Übersetzerin in Zürich und regelmäßiger Gast in der Radio-Talksendung „Kultur-Stammtisch“ auf SRF 4 News. Lena Stölzl ist Assistentin für Theorie des Films an der Universität Wien und hat kürzlich ihr Dissertationsprojekt „Filmische Verortungen von Geschichte. Bewegungen des Sichtbarmachens historischer Schauplätze“ zur Beurteilung eingereicht.

Der Publikumspreis der Rheinischen Post, dotiert mit 1.000 Euro, wird zum siebzehnten Mal vergeben.

DUISBURGER FILMWOCHE 41

das festival des deutschsprachigen dokumentarfilms

6.–12.11.2017

℅ VHS Duisburg

Steinsche Gasse 26

47051 Duisburg

Link: www.duisburger-filmwoche.de

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Parallel zu großen Festival findet zum siebten Mal auch das doxs!-Festival statt, eine Dokumentarfilm-Initiative für Kinder und Jugendliche, die sich der dokumentarischen Filmkultur für junge Menschen widmet und jährlich die »GROSSE KLAPPE« verleiht, ein Filmpreis für den besten politischen Kinder- und Jugenddokumentarfilm, der sich mit der Welt der Kinder auseinandersetzt und deren Blickpunkt ins Zentrum stellt. Gestiftet wird der Preis von der Bundeszentrale für politische Bildung.

doxs! findet im gesamten Ruhrgebiet statt, nämlich in den Städten:

Dortmund

Bochum

Moers

Essen

Dinslaken

Gelsenkirchen

Eine Woche lang feiern die Kinder und Jugendlichen das Kino als Ort der Konzentration und Resonanz. Mit Filmen, die sie mitnehmen – auf die Jagd, auf die Straße, auf eine Insel; die ihren Blick im globalen Gewimmel für das Wesentliche schärfen. Im Fokus: die heterogene Lebenswirklichkeit von jungen Menschen.

Die Gründung von doxs! vor sechzehn Jahren war Ergebnis eines leicht neidischen Schielens auf das Eldorado des Kinderdokumentarfilms: die Niederlande. 2002 sorgte der Begriff „Kinderdokumentarfilm“ in der deutschen Filmszene noch für Achselzucken. Ganz anders die Lage bei unseren Nachbarn: Dort wurde schon seit Jahren erfolgreich ein Wettbewerb ausgerichtet, der die Produktionslandschaft deutlich aufmischte. Dokumentarische Filmkultur für die nächste Generation, politisch mutig und ästhetisch fantasievoll: Das wollte auch doxs!

Seit 2016 wird der ECFA Documentary Award von der European Children’s Film Association (ECFA) verliehen, dem europäischen Verband für Kinder- und Jugendfilm. Der Preis würdigt inhaltlich und ästhetisch hochwertige dokumentarische Produktionen für Kinder im Alter von sechs- bis zwölf Jahren. Die Auswahl des Preisträgerfilms trifft eine internationale Fachjury. Hier die nominierten Filme in einem Trailer:

Link: www.do-xs.de

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Goldene Tauben in Leipzig verliehen!

Beim Filmfestival DOK Leipzig ist am Freitagabend, den 4. Oktober 2017, die rumänische Produktion "Licu, a Romanian Story" als bester internationaler Beitrag mit der Goldenen Taube in der Kategorie langer Dokumentarfilm ausgezeichnet worden. Der prestigeträchtige Preis wird vom Mitteldeutschen Rundfunk gestiftet. Regisseurin Ana Dumitrescu erhielt den mit 10.000 Euro dotierten Preis für ihre Dokumentation der Erinnerungen eines 92-Jährigen. Die ehemalige Fotojournalistin richtet ihre Aufmerksamkeit auf den 92-jährigen Liviu Canţer, genannt Licu, der seine Erinnerungen an die Extreme des 20. Jahrhunderts teilt.

Als aufmerksamer Augenzeuge von Weltkrieg, Vertreibung, Ceaușescus Industrialisierung und Überwachung, der Revolution von 1989 und dem korrupten Post-Kommunismus am Rande der EU hat er viel zu erzählen. Aber als letztem (Über-)Lebenden seiner Generation fehlen ihm Altersgenossen, die diese Erfahrungen teilen. Regisseurin Ana Dumitrescu nimmt sich Zeit für ihn und seine Erinnerungen.

Stellungnahme der Jury:

In intimer Atmosphäre berichtet er von Weltkrieg, Vertreibung und Post-Kommunismus. Im Laufe des Films wird die Regisseurin von der Beobachterin zur Besucherin, es entwickelt sich eine vertraute Beziehung zwischen ihr und dem Protagonisten. „Sie erreicht direkt unsere Herzen, denn sie gestaltet eine filmische Reise, die zwar nur 86 Minuten dauern, die aber für uns eine Lektion für das Leben ist“, so die Jury.

Gleich vier Preise erhielt der Film "Wildes Herz" von Charly Hübner und Sebastian Schultz über die norddeutsche Punkband "Feine Sahne Fischfilet" und deren "Engagement gegen Rechts". Der Film, der erst im April 2018 in die Kinos kommt, wurde mit folgenden Preisen bedacht: DEFA Förderpreis, Dokumentarfilmpreis des Goethe-Instituts, ver.di Preis für Solidarität, Menschlichkeit und Fairness, Gedanken-Aufschluss Preis. Hier der Trailer:

Weitere Auszeichnungen gab es für:

"Silent War" (Filmpreis Leipziger Ring)

"Before the Bridge" (Healthy Workplaces Film Award)

"Schildkröten Panzer" (Healthy Workplaces Film Award)

"Megatrick" (Goldene Taube im Deutschen Wettbewerb für kurze Dokumentar- und Animationsfilme)

"Mum's Hair" (Goldene Taube im Internationalen Wettbewerb animierter Dokumentarfilm)

"Deyzangeroo" (Goldene Taube für den besten kurzen Animationsfilm)

"The Ashes Remain Warm" (Goldene Taube für den besten kurzen Dokumentarfilm)

Link: www.dok-leipzig.de

Soundwatch - 1. Berlin Music Film Festival & die Gewinner des Metropolis Filmpreises

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Filmokratie präsentiert Soundwatch im Lichtblick Kino und silent green Kulturquartier.

Vom 8. bis 30. November 2017 findet in Berlin erstmalig Soundwatch – Berlin Music Film Festival statt. Spielorte sind das Lichtblick Kino Berlin und das silent green Kulturquartier.

Das Programm umfasst etwa 12 Dokumentarfilme, vorgeführt in Anwesenheit der Filmemacher*innen, Musiker*innen und Experten zu den in den Filmen gezeigten Themen. Soundwatch – Berlin Music Film Festival lädt zum Kennenlernen neuer Acts, Neubewertung von bereits bekannten und Erkundung von Musikgenres und sozialen Kontexten von Musikproduktion ein, mit einem Programm aus Premieren, kürzlich wiederentdeckten Filme und thematisch relevanten älteren Werke.

Das Festival wird am 8. November 2017 im silent green mit der Berlin-Premiere von "Liberation Day" (Regie: Morten Traavik und Ugis Olte, SI/LV/NO 2016) eröffnet. Hier der Trailer:

Synopsis:

Der Film begleitet die slowenischen Industrialband auf Tournee in Nordkorea, wo vor Laibach nie eine westliche Rockband aufgetreten war. Traavik, gleichzeitig auch Initiator der Konzertreihe, Bandmitglieder und Team kämpfen mit unzuverlässiger Technik, kurzfristige Zensur und kulturellen Unterschieden; es bleibt bis zum Ende spannend, ob und wie das Spektakel über die Bühne gehen wird. Liberation Day ist ein dokumentarisches Musical und gleichzeitig eine popkulturelle Intervention.

Weitere bestätigte Filme:

Die in Deutschland selten gezeigte Doku "The Rise and Fall of the Clash" (GB 2012) von Danny Garcia:

Synopsis:

Nach einer kompakten Rekapitulation des Aufstiegs von „the only band that matters“, die hoffen ließ, dass politisches Engagement und Breitenwirkung doch vereinbar sein könnten, erzählt Garcia über die persönlichen Konflikte, die zum Fall führten, noch über das in der „offiziellen“ Geschichtsschreibung gesetzte Ende 1983 nach dem Rauswurf von Gitarrist und Songschreiber Mick Jones hinaus. Jones kommt ausführlich in für den Film exklusiven Interviews zu Wort sowie auch Mitglieder der Clash 2.0 Besetzung, die wenig erfolgreiche Inkarnation mit Gründungsmitgliedern Joe Strummer, Paul Simonon und Manager Bernie Rhodes sowie jungen gecasteten Musikern. Nach der von Publikumsdesinteresse und -enttäuschung empfangenen LP Cut the Crap implodierte The Clash endgültig Ende1985.

"Sex and Broadcasting – A Film About WFMU" (USA 2014, Regie: Tim Smith)

Synopsis:

Das freie Radio WFMU in New Jersey ist eine einzigartige Plattform für abwegige, unangepasste und visionäre Musik aus aller Welt und allen Epochen. Weltweit auch im Internet empfangbar, ist WFMU ein Portal zu neuen Klängen. Der Film zeigt den Kampf der Betreiber*innen, das Radio in einer sich verändernden Medienlandschaft zu erhalten und lässt Zeitgenossen wie Simpsons-Erfinder Matt Groening und Adam Horowitz von den Beastie Boys zu Wort kommen.

Anschließend Gespräch über freie Radiosender mit Vertreter*innen von Berlin Community Radio, reboot fm, Easterndaze u.a.

"Rumble – How Indians Rocked the World" (Kanada 2017 Regie: Catherine Bainbridge, Alfonso

Maiorana) Berlin-Premiere

Synopsis:

“It is the sound of that guitar – the aggression”, schwärmt Martin Scorsese. Der verzerrte Gitarrensound von Link Wrays Rockklassiker „Rumble“ (1958) ist weltbekannt und bis heute stilbildend. Weniger bekannt ist: Wie auch die Musiklegenden Robbie Robertson, Jimi Hendrix oder Randy Castillo stammte Wray von nordamerikanischen Ureinwohnern ab. Zum ersten Mal zeigt ein Dokumentarfilm, wie Künstler mit indigenen Wurzeln Rock, Blues, Folk, Jazz und Pop entscheidend geprägt haben. Packend verknüpft RUMBLE Konzertmitschnitte, Archivaufnahmen und Interviews. Dabei versammeln die Regisseure das Who is Who der Szene von Iggy Pop über Marky Ramone und Robert Trujillo bis zu Tony Bennett. Ein unverzichtbarer Musikfilm, nicht nur für Rockfans!

"Queercore – Liberation Is My Lover" (Deutschland 2017, Regie: Yony Leyser) Berlin-Preview. Hier der Trailer:

Synopsis:

Inspiriert von den Recherchen für seinen 2016er dokufiktionalen „Desire Will Set You Free“über Mythos und Gegenwart von queeren Subkulturen in Berlin, porträtiert der in den USA lebende Regisseur Yony Leyser (William S. Burroughs – A Man Within) die dortige Queercore Bewegung der 80er Jahre, die eine andere Facette von LGBT-Identität in der Musik zeigte, jenseits des damals im Mainstream als Exotismus geduldeten Crossdressing. Künstler*innen und Filmschaffende wie Bruce LaBruce und G.B. Jones prägten den Begriff Queercore und reagierten damit auf ihre zunehmende Unzufriedenheit mit der gesellschaftlichen Akzeptanz von Schwulen, Lesben, Bisexuellen und Transgender, aber auch mit der Punk- und Schwulenszene an sich. Leyser konnte für seinen Dokumentarfilm hunderte Stunden von bislang ungesehenem und unveröffentlichtem Archivmaterial sichten und führte Interviews mit Künstlern wie Beth Ditto, John Waters, Kim Gordon und Peaches. Den Off-Kommentar spricht Iggy Pop.

Wir fanden den Film anlässlich einer Pressevorführung allerdings zu einseitig auf die USA konzentriert. Die schwul-lesbische Bewegung in Europa und Berlin, die mindestens ebenso bedeutend war, wird leider überhaupt nicht erwähnt.

Underground wiederentdeckt: "Plastic People of the Universe":

Synopsis:

Anfang Januar jährte sich zum 40. Mal die Unterzeichnung des Menschenrechtsappells Charta 77 in der Tschechoslowakei, Initialakt einer illegalen Bürgerrechtsbewegung um Aktivisten wie Václav Havel, Pavel Kohout, Jan Patocka und vielen anderen. Auslöser für die Charta 77 war die unrechtmäßige Verhaftung von Mitgliedern der Underground Rockbands Plastic People of the Universe und DG307 sowie von befreundeten Musikern. Zum Abschluss des Jubiläumsjahres zeigt »SOUNDWATCH« ein Programm mit bisher wenig außerhalb des Ursprungslandes aufgeführten Filmdokumenten, darunter kürzlich wiederentdeckten und restaurierten Super 8 Filmen des Fotografen Jan Ságl, in denen Konzertaufnahmen und Aktionen mit der Land Art Künstlerin Zorka Ságlová zu sehen sind. In Kooperation mit dem Center for Audiovisual Studies der FAMU in Prag.

Soundwatch – Berlin Music Film Festival ist eine Veranstaltung von Stattkino Berlin e.V. und

filmokratie. Gefördert vom Bezirksamt Berlin Pankow und dem deutsch-tschechischen

Zukunftsfonds.

filmokratie

Karl-Liebknecht-Str. 34

10178 Berlin

Stattkino Berlin e.V.

Schliemannstr. 5

10437 Berlin

Lichtblick Kino

Kastanienallee 77

10435 Berlin

Link: www.lichtblick-kino.org

Weitere Infos unter:

Web: www.soundwatch.de | www.facebook.com/SoundWatchBerlin

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Vergabe des 7. Metropolis Filmpreises in München durch den Regieverband.

Der Filmemacher Roland Klick wurde am Sonntag, den 5. November 2017 bei der METROPOLIS-Gala in der Hochschule für Fernsehen und Film München mit dem 20.000 Euro dotierte Regiepreises »Metropolis« für sein Lebenswerk geehrt.

Der Bundesverband Regie, der den Preis vergibt, bezeichnet Klick als einen der "kompromisslosesten Filmemacher des deutschen Films der letzten 50 Jahre". Bei der Veranstaltung in der HFF München wurde Klick zu einem Fachgespräch erwartet. Zudem sollte ein Großteil seiner Werke in neuen Kopien oder DCP gezeigt werden.

Über Klicks Werk:

Klicks nur 8 abendfüllende Spielfilme, ein paar Kurz- und Dokumentarfilme bilden auf den ersten Blick ein schmales Werk. Begonnen hat er 1966 mit den Kurzfilmen „Weihnacht“, „Ludwig“ und „Zwei“. Bereits hier fiel seine visuelle Klarheit in der scheinbar beiläufigen Zeichnung sozialer Wahrheit auf. „Bübchen“, 1969, zeigt schonungslos die soziale Fassade kleinbürgerlichen Lebens anhand eines monströsen Kriminalfalls (der Bruder tötet grausam die kleine Schwester und verwischt die Spuren). Noch bevor Michael Haneke (METROPOLIS-Preisträger 2015) eine ähnlich lapidar aufgeladene Bildsprache entwickelt, arbeitet Klick mit ähnlicher filmästhetischer Wucht.

Die künstlerische Seele kennt keine Kompromisse, lautet ein Klick’sches Credo. Verwirklichen konnte er das vor allem mit „Deadlock“, (1970). Der Film im hybriden Genre eines Spät-Western mit modernster Waffen- und Räumtechnik ist eine endlose Kette von Eskalationen. Sobald ein Moment der Ruhe auftritt, zerreißt sie Klick mit bewusst überbordender Action. Dass am Ende einer Geschichte um einen Koffer voll Geld in der Wüste die Lebensfeindlichkeit konsequenten Ausdruck bekommt, ist mehr als ein Symbol. „Supermarkt“ (1973), ein Rohdiamant der jüngeren deutschen Filmgeschichte, kreist in nüchtern Bildern um die Vision eines Strichers auf St. Pauli, der in ein menschenwürdiges Leben aufbricht und daran zerbricht. Die Bewegung dahin verläuft hektisch, die Kamera von Jost Vacano spart auch nicht an verwackelten Aufnahmen. Es gibt eigentlich keine Chance, trotzdem versucht der Held sie zu nutzen, um am Ende im hyperrealistisch gezeigten Elbtunnel in den Verrat zu laufen. Klicks Adaption von Simmels „Lieb Vaterland magst ruhig sein“ (1979) ist filmisch ähnlich direkt und reibt sich merklich mit der melodramatischen Story. 

Die wilde Collage unterschiedlichster Interviewmaterialien in seinem Dokumentarfilm „Derby Fever USA“ (1979) interessiert sich kaum für das bekannte Pferderennen in Kentucky. „White Star“ (1981-83) ist eine Farce auf das Showgeschäft. Klick hoffte, mit Dennis Hopper in der Hauptrolle den Sprung nach Hollywood zu schaffen. Die Drogensucht des amerikanischen Hauptdarstellers wie chaotische Drehbedingungen ließen einen Film entstehen, der als Fragment ursprünglicher Planung stark polarisierte. Nur noch ein Film, „Schluckauf“ (1989) sollte folgen.

Klick arbeitet danach unter Pseudonym oder ungenannt an verschiedenen TV-Filmen mit. Einen eigenen großen Film hat der mehrfach mit dem Bundesfilmpreis ausgezeichnete Regisseur nicht mehr inszeniert. Seit den 1990ern wurde es still um Roland Klick. Sein klares Bekenntnis zu starken Bildern und zu Kino-Konventionen, sein Ringen um soziale Wahrheit in der Überhöhung des Kinobildes, haben ihn von den bekannten Vertretern des Neuen deutschen Films abgesetzt. Der Bundesverband Regie zeichnet diese ästhetische Unbeugsamkeit eines Regisseurs 2017 mit dem Deutschen Regiepreis METROPOLIS für ein Lebenswerk aus.

Die aus Felix Fuchssteiner, Almut Getto, Utta Seidenspinner und Zoltan Spirandelli bestehende Nominierungs-Jury hat außerdem die Nominierungen für den Regiepreis Metropolis bekannt gegeben:

Beste Regie Kinofilm:

"Die Hände meiner Mutter" von Florian Eichinger

"Eine unerhörte Frau" von Hans Steinbichler

"Einsamkeit und Sex und Mitleid" von Lars Montag

"Nebel im August" von Kai Wessel *Winner

Beste Regie Kinderfilm:

"Conni & Co. 2 - Das Geheimnis des T-Rex " von Til Schweiger

"Ostwind - Aufbruch nach Ora " von Katja von Garnier

"Pettersson und Findus - Das schönste Weihnachten überhaupt" von Ali Samadi Ahadi *Winner

Beste Regie Debüt / Nachwuchs:

"Blind & hässlich " von Tom Lass

"Die beste aller Welten" von Adrian Goiginger *Winner

"Die Reise mit Vater " von Anca Miruna Lazarescu

"Einmal bitte alles" von Helena Hufnagel

Beste Regie TV-Film:

"Das weiße Kaninchen" von Florian Schwarz

"Der Andere - eine Familiengeschichte" von Feo Aladag

"Die Stille danach" von Nikolaus Leytner

"Ein Teil von uns" von Nicole Weegmann *Winner

Beste Regie TV-Serie / Mehrteiler:

"Der gleiche Himmel" von Oliver Hirschbiegel

"Mörderisches Tal - Pregau" von Nils Willbrandt

"Phoenixsee" von Bettina Woernle

"4 Blocks" von Marvin Kren *Winner

Beste Regie Dokumentarfilm:

"Andermatt - Global Village" von Leonidas Bieri

"Comrade, where are you today?" von Kirsi Marie Liimatainen *Winner

"Frank Zappa - Eat That Question" von Thorsten Schütte

"Von Sängern und Mördern" von Stefan Eberlein

Weitere *sieben Gewinner, die mit Preisen bedacht wurden:

Beste schöpferische Mitwirkung (Szenenbild): Andreas C. Schmid für "Einsamkeit und Sex und Mitleid"

Beste Leistung einer Schauspielerin: Verena Altenberger für "Die beste aller Welten"

Beste Leistung eines Schauspielers: Tom Schilling für "Der gleiche Himmel"

Beste produzentische Leistung: Nils Dünker für "Die beste aller Welten"

Beste redaktionelle Leistung: Claudia Simionescu (BR) für "Ein Teil von uns"

Der Jannet Fechner-Preis für Regieassistenz wurde erstmalig vergeben und ging an Helga Asenbaum.

Ehrenpreis der VG Bild-Kunst: Roland Klick

BUNDESVERBAND REGIE e.V.

Augsburger Str. 33

10789 Berlin

Der BUNDESVERBAND REGIE e.V. (BVR) ist mit über 800 Mitgliedern eine der mitgliederstärksten Berufsvereinigungen der Film- und Fernsehbranche. Seit 1975 vertritt er die künstlerischen, rechtlichen, sozialen und wirtschaftlichen Interessen der wichtigsten Filmemacher des deutschsprachigen Raums. Um die Qualität der Werke seiner Mitglieder zu würdigen und öffentlich herauszustellen und um die Position von Regisseuren/innen durch Nominierung und Auszeichnung zu stärken, verleiht der BVR den Deutschen Regiepreis METROPOLIS – 2017 bereits zum siebten Mal.

 

Der Deutsche Regiepreis METROPOLIS ist die Spitzenauszeichnung von Regisseuren/innen für Regisseure/innen sowie für einige der wichtigsten Mitstreiter der Regie. Er ist mit insgesamt 60.000 EUR dotiert.

Link: www.deutscher-regiepreis.de | www.regieverband.de

4. Italian Film Festival Berlin & die Gewinner der Nordischen Filmtage in Lübeck

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Sieben Filme auf einen Streich beim diesjährigen ITALIENISCHEN FILM FESTIVAL BERLIN.

Vom 9.-12. November 2017 findet erstmals das 4.ITALIAN FILM FESTIVAL BERLIN im schönen Ambiente des CineStar Kinos in der Kulturbrauerei in Prenzlauer Berg mit sieben aktuellen Filmen der Jahre 2016-2017 statt.

Außerdem präsentiert das vom italienischen Kulturinstitut in Berlin mitorganisierte Filmfestival im Anschluss daran eine Hommage an Toni Servillo mit sechs ausgewählten Filmen in den Filmtheatern Lichtblick Kino, Bundesplatz Kino und Il Kino, die zwischen dem 15.11. und 24.12.2017 gezeigt werden.

Kuratiert von Christos Acrivulis, der erst im Frühjahr zusammen mit Claudia Rische das Klick Kino in Charlottenburg wiedereröffnet hatte, zeichnet die Reihe wichtige Stationen der Filmkarriere eines großen Künstlers nach, dem wir unvergessliche Portraits der Macht unter den herrschenden gesellschaftlichen Verhältnissen verdanken.

Gezeigt werden:

• Le conseguenze dell’amore – The Consequences of Love (OmeU)

• Il divo – Der Göttliche (OmU)

• Una vita tranquilla – Ein ruhiges Leben (OmU)

• Viva la libertà – Es lebe die Freiheit (OmU)

• L’uomo in più – One Man Up (OmeU)

• La grande bellezza – Director’s Cut (OmU)

Das 4. Italian Film Festival Berlin selbst zeigt darüber hinaus die besten italienischen Filme des vergangenen Jahres vom 9.-12. November 2017 in der Kulturbrauerei. Auch dort wird Toni Servillo zusammen mit PIF, Ficarra & Picone sowie Carmen Consoli bei einem Konzert im Kesselhaus zu Gast in Berlin sein.

Eröffnet wird das diesjährige Festival am 9. November 2017 im Cinestar in der Kulturbrauerei mit der deutschen Uraufführung von "IN GUERRA PER AMORE", dem zweiten Film von Pierfrancesco Diliberto, bekannt auch unter seinem Pseudonym Pif. Hier der Trailer:

Es folgen die Premieren von Francesco Amatos "LASCIATI ANDARE", "INDIVISIBILI" von Edoardo de Angelis und "TUTTO QUELLO CHE VUOI" von Francesco Bruni, "L´ORA LEGALE" von Ficarra & Picone, "SOLE CUORE AMORE" von Daniele Vicari sowie "VENGO ANCH´IO" von Corrado Nuzzo und Maria Di Biase.

Das Italian Film Festival zeigt in Berlin ausgesuchte, zeitgenössische Filme des Tuscia Film Festivals. Seit elf Jahren ist das Tuscia Film Festival eine der dynamischsten und aktivsten Veranstaltungen der italienischen Filmszene. Im Jahr 2013 hatten die Direktoren des Filmfestes, Mauro Morucci und Enrico Magrelli die Idee, diese erfolgreiche Veranstaltung auszubauen und etablierten mit dem Italian Film Festival eine bedeutende Plattform für den italienischen Film in Deutschland.

Als Ehrengast des 4. Italian Film Festival wird der einzigartige Toni Servillo erwartet und am Samstag, den 11. November 2017 den Film "LASCIATI ANDARE" im Cinestar der Kulturbrauerei vorstellen. Hier der Trailer:

Ein weiterer Programmhöhepunkt ist die Lesung in der Italienischen Botschaft, wo sich auch das italienische Kulturinstitut befindet, am 12. November 2017: "Toni Servillo liest Pirandello"– die Veranstaltung ist dem sizilianischen Schriftsteller Luigi Pirandello gewidmet.

Istituto Italiano di Cultura

Italienisches Kulturinstitut Berlin

Hildebrandstr. 2

10785 Berlin

Link: www.italianfilmfestivalberlin.com

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Wir möchten zudem schon jetzt auf die Preisverleihung der diesjährigen 20.CINEMA ITALIA TOUR aufmerksam machen, die am 09.12.2017 im Kino Babylon Berlin-Mitte stattfinden wird. Seit September tourt zum 20. Mal ein weiteres italienisches Filmfestival durch 34 Städte in Deutschland und findet wie immer seinen krönenden Abschluss in Berlin.

Auch im Jubiläumsjahr wird es wieder neue anspruchsvolle italienische Produktionen im Original mit deutschen Untertiteln zu sehen geben; Filme, die in ihrem Heimatland bereits erfolgreich gestartet sind, an Festivals teilgenommen und Preise gewonnen haben.

Gezeigt werden vom 07.12. - 13.12.2017 in Berlin im Kino Babylon und im Bali Kino Berlin-Zehlendorf folgende Filme, von denen zwei auch schon jetzt in der Kulturbrauerei beim 4. ITALIAN FILM FESTIVAL BERLIN laufen. Nämlich "INDIVISIBILI", dessen Trailer wir hier einbinden konnten sowie "L’ORA LEGALE" dessen Trailer weiter unten nach der Aufzählung der sechs teilnehmenden Filme zusehen ist:

• FIORE - BLUME

• INDIVISIBILI - UNZERTRENNLICH

• LASCIATI ANDARE - LASS DICH GEHEN

• L’ORA LEGALE - AB HEUTE SIND WIR EHRLICH

• LA RAGAZZA DEL MONDO - DIE WELT DER ANDEREN

• LA TENEREZZA - DIE ZÄRTLICHKEIT

Link: www.cinema-italia.net

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Die Gewinner der 59. Nordischen Filmtage Lübeck 2017

Am Sonntag, den 5. November 2017 gingen die 59. Nordischen Filmtage Lübeck, die 195 Filme in 266 Vorführungen zeigten, nach fünf Festivaltagen erfolgreich zu Ende. Die künstlerische Leiterin Linde Fröhlich und Festival Manager Florian Vollmers zogen eine positive Bilanz: Mit insgesamt 33.000 Besuchen haben die Filmtage erneut einen Anstieg zum Vorjahr geschafft und damit 2017 den bisher stärksten Besucherandrang in der Geschichte des Festivals verzeichnet.

„Allein bei unseren Kinovorführungen konnten wir eine deutliche Steigerung der Zuschauerzahlen verzeichnen, insgesamt kamen rund 1.000 Besucher mehr in unsere Festivalkinos“, sagte Festival Manager Florian Vollmers.

Der Hauptpreis des Festivals, der NDR-Filmpreis, ging am Samstagabend an "DER CHARMEUR" von Milad Alami aus Dänemark, der die mit 12.500 Euro dotierte Auszeichnung persönlich entgegen nahm.

Für den NDR Filmpreis hat sich die Jury für eine Geschichte entschieden, die ein in ganz Europa aktuelles Thema auf eine neue und überraschende Weise erzählt – und zwar so eindringlich, dass die Statistik verschwindet und der Mensch zum Vorschein kommt.

Eine lobende Erwähnung des NDR ging an den Film "WAS WERDEN DIE LEUTE SAGEN (Hva vil folk si)" der norwegisch-pakistanischen Schauspielerin und Regisseurin Iram Haq. Die Koproduktion der Länder Deutschland, Norwegen, Schweden wurde ebenfalls vom Publikum der Nordischen Filmtage zum Sieger gekürt. Das Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro stifteten die "Lübecker Nachrichten". Hier der Trailer:

Der Baltische Filmpreis, der in diesem Jahr erstmals mit einem Preisgeld von 2.500 Euro versehen war, ging an Joachim Triers "THELMA". Hier der Trailer:

Die Baltische Jury lobte das clevere Drehbuch des Norwegers und die umwerfende audiovisuelle Intensität des Films, welche die Realitätserfahrungen des Betrachters erweitern.

Der mit 2.500 Euro dotierte Dokumentarfilmpreis ging an "SIEDEPUNKT" von Elina Hirvonen aus Schweden.

Die Jury des Dokumentarfilmpreises der Lübecker Gewerkschaften verleiht ihren Preis an einen Film, der zeigt, dass auch in einem gespaltenen und emotional aufgeladenen Land durch respektvollen Umgang miteinander eine ausgewogene Debatte möglich ist.

Mit jeweils 5.000 Euro dotiert sind der Kinder- und Jugendfilmpreis (Petter Lennstrands "AB IN DEN HIMMEL") und der Preis der Kinderjury (Fredrik Meldal Norgaards "KIDNAPPING") sowie der vom Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg gestiftete Kirchliche Filmpreis Interfilm, der an Boudewijn Kooles "DAS ENTSCHWINDEN" ging.

Eine lobende Erwähnung ging an das norwegische Roadmovie "GOING WEST" von Henrik Martin Dahlsbakken.

Katja Benrath, die Mitte Oktober für ihren Kurzfilm "Watu Wote" mit dem Studentenoscar in Gold ausgezeichnet wurde (wir berichteten hier), hat im Rahmen der Preisverleihungsgala der Nordischen Filmtage Lübeck den mit 3.000 Euro dotierten CineStar Preis, gestiftet von der in Lübeck ansässigen Kinogruppe, bekommen.

Alle Preisträger und Jurybegründungen der Nordischen Filmtage 2017 hier im Überblick.

Link: www.filmtage.luebeck.de

Quellen: 59. Nordische Filmtage Lübeck | Blickpunkt:Film


66. Internationales Filmfestival Mannheim-Heidelberg 2017

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Das Internationale Filmfestival Mannheim-Heidelberg 2017 eröffnet mit französischem Film.

Während in den USA, das von der deutschen Automobilfirma AUDI präsentierte AFI Filmfest, vom 9. November 2017 an, die besten internationalen 30 Filme aus 39 Ländern des Jahres zeigt, darunter Fatih Akins "Aus dem Nichts", der für Deutschland im Rennen um eine Oscar-Nominierung dabei ist, startet in Heidelberg zur gleichen Zeit das Internationale Filmfestival Mannheim-Heidelberg mit einem französischen Film. Zur Galavorführung wird Regisseur und Drehbuchautor Olivier Peyon und die Hauptdarstellerin Isabelle Carré erwartet.

Eröffnet wird das »Festival der Newcomer«, das vom 9.-19. November 2017 stattfindet, mit "LIFE BEYOND ME (Une Vie Ailleurs)" von Regisseur Olivier Peyon. Hier der Trailer:

„Ein Meisterwerk der Menschlichkeit ist dieser Film von zwei Müttern, einem souveränen Ratgeber und einem klugen Kind, in dessen Lächeln sich am Ende ein ganz eigener Lebensweg abzuzeichnen beginnt. Unser Eröffnungsfilm aus Überzeugung!“, so Festivaldirektor Dr. Michael Kötz.

"LIFE BEYOND ME", eine Koproduktion zwischen Frankreich Uruguay, erlebte im Rahmen der Internationalen Filmfestspiele Cannes 2017 seine Welturaufführung und wird in Heidelberg als Deutschlandpremiere präsentiert.

Synopsis:

Eine aufgeregte junge Frau reist nach Montevideo in Uruguay und ein befreundeter Mann begleitet sie. Sie haben eine Mission. Sie wollen den achtjährigen Sohn zurück zu ihr, der Mutter, nach Hause holen. Der Freund ist Sozialarbeiter und will ihr dabei helfen. Und er hat diesen Beruf nicht zufällig, denn der Film wird ihm und seiner Profession ein reguläres Denkmal setzen, so sehr wird dieser Mann mit Distanz und Leidenschaft zugleich dafür sorgen, dass die im wahren Sinne des Wortes befangene Mutter Stück um Stück die ganze Problematik ihres auf den ersten Blick so eindeutig berechtigten Wunsches begreift. Was wäre denn im Sinne des Kindes richtig? Erzählt wird, dass der Vater ihn dereinst entführt hatte, aus Frankreich zurück in seine Heimat Uruguay. Jahrelang hat die Mutter traumatisch gelitten unter diesem Verlust, jetzt ist die Stunde der Vergeltung gekommen, denn der Mann ist gestorben. Aber ihr Freund, gelernt ist gelernt, ahnt als erfahrener Sozialarbeiter, dass dies nicht so einfach sein könnte wie die Mutter sich das vorstellt. Denn längst hat der Achtjährige eine neue Mama gefunden und eine Oma auch….

Das Internationale Filmfestival Mannheim-Heidelberg (IFFMH) entdeckt und fördert junge Filmkünstler aus der ganzen Welt. Es ist eine einzigartige Plattform des kulturellen, politischen und gesellschaftlichen Dialogs durch Filmkunst – seit 66 Jahren, was es zu eines der ältesten Filmfestivals weltweit – und zum zweitältesten Festival in Deutschland macht.

Festivalleiter Michael Kötz, der auch das benachbarte Festival des Deutschen Films in Ludwigshafen am Rhein leitet, hat eine "hochkompetente" internationale Jury für das Internationale Filmfestival Mannheim-Heidelberg ausgewählt.

 

Dem dreiköpfigen Gremium gehören die Niederländerin Claudia Landsberger, Mitbegründerin und erste Präsidentin der European Film Promotion (EFP), der Däne Christian Juhl Lemche, von 2011 bis 2015 EFP-Präsident und aktuell Festival Manager beim Danish Film Institute, und der Schweizer Regisseur, Drehbuchautor, Kameramann und Produzent Clemens Klopfenstein, der nach 1992 und 2010 zum dritten Mal der Internationalen Jury des Filmfestivals Mannheim-Heidelberg angehört.

Die Internationale Jury vergibt auf dem Festival den Grand Newcomer Award, den Special Newcomer Award, den Special Achievement Award sowie Lobende Erwähnungen.

Insgesamt 58 Filme präsentiert das diesjährige Filmfestival, darunter 21 Newcomer-Produktionen im Wettbewerb, elf Filme in der Reihe „INTERNATIONAL NEWCOMER DISCOVERIES“, fünf in der Reihe „INTERNATIONAL INDEPENDENT CINEMA“ und neun im KINDERFILMPROGRAMM. Hinzugekommen ist die Reihe „NEUE DEUTSCHE FILME“, die sieben aktuelle Produktionen präsentiert und sie in den internationalen Kontext stellt. Ergänzt wird das diesjährige Programm durch eine WERKSCHAU zu den Filmkünstlern Clemens Klopfenstein und Jochen Kuhn, die beide ihre Filme persönliche vorstellen werden.

"Mit drei Weltpremieren, fünf Internationalen Premieren, drei Europäischen Premieren und zehn Deutschlandpremieren ist der Wettbewerb dieses Jahr sehr gut aufgestellt“, so Festivaldirektor Dr. Michael Kötz.

Den »MASTER OF CINEMA« erhält der ungarische Kinokünstler István Szabó. Die Preisverleihung findet am Sonntag, den 12. November 2017 um 19:00 Uhr in Mannheim, Kino im Stadthaus, im Rahmen einer Galavorführung seines jüngsten Spielfilms „Hinter der Tür“ mit Martina Gedeck und Helen Mirren statt. Das Festival zeigt zudem zwei bedeutende Werke von István Szabó: „Alle lieben Julia“ ("Being Julia"/Ungarn 2004) für den Annette Bening mit dem Golden Globe ausgezeichnet wurde, und „Mephisto“ (Ungarn/Deutschland/Österreich 1981) mit Klaus Maria Brandauer, der 1982 in der Kategorie „Bester fremdsprachiger Film“ mit dem Oscar ausgezeichnet wurde.

Die Vorführungen finden in Mannheim wieder im Stadthaus mit zwei Kinosälen und im Kino Atlantis statt, in Heidelberg ist das IFFMH seit 2015 in der Mark Twain Village in der Südstadt angesiedelt, ebenfalls mit zwei Kinosälen.

In der Reihe »Discoveries« präsentiert das Festival außerdem traditionell 11 herausragende Independent Filme aus aller Welt, die alle für den "Publikumspreis 2017" nominiert sind.

Die Filme in der Übersicht:

"Escape from Patagonia" von Francisco D’euffemi und Javier Zevallos

Argentinien 2016 (Deutschlandpremiere)

"Light Thereafter" von Konstantin Bojanov

Bulgarien / Belgien 2017

"Kingdoms" von Pelayo Lira

Slowenien / Deutschland 2017 (Deutschlandpremiere)

"Have You Seen My Movie?" von Paul Anton Smith

Großbritannien / Kanada 2016 (Deutschlandpremiere)

"Song of Granite" von Pat Collins

Irland / Kanada 2017

"Tomato Red" von Juanita Wilson

Irland / Kanada 2017 (Deutschlandpremiere)

"The Swan" von Ása Helga Hjörleifsdóttir

Estland / Deutschland 2017

"Beyond Dreams" von Rojda Sekersöz

Schweden 2017

"Vor lauter Bäumen" von Pablo Callisaya

Schweiz 2016

"The Line" von Peter Bebjak

Slowakei / Ukraine 2017

"Katie Says Goodbye" von Wayne Roberts

USA 2016

Link: www.iffmh.de

Quellen: Zoom Medienfabrik | Blickpunkt:Film

25. CAMERIMAGE International Film Festival in Polen & aktuelle Filmbesprechungen

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Der “Camerimage Award to Editor” geht an den amerikanischen Filmeditor Paul Hirsch.

Bevor wir zu unseren aktuellen Filmbesprechungen von Kinostarts Anfang November kommen, wollen wir unbedingt für unsere Cineasten das internationale Filmfestival CAMERIMAGE in unserem Nachbarland Polen noch erwähnen, das vom 11.-18. November 2017 zum 25. Mal in Bydgoszcz, zu deutsch Bromberg stattfindet, der achtgrößten, kreisfreien Stadt Polens. Die Stadt in Pommern, einer eingedeutschte Form des slawischen po more – „am Meer“, liegt ca. 180 km südlich von der an der Ostsee gelegenen ehemaligen Hansestadt Danzig.

Geschätzt wird das Festival unter anderem wegen seiner fundierten Auswahl im Bereich Kameraarbeit und Schnittpreisen. Der »Camerimage Award to Editor« gilt als einer der wichtigsten Schnittpreise in der Branche und geht in diesem Jahr an den amerikanischen Filmeditor Paul Hirsch. 

Der Filmeditor (Schnittmeister, Cutter), der nun seit knapp einem halben Jahrhundert in der Branche geschätzt wird, arbeitete mit den verschiedensten Hollywoodgrößen zusammen. Brian De Palma, George Lucas, Irvin Kershner, Herbert Ross, John Hughes, Joel Schumacher, Taylor Hackford und Duncan Jones sind nur einige der Weggefährten von Hirsch. Als sein Mentor gilt der Filmemacher Brian De Palma, mit dem er 1970 an “Hi Mum” arbeitete und mit dem er im Laufe seiner Kariere insgesamt elf Filme produzierte.

1977 wurde er für seine Arbeit bei “Star Wars – Eine neue Hoffnung” mit dem Oscar ausgezeichnet, was seinen Durchbruch in der Branche bedeutete. Im Laufe der Jahre wirkte Hirsch an mehr als 30 Filmen als Editor mit und wurde 2004 für den Film “Ray” nochmals für einen Oscar nominiert. Er gilt als einer der führenden Filmeditoren in Hollywood und setzte immer wieder neue Maßstäbe, was den Filmschnitt angeht.

Paul Hirsch wird seine Auszeichnung persönlich in Bydgoszcz in Empfang nehmen.

Link: www.camerimage.pl/en

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"CASTING" Drama/Komödie von Nicolas Wackerbarth (Deutschland). Mit Andreas Lust, Judith Engel, Milena Dreißig u.a. seit 2. November 2017 im Kino. Hier der Trailer:

"CASTING" wird derzeit von vielen Kritikern mit Lobeshymnen überhäuft. Auch wir vom BAF fanden den Film, der im Forum der letzten 67. Berlinale lief, recht unterhaltsam, da er den/die Regisseur/in eines Fernsehfilms geradezu auflaufen lässt, was im deutschen Fernsehen, wo die verantwortliche Redaktion fast mehr als die Regie etwas zu sagen und zu bestimmen hat, nicht ganz außergewöhnlich geworden ist. Unsere Filmkritikerin Ulrike, die selbst vom Schauspiel kommt und an unterschiedlichen Castings teilgenommen hat, ist dagegen mehr erbost als amüsiert aus dem Kino gekommen. Urteilen Sie selbst! Diskussionswürdig ist der Film allemal.

Ulrikes Filmkritik:

1992 wurde R.W. Fassbinders Theaterstück „Die bitteren Tränen der Petra von Kant“ von ihm für die Leinwand adaptiert. Ein Melodram indem es um gegenseitige Abhängigkeit, wechselseitige Erniedrigung, Raserei und Verzweiflung geht. In Nicolas Wackerbarths Film „Casting“ geht um eine Filmemacherin (Judith Engel), die sich in den Kopf gesetzt hat das Drama so zu drehen, dass es sich von Fassbinders Vorlage irgendwie abhebt. Das Dumme ist nur, sie weiß nicht genau wie?

Es ist Veras erster Fernsehfilm, sie kommt aus dem Dokumentarbereich. Im Nacken sitzt ihr die Redaktion, deren Vorstellungen sie bedienen muss. Es ist kurz vor Drehbeginn und noch immer ist sie auf der Suche nach der richtigen Hauptdarstellerin. Ein Casting findet statt. Es sprechen vor:

Corinna Kirchhoff, Ursina Lardi, Marie-Lou Sellem und Andrea Sawatzki. Es gibt einen männlichen Anspielpartner Gerwin (Andreas Lust), verächtlich „Anspielwurst“ genannt. Jede der Damen versucht ihr bestes. Was sie auch tun, Regisseurin Vera, ist nicht zufrieden zu stellen. Die Nerven liegen blank. Mit spitzen Bemerkungen und teilweise unverschämten Verhalten, fertigt sie die Kandidatinnen regelrecht ab. In dem egomanischen Weiberhaufen, muss sich der gebeutelte Gerwin immer wieder auf eine neue Partnerin einstellen. Hinzu kommt, dass der männliche Hauptdarsteller immer noch nicht auf der Bildfläche erschienen ist. Gerwin macht sich immer mehr Hoffnungen, dass er in dessen Rolle schlüpfen kann. Das ist bisher die einzige Änderung im Gegensatz zu Fassbinders Inszenierung. Ein Mann soll die zweite Hauptrolle spielen. Sawatzki, die bereits wütend gegangen ist, kehrt wider Erwarten zurück und legt mit Bravour einen Monolog hin, bei dem sie Vera direkt in die Augen starrt. Unbewegt hört die sich das an und lässt sie wieder gehen. Spätestens jetzt bekommt man die helle Wut. Was will diese Frau eigentlich??? Als endlich der männliche Darsteller auftaucht und mit Gerwin eine gewagte Kussszene spielt, möchte man am liebsten eingreifen und sagen: „Ja, das ist es. Seid mutig und besetzt dass Stück mit Männern“. Aber wahrscheinlich wäre das zu gewagt. Also lässt man sich diese Chance auch entgehen. Offensichtlich ist die biedere Fernsehlandschaft im Film dafür noch nicht reif. Wackerbarth lässt seine Schauspieler überwiegend improvisieren und das machen sie alle außerordentlich gut. Einige Stimmen sprechen von einer Satire. Dem kann ich nicht so recht folgen.

Eine Regisseurin in den Mittelpunkt zu stellen, die von ihrem Handwerk keine Ahnung hat und sich wie die Axt im Walde benimmt, um ihre Unfähigkeit zu vertuschen, ein überforderter Redakteur, der nicht beherzt eingreift und ein Machtwort spricht, dass ist nicht lustig. Wenn schon Satire, dann hätte man dieses Drama gehörig auf die Spitze treiben sollen. Aber so ist es eine Beschreibung einer Situation, die sich keiner von allen Beteiligten in der Realität wirklich gefallen lassen würde. Es sei denn, man ist von Angst zerfressen, seine Karriere auf's Spiel zu setzen.

Ulrike Schirm

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"PROFESSOR MARSTON& The Wonder Woman" Drama, Biografie von Angela Robinson (USA). Mit Luke Evans, Rebecca Hall, Bella Heathcote u.a. seit 2. November 2017 im Kino. Hier der Trailer:

Ulrikes Filmkritik:

„Ein Mensch ist dann am Glücklichsten, wenn er einer liebevollen Autoritätsperson ergeben ist“. Dieses Credo stammt von niemandem anderen als  dem Schöpfer der Comicfigur „Wonder Woman“ aus dem Jahr 1941.

Der in Harvard lehrende Psychologe Professor und Comicliebhaber William Marston hatte für damalige Verhältnisse außergewöhnliche Ansichten über Sexualität und Feminismus. Mit seinen Vorstellungengen fesselte er besonders seine weiblichen Zuhörer. Nebenbei entwickelte er den ersten Lügendetektor. Marston (Luke Evans), verheiratet mit einer weltoffenen Kollegin (Rebecca Hall), seziert menschliche Verhaltensmuster in Dominanz und Unterwerfung, was bei den prüden Amerikanern für Entrüstung sorgt. Als publik wird, dass er und seine Frau Elisabeth mit einer jungen Studentin (Bella Heathcote) eine „Menage á trois“ führen, kostet ihn das seinen Lehrauftrag. Finanziell ein Desaster. Elisabeth sorgt als Sekretärin für den Lebensunterhalt, während sich Marston der Visualisierung seiner Comic Heldin widmet, in die er seine sexuellen häuslichen Vorlieben und die seiner beiden Frauen einfließen lässt. Fesselspiele und SM-Praktiken sind den Dreien nicht fremd. Die lesbische Regisseurin Angela Robinson (True Blood) entwirft eine queere Form des Zusammenlebens, in der sich die Beteiligten zweifelsohne wirklich lieben. Es mutet fast ein wenig spießig an, wie das private Leben mit den vier Kindern funktioniert.

„Professor Marston & The Wonder Woman“ ist in seiner Thematik ein sehr moderner Film. Er ruft dazu auf, Menschen privat so leben zu lassen, wie sie es wollen, egal wie ihre individuellen Neigungen geprägt sein mögen. Solange niemand zu schaden kommt, geht uns das nichts an. Rebecca Hall sticht  besonders heraus. Mit ihren geschliffenen Dialogen verkörpert sie eine intellektuelle Person, die zu ihrer unkonventionellen Lebensführung ohne wenn und aber steht. Drei Menschen, die trotz aller Anfeindungen ihr Leben so gestalten, wie es ihnen gefällt. Ein Grund mehr, sich die Original Wonder Woman Comics aus den Vierzigern unter dem Aspekt ihrer Entstehung nochmal vorzunehmen.

Ulrike Schirm

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"GOOD TIME" Thriller, Krimi von Ben Safdie & Joshua Safdie (USA, Luxemburg). Mit Robert Pattinson, Ben Safdie, Buddy Duress u.a. seit 2. November 2017 im Kino. Hier der Trailer:

Ulrikes Filmkritik:

Nick (Benny Safdie) ist geistig behindert. Während der Sitzung bei seinem Psychologen, der mit ihm Sprachübungen macht, laufen ihm die Tränen die Wange herunter. Er beginnt zu weinen. Es ist zu viel für ihn. Sein Bruder Conny (Robert Pattinson) plant den großen Coup. Er will mit Nick N.Y. verlassen, um mit ihm nach Virginia abzuhauen, eine Farm zu kaufen und ihm ein besseres Leben verschaffen.

An einem eiskalten Wintertag überfällt er mit ihm eine Bank. Ihre Masken sind perfekt. Der Coup gelingt. Auf der Flucht stellt sich heraus, das Geld ist präpariert. Beide Jungen sind mit roter Farbe beschmiert. Nick wird verhaftet. Er landet auf Rykers Island. Conny gelingt es, zu entkommen. Was es für einen Behinderten im Knast bedeutet, will man sich nicht vorstellen. Conny hat nur wenige Stunden Zeit, die Kaution von 10.000 Dollar aufzutreiben. Auch das geht schief. Conny, der seinen Bruder auf keinen Fall im Stich lässt, gerät von einer Schwierigkeit in die nächste. Er hat erfahren, dass Nick im Knast brutal zusammengeschlagen wurde und sich im Krankenhaus befindet. Er muss ihn herausholen. Es beginnt eine Odyssee, bei der alles schief geht, was nur schief gehen kann. Der verzweifelte Conny verstrickt sich in immer ausweglosere Situationen. In einem Zeitraum von weniger als 24 Stunden hetzt er durch den nächtlichen Großstadtdschungel. Die nervöse Handkamera und der elektronische Score des Musikers Daniel Lopatin erzeugen eine atemlose Spannung.

Die Safdie- Brüder Ben und Joshua liefern einen knallharten Low-Budget Thriller, angesiedelt in einem Sumpf aus Drogen, Gewalt und Entführung, dessen Spannung sich gnadenlos auf den Zuschauer überträgt. Ein schmutziger Genrefilm, dessen Szenen genauestens getaktet sind. Pattinson war noch nie so gut. Seine Performance ist grandios. Ganz, ganz grosses Kino.

Ulrike Schirm

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"DIE REISE DER PINGUINE 2" Doku von Luc Jacquet (Frankreich).

Mit Udo Wachtveitl & Lambert Wilson. Seit 2. November 2017 im Kino. Hier der Trailer:

Ulrikes Filmkritik:

Und wieder hat sich Luc Jaquet in die Arktis begeben, um den Weg eines kleinen Kaiserpinguins von der Brutkolonie bis zum Eismeer zu dokumentieren. Vater Pinguin ist zurückgekehrt, um sein Junges zu suchen. Das ist gar nicht so einfach, denn sie sehen alle gleich aus. Mit viel Glück hat er es gefunden und seine Gefährtin hat er auch wiedererkannt. Unter großen Strapazen ist er vom Eismeer zurückgekommen und es ist nun seine Aufgabe, das Junge auf seinem Weg in die Selbstständigkeit zu führen.

Schon in Teil 1 erfuhr man, dass das Leben der Elternpinguine von Rastlosigkeit geprägt ist. Sie pendeln zwischen Brutplatz und Meer abwechselnd hin-und her, um Nahrung für ihre Jungen aus dem Kilometer entfernten Gewässer zu beschaffen. Wenn das Packeis im Sommer schmilzt, kehrt der Kaiserpinguin in sein wahres Reich zurück, dem Meer. Im Wasser ist der Vogel in seinem Element. Ist das Junge flügge, trennt sich das Pinguinpaar und jeder geht seine eigenen Wege. Es ist der Zeitpunkt gekommen, Vater Pinguin verabschiedet sich und lässt das flügge gewordene Jungtier zurück, das mit vielen anderen sich den mühsamen Weg zum Meer bahnt. Als sie zum ersten Mal das Wasser sehen, wissen die Kleinen nicht, was zu tun ist. Es dauert tagelang, bis eins von ihnen sich wagt, vorsichtig ins Wasser zu stürzen. Alle anderen machen es ängstlich nach. Doch dann geht es ganz schnell. Die Babypinguine lernen wie man taucht und fischt.

Faszinierendes Bildmaterial lässt uns teilhaben auf dem berührenden Weg der possierlichen Tiere ins Erwachsenen Leben. Durch den Einsatz von Drohnen und Unterwasserbooten sind die Bilder noch großartiger als im ersten Teil. Auch wenn die Bilder für sich sprechen, unterstreichen die vermenschlichten Kommentare des Erzählers das besondere Sozialverhalten dieser Kreaturen, ohne dabei in nervenden Kitsch auszuarten. Zum Streicheln schön.

Ulrike Schirm

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"BAD MOMS 2" Komödie von Scott Moore & Jon Lucas (USA, China). Mit Mila Kunis, Kathryn Hahn, Kristen Bell u.a. seit 9. November 2017 im Kino. Hier der Trailer:

Ulrikes Filmkritik:

New Yorks knallbunter Weihnachtsplastikrummel kann zart besaiteten „Seelen“ gehörig auf die Nerven gehen.

„Christmas is the most stressful time in the year“. Und weil das so ist, beschließen Amy  (Mila Kunis), Carla  (Kathryn Hahn) und Kiki (Kristen Bell), das Fest diesmal beschaulich und ruhig anzugehen. Doch bevor es so weit ist, geben die drei sich bei einem ausgelassenen Besäufnis nochmal so richtig die Kante. Bis hierhin, erinnert  das Sequel Bad Moms 2 ganz stark an Bad Moms 1.

Doch als ihre Mütter, bzw. Großmütter auftauchen, ist es vorbei mit Beschaulichkeit und Ruhe. Schon wieder  ist Stress angesagt. Carlas Mutter (Susan Sarandon) ist stoned, faselt was von Ostern. Da sie ständig  unter Geldnot leidet, kommt sie in einem Truck angetrampt, selbstverständlich in scharfen Rockerklamotten, die geliebten Schnapspullen sind unter ihrem Hut versteckt. Amys Mutter Ruth (Christine Baranski), eine regelrechte Weihnachtsperfektionistin, hat nichts eiligeres zu tun, als Haus und Straße nach ihren Vorstellungen zu dekorieren. Kikis Mutter Sandy (Cheryl Hines) weicht ihrer Tochter nicht mehr von der Pelle.  Sie ist dem Jugendwahn verfallen, zieht sich an wie die Tochter und verkündet fröhlich, demnächst in ihre unmittelbare Nähe zu ziehen. Die Tochter ist geschockt.

Meine Lieblingsfiguren sind Carla und ihre rockige Mutter, denen nicht der geringste Hauch von althergebrachter Konvention und Spießigkeit anhaftet.

Als sich Sarandon bei einem Treffen mit der arroganten Ruth und der harmlosen Sandy mit den Worten: "Ich heiße Isis, wie die Terrororganisation“ vorstellt, entgleisen den beiden Frauen sämtliche Gesichtszüge. Und überhaupt, für eine  Menge Humor unterhalb der Gürtellinie sorgen Carla nebst Mutter auf ihre ganz besondere sympathisch freche Weise. Herrlich politisch unkorrekt. In Berlin würde man sagen: „Zwee Typen mit Herz und Schauze“. Und wenn man ihnen in der Radaukomödie näher kommt, dann erkennt man, dass, wenn es drauf ankommt, das Herz bei den beiden über die Schnauze siegt. Man kann es ruhig verraten: Der Kampf zwischen den Generationen endet fast rührselig. Die gegenseitigen Zugeständnisse sind gering. Mutti bleibt Mutti, auch wenn sie noch so horrormäßig daher kommt. Der Haussegen ist gerettet. "Bad Moms 2" , im Original "Bad Moms Christmas" ist Kintopp auf unterhaltsame Weise. Es tut nicht weh und wer im ersten Teil seinen Spaß hatte, hat ihn auch im zweiten Teil.

Ulrike Schirm

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"SUBURBICON" Sozialthriller von George Clooney (USA). Mit Matt Damon, Julianne Moore, Oscar Isaac u.a. seit 9. November 2017 im Kino. Hier der Trailer:

Ulrikes Filmkritik:

George Clooney hat sich ein Drehbuch aus den frühen 1980ern der Coen – Brüder vorgenommen und in die 1950er Jahre verlegt. Ort der Handlung ist Suburbicon, eine Vorzeigeidylle in der sich weiße Amerikaner ihren amerikanischen Traum erfüllt haben. Schöne Häuser, schöne Vorgärten, schöne Autos vor der Tür, schöne blonde Frauen, die auf ihre Männer warten, um ihnen einen angenehmem Feierabend zu bereiten.

Auch die Familie Lodge hat sich in diese Bilderbuchidylle zurückgezogen. Vater Gardner (Matt Damon) Ehefrau Rose (Julianne Moore), die seit einem Autounfall gelähmt im Rollstuhl sitzt und der kleine Nicky (Noah Jupe), der seinen Vater mit Sir anreden muss. Die paradiesische Idylle nimmt ein jähes Ende, als Nicky mit ansehen muss, wie seine Familie von zwei brutalen Schlägern überfallen wird. Seine Mutter stirbt an den Folgen des brutalen Überfalls. Tante Margaret, die Zwillingsschwester seiner Mutter (auch Julianne Moore), kümmert sich von nun an um den Jungen. Bei einer polizeilichen Gegenüberstellung leugnen Gardner und Margaret die beiden Verdächtigen jemals gesehen zu haben. Nach der Beerdigung der Mutter, Margaret hat in kurzer Zeit die Rolle der Ehefrau perfekt eingenommen, beschließt sie mit Gardner, den Jungen auf ein Militärinternat zu schicken. Schnell stellt sich heraus, dass der bieder wirkende Gardner es auf die Lebensversicherung seiner Frau abgesehen hat und der Raubüberfall fingiert war. Biedermann Gardner verstrickt sich immer mehr in ein Netz aus Lügen, Betrug und Verbrechen. Nicky versteht die Welt nicht mehr. Während im Hause Lodge die böse Fratze von Gier und Niedertracht Einzug gehalten hat, tobt draußen der weiße Mob. Eine schwarze Familie Mayer hat es gewagt, in ihren „blütenweißen“ Vorort zu ziehen. Das beschauliche Nest entpuppt sich zu einem bigotten, rassistischen Drecksnest. Wutentbrannt werfen die weißen Nachbarn Steine in die Fenster der Mayers und verbrennen in ihrem Vorgarten ein Kreuz.

Es ist eine wahre Geschichte, die Clooney als Parallelhandlung hinzugefügt hat. Einen wirklichen Gefallen hat er sich damit nicht getan. Zu offensichtlich versucht er mit dem Plot der Familie Mayer einen Bezug zur Gegenwart herzustellen (siehe Charlottesville) ohne sich ernsthaft mit der Problematik tiefer auseinanderzusetzen. Man kann sagen, „Suburbicon“, übrigens ein schönes Wortspiel aus suburb (Vorort) und con (Schwindel, Betrug) besteht aus zwei Filmen. Dem bissig bösen Teil der Gebrüder Coen und dem überflüssigen Anhängsel der Mayersfamilie, die als Randfiguren auf die Trumpsche Politik mit ihren bitteren Auswüchsen hindeuten. Soll heißen, zurück zum amerikanischen Traum: „We make America great again“, der hier zum Albtraum wird.

Ulrike Schirm

PREISTRÄGER der 41. DUISBURGER FILMWOCHE & die LUBINAS des 27. FilmFestival COTTBUS

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Am gestrigen Samstag wurden Preise in Duisburg und Cottbus vergeben.

Bei der 41.DUISBURGER FILMWOCHE wurden am Samstag, den 11.11.2017, im filmforum am Dellplatz fünf Auszeichnungen im Gesamtwert von 23.000 Euro vergeben.

• Der Arte-Dokumentarfilmpreis ging an "ATELIER DE CONVERSATION" von Bernhard Braunstein

Hier der Teaser:

Synopsis:

Umgeben vom geschäftigen Schweigen einer Pariser Bibliothek, üben sie sich im Austausch; erproben in einer fremden Sprache allzu vertraute Bilder ihrer Gegenüber: syrische Geflüchtete, britische Banker, chinesische Studentinnen, türkische Richter. Gemeinsam in einem Raum, um gemeinsam Französisch zu sprechen und feststehende Begriffe zu verschieben.

• Der 3sat-Dokumentarfilmpreis ging an "TIERE UND ANDERE MENSCHEN" von Flavio Marchetti

Hier der Teaser:

Synopsis:

Nacken kraulen und Hals fixieren, Nähe und Notwendigkeit: Im Wiener Tierschutzhaus werden verletzte und verstoßene Tiere versorgt, verarztet und vermittelt. Das Personal erwidert durch Käfiggittergeworfene Blicke, die zur Einfühlung einladen, und verwaltet die Ungeduld, die ihre Schützlinge erdulden müssen.

• Der Förderpreis der Stadt Duisburg ging an "SPINELESS KINGDOM" von Max Sänger

Synopsis:

Die meisten Bienen im Königreich sind Einzelgänger. Patrick zieht alleine durch blühende Felder, mühsam auf der Suche nach den Insekten und dem eigenen Platz im Unverbundenen der Natur. Zuhause im Studierzimmer benennt und katalogisiert er, arbeitet an den Grenzen der Wissenschaftlichkeit mit an der Vereinzelung seiner Umwelt.

• Der „Carte Blanche“ – Nachwuchspreis des Landes NRW ging an "SPIELFELD" von Kristina Schranz & Caroline Spreitzenbart

Synopsis:

Nach der Grenzerfahrung „Flüchtlingskrise“ rüstet die österreichische Gemeinde Spielfeld auf: Stacheldraht, Feldbetten und „Crowdmanagement-Systeme“ sollen Szenarien verhindern, deren Ausbleiben die inzwischen zurückgewonnene Normalität mit Leere füllen. Leere, die auf die Gaststätten des Dorfes ausgreift, an denen der gewohnte Grenzverkehr jetzt vorbeizieht.

• Der Publikumspreis der Rheinischen Post ging an "INSCHALLAH" von Antje Kruska & Judith Keil

Synopsis:

Der Dokumentarfilm "INSCHALLAH" wurde in Berlin gedreht und berichtet über einen Imam in Berlin, für den die Regisseurinnen Judith Keil und Antje Kruska den muslimischen Geistlichen namens Sabri über einen Zeitraum von einem Jahr bei der täglichen Arbeit in seiner Gemeinde begleitet haben. Sabri leitet eine Moschee im Berliner Stadtteil Neukölln, hält jedoch nicht nur Gottesdienste ab, sondern gibt auch bei familiären Problemen Rat, veranstaltet regelmäßig Diskussionsrunden zu allerlei Themen in seinen eigenen vier Wänden und äußert sich in der Öffentlichkeit zu politischen Fragen. Obwohl er sich stets bemüht, zwischen den unterschiedlichen Kulturen und Religionen zu vermitteln und in seiner muslimischen Gemeinde für eine moderne und lockere Auslegung des Korans eintritt, gilt Sabri in der deutschen Öffentlichkeit dennoch als zu konservativ und fast schon radikal.

Bereits am Freitag, den 10. November 2017, gewann im Rahmen von doxs! dokumentarfilme für kinder und jugendliche 16 der Berliner Filmemacher Florian Baron mit seinem Festivalbeitrag „Joe Boots“ (DE 2017, 31 Min.) die mit 5.000 Euro dotierte »GROSSE KLAPPE« in Duisburg.

Synopsis:

Der Gewinnerfilm widmet sich den traumatischen Auswirkungen von Kriegserfahrungen. Regisseur Florian Baron erzählt die Geschichte eines jungen Kriegsveteranen in der von Arbeitslosigkeit geprägten Stadt Pittsburgh (USA). In einer experimentellen dokumentarischen Form wird der Protagonist bei dem Versuch gezeigt, in ein normales, geregeltes Leben zurückzufinden – mit allen sichtbaren und unsichtbaren, körperlichen und psychischen Versehrtheiten.

Eine lobende Erwähnung sprachen die Jurorinnen und Juroren für „The Rabbit Hunt“ (US/HU 2017) von Patrick Bresnan aus. In dem 12-minütigen Kurzfilm zeigt der US-Filmemacher und bildende Künstler ein Initiationsritual heranwachsender Männer, das seit Beginn des 20. Jahrhunderts in den Everglades praktiziert wird.

Der ECFA Documentary Award, der in diesem Jahr erst zum zweiten Mal im Rahmen von doxs! vergeben wurde, ging an „Det trygge huset / Die Zuflucht“ (NO 2016, 10 Min.) des norwegischen Regisseurs Robin Jensen.

Synopsis:

In dem animierten Dokumentarfilm berichten fünf Kinder und Jugendliche von ihren Erfahrungen häuslicher Gewalt und ihrer Zeit in einem öffentlichen Wohnheim, wo sie mit ihren Müttern Schutz und Unterstützung erhielten.

Der vom europäischen Verband für Kinder- und Jugendfilm (ECFA) ausgelobte Filmpreis würdigt den besten europäischen Kinderdokumentarfilm und wurde 2016 zum ersten Mal in Duisburg verliehen.

Links: www.duisburger-filmwoche.de | www.do-xs.de

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Vier LUBINAS für polnisches Kino beim 27. FilmFestival Cottbus.

Am Abend des 11. November 2017 fand das FilmFestival Cottbus (FFC) mit der Preisverleihung in der Stadthalle Cottbus einen feierlichen Abschluss seiner 27. Ausgabe. Mit über 21.000 Besuchern konnte sogar ein neuer Rekord gefeiert werden.

Jubeln durften vor allem polnische Filmemacher und Schauspieler, denn es gab insgesamt vier »LUBINAS« für polnisches Kino. Die Regisseurin Anna Jadowska ging mit ihrem berührenden Drama "WILDE ROSEN | DZIKIE RÓŻE" als strahlende Siegerin aus dem Wettbewerb Spielfilm hervor. Ihre Hauptdarstellerin Marta Nieradkiewicz überzeugte die Jury und wurde als herausragende Darstellerin ebenfalls mit einer LUBINA ausgezeichnet. Auch die FIPRESCI-Jury und die Ökumenische Jury vergaben ihre Preise an diesen Film. Hier der Trailer:

Statement der Jury:

Anna Jadowskas packendes Psychogramm zeigt eine junge, überforderte Mutter, der ihr Leben in der polnischen Provinz entgleitet. „Wir haben diesen Film ausgewählt, weil er der weiblichen Hauptfigur eine Stimme gibt. Sie erreicht damit unsere Herzen. Bewundernswert ist die Kombination aus visueller Vielfalt, einem hervorragenden Ton und vollendetem Filmschnitt. So wird das Betrachten des Films fast zu einer körperlichen Erfahrung“, so die Jury.

"I‘M A KILLER | JESTEM MORDERCĄ" von Maciej Pieprzyca aus Polen gewann den Spezialpreis für die beste Regie, sein Hauptdarsteller Mirosław Haniszewski als herausragender Darsteller des FFC die LUBINA. Hier der Trailer:

Statement der Jury:

„Der Regisseur nutzt eine breite Palette künstlerischer und filmischer Techniken, um seinem Publikum einen sorgfältig konstruierten und hochspannenden Handlungsablauf zu präsentieren. Dabei bleibt sich der Film immer treu und schafft ein lebendiges, psycho-logisches Portrait seiner Hauptfigur. Der Spezialpreis für die Beste Regie geht an einen visuell beeindruckenden Film, der sich fast unmerklich von einem Krimi in eine tiefe und gründliche Analyse der Verderbtheit der menschlichen Seele verwandelt“, begründete die Jury.

Neben den vier begehrten LUBINAS vergab das FilmFestival Cottbus Preise in einer Gesamthöhe von fast 80.000 EUR.

Im Wettbewerb Kurzspielfilm setzte sich der Beitrag "ATLANTÍDA, 2003 | ATLANTIS, 2003" von Regisseur Michal Blaško durch, während Regisseur Ruslan Bratov aus Russland sich mit "LALAY-BALALAY | MERRY-GO-ROUND" den Spezialpreis sicherte.

Schüler aus Polen, Tschechien und Deutschland bildeten die sechsköpfige Jury für den U 18 Wettbewerb Jugendfilm. Sie kürten das Biopic "NAJLEPSZY | BREAKING THE LIMITS" von Łukasz Palkowski aus Polen zum Gewinner des besten Jugendfilms. Hier der Trailer:

Statement der Jury:

„Jeder Tag ist ein Kampf. Wir kämpfen um Liebe, um unsere Familie und unsere Träume. Wir fällen Entscheidungen und machen Fehler. Das Wichtigste jedoch ist: Wir geben nicht auf. Wir haben den Film BREAKING THE LIMITS von ŁUKASZ PALKOWSKI für seine authentische und berührende Geschichte ausgewählt. Wir bekommen die Gelegenheit, die Niederlagen und Siege eines Menschen zu verfolgen, zu sehen, wie aus einem Jungen ein Mann und schließlich ein Champion wird. Er rackerte, er kämpfte und er siegte“, so die Jury.

Den DIALOG-Preis für die Verständigung zwischen den Kulturen erhielt Regisseur Đức Ngô Ngọc für seine Dokumentation "FAREWELL HALONG", die beim 27. FFC Weltpremiere feierte und im Focus »Việt Nam ở châu Âu l Vietnam in Europa« zu sehen war.

Lobend erwähnte die Jury "SAMEBLOD | SAMI BLOOD" von Amanda Kernell aus Schweden, der wie von uns am 2. November 2017 erwähnt, auch morgen, den 14. November 2017 beim LUX Filmpreis des Europa Parlaments auf der Nominierungsliste steht.

Mit dem Preis für den besten Debütfilm, gestiftet in Höhe von 3.000 EUR von der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg sowie der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF, zeichnete die Jury den Beitrag "BARI LUYS | GOOD MORNING" von Anna Arevshatyan aus.

Der Publikumspreis in Höhe von 3.000 EUR, gestiftet von der Lausitzer Rundschau, ging an "BAREFOOT | BARFUSS" des tschechischen Regisseurs Jan Svěrák. Hier der Trailer:

Synopsis:

Jan Sveráks Film spielt während der Besatzung der Tschechoslowakei durch die Nazis: Eda ist acht Jahre alt und muss als Kind aus der Stadt seine Zeit auf dem Land verbringen. Noch ahnt er nichts von Gewalt und Unterdrückung, die für die Erwachsenen schnell zum Alltag gehören - für ihn und durch seine Kinderaugen betrachtet ist die Zeit eine voller Abenteuer, Schönheit und Magie . Doch die Idylle wird nicht lange halten …

Bei der 15. Cottbuser FilmSchau, die im Vorfeld des 27. FilmFestival COTTBUS stattfand, zeichnete die Jury das Regie-Trio Leni Blohm, Mavie Brandt und Henriette Beyer für ihren authentischen Kurzfilm "5 MINUTEN" mit dem Hauptpreis aus.

Das Erstlingswerk "HEIMATLIEBE" vom Regie-Duo David Lay und Laura Witte sicherte sich mit dem Publikumspreis und dem Sonderpreis der Stiftung für das sorbische Volk gleich zwei Preise.

Statement der Jury:

Im Debüt der beiden Regietalente wehrt sich einer gegen viele. Ein sorbischer Jugendlicher verteidigt sein Kulturerbe gegen rechte Aggression. Die Jury lobte „das Spiel mit den Stereotypen und wie HEIMATLIEBE das schwierige Thema auf leichte Art und Weise mit Humor angeht.“

Link: www.filmfestivalcottbus.de

interfilm 33. Internationales Kurzfilmfestival Berlin

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Stolze 60 Kurzfilmprogramme zeigt interfilm an 8 Spielstätten in 4 Stadtteilen Berlins vom 20.-26. November 2017. In weiteren drei Spielstätten werden ab 19.11.17 Kurzfilme für Kids präsentiert.

Eröffnet wird das 33. Internationale Kurzfilmfestival Berlin offiziell zwar erst am 20. November 2017, doch der Ableger »Kuki & Teen Screens« startet in der neunten Spielstätte seinen ersten runden Geburtstag und feiert seine 10. Ausgabe schon am Sonntag, den 19.11.2017, um 14:00 Uhr für die jüngeren Kurzfilm-Fans wie immer im Filmtheater am Friedrichshain Berlin. Hier der Trailer:

KUKI konnte außerdem zwei weitere Abspielstätten gewinnen: Das Kino im Zeiß Großplanetarium und City Kino Wedding.

Link: www.interfilm.de/kuki2017

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In den altehrwürdigen Hallen der Berliner Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz moderiert Chris Morrin unter der musikalischen Begleitung von Rakete Bangkok die Eröffnung der 33. Ausgabe von interfilm Berlin am Montag, den 20. Februar 2017 um 21:00 Uhr.

Vom 20.-26. November 2017 versammelt interfilm in 60 Programmen die wunderbare Vielfalt des internationalen Kurzfilms in diesem Jahr. Über 500 Filme sind in acht Berliner Spielstätten zu sehen. In sechs Wettbewerben werden Preise im Wert von insgesamt 32.000 Euro vergeben.

Länderschwerpunkte USA und Ex-Jugoslawien.

interfilm beleuchtet in diesem Jahr in einem der beiden Länderschwerpunkte das Kurzfilmschaffen junger wie etablierter Filmemacher*innen aus den USA. Die Focus On: USA Programme eröffnen abseits von Klischees eine ambivalente und zugleich unterhaltsame Perspektive auf das Land. Kurze Animationsfilme gewähren einen Eindruck von der Vielfalt einer unüberschaubar gewordenen Kreativszene, die Animationsgeschichte längst abseits von Pixar, Dreamworks und Hollywood schreibt. Die Realfilme zeigen wie nahe Auf- und Abstieg, Fortschritt und Finanzkrise, Rassismus und Menschlichkeit liegen können.

Im zweiten Länderschwerpunkt widmen wir uns mit dem Fokus auf Ex-Jugoslawien einer (Film-)Region, die nicht zuletzt ob ihrer Themen- und Formenvielfalt zu überzeugen weiß. Das liegt zum einen natürlich an der bewegten, eng miteinander verwobenen Geschichte des ehemaligen Vielvölkerstaates zwischen Konflikt, Abspaltung und den offenen Wunden durch den noch lange nicht überwundenen Balkankonflikt vor mehr als zwanzig Jahren. Die Region eint jedoch auch ihr einzigartiger, unerschütterlicher und stets unbeeindruckter Witz, ihr scharfer und kritischer Blick auf Kontinuität und Wandel - und ihr kreativer Umgang mit den Gegebenheiten zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Durch ein Mit-, Gegen-, und Nebeneinander haben sich so ganz unterschiedliche Filmsprachen entwickelt. In einer sehr bunten Film- und Programmauswahl - mit Spielfilmen jeden Genres, Dokumentarfilmen sowie Animationsfilm - möchten wir die kulturelle Vielschichtigkeit des Balkans in unserem Focus On: Ex-Yugoslavia vermitteln.

Europe Unknown - unbekannte Regionen in Europa.

Darüber hinaus blickt interfilm erstmals dieses Jahr mit »Europe Unknown« auf europäische Regionen, die vielen unbekannt sind. Im Blickpunkt steht diesmal mit den Sámi Shorts die Region Sápmi, welche sich über Norwegen bis nach Russland erstreckt. Reich an Traditionen, Musik und einer Vielzahl an Sprachen haben Sámis eine experimentierfreudige Filmsprache entwickelt, die Geschichten vom Kampf der Unterdrückung durch Regierungen erzählt. Auch der diesjährige LUX-Filmpreis des Europa-Parlaments ging vor wenigen Tagen mit "Sámi Blood - Sameblood" an einen langen schwedischen Spielfilm von Amanda Kernell über dieser Region.

Metropolis: Tel Aviv - zwei kulturelle Identitäten.

Außerdem widmet sich interfilm mit Metropolis: Tel Aviv in einem Sonderprogramm einer internationalen Metropole der Gegensätze. In dieser quirligen Stadt konzentrieren sich unterschiedliche Meinungen, Lebensweisen und Geschichten: Inmitten zweier kultureller Identitäten - hinter den alten Fassaden Jaffas und den modernen Tel Avivs wird ein Blick in die versteckten Ecken der Stadt geworfen.

Beckett on Film in der Volksbühne.

Unter der neuen Intendanz der Volksbühne gibt es erstmals neben der schon obligatorischen Eröffnungsnacht sowie der Nacht des abwegigen Films eine Kooperation, die sich inhaltlich mehr als bisher mit dem Theater befasst. Bei "Beckett on Film" kann man nämlich Becketts Kurzfilme und filmische Adaptionen seiner Theaterstücke auf großer Leinwand in der Volksbühne erleben. Das Programm beinhaltet sowohl Klassiker wie den selten im Kino gezeigten “Film” von Alain Schneider, der auf einem Drehbuch von Beckett basiert und den gealterten Stummfilmstar Buster Keaton in der Hauptrolle zeigt. Auch neuere Arbeiten wie “Breath”, der unter Regie des renommierten Künstlers Damien Hirst entstand, sind zu sehen. Moderiert vom irisch-deutschen Schauspieler John Keogh wird das Programm auch ein Q & A mit Walter Asmus zu dessen Kooperation mit Beckett beinhalten.

IC - Internationaler Wettbewerb.

Der Internationale Wettbewerb als Herzstück des Festivals zeigt auch in diesem Jahr wieder eine facettenreiche Auswahl internationaler und nationaler Kurzfilmproduktionen. Aus 6000 Einreichungen aus 120 Ländern gehen 71 Filme aus 39 Ländern um die 4 Preise ins Rennen. Die Auswahl, die in acht Wettbewerbsprogrammen präsentiert wird, zielt darauf ab, inhaltlich und stilistisch die globale Vielfalt des unabhängigen Kurzfilmschaffens widerzuspiegeln. Zwei der Programme widmen sich traditionell ausschließlich der Animation und zeigen die verschiedensten ästhetischen Stile und Erzähltechniken des internationalen Kurzfilms der letzten zwei Jahre.

Neben der diesjährigen Vielzahl an europäischen Filmen präsentiert der Internationale Wettbewerb ebenfalls eine Auswahl an Produktionen aus Nepal, Brasilien, Neuseeland, Australien, USA, China, Argentinien und Peru.

Zu Gast bei interfilm: Die Quay Brothers.

Weitere Höhepunkte des diesjährigen Festivals sind die Quay Brothers, die zu Gast sind beim interforum, der Plattform mit Fachprogrammen, und unter dem Titel »In Absentia & More« über ihren Film „In Absentia“ sprechen werden, den die beiden Stop-Motion-Künstler in Kollaboration mit Karl-Heinz Stockhausen, einem der bedeutendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts, realisierten.

Daneben ist Hope Hall - die ehemalige Chef-Videografin von Barack Obama ebenfalls zu Gast bei interforum, in dessen Rahmen sie eine Masterclass zum Thema Fake News mit dem Titel »Hope Hall. Up close with Barack Obama's videographer« leiten wird.

Die wunderbare Welt des Kurzfilms - Online!

Übrigens Oscar-Nominierte Filme, Berlinaleerprobtes und preisgekrönte Werke stehen nun auch bei der Berliner Streaming-Plattform realeyz.de zum Online-Genuss bereit.

Link: www.interfilm.de

Die Preisträger des 66. Internationalen Filmfestival Mannheim-Heidelberg

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Hauptpreis von Mannheim-Heidelberg für den besten Spielfilm geht an “See you in Texas” von Vito Palmieri / Italien.

Die Internationale Jury des 66.Internationalen Filmfestivals Mannheim-Heidelberg - Claudia Landsberger, Christian Juhl Lemche und Clemens Klopfenstein - vergab gestern Abend, 18.11.2017, den Grand Newcomer Award Mannheim-Heidelberg - Hauptpreis von Mannheim-Heidelberg für den besten Spielfilm an:

“See you in Texas”von Vito Palmieri / Italien

Hier der Trailer:

Begründung der Jury:

Die Jury vergibt den Grand Newcomer Award Mannheim-Heidelberg an einen Film, der ein intimes und delikates Porträt eines jungen Farmerpaares zeichnet, zerrissen zwischen ihren Ambitionen und Träumen. Ein wunderschönes Beispiel für die Renaissance des Neo Realismus.

Das siebtälteste Filmfestival der Welt ist als „Newcomer-Festival“ darauf spezialisiert, jährlich neue Regietalente im Arthouse-Bereich zu entdecken und berühmt für seine hochkarätige Auswahl, die sich – unter dem Motto „Weniger ist Mehr“– auf rund 50 Filme beschränkt, die allerdings echte Uraufführungen sein müssen. Die Newcomer aus Mannheim-Heidelberg bleiben meist nicht unbekannt und feiern nach einigen Jahren internationale Erfolge, so wie zum Beispiel Jim Jarmusch, Atom Egoyan, Wim Wenders, Thomas Vinterberg, Derek Cianfrance, Lou Ye, Hong Sang-soo, Rafi Pitts oder Guillaume Nicloux, die in Mannheim-Heidelberg als Anfänger ihre Weltkarriere begangen.

Allein die nachfolgend eingebundenen Trailer verdeutlichen schon ein wenig, was cineastische Filmkunst ausdrücken will. Trotz der großen Anerkennung in der Fachwelt ist Mannheim-Heidelberg zugleich immer ein echtes Publikumsfestival geblieben. Es ist damit eine einzigartige Plattform des kulturellen, politischen und gesellschaftlichen Dialogs durch Filmkunst - und das seit mehr als 65 Jahren.

Das Festival wird unterstützt von den Städten Mannheim und Heidelberg, dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, der Beauftragen der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Metropolregion Rhein-Neckar GmbH und den Unternehmen rnv - Rhein-Neckar-Verkehr GmbH und m:con - mannheim:congress GmbH.

Der Special Newcomer Award Mannheim-Heidelberg für den besten unkonventionell erzählten Spielfilm ging an:

“Wailings in the Forest” von Bagane Fiola / Philippinen

Hier der Trailer:

Begründung der Jury:

Einen klassischen ethnografischen Film überwindend, der das Publikum auf eine aufregende und außerordentliche Reise in die Geheimnisse des Volkes der Matigsalug auf den Philippinen mitnimmt und uns damit überrascht, dass das Leben im Dschungel gar nicht so unterschiedlich ist von unserem westlichen täglichen Lebensstil.

Der Special Achievement Award für eine außergewöhnliche Leistung ging an:

Sabit Kurmanbekov für „Returnee“ / Kasachstan

Auch die ökumenische Jury gab dem Film eine Special Mention.

Hier ein kurzer Teaser:

Begründung

Für eine visuell dramatische und emotional berührende Geschichte über eine Familie, die in ihr Heimatland zurückkehrt, über die Überwindung von kulturellen und religiösen Differenzen.

Begründung der ökomenischen Jury:

„Returnee“ ist eine kleine und zugleich paradigmatische Geschichte über die Bedeutung menschlicher Wurzeln und die Suche nach Heimat in Zeiten weltweiter Migration.

Lobende Erwähnung für bedeutende Leistungen in der Darstellung, Bildführung, Musik, Montage etc. ging an:

Alejandro Andújar – „The Watchman“ / Domenikanische Republik, Puerto Rico, Brasilien

Hier der Trailer:

Synopsis:

Der Wachmann Juan bewacht eine leer stehende Villa am Strand. Als der jugendliche Sohn des Hausbesitzers mit Freund und Freundin eintrifft, lassen diese sich von Juan bedienen. Aber ist Juan wirklich ihr Diener?

Begründung:

Die lobende Erwähnung erfolgte für die Darstellung der subtilen, hässlichen Kräftespiele der Macht, selbst in einem sonnigen Paradies.

Shady Srour – Bestes Drehbuch „Holy Air“ / Israel

Auch die Jury der Kinobetreiber empfiehlt diesen Film.

Hier der Trailer:

Begründung:

Eine brillante Satire, die die finanziellen Wirkungsweisen der Religion darstellt, vor dem Hintergrund eines alltäglichen Familiendramas.

Begründung der Kinobetreiber:

Wie weit darf man gehen, um Geld zu verdienen? In dieser geschliffenen und detailverliebten Komödie aus Israel kommt keine Religion richtig gut weg. Mit geistreichen Witzen und brillanter Kameraführung konnte uns dieser Film davon überzeugen, dass Marketing oft nur heiße Luft ist.

Zwei weitere Empfehlungen der Kinobetreiber gingen an:

„Origami“– von Patrick Demers / Kanada

Hier der Trailer:

Begründung der Jury:

Kann man Geschehenes rückgängig machen und das Leben neu starten? In diesem Film scheint es erstaunlicherweise ganz leicht und gut zu gelingen! In dem intelligenten Thriller werden wie bei der Kunst des Papierfaltens unendlich viele Möglichkeiten die Zeit zu biegen geboten.

„While We Live“– von Mehdi Avaz / Dänemark

Hier der Trailer:

Begründung der Jury:

Kann eine Familie ihrem Stiefsohn jemals verzeihen, wenn dieser an dem tödlichen Motorradunfall ihres leiblichen Sohnes beteiligt war? Hervorragende Schauspieler, überzeugende Dialoge und eine besondere tiefenpsychologische Erzählstruktur machen den Film zu einem Kinoereignis, das man so schnell nicht vergisst.

Cezmi Baskin – Bester Schauspieler in „Murtaza“ von Özgür Sevimli / Türkei

Hier der Trailer:

Synopsis:

Sabure und Murtaza sind ein Ehepaar, das in den Bergen von Malatya lebt und deren Kinder in Istanbul wohnen. Als Murtaza eines Tages bei seiner Tochter anruft und hört, dass diese schwer erkrankt ist, lässt er alles stehen und liegen und eilt zu ihr, nur um dort festzustellen, dass sie kurz vor seiner Ankunft gestorben ist. Um seiner Frau den Kummer zu ersparen, tut er so, als sei nichts geschehen und verheimlicht den Tod. Doch solch eine Lüge geht nicht auf Dauer gut …

Begründung:

Ein beeindruckendes Porträt einer gequälten Figur, mit der Last einer lebenslangen Sünde.

Der Internationale FIPRESCI Filmkritiker Preis ging an:

“Zer” von Kazim Öz / Türkei, Deutschland

Hier der Trailer:

Begründung der Jury:

Kazim Öz ist ein Filmemacher, der diesen Film nicht gemacht, sondern komponiert hat. Die Suche nach einem Lied führt einen jungen Musiker von New York in die Türkei und offenbart ihm die verheimlichten kurdischen Wurzeln seiner Familie und deren leidvolle Vergangenheit – und macht uns zu Zeugen des verheimlichten Leids einer Nation. Nachdem wir diesen Film voller Musik, Humor, Liebe und Poesie gesehen haben, wollen wir „Spaß Kazim“ sagen, aber da wir in Deutschland sind, sagen wir nur „Dankezer“.

Der Preis der Ökumenischen Jury ging an:

„Life Beyond Me“– von Olivier Peyon / Frankreich, Uruguay

Hier der Trailer:

Begründung der Jury:

Wem gehört ein Kind? „Life Beyond Me“ fokussiert diese Frage in einer beeindruckenden emotionalen Darstellung. Der Film schildert den schmerzhaften Prozess, sich dieser Grundfrage zu stellen, und unterstreicht die zentrale Bedeutung von Wahrhaftigkeit. Die ethische Herausforderung ist dabei weit mehr als nur eine juristische Frage. Der Blick der Protagonisten öffnet sich schließlich für die Perspektive des Kindes und gilt seiner Würde - mit allen Konsequenzen für ihr eigenes Leben.

Auch der Publikumspreis Mannheim-Heidelberg ging ex aequo an:

„Life Beyond Me“ von Olivier Peyon / Frankreich, Uruguay

sowie an den bereits oben erwähnten Film

“Zer” von Kazim Öz / Türkei, Deutschland

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International Filmfestival Mannheim-Heidelberg

Link: www.iffmh.de

Quellen: Zoom Medienfabrik, Felix Neunzerling | Kino-Zeit | Vimeo | YouTube

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